Materialbeschaffung, kleine Mengen

Fenris

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Hi,

habe jetzt endlich in meiner nähe nen Eisenhandel gefunden der auch Schmiedekohle führt und bei der Gelegenheit gleich mal angefragt wie es mit Vollprofilen unlegiertem Werkzeugstahls aussieht.

Antwort: Nichts auf Lager, Mindestabnahmelänge = Lagerlänge = 6m.
Mindestabnahmemenge also 6m und wenn der Lieferant nur in 500kg Chargen liefert...

Ich schätze mal bei anderen Stahlhändlern wirds ähnlich sein, klapper aber noch einige ab, vielleicht hab ich ja Glück.


Damit liegt mein langfristiges Projekt, einen einfachen Hammer oder Axt aus C45/60/75 zu schmieden erstmal auf Eis.

Nun habe ich schon mitbekommen das die "alten Hasen" hier im Forum oft der Meinung sind: Wer Apothekenmengen abnimmt muss mit Apothekenpreisen rechnen. Damit hat man ja auch nicht unrecht, aber ich dachte mir ich frage nochmal nach bevor ich für horrendes Geld bei Angele kaufe.

Bekommt man Rohmaterial in ungefähr der Form wie man es für einen Hammer braucht (und natürlich mit dem nötigen C-Gehalt) nicht auf dem Schrottplatz? Habe ja schon mitbekommen das man sich z.B. für Zangen am besten einfach alte Autofedern holt. Wenns gerade sein soll LKW-Blattfedern.

Oder bleibt doch nur Angele?
 
Ob du was in der Richtung am Schrottplatz findest, hängt warscheinlich davon ab, wie groß der Hammer werden soll...
Schau einfach einmal vorbei! Manchmal verbirgt sich unter rostigem Stahlblech ein "Schatz" ;)
 
Hy
Wenn es um einen Hammer geht,dann rette einen guten alten auf einem Flohmarkt,bevor er Verschrottet wird,oder einen der nicht mehr so besonders aussieht und Arbeite ihn auf.

Gruß Maik
 
Oder!
nimm einen einfachen Baustahl und Sohl in auf mit allem was du hast, ob Feder, Feile, Rumpelstielzchen... egal. Kannst dabei gleich das feuerschweißen üben und ist gar nicht mal so ein großer Akt.
 
Pass auf bei Angele! :) Und pass vor allem auf bei Rundmaterial. Immer daran denken, Stahl wird pro KG verkauft. Nicht pro Meter.
Kaufst du dir z.B. einen Meter C45 rund mit 40mm Durchmesser kannst du schon mal Überraschungen erleben, was den Preis angeht.

Ansonsten: Für Hämmer und Werkzeuge ist Angele wohl der beste Lieferant. Die Qualität stimmt, bezahlbar sind die auch noch und du kriegst alles was das Herz begehrt ;).

Wobei es auch klasse ist, sich auf einem Flohmarkt einen schönen alten Hammer zu kaufen, den man dann wieder aufarbeitet. Passend dazu gibt es, um wieder auf Angele zurückzukommen, dort wirklich tolle Robinienstiele.
 
Pass auf bei Angele! :) Und pass vor allem auf bei Rundmaterial. Immer daran denken, Stahl wird pro KG verkauft. Nicht pro Meter.
Kaufst du dir z.B. einen Meter C45 rund mit 40mm Durchmesser kannst du schon mal Überraschungen erleben, was den Preis angeht.

Glaub ich gern, ist schnell passiert wenn man nicht aufpasst^^

Wobei es auch klasse ist, sich auf einem Flohmarkt einen schönen alten Hammer zu kaufen, den man dann wieder aufarbeitet. Passend dazu gibt es, um wieder auf Angele zurückzukommen, dort wirklich tolle Robinienstiele.

Stimmt natürlich auch, wollt eh schon lang mal wieder auf nen Flohmarkt!


Habe aber grade vorhin - in der Arbeit - zwei Meterstücke Baustahl im Rundprofil (5cm und 7cm) Durchmesser gefunden die niemand mehr braucht. Allen Warnungen zum trotz werd ich versuche mir daraus einen Hammer nach diesem Vorbild zu schmieden.

Zwei Probleme schießen mir dabei in den Kopf:
1. Wie einen so relativ großen Block handhaben? So große Zangen hab ich nicht. Eine Zange selbst schmieden wär natürlich ne tolle Übung, oder aber einfach ne Stange dranschweißen?

2. Aufdornen. Habe keinen Lochdorn geschweige denn verschiedene Größen.
Fahr nachher nochmal im Baumarkt vorbei, taugen diese Meißel die die da haben zum aufdornen?

Dann hab ich noch ein Stück Baustahl von 30cm mit 2cm Durchmesser. Ein bisschen spitz schmieden und als Stufe zwei verwenden?

Und für die dritte Stufe, vielleicht noch so ein stück mit 5cm Durchmesser in die endgültige Form schmieden (vieeeel Arbeit oder?)
 
also wennst schon einen Hammer schmieden willst kannst ja auch gleich den Lochdorn machen :). Und wennst eh schon dabei bist gleich an Bocksfuß und nen Abschotter fürn amboss :irre:. Des mit dem baustahl (st37) kannst bleiben lassen. Einfach zu weich des zeuch.
 
also wennst schon einen Hammer schmieden willst kannst ja auch gleich den Lochdorn machen :). Und wennst eh schon dabei bist gleich an Bocksfuß und nen Abschotter fürn amboss :irre:. Des mit dem baustahl (st37) kannst bleiben lassen. Einfach zu weich des zeuch.

Tja, nur woraus, das ist ja hier die Frage...
 
Zwei Probleme schießen mir dabei in den Kopf:
1. Zange

2. Aufdornen.

Hi Fenris, ein Tip für die Zange: Hier gibts ein gutes Tutorial für eine Hofi-Universalzange. Ist ne schöne Übung und ausserdem hat man hinterher ein praktisches Werkzeug, mit dem man auch ganz gut einen Hammerkopf halten könnte :ahaa:
Aufdornen: Hast Du schon mal an einem kleineren Werkstück, z.B. einem Blech von 5mm Stärke geübt? Hast Du einen Zuschläger?
 
Tja die Japaner die machen alles anders irgendwie, auf dem Bild vom Stil sieht das aus als ob der eher flach als oval ist. Kann das jemand bestätigen??
Ausserdem ist das Bild mies, ich seh nix von ergonomisch oder so.

Tschau Torsten
 
Hallo Fenris kauf Dir einen Schlosserhammer und schleif ihn um in einen Schmiedehammer ( Hammerbahn abrunden und die Finne so schleifen das Sie einen grösseren Radius hat ) .Wegen dem Schmiedestahl gehe mal auf die Seite von unserem Forumkolegen Peter Abel ( Lindenschmiede ) oder eben Federn und Achswellen vom Schrottplatz. Gruss Rolf
 
Hy Fenris

wen du dir das wirklich antuen willst, schenkt ich dir ein ausreichendes Stück Federstahl.
50 mm Rund, einzigste Bedingung du dokumentierst das hier, wie daraus ein Hammer wurde!!:D:D
So mit aufdornen etc.
Allerdings kann ich nicht sagen ob Federstahl für den Zweck überhaupt geeignet ist.

Tschau Torsten
 
Es gibt zwei vernünftige Lösungen: 1. Flohmarkt und aufarbeiten. 2. Sparen und was Vernünftiges kaufen.
Daneben geht es auch anders- ob es empfehlenswert ist, kann jeder selbst beurteilen.
Es war einmal ein damals noch jüngerer Mann, der hatte gerade ein schönes großes Stück Eisen zur Hand (er hatte den Schaft seiner Walze abgedreht ) und überlegte, ob man daraus nicht eine Art Wikingeraxt machen könnte. An Ausrüstung fehlte eigentlich alles. Also mußte erst ein Satz Lochdorne gemacht werden, erst ein kleiner aus einem lufthärtenden Meissel, dann größere aus dicken Stücken Betonstahl und dann ein großer aus einem Stück Eisen. Zum Lochen braucht man bekanntlich zwei Hände, eine für den Hammer und eine, um den Dorn zu halten. Das nutzt das Werkstück natürlich zu hinterhältigen Fluchtbewegungen.
Als nächstes mußte daher eine Art dritte Hand gefertigt werden. Ich habe das mit der an anderer Stelle beschriebenen Klammer gemacht. Das Aufdornen und Aufweiten des Axthauses ging dann auch so einigermaßen. Aufspalten der Schneidenseite und Einsetzen eines Stahls für die Schneide war natürlich Ehrensache und ging auch recht problemlos.
Die entstandene Axt sah zum Fürchten aus, war aber durchaus funktionsfähig.
Dann packt einen natürlich der Ehrgeiz und ich habe aus passenden Eisenstücken eine kleine leichte Fällaxt und eine 2 kg schwere Spaltaxt gemacht.
Das wiederum trat eine kleine Lawine los. Jean Tritz sah die Äxte und kam auf die Idee, nach dieser Art seine sehnsüchtig aus der Ferne bewunderten japanischen Hämmer zu machen. Kaum hatte er seinen japanischen Schnabelhammer, mußte Klaus Loose auch einen haben und eine große Axt konnte er auch brauchen. Wir haben dann zusammen eine etwa 3 kg schwere Axt mit eingesetzter Stahlschneide gemacht. Da Klaus ein exzellenter Vorschläger ist, ist die auch einigermaßen geraten.
Ja, so geht es auch-auf die Optik darf man dann nicht so großen Wert legen- und-so schinden möchte ich mich eigentlich nicht mehr ( oder doch ???).
MfG U. Gerfin
 
Tja die Japaner die machen alles anders irgendwie, auf dem Bild vom Stil sieht das aus als ob der eher flach als oval ist. Kann das jemand bestätigen??
Ausserdem ist das Bild mies, ich seh nix von ergonomisch oder so.

Tschau Torsten

Jou das ist so! Für die Sache mit der Ergonomie hätte ich zwei Erklärungen. Entweder machen die Japaner auch hier alles anders und Ergonomie wird eher vom Benutzer insofern erwartet als das er die Fähigkeit haben muss sich dem Werkzeug anzupassen. Oder aber die Sachen die Dick da verkauft fallen teilweise in die Kategorie "teures Klump".
Ich bin ja ein Freund schlichter Werkzeuge, hatte aber mal ein kleines japanisches Beil bei dem ich dann immer nicht wusste ob es nun schlicht oder einfach billig sei. Vor allem diese Weisseichenstile machen auf mich keinen guten Eindruck - meiner ist dann auch direkt gebrochen.

Und Danke für das Angebot, jetzt Versuche ich mich erstmal am Baustahl, mal sehn ob es überhaupt geht. Sollte es erfolgreich sein komme ich gerne auf dich zurück, mein nächster Schritt wäre dann eben einen Hammer mit aufgeschweisster Bahn aus Feilenstahl zu machen (und verbesserter Ergonomie natürlich, Hammer 2.0 sozusagen ;) )


Aber noch ein paar Hämmer hol ich mir auf jeden Fall vom Flohmarkt, trotzdem kann ich mich ja an einem Versuchen ;)


@Gerfin

Danke fürs Mutmachen!
Habe ja sogar jemanden der mir das Werkstück hält, denke also ich kann sogar mit dem Vorschlaghammer ran.

Noch eine Detailfage, was für größen hatten deine Lochdorne?
Und machte s eigentlich Sinn ein Stück Betonstabstahl als Griff anzuschweißen, oder bricht das zu schnell? Besser einfach mit ner Zange halten?
 
Hallo Fenris !
Für die erste Lochung habe ich, wie gesagt, einen Flachmeißel aus lufthärtendem Stahl genommen. Die nächsten Dorne waren halt in der Größe ansteigend, bis zur gewünschten Hausgröße. Alte Schmiede haben noch ein konisch verlaufendes Werkzeug, das an der Spitze die Abmessungen eines Hauses eines kleinen Beilchens und oben die einer richtigen Axt hat.
Ich habe an meine Dorne keinen Griff angeschweißt, sondern einen ca 5 mm starken Draht mehrfach um den Schaft gewunden und die freien Enden im Feuer verschweißt. Diese Konstruktion kann nicht brechen und ist einigermaßen bequem zu halten. Die Drahtenden stehen im rechten Winkel vom Werkzeug ab. Das ist wichtig, weil man sonst die Hitzestrahlung des Werkstücks von unten abbekäme.
MfG U. Gerfin
 
Hallo Fenris,

Mir ist immer noch nicht ganz klar, was Du eigentlich willst:

1. einen Hammer zu schmieden, einfach um das mal auszuprobieren, und diesen dann auch zu benutzen (als Schmiedehammer?)

2. oder auf günstige Art und Weise an einen Schmiedehammer zu kommen?

Bei 2. böte sich auch die Möglichkeit, einen Schmiedehammer preiswert beim Hersteller oder Großhändler zu kaufen. Guckst Du hier:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=22492

Punkt 1 finde ich auch sehr interessant! Ist nur ne Menge Arbeit:irre:

Gruß,

Der Schlosser
 
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