Matrosenmesser

good knife

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Hallo, bin völlig neu in diesem Forum, habe aber schon zahlreiche Beiträge gelesen und fand fast alles sehr interessant.
Ich habe gleich eine Frage, bei der mir vielleicht jemand weiterhelfen kann.
Vor kurzem habe ich bei **** ein sog. Matrosenmesser oder Takelmesser ersteigert, wie es auch im Globetrotter-Katalog zu finden ist. Ich bin von der Alltagstauglichkeit dieses Messers sehr angetan, abgesehen vom fehlenden Fingerschutz.
Angesichts des Preises von ca. 10€ dürfte klar sein, dass sowohl die Qualität des Stahles als auch die Verarbeitung nicht besonders sind. Meine Frage nun: Gibt es ein solches Messer in besserer Stahlqualität und besserer Verarbeitung?
Ich habe im Forum schon einen Beitrag dazu gefunden, der auf das Loewen-Messer verweist. Dort gibt es eine Version aus Gussstahl. Hat jemand damit Erfahrungen? Ich besitze ein Messer aus Gussstahl, der Stahl ist sehr spröde und enorm schwer zu schärfen.
Über Antwort(en) würde ich mich freuen!
 
good knife schrieb:
Hallo, bin völlig neu in diesem Forum, habe aber schon zahlreiche Beiträge gelesen und fand fast alles sehr interessant.
Ich habe gleich eine Frage, bei der mir vielleicht jemand weiterhelfen kann.
Vor kurzem habe ich bei **** ein sog. Matrosenmesser oder Takelmesser ersteigert, wie es auch im Globetrotter-Katalog zu finden ist. Ich bin von der Alltagstauglichkeit dieses Messers sehr angetan, abgesehen vom fehlenden Fingerschutz.
Angesichts des Preises von ca. 10€ dürfte klar sein, dass sowohl die Qualität des Stahles als auch die Verarbeitung nicht besonders sind. Meine Frage nun: Gibt es ein solches Messer in besserer Stahlqualität und besserer Verarbeitung?
Ich habe im Forum schon einen Beitrag dazu gefunden, der auf das Loewen-Messer verweist. Dort gibt es eine Version aus Gussstahl. Hat jemand damit Erfahrungen? Ich besitze ein Messer aus Gussstahl, der Stahl ist sehr spröde und enorm schwer zu schärfen.
Über Antwort(en) würde ich mich freuen!

Hallo
Natürlich gibt es bessere Ausführungen.Ich habe so ein Messer von Hubert Klaas aus Solingen.Trotz fehlenden Handschutzes ist es ein Top Gebrauchsmesser und wurde von mir entsprechend eingesetzt.Der Preis ist natürlich über Euro 10,aber wenn ich mich noch daran erinnern kann,nicht über 50.Gußstahl ist Geschmackssache im warsten Sinne des Wortes.Für Liebhaber.
Bernd
 
Die Bezeichnung Gusstahl hat meines Erachtens keine Relevanz. Das ist eine, in früheren Zeiten oft benutzte Bezeichnung für einen stinknormalen Kohlenstoffstahl. Loewen messer gibts auch in Rostfrei. Ich hab 2 aus nicht rostfreiem (Guss)stahl. Die Klingen sind ungefähr 3 mm stark,recht flexibel und ohne Schwierigkeiten auf eine sehr gute Schärfe zu bringen.Die Klingenform ist m.E.sehr universell einsetzbar. Die Klingenspitze ist für meinen Geschmack zu dünn ausgeschliffen. Die Befestigung der Griffschalen an beiden (und an dem eines Bekannten) schlecht. Ritzen, nicht fest genug vernietet etc. Die Scheide sieht nett aus, ist aber nicht sehr dauerhaft.Linder, Böker usw fertigen ähnliche Messer.
 
Was bitte ist ein Matrosenmesser, wie sieht es aus? Gibt sien Bild davon?
Oder ist es ein "Bootsmesser"?
 
Matrosenmesser / Takelmesser

Diese Art von Matrosenmesser/Takelmesser, die es z.B. von HUBERTUS auch mit zusätzlicher Ahle in einer Vortasche gibt, sind von vielen Solinger Messerherstellern gefertigt worden. In meiner Sammlung habe ich z.B. selbst Ausführungen von PUMA und GÜDE.
Alleine die Vielzahl der Hersteller dürfte Beweis sein, dass diese Messer nicht nur populär sondern für den Verwendungszweck auch geeignet waren und sind.

@good knife:
"Ich besitze ein Messer aus Gussstahl, der Stahl ist sehr spröde und enorm schwer zu schärfen."
Durch welche Eigenschaft zeigt sich, dass der Stahl "sehr spröde ist"?
 
twins schrieb:
Diese Art von Matrosenmesser/Takelmesser, die es z.B. von HUBERTUS auch mit zusätzlicher Ahle in einer Vortasche gibt [...]

Bitte nicht als Besserwisserei auffassen: Die "Ahle" nennt man auch "Marlspieker" und ist ein nicht zu spitzer Dorn, den man zum Öffnen von Knoten benutzt. Die Messer selber durften wegen häufig vorkommenden Messerstechereien an Bord nicht spitz sein. Matrosen waren nicht unbedingt Mitglieder der kulturell-geistigen Elite ...

-chinook
 
Armin II schrieb:
...macht das Sinn? wenns nicht spitz genug zum Stechen ist wirds eben anders benutzt.....

Das war/ist wohl wahr.
Ich kann mich erinnern, mal ein Seglermesser gekauft zu haben (ein rostfreies Klappmesser mit einem langen Marlspieker) und bei dem war die Klingenspitze absolut rund bzw. lief rechtwinklig auf die Schneide zu. Es konnte also nur zum Schneiden, nicht zum Stechen benutzt werden. Es sollte die (Eigen)-Verletzungsgefahr verhindern bzw. die Perforation von Schlauchbootwänden etc..
 
chinoook schrieb:
Bitte nicht als Besserwisserei auffassen: Die "Ahle" nennt man auch "Marlspieker" und ist ein nicht zu spitzer Dorn, den man zum Öffnen von Knoten benutzt. Die Messer selber durften wegen häufig vorkommenden Messerstechereien an Bord nicht spitz sein. Matrosen waren nicht unbedingt Mitglieder der kulturell-geistigen Elite ...

-chinook
Hallo
Auch nicht als erhobenden Zeigefinger auffassen.Unterschied:
Matrosenmesser und Seglermesser beachten!!!
Besserwisserei ist das sture Rechthaben bei Themen,die von mehreren Seiten betrachtet werden können.Im Gegensatz zu feststehenden Regeln und Fakten.Wie oben schon erwähnt,sind Matrosenmesser die Dinger,die keinen Handschutz(Kropf)und eine mäßig rund Spitze haben.Der Rest sind überwiegend Seglermesser und ihre Mutationen.
Bernd
 
Seglermesser, Matrosenmesser, Bootsmesser, Takelmesser ...

Und hier noch mein Senf :
Wie der Name schon sagt, sind Takelmesser in erster Linie Arbeitsmesser des Taklers, Gebrauchsmesser ohne Parierstange/Handschutz mit glatter Klinge mit mässiger Spitze, gedacht für alle Schneidarbeiten, insbesondere auch das Absetzen von Tauwerk, wobei auch schon mal mit dem Belegnagel oder Holzhammer auf den Klingenrücken geschlagen wird, wenn das Material zu zäh/hart ist. Der Marlspieker ist im wesentlichen dazu gedacht, beim Spleissen die Kardehlen des geschlagenen Tauwerks zum Durchspleissen zu trennen und offen zu halten, aber auch um Knoten aufzupuhlen oder um größere Schäkelbolzen zu drehen. Die Rückseite des Marlspiekers beim feststehenden Messer verfügen häufig über eine keilförmige Öffnung, um kleine Schäkelbolzen zu drehen.
Die Seglermesser vereinen diese Werkzeuge (Klinge, Marlspieker, Schäkelöffner) in einem Klappmesser mit Sicherungsöse (um eine Sicherungsschnur einzuhängen und um den Marlspieker zu arretieren) und sind in der Regel (hoffentlich) aus rostfreiem Material gefertigt.

... munter bleiben ...
DACK
 
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