Mein 1. geschärftes Messer

tino79

Mitglied
Beiträge
55
Nachdem ich hier in der Kaufberatung fündig wurde und mir den Fantoni Hide Foder zugelegt habe, wollte ich mir natürlich auch was zum Schärfen besorgen. Zuerst habe ich mit dem Lansky-Set geliebäugelt. Nachdem ich mich jedoch intensiver mit Leo's Messerschärfseite auseinandergesetzt habe, dachte ich mir dass ich Grobmotoriker das evtl. auch schaffen könnte. Das Lansky würde mich aufgrund der kleinen Steine und damit vielen Schleifbewegungen vermutlich nur nerven.

Also habe ich mir das Fortgeschrittenenset von Leo's Seite besorgt, einen Steinhalter dazu und vorsichtshalber nochmal einen Chromoxidlederriemen. Ein passendes Übungsmesser habe ich dann vom Opa bekommen.

13268172ls.jpg


Nach dem Säubern unter heißem Wasser mit Wurzelbürste und Spüli sah es immer noch nicht viel besser aus, wie hier auf dem Bild neben dem Schleifstein liegend zu sehen.

13268171pl.jpg


Nach dem Schärfen mit den beiden Seiten des groben Schleifsteins, dem feinen Schleifstein und dem Abziehen auf dem Lederriemen mit Polierpaste (den Chromoxidriemen habe ich nicht benutzt) hat
das Messer auf beiden Seiten rasiert. Zwar nicht so gut wie mein Fantoni Hide Folder aber zumindest gleichmäßig.

So sah es dann nach dem Schärfen und rasieren aus

13268173om.jpg


13268174kl.jpg


Damit möchte ich einfach denjenigen Mut machen, die sich selbst nicht rantrauen. Ich selber bin sehr grobmotorisch veranlagt, hatte schon immer zwei linke Hände und man konnte mich somit bei allen handwerklichen Tätigkeiten kaum gebrauchen :)

Also traut Euch, so schwer ist das nicht wenn Ihr Euch die Tipps von Leo zu Gemüte führt. Vielen Dank nochmal dafür Leo.
 
Hallo Tino,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich lese solche Berichte immer gerne. Wie schön, daß es wieder schneidet.

ABER: Da geht schon noch ´was, das ist Dir klar - oder? Ich sach nur ´mal: den Griff mit 180 er bis 400 er Schleifpapier schleifen, anschließend mit Leinöl einlassen, abwischen, paar Tage trocknen lassen und dabei zwischendurch immer wieder mal abreiben. Die Klinge finishen – nein, das ist der falsche Ausdruck, es gibt kein Ende, aber ein bißchen geht schon noch: Blank könnte sie schon werden und glänzen auch (spiegeln muß m.E. nicht sein). Und dann mit der Klinge ein wenig Schlittschuh laufen, d.h. auf dem groben Stein senkrecht aufsetzen und wieder stumpf machen, bis sie völlig gerade ist. Und dann nochmals schärfen und hinterher übers Leder – die Schneidfase dürfte schon spiegelblank sein. DAS IST DANN EIN MESSER!
…mein ja nur!
Rainer
 
Hallo tino,

schön deinen Beitrag zu lesen.

Yettham hat eigentlich recht, der Messervirus würde mir auch einflüstern, wie von ihm beschrieben, das Messer wieder herzurichten.

ABER: Wenn du das Messer nur als Übungsmesser zum Schleifen benutzt, würde ich es auch so lassen wie du es zeigst. Allerdings mit einer Ausnahme: Um eine vernünftige gleichmäßige Phase zu bekommen würde ich dir auch dazu raten die Klinge gerade zu schleifen.
Ich denke dann ist es einfacher eine schöne Schneidphase zu erzeugen.

Viel Spaß beim weiteren Üben!

Landschafter
 
Danke für Eure anregungen. Das Messer war nur mal zum Testen. Wiederherrichten möchte ich es nicht. Erst recht möchte ich mir keine Riefen in den Schleifstein machen durch senkrechtes Schleifen. Ich werd mich dann eher über alte Taschenmesser hermachen.

Dass es sich so schlecht schleifen lässt hab ich auch gemerkt. Aber dadurch dass so die "Scheibenwischerbewegung" kaum möglich war, habe ich festgestellt dass mir einfache Schübe besser liegen. Auch bei ner bauchigen Klinge werd ich das eher so mit ner ganz leichten Drehung machen.
 
Mal ehrlich: ich dachte, dass ist ein joke oder ein Messertroll treibt sein Unwesen. Hab aber still gehalten, man muss ja nicht füttern... :hmpf:
Wo es nun so ist: Nimm keinen Schrott zum üben. Ein abgenudeltes sauberes Messer findet sich in jeder Küche. Sieh zu, das du den Rost aus deinen Steinen wieder rausbekommst (steckt an!). Du solltest die Steine so wertschätzen, wie ein gutes Messer! Das tue ihnen nicht wieder an! Ich wünsch dir Freude beim Üben, und Erfolg mit den "richtigen Messern"!

PS: klar könnte man das Messer aufarbeiten...Entrosten, Griffschalen, Umschleifen, Pins...das wird er aber sicher nicht hinbekommen. Entschuldigung für "Schrott". rocco26
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, ich bin wirklich so blöd :) Und wie bekomme ich den Rost jetzt am besten wieder aus dem Stein? Aus dem groben und dem feinen ging es raus, indem ich unter Wasser mit dem Daumen drübergerubbelt hab. Aus dem mittleren Stein bekomme ich es allerdings auch mit ner Bürste nicht raus. Gibts was feineres womit man zwischen die Strukturen kommt?
 
Schleift sich raus, von alleine.
Ich gehe niemals mit mehr als einer Spülbürste und warmen Wasser an den Stein. Mit Lösungsmitteln, Etc machst du ihn eventuell wirklich kaputt.
Das mit dem Anstecken halte ich im allgemeinen für Unsinn.
(außer du hast Silberoxid auf dem Stein und lässt das Messer im Wasser eine Weile drauf liegen)
Im besonderen aber noch mehr, da du die Messer nach dem Schleifen normalerweise ordentlich abwäscht und trocknest.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Okay, vielen Dank für die Info. Dann lass ich das erstmal so. Bis mein gutes Messer stumpf ist werden einige Übungsmesser drüber sein :)
 
Hi Tino, ich wollte dich nicht erschrecken. Deine Säuberungsaktion ist schon erstmal OK.
Das mit dem Anstecken halte ich im allgemeinen für Unsinn.
Da bin ich anderer Meinung. Für rostträge Stähle benutzt man beim Zerspanen besondere Werkzeuge. Feilen, Sägen, Schleifmittel... für Edelstahl durften in meiner Lehre nur für diese Stähle verwendet werden. Kontakt mit anderen Spänen (od. ähnl.) kann zu Reaktionen führen...
Tino, für deine Anwendung wird das wohl nicht so kritisch sein. Mach es sonst so, wie Eisenbrenner sagt. Nach dem Schleifen: die Steine sauber machen und ohne Wärmequlle trocknen lassen. Messer sauber putzen, fertig. Wenn du das geschärfte Messer nicht gleich benötigst, etwas Pflegemittel (Kamelienöl...) sparsam auftragen und gut ist. Zu den Themen gibt es im MF viel zu lesen!
Ich wollte hier nicht lehrmeistern. Aber Messer und Steine pflege ich gern, weil man lange seine Freude und den Nutzen davon haben kann. rocco26
 
@Rocco:
Hab ich wohl nicht weit genug gedacht (bei einem Messer hab ich immer erst ein rostendes im Kopf ;) ), aber dieser hinsicht hast du recht. Bei Edelstahl kann Fremdrost entstehen.
Da ist aber der eisenhaltige Schleifschlamm genauso gefährlich wie Rost und etwas bleibt eigentlich immer im Stein zurück.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst wenn der Stein verunreinigt war, ist das ja nicht schlimm. Er tut ja noch, was er (der Schleifsten) soll: Material abtragen. Säubern muss man den Stein. s.o.
Das Messer wird scharf nach dem Schleifen:
  1. es wird verwendet. Kein Problem.
  2. es bleibt liegen. Ohne Pflege wird es rosten.
  3. so behandeln, das Korrosion vermieden wird. s.o.
Tino, ich möchte dich ermutigen, weiter zu schleifen! Stelle auch deine Fragen. Aber lass dir auch nicht mehr so einen rostigen Schrott unterjubeln! rocco26

@eisenbrenner
ich hab das vielleicht auch nicht korrekt formuliert, aber wir wissen wohl jetzt, worum es ging. "Anstecken" ist ein unglücklicher Ausdruck. Unserer Umwelt ist es egal. Sie macht Lochfraß.:(
 
Victorinox und Opinel eignen sich auch sehr gut zum Üben. Da hat man schnell Erfolg. Im Supermarkt gibt es außerdem oft Küchenmesser um die 10 Euro. Ich habe hier ein Fiskars stainless irgendwas. Circa 14cm Klinge, 13 Jahre alt schwarzer Kunststoffgriff. Funktioniert super. Lange scharf, leicht schärfbar.

Leos Seite ist klasse.
 
Hi, also ich bin echt überrascht das du das so gut hinbekommen hast. Ich beschäftige mich die letzen Wochen auch damit, allerdings fehlte mir da zuletzt die nötige Zeit.
 
Danke für die Blumen :).

Das erste geschärfte Messer ist was besonderes und wenn es auch noch von Deinem Opa ist, würde ich den ideellen Wert gar nicht mal so gering einschätzen. Die alten rostenden Messer gefallen mir eigentlich immer ganz gut. Wenn Du nicht soviel Zeit in das Aufarbeiten einer solchen Klinge stecken willst, kannst Du ja ruhig ein wenig brutaler zu Werke gehen. Den Rost würde ich mit einer Bohrmaschine mit Drahtbürste zu Werke gehen, aber dabei bei jeder Seite auf die Laufrichtung der Bohrmaschine achten und diese so einstellen, dass die Drähte nicht immer gegen die Schneide knallen.

Was Du probieren könntest wäre die Spitze zurück zu setzen und den griffnahen Schneidenbereich ebenfalls.
Ich habe mir mal erlaubt Dein Bild zu modifizieren, wenn ich es wieder rausnehmen soll einfach kurz mailen:
13320347qe.jpg


Einfach auf dem Rücken mit Edding den zu entfernenden Bereich markieren und am Doppelschleifer abschleifen. Aber immer wieder zwischenkühlen, damit die Klinge nicht überhitzt. Im griffnahen Schneidenbereich würde ich analog vorgehen, aber da nicht zu weit schleifen, sonst musst Du nachher mit dem Schleifstein die ganze Schneide zurücksetzen.

Dann neu schärfen und es hat nichtmal allzu viel Zeit gedauert.

Das ist zwar schon eine recht brutale Behandlung, aber wenn Du nicht viel Zeit in das Messer investieren willst, könnte das für Dich das sinnvolle Vorgehen sein.
 
Danke für die Tipps. Wie gesagt, ich will es nicht wieder herrichten. Die Klinge biegt sich und es ist einfach kein gescheites Messer. Wenn ich mal ganz viel Langeweile habe, mach ich mich vielleicht dran.

Es ging mir einfach darum, das Schärfen zu lernen. Dabei habe ich es aber nicht eilig. Ich habe ja nur den Fantoni Hide Folder, und hoffe, dass es bei diesem einen Messer bleibt. Und wenn ich diesen mal schärfen muss, dann will ich das bis dahin können und ihn nicht als Versuchsobjekt nehmen. Das wird aber noch lange dauern. Daher werde ich mir jedes alte Taschenmesser, was mir irgendwo in die Finger kommt zum Üben nehmen. Das Messer hier war nur Testobjekt, um zu probieren ob ich mich überhaupt schon an alte Taschenmesser ranwagen sollte.
 
Zurück