Mal was zum Nachdenken

bugeye

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Hallo, grad in einem alten MERIAN Heft über Neuengland gefunden :

Samuel Griswold Goodrich aus Connecticut bekannte 1856 :

" Keine Schilderung eines Amerikaners- sei es in Salon oder Senatssaal, zu Hause oder auf der Landstrasse-ohne Messer und Kiefernholzschindel in der Hand....
Ich selbst kann bezeugen, daß in meiner Jugend das Taschenmesser ein vielseitiger Quell der Zerstreuung, ja sogar der Unterrichtung war... Diese Beschäftigung war lehrreich : Sie regte meinen Geist an, die mechanischen Kräfte zu untersuchen; meine Hand wurde zur mechanischen Geschicklichkeit erzogen... Weshalb sind wir an hervorragender Qualität des Werkzeugs in den Vereinigten Staaten allen anderen Nationen vorraus ?Weshalb sind unsere Äxte, Messer, Hacken,Eggen,Spaten,Pflüge die besten der Welt ? Mindetsens zum Teil, weil wir in früher Jugend dieses Alphabet der theoretischen und praktischen Mechanik erlernten, eben das Spanschnitzen... Wir kennen und spüren den Unterschiedzwischen stumpfer und scharfer Klinge. Mit zehn Jahren sind wir alle Feinschmecker der Schneidwerkzeuge. Der findige Kopf und die geschickte, ausführende Hand sind dadurch bei uns zu einer allgemein nationalen Eigenschaft geworden. "

Interessant, oder ?

fragt

Piet
 
Ich bin vor allem Werkenlehrer - weil ich bislang jedem Schüler zu Erfolgserlebnissen mit gutem Werkzeug verhelfen konnte!
Jeder, der seine Kinder so erzieht, dass sie Angst vor Werkzeugen haben und sie in dem Gesite aufwachsen lässt, dass man egal welche Sache lieber einem Profi überlässt, hat es auch nicht anders verdient.


mfg
Tct
 
Tja, so ändern sich die Zeiten... Heute schult man die Hände durch Bedienung von Smartphones... und bricht sich beim Brötchenschmieren die Fingerknochen.
 
Hallo allgemein
Eher brechen sich die Kidies am Smartphone die Hände als an Werkzeugen.
Leider habe ich kein Konzept für die Aufklärung.
Außer die Aussage meines Sohnes :"Messer sind auch nur Werkzeuge":
Das lässt mich hoffen...

Gruß Andree
 
Österreichischen Eltern empfehle ich den Tag der offenen Tür einer HTL
zu besuchen (mit Kind natürlich :). So eine Veranstaltung ist der Grund,
warum ich heute Techniker bin.
 
Ich hab ja noch die Hoffnung daß es bei den Kindern darauf ankommt in welchem Umfeld sie aufwachsen. Ich wurde halt bei Arbeiten zu Hause immer von meinem Vater eingespannt damit ich auch was lerne und mein Kleiner mit seinen gut 1 1/2 Jahren will mir auch immer helfen wenn ich was zu tun hab. Der ist ganz versessen auf Schraubenzieher usw. will aber auch immer mein Telefon haben.
@steff666: Ob es bei mir der Tag der offenen Tür war oder die Entscheidung für die HTL schon vorher gefallen war kann ich heute nicht mehr sagen aber bereuen tu ich es jedenfalls nicht.

Ich sehe das Problem heute in der Kriminalisierung von Messern jeglicher Form außerhalb der Küche. Ob man diesen Trend nochmal umkehren kann weiß ich nicht, ich hoffe es.

Grüße,
Günther
 
...Außer die Aussage meines Sohnes :"Messer sind auch nur Werkzeuge":
Das lässt mich hoffen...

Gruß Andree

Meine vorherige Aussage war, zugegeben, sehr überspitzt.
Hoffnung hege ich ebenfalls... Mein Neffe ist jedesmal begeistert, wenn ich ihm neue Messer von mir zeige und äußerst wissbegierig. Ich habe ihm vor gut zwei Jahren dieses Messer gebaut (http://www.messerforum.net/showthread.php?82783-Bag-up-Knife-ein-Kindermesser) - leider hat er es nun irgendwie verlegt... aber mich bittend gefragt, ob ich ihm nicht nochmal eines bauen könne. Werde ich natürlich tun.
Er hat aber auch das Glück, Eltern zu haben, die dies unterstützen und die ihm einen verantwortungsbewußten Umgang damit vermitteln. Sein Opa ist auch ein "alter Malocher", der ihn unter Aufsicht an Bohrmaschine, Säge und Hammer experimentieren läßt.
Mein Neffe lebt in einem eher ländlichen Raum mit vielen Wäldern und hat so auch mal die Möglichkeit, mit einem Messer durch einen Wald zu streifen um sich dort "auszutoben".
Sein kleiner Bruder orientiert sich auch bereits daran... Man braucht halt entsprechende "Vorbilder".
 
Also mein Großvater lehrte mir noch: Ein richtiger Mann hat immer ein Messer in der Hosentasche!!!!
Bin Ihm äußerst dankbar für diese Lektion!:super:
 
"Der einzige Grund für einen Jungen KEIN scharfes Messer in der Tasche zu haben: er hat vergessen seine Hose anzuziehen."

Stammt von meinem Opa. Ich halt mich dran.
 
Ich kenn das noch mit:

"en rächte Schwytzer het es Mässer im Sack"

heisst übersetzt: ein rechter Schweizer hat ein Messer in der Hosentasche.
Ich finde das gehört trotz diverser fehlgeleiteter Energieen in die Traditionen und Grundrechte der Menschen.
Werkzeug braucht man immer. Auch als Schuljunge.

Gruss Bobby
 
Ich hab auch noch einen:

"A Bu ohne Feudel isch wie a Bock ohne Beudel." :steirer:

Im Übrigen stimme ich Dr. Bob zu.

grüße
florian
 
Man hört heute auch oft, dass Brauchtum und Tradition verloren geht. Für mich gehört es jedoch auch gerade zu Brauchtum und Tradition ein Messer zu tragen. Früher hatte jeder ein Messer einstecken, ansonsten würden wir heute eine Menge schöner Messer gar nicht kennen (Opinel, Lagioule,Schweizermesser,Higonokami,.........).
 
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