Mein erstes fertiges Messer

GEichi

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Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal mein erstes fertiggestelltes Messer vorstellen. Es ist mein zweites überhaupt, das Erste habe ich beim schärfen einfach komplett versaut (ist meiner Ungeduld geschuldet), ich glaub auch fast nicht daß ich das noch fertigstellen werde, auch wenn nur noch die Griffschalen fehlen.
Erst mal ein Foto davon:

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Die Abmessungen:

Gesamtlänge: 30cm
Klingenlänge: 18cm
Klingenbreite: 10cm
Klingendicke: 2mm
Klingenmaterial: 1.2510
Gewicht: 325g
Griffmaterial: Schwarznuß und Kirsche

Nun zu meinen Erfahrungen:
Die Kontur habe ich vorher ausgebohrt dann mit einer unter dem Tisch montierten Stichsäge ausgeschnitten und mit einem umgedreht montierten Handbandschleifer fertig bearbeitet.

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Im Griffbereich drei Löcher sollen zusätzlichen Halt für den Kleber bieten. Das wars dann auch schon vor dem Härten, Oberflächenfinish, schärfen,... wollte ich alles nach dem Härten machen. Härten ließ ich bei Gobec, hat wunderbar funktioniert und werde ich auch künftig wieder machen. Der Stahl wurde auch ca. 60HRC gehärtet.
Nachdem es meine ersten beiden Messer waren die ich zum Härten schickte hatte ich die Vorstellung daß die Oberfläche dabei ein wenig verzundern wird und ich die sowieso nachher erst fertig machen muß. Diese Annahme war falsch, die Klingen waren nur ein wenig schwarz (ich nehme an es war sowas wie Ölkohle), die Oberfläche darunter mehr oder weniger unverändert. Leider hatte ich auch das Korrosionsschutzöl nicht von der Klinge geputzt und das hat sich schön ich die Oberfläche eingebrannt und zeichnet auch jetzt noch schön die Bereiche ab. Ich hab natürlich versucht der Oberfläche noch einen gleichmäßigen Schliff zu verpassen und die Flecken dabei auch gleich auszuschleifen aber der Stahl ist echt so hart daß ich irgendwann aufgegeben hab. Politur funktioniert auch nicht, 60HRC sind echt hart :(.
Auch das Anbringen der Schneide war eine Quahl. Urspründlich wollte ich die Schneide mit meinem Lansky-System schleifen aber die vollen 2mm dünn ausschleifen hätte wohl mehrere Tage in Anspruch genommen also hab ich nochmal freihand am Bandschleifer mit ständiger Zwischenkühlung ganz langsam geschliffen. Auch das hat noch lange genug gedauert und die endgültige Schneide entstand auf verschiedenen Wassersteinen mit Körnungen zwischen 240 und 8000 (japanische Körnung). Die Endpolitur mit dem Leder hätte nicht mehr sein müssen. Der Stahl läßt sich auf extreme Schärfe bringen und ist dabei noch unglaublich zähe, hab ich so bisher noch nicht kennen gelernt.
Bin schon gespannt wie sich das Messer im Kücheneinsatz bewährt.

Was hab ich gelernt:
Für ein Messer braucht man Geduld, die Oberflächen müssen vor dem Härten mehr oder weniger fertig sein, 1.2510 ist ungehärtet schon nicht ganz einfach zu bearbeiten, gehärtet schon fast eine Strafe, der Schleifbandverschleiß (Baumarktqualität) muß als Kostenfaktor berücksichtigt werden und das Wichtigste: MESSERBAU MACHT SPASS!
War sicher nicht mein letztes Messer und ich hoffe ich hab aus meinen Fehlern gelern und mach nicht beim nächsten Messer wieder neue.
Was als nächstes dran kommt weiß ich noch nicht, derzeit hab ich recht viele Ideen.
Hoffe ich hab euch nicht gelangweilt und würde mich über Kommentare (positiv wie negativ) freuen.

Grüße,
Günther
 

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