Mein erster Versuch

Hunter_2

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Hallo Zusammen

nach dem ich nun das Forum seit einiger Zeit beobachte, hab ich mich getraut, einfach auch mal ein Messer zu machen (versucht). Leider hatte ich außer einem Satz Feilen und einer Ständerbohrmaschine kein spezielles Werkzeug zur Verfügung. Das hatte die Sache natürlich etwas gebremst. Unten könnt ihr das Ergebnis nach ca. 30 Stunden Arbeit sehen.

Griffmaterial: Amboina mit Neusilberbeschlägen
Klinge: 10cm lang aus 1.4116
Gesamtlänge: 20,5 cm

Bitte eure ehrliche Meinung dazu und eventuell ein paar Tipps, was anderst besser wäre.

Danke
Thomas

http://fotos.web.de/at.biegert/Erstes_Messer
 
Zuletzt bearbeitet:
...
jetzt geht der Link aber der Zugiff ist durch ein Passwort geschützt :staun:
 
Jetzt funktioniert zwar der Link, aber Du musst uns den Zutritt erlauben. ;)
 
Ok nun sei mal ehrlich wie viele Jahre stellst du schon Messer her??:hehe: :hehe: :hehe:


Also ehrlich, ich findes das Messer echt toll, habe jetz zwar nich den "Messerblick" wie die alten Hasen aber für mich sieht es echt toll aus!

Freue mich schon auf dein nächstes Stück!

mfg patrick
 
Moin Thomas!

Mmmh, ich habe mir jetzt mehrfach die Aufnahmen Deines "ersten" Messers angeschaut und bin mir nicht ganz sicher, was ich dazu sagen soll...

Vorweg sollte ich aber bemerken, dass dieses Messer wunderschön ist, anscheinend perfekt gefertigt und von der Machart und den Materialien her den Traum von vielen knifenuts darstellt!


Alle Passungen sind perfekt und spaltfrei, die Maserung vom Holz wird in dem durchbrochenen Griff mitgeführt, die Politur ist anscheinend perfekt, auch der Anschliff sieht supergut aus etc. etc.

Jeder, der schon mal ein Messer gebaut hat, wird Dir nicht ohne weiteres abnehmen, dass dieses Messer Deine Nr.1 ist - auch ein professioneller Messermacher dürfte sich schwer tun, in den genannten 30 Stunden ein solches extrem aufwändiges Messer zu bauen und nur unter Verwendung von einem Satz Feilen und einer Ständerbohrmaschine erscheint mir dieses nahezu unmöglich!

Soweit ich das auf den eher mässigen Fotos sehen kann, ist dieses Messer absolut hochklassig gefertigt und kann absolut keine Fehler oder Ungereimheiten entdecken - sollte dies wirklich Deine Nr. 1 sein, werde ich und können viele andere Hobbymacher praktisch nur frustriert ihre Machwerke in die Ecke verbannen!

Mit einer solchen extrem aufwändigen Qualität bei einem Erstling (in ca. 30 Std erstellt) kannst Du problemlos am Wochenende in Solingen bei den Profis bestehen und mit diesem Handwerk auch ohne Probleme Deine Brötchen verdienen!

Magst Du uns vielleicht mal was über Deinen beruflichen Hintergrund verraten - wenn Du jetzt noch schreibst, Du bist Beamter oder Angestellter und sitzt tagsüber am Schreibtisch, gehe ich heim zum Heulen vor Neid und Bewunderung vor so viel Talent!


Ich hoffe, wir sehen noch viele weitere solcher Spitzenwerke von Dir!



Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
Moin,
puh, boah, so ein Erstlingswerk am frühen Morgen. Ich bin ziemlich sprachlos.
Vor allem der Griff mit den Passungen, die Politur, der Anschliff, die Form des Messers und ... alles andere :staun:

Fehlt nur noch eine Scheide ;)

Gruß Th.
 
Hallo Peter

zuviel der Ehre. Es ist wirklich mein erster Versuch und ich bin kein Profi der das täglich macht.

Allerdings hab ich vor ca. 20 Jahren mal Werkzeugmacher gelernt. Damals gab es noch den Lehrgang "Eisen erzieht". Das bedeutete ca. 6 Monate nichts als Feilen. Die Toleranzen für einen Werkzeugmacher bewegen sich dabei sehr oft im 100stel - Bereich. Danach habe ich noch ein paar Jahre als Feinmechaniker im Prototypenbau gearbeitet. Das Material ist für mich also tatsächlich nicht fremd. Derzeit arbeite ich allerdings als Entwicklungsingenieur in einem Konstruktionsbüro und meine einzige Handwerkliche Tätigkeit besteht im Verdrahten irgendwelcher Robotersteuerungen. In meiner Freizeit baue ich noch hin und wieder einen Hochsitz und repariere die Spielsachen meiner Kinder.

Was man auf den Bildern nicht sieht, sind die leichten Kratzer in der Pollitur. Ich konnte Mangels Werkzeug nur mit Schleifpapier 1200 und anschließend mit Watte und Autopolitur arbeiten. Die Passungen der Radien am Griff waren das Aufwändigste und sind ein Arbeit die gleich nach dem Polliern kommt.

Alle Angaben sind also Wahrheitsgetreu und keine Verarsche.

mfg
Thomas
 
Hallo Thomas,

ein absolutes Sahneteil :super:
Auch mein Neid sei Dir gewiss!

Interessant finde ich Bild Nr.4 zwischen Ricasso und Griff,
was sind das für Spuren (Wellen, Halbkeise)?

Nachtrag:
Ok. Post hat sich überschnitten, es ist das Schleifpapier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,

ich denke nicht, dass es vom Schleifpapier kommt sondern von der Feile.

Beim Feilen des Griffes hab ich zuerst mit Hieb 1 und dann mit Hieb 3 gearbeitet. Die Klinge habe ich dazu zwischen 2 Holzplatten geklemmt. Das führte dazu, dass sich durch den leicht zusetztenden Hieb 3 der Griff ab und zu ratternd bewegte. Das hab ich mit dem Schleifpapier kaum raus bekommen. Allerdings fällt es nur auf wenn das Licht entsprechend drau fällt.

Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas,

in der Tat ein wunderschönes Messer! RESPEKT! Da lechtzt das Auge nach der Nummer 2 die hoffentlich auch bald kommt ;)

Das mit den Feilkünsten von Werkzeugmachern etc. kenn ich ganz gut - mein Schwager hat ebenfalls den Beruf gelernt und da ist es schon beeindruckend wie schnell und exakt auch er mit den Dingern umgehen kann.

LG
Simon
 
Hallo Peter

zuviel der Ehre. Es ist wirklich mein erster Versuch und ich bin kein Profi der das täglich macht.

Allerdings hab ich vor ca. 20 Jahren mal Werkzeugmacher gelernt. Damals gab es noch den Lehrgang "Eisen erzieht". Das bedeutete ca. 6 Monate nichts als Feilen. Die Toleranzen für einen Werkzeugmacher bewegen sich dabei sehr oft im 100stel - Bereich. Danach habe ich noch ein paar Jahre als Feinmechaniker im Prototypenbau gearbeitet. Das Material ist für mich also tatsächlich nicht fremd. Derzeit arbeite ich allerdings als Entwicklungsingenieur in einem Konstruktionsbüro und meine einzige Handwerkliche Tätigkeit besteht im Verdrahten irgendwelcher Robotersteuerungen. In meiner Freizeit baue ich noch hin und wieder einen Hochsitz und repariere die Spielsachen meiner Kinder.

Was man auf den Bildern nicht sieht, sind die leichten Kratzer in der Pollitur. Ich konnte Mangels Werkzeug nur mit Schleifpapier 1200 und anschließend mit Watte und Autopolitur arbeiten. Die Passungen der Radien am Griff waren das Aufwändigste und sind ein Arbeit die gleich nach dem Polliern kommt.

Alle Angaben sind also Wahrheitsgetreu und keine Verarsche.

mfg
Thomas

Hallo Thomas,

nur nochmal ganz schnell, bevor ich weg muss:

Ich fühlte mich nicht verar****, sondern konnte nicht glauben, das ein Einsteiger ein solches Messer auf Anhieb zustande bringt (Form, Design, Qualität etc.) und nahm es als fishing for compliments von einem Halbprofi, der bis jetzt hier im MF nicht aufgetreten ist.


Wir alle sind erstmal geplättet von dem Messer und Du bekommst ganz sicher noch viel mehr Anerkennung!

Wie Du u.a. auch am Kommentar von Rainer (raifla) siehst, steh ich damit nicht ganz alleine... :D

Nur sehr selten sieht man solche Erstlingswerke - meine Bewunderung ist Dir gewiß!


Nachtrag:

Die diskutierten "Fehlerchen" sind peanuts, gemessen am verwendeten Werkzeug - wenn man sich die professionell gemachten Messser genau anschaut, findet man auch dort häufig noch winzige "Fehlerchen" - wie mag das bei Dir erst aussehen, wenn Du mit genügend Werkzeug arbeitest? :irre:



Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
...
ich denke nicht, dass es vom Schleifpapier kommt sondern von der Feile. ...

Oh Mann, wenn das alles ist was von der Handarbeit an ungewollten
Spuren übrig ist, dann freue ich mich auf ein Messer, welches Du mit
mehr Werkzeug erstellt hast! Ich wollte hier auch keine "Fehlerchen"
anmeckern, sondern hatte die leise Hoffnung Frässpuren entdeckt zu
haben. Das war reiner Selbsterhaltungstrieb, man sehe es mir nach ;)
 
ahh... Das Messer ist ein absoluter Traum... einfach der Wahnsinn.
Jetzt bin ich frustriert..
Naja ich hab ja noch viel zeit zum üben.
Glückwunsch
moritz
 
@pevau57
Du bist nicht allein :)

@Hunter_2
Was ich besonders beeindruckend finde, ist neben der klasse Verarbeitung das Design des Messers. Sieht sehr harmonisch aus.
Sehen wir erst mal ob Du mit dem zweiten eins draufsetzen kannst, wird bestimmt nicht einfach. Das haste jetzt davon so ein Erstlingsmesser vorzustellen ;)

Gruß
Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
... ist dieses Messer absolut hochklassig gefertigt ... werde ich und können viele andere Hobbymacher praktisch nur frustriert ihre Machwerke in die Ecke verbannen!

Du sagst es Peter! :teuflisch
Dieses unverschämte Erstlingswerk sollte doch eigentlich Grund genug sein, Thomas die Mitgliedschaft im Forum zu sperren, und ihn erst nach Präsentation von mindestens zwei häßlichen, krummen und mit Schleifspuren übersähten Werken wieder zuzulassen :steirer: :steirer:

Wirklich beeindruckend Thomas, auch dass Du Dich gleich an ein durchaus anspruchsvolles Messer gewagt hast :super:
Da du tatsächlich noch nach Tipps gefragt hast:
Vielleicht probierst Du beim nächsten Messer (das doch sicher kommt?) mal eine fein satinierte Klinge anstatt zu polieren. Das gefällt mir persönlich besser.
Bei diesem Messer mit der polierten Klinge würde sich auch eine Schellackpolitur des Griffes gut machen. Soweit man es auf den Bilder sehen kann scheint das Holz eher matt. Gefällt mir zwar gut und ist auch robuster, aber hier würde ein schön glänzender Griff gut passen.

Grüße
Rainer
 
Es freut mich, dass euch das Messer gefällt und ich muß zugeben ich fühle mich geschmeichelt bei so viel Lob. Danke euch allen.

@Erka: Das mit dem satinieren ist keine schlechte Idee. Auch der Schellack würde die Maserung des Holzes sicher gut zur Gelltung bringen. Werde ich mir für das nächste überlegen. Das Holz ist tatsächlich matt, da ich es mit Schaftöl und anschließend (nicht lachen) mit Bienenwachs, welches meine Frau zur Pflege ihre Holzküche verwendet, behandelt habe. Danach hab ich es mit einer weichen Bürste polliert.

Ist halt alles etwas einfacher und mit Hausmitteln gemacht.

Gruß
Thomas
 
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