Materialermüdung?

zekai

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Kurz und bündig ich bin im gedanken aus verschlissene Kreissägeblätter messer zu machen doch da sagte ein arbeitskolege das dieses Material ermüdet ist.Was heist ermüdet ?Jetz meine frage kann man ermüdetes Material durch erneutes Härten und Anlassen wider munter machen:confused: die sägeblätter sind immernoch hart ! gibt es eine möglichkeit es einfach herauszufinden ob ein material ermüdet ist. Mfg Zekai
 
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Moin

Einen Versuch wäre es alle mal wert.
Aber bitte vergiss nicht den Stahl vorab weich zu glühen,damit sich die Moleküle beim erneuten Härten besser ordnen. Dann solltest Du auch noch wissen um wass für einen Stahl es sich handelt. Ohne wird das Härten nicht so einfach.
dein Kolege meint sicher das der Stahl für den Gebrauch als Sägeblatt ermüdet ist. Für eine Messerklinge denke ich sollte es aber immer noch ausreichen. Wenn Du ihn neu härtest.

Grüße Andy
 
Mit der Ermüdung ist das so eine Sache. Wenn das tatsächlich stimmt, könnte das Material Risse haben, Ermüdungsrisse nämlich. Dann kann man nichts mehr machen.

Wenn unter Ermüdung jedoch - im nichtwerkstofftechnischen Sinne - eine Änderung der Festigkeitseigenschaften ohne Schädigung verstanden wird, dann geht es.

Aber ohne Kenntnis der Werkstoffe ist das alles suboptimal, allerdings nicht unmöglich.

Eine einfache Methode, dies zu testen, wäre bedingt das Farbeindringverfahren.

Ich würde es mit den Blättern ruhig einmal probieren. Aber nachsehen, was für ein Werkstoff das ist.
 
Oh oh,

die zwei Antworten werfen bei mir Fragen auf, denn ein wohlwollender Schrotthändler gab mir vor einiger Zeit ein Kreissägeblatt zur Klingenherstellung mit (ca. 300mm/3mm), hat allerdings einen Daumen großen Ausbruch.

1. Wäre z.B. der Ausbruch ein Zeichen von Ermüdung?
2. Kann ich Ermüdungsrisse auch ohne Mikroskop evtl. sogar ohne Lupe sehen?
3. Was habe ich beim Farbeindringverfahren zu beachten und was genau brächte mir das?

Wenn nämlich die Drumrumarbeiten meinen Spassfaktor neutralisieren, würde bei Gelegenheit der Schrotthändler sein Sägeblatt wieder zurückbekommen, obwohl er mir den Stahl als den besten für eine Klinge empfohlen hatte. ("Der" mußte es wohl ganz genau wissen!)

Bin auf Eure Antworten gespannt und danke im Voraus.

Servus - Reinhold.
 
Reinhold, der Ausbruch deutet auf Ermüdung hin. Aber das muß nicht heißen, dass überall Risse sind. An der Stelle halt, die am meisten verformt wurde.

Aber sprühe doch einfach das Blatt mal mit WD 40 ein, warte ein paar Minuten und schaue mal mit Hilfe einer hellen starken Lampe nach.

WD 40 ist zwar nicht das reguläre Farbeindringverfahren, eignet sich aber durchaus für diesen Zweck.
 
Erstmal danke für die schnellen antworten:) soweit ich es verstanden hab kann mit Materialermüdung sowohl mikrorisse oder Festigkeitsverlust gemeint sein.Bei mikrorisse wäre absulut nichts zu machen.Im falle von Festigkeitsverlust wäre es eventuel je nach Material brauchbar .Soweit alles klar:lechz: in meinem fall ist es dmo5 ohne cobalt ca.3,2mm stark die werden im normalfall wider geschliffen die die ich hab sind gebrochen FE prüfung ist kein problem kann ich morgen machen härten oder anlassen kann ich leider nicht (hab noch nie gemacht) will mir das lieber ersparen ich meld mich morgen wider . Mfg Zekai
 
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....ich bin im Gedanken, aus verschlissenen Kreissägeblättern Messer zu machen, doch da sagte ein Arbeitskollege, dass dieses Material ermüdet ist.
Guten Abend!

Am einfachsten wäre es, das Material an die Schleifscheibe zu halten und eine Funkenprobe zu machen. Dabei wird sich vermutlich herausstellen, dass es sich bei dem Sägeblatt"körper" um C60 handelt, falls Hartmetallzähne aufgelötet sind. Ist das ganze Sägeblatt aus einem Material, könnte es auch aus höherwertiger Legierung sein.

Gruß

sanjuro
 
"Ermüdeten" Stahl halte ich für ein Märchen.
Entweder es haben sich im Blatt Risse gebildet oder nicht.

Ein werkstückversagen nach Dauerbeanspruchung nennt man zwar gelegentlich Ermüdungsbruch, aber das heisst nicht dass der Stahl irgendwie verdorben wäre und an Festigkeit eingebüßt hätte, sondern dass sich ausgehend von einer Zone mit Spitzenbelastung ein winziger Riss bildet und dann immer weiter fortschreitet bis zum schlussendlichen Gewaltbruch des jetzt überlasteten Restes.

Prinzipiell sind diese Risse nicht wahllos im Werkstück verteilt, sondern gehen von besonderen Stellen aus.

Typisch sind:
Innenkanten aprupter Querschnittsänderungen Z.B. Klinge-Erl
Scharfe Einschnitte
Initialrisse durch grobe Oberflächenstruktur z.B. Kratzer
Materialinhomogenitäten z.B. Lunker

Ich stelle mir die Spannungslinien immer wie Wasser vor das durch das Werkstück fließt.
Da wo es mit Gewalt ums Eck muss oder ungern durchgeht, gibt es eine gefährliche Spannungskonzentration.
Deshalb sind dauerbelastete Bauteile meistens schön glatt, gleichmäßig harmonisch geformt und ohne Ecken und Kanten.

Bei Sägeblättern finden sich solche Risse typischerweise ausgehend vom Zahngrund oder von den Enden radialer Entlastungseinschnitte.
Wenn da bei genauer Untersuchung nichts zu sehen ist, dann halte noch 1cm Sicherheitsabstand ein und nimm den Rest mit ruhigem Gewissen.

Wenn man das Rohteil rausgeflext hat, wird man sowieso weichglühen und da würde sich ein Riss auch verdeutlichen.
 
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Zekai schreibt, daß es sich bei den Sägeblättern um dmo 5 handelt. Das ist gut möglich. Es würde sich dann um den gängigen Schnellarbeitsstahl mit 6 % Wolfram, 5 % Molybdän und 2 % Vanadium handeln, der für Kreissägen gern verwendet wird. Es ist eigentlich auch der "allrounder" unter den Schnellarbeitsstählen. Zur Ermüdung haben Herbert und micromaster das Erforderliche gesagt. Der Stahl ist sicher nicht überall oder auch nur an vielen Stellen von Rißchen überzogen, sondern hat der Dauerbelastung-auch Dauerschwingbelastung- an den schwächsten Stellen nicht widerstanden. Der Rest ist im Zweifel gesund.
Bei der Verarbeitung wird es gewisse Probleme geben: Schnellstähle sind besonders hart und verschleißfest, vertragen allerdings auch relativ heißes Schleifen ohne Härteeinbuße. Die Wärmebehandlung ist mit Hausmitteln nur zur Not möglich und sollte besser einem gut ausgerüsteten Fachmann überlassen werden.
Die Probe, ob es sich wirklich um diesen Stahl handelt, ist recht einfach: Schnellstähle haben einen roten, wenig verzweigten Funkenstrahl.
MfG U. Gerfin
 
Endlich... Ich habe es FE geprüft und dabei festgestellt das alle zähne und löcher die unter belastung waren sehr schwach rot gefärbt (ca. 1mm vom rand )sind. es kann natürlich sein das ich die stellen nicht genügend sauber machen konnte. Ich bin kein spitzialist was das beurteilen betrift aber ich weis das es viel deutlicher rot sein muss. Ich Danke für alle antworten:) . PS.was das funkenprüfung betrift ist da auch Cobalt zu erkennen ? MFG zekai
 
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Kobalt ist am Funkenstrahl nicht zu erkennen. Ich kann es jedenfalls nicht und habe auch noch nicht gehört, daß es besondere Funken gibt.
DMo 5 hat kein Kobalt und das ist für die Verwendung als Messerklinge gut. Kobaltzusätze zu Schnellstählen erhöhen die Warmfestigkeit und Anlaßbeständigkeit. Man kann also mit kobaltlegierten Stählen mit höheren Schnittgeschwindigkeiten arbeiten. Kobalt erhöht möglicherweise-als einziges Legierungselement- die Löslichkeit des Kohlenstoffs in der Grundmasse, wirkt also im Sinne einer Erniedrigung des C-Gehalts. Siegfried Wilmes hat eingehende Untersuchungen über den Einfluß des Kobalts bei Schnelldrehstählen gemacht und dabei gefunden, daß Kobalt in allen untersuchten Fällen die Zähigkeit herabsetzt. DMo 5 oder 1.3343 ist also der kobaltlegierten Variante 1.3243 für Messerklingen vorzuziehen.
MfG. U. Gerfin
 
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