mein erstes, Frage zum Härteverzug

mar-bo

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Hallo

Auf der Suche nach Informationen Stahl, bin ich auf dieses Forum gestoßen.
Ich war sofort begeistert und voller Tatendrang.
So nach knapp 2Wochen (musste auch noch andere Sachen erledigen) ist mein Messer fertig.
Im Grunde bin ich recht zufrieden.

http://people.freenet.de/mar-bo/MesserNo1/k_MesserNo1_0009.html

Gesamt Länge = 200mm
Material = 1.2842
Griff = Kirsche (lag beim Brennholz)
Backen = Messing

Beim Härten ist die Klinge krumm geworden. http://people.freenet.de/mar-bo/MesserNo1/k_MesserNo1_0010.html
Ich habe das Messer dennoch beendet um mir einen Eindruck über die ganze Arbeit zu verschaffen.
Gehärtet wurde in einem Nolzen Härteofen (Werkstatt) und im Öl-Bad abgeschreckt.

Da ich noch ein weiteres Messer machen möchte habe ich dazu eine Frage: :confused:
Ein Bekannter sagte mir, dass das geschieht, wenn das Messer flach im Härteofen liegt.
Hat damit jemand Erfahrung? Ich habe leider nichts dergleichen für Elektrohärteöfen gefunden, nur beim Härten in der Kohleesse. Wie kann den Abbrand so gering wie Möglich halten (unter Werkstatt Bedingung)

Gruß Martin
 
Erstmal Hallo und willkommen :)

Da hast du aber ein wunderbares Messer gemacht :super:

Dein Bekannter hat recht, bei Härten ist es optimal wenn die Klinge hängt. Ist das nicht möglich dann sollte man sie auf dem Rücken stehende glühen, wenn sie hierbei nicht von selber stehen bleiben will dann einfach mit zwei Schmott-Steinen fixieren.

Um die Klinge vor dem Verzundern zu schützen gibts es zum Beispiel auch spezielle Schutzpasten. Im Bezugsquellenthread ist hierfür eine Bezugsquelle genannt: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=22492

Oder einfach zusammen mit Zeitungspapier in ein Rohr stecken und dieses dann verschrauben oder mit Lehm abdichten. Zum Abschrecken im Öl muss man hier allerdings die Klinge dann rausziehen.

Benutz einfach mal die Suchfunktion, da solltest du eigentlich auf fast jede Frage eine Antwort finden ;)

Gruß

Simon
 
@SimonSambuca
Danke für die Info, werde beim nächsten mal die Möglichkeit zum Aufhängen prüfen, könnte aber knapp werden. Jedenfalls sichere ich die Klinge gegen umfallen, wenn ich sie auf den Rücken stellen muss.

Über die Möglichkeiten die Klinge vor Verzundern zu schützen, werde ich mich mal Informieren. Jetzt weiß ich ja wonach ich suchen soll.
Die Suchfunktion ist klasse, man muss nur die richtigen Begriffe eingeben.
 
Hallo

...Gib auch mal "Richten" in die Suchmaschine ein. Das Bissel Verzug hätte man nämlich locker noch rausbekommen.
Ansonsten: Schönes Erstlingswerk!
 
Erst mal danke für die Tipps. :super:

Bin bei der Suche jetzt auch weiter gekommen.
Härtefolie kann ich über einen Bekannten für den nächsten Versuch bekommen. Muss mich nur noch mal in die Anwendung einlesen.

Beim Thema Richten war ich doch etwas überrascht, das dieses bei gehärteten Werkstücken geht. Ich hoffe dennoch das die nächste Klinge gerade bleibt.
Ansonsten "Man lernt nie aus". :hmpf:
 
hi
also für das erste messer ist das ergebnis doch gut :super:

das holz hat aber ne langweilige maserung :hmpf:

da will ich dir den tipp geben nach maserknollen und wurzelknollen ausschauzuhalten !

ich ahbe gestern 3 kleine stämme mit nen haufen maserknollen am straßenrand gefunden ( baumfällarbeiten)

auch im wald hatte ich schon glück... (vor dem sägen erlaubnis einholen)

geringen verzuig beim härten hat man fast immer, wenn man noch nicht mind. 20 messer gebaut hat !
aber durch richten bekommt man das hin...
wichtig ist auch noch wie man die klinge in das härtebad eintaucht ! also die richtung und wie gleichmäßig....
es gibt auch gute bücher zum thema klingen härten und schmieden..

messer schmieden von havard bergland z.b. ist nen schönes buch
 
TomasG schrieb:
hi
...
geringen verzuig beim härten hat man fast immer, wenn man noch nicht mind. 20 messer gebaut hat !
aber durch richten bekommt man das hin...

So ein Blödsinn... :rolleyes:
Das passiert sogar erfahrenen Messermachern, die 20 Rohlinge pro Monat zum Härten geben, und es passiert auch in Härtereien, in denen sehr viele Messerklingen gehärtet werden...

Verzug ist zwar unschön und ärgerlich, aber trotzdem keine Schande - erst recht nicht, wenn man mit dem Messermachen erst anfängt. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben.
Wenn man Pech hat, kommen gleich mehrere Ursachen zusammen, und eine Klinge ist schon zu Schrott verzogen, bevor sie überhaupt gehärtet wird...

Sowas kommt in den besten Familien vor :glgl:

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen

Danke an Alle für die Aufmunterungen.

Das es beim Härten zu ungewollten Verzug durch unterschiedlichen Materialabtrag und Überhitzung beim Bearbeiten (es entstehen Spannungen), sowie falsches Eintauchen in das Abschreckmedium, kommen kann, ist mir schon bekannt gewesen. Das man Spannungen durch glühen vor dem Härten minimieren kann auch.
Ich wusste nur nicht (weiß bestimmt noch mehr nicht :D ), dass das flache liegen im Härteofen den Verzug begünstigt.
Ich denke auch nicht dass ein Verzug nicht mehr vorkommt. Ich versuche aber die Faktoren, welche den Verzug begünstigen zu minimieren.

@TomasG
Danke für den Tipp mit der Maserung, versuche beim nächsten mal bewusster auf dieses zu achten. Mit Metallbearbeitung kenne ich mich aus, das Auge fürs Holz muss ich noch schulen.
 
Hallo!

Der Verzug ist nen Witz, das Helle von meinem Vater ist deutlich mehr verzogen, und das ist ein kommerzielles Messer :argw: .

Kann man sowas nicht richten?

gruß,
reno
 
Hallo Reno

Also das Helle zu Richten sollte, dank der (ist doch so?) Dreilagenkonstruktion völlig harmlos sein: Holzklotz, Plastikhammer und ein paar nicht zu kräftige Schläge dürften ausreichen.

Problematisch wird die Sache bei Klingen aus Stählen der höheren Leistungsklassen (mono), die bereits fertig angelassen aber ziemlich hart sind. Hier hilft nur viel Erfahrung oder ggf. eine neue Wärmebehandlung, die das Richten z.B. direkt nach dem Härten und vor dem Anlassen einschließt (wie gesagt: Suchfunktion).
 
Hallo Martin,
auch wenn wir hier im Forum oft viele Erfahrungen und Meinungen zum besten geben, ersetzt das Deine eigene Erfahrungsnahme nicht.

Wir haben gelesen von "20" Klingen die als Maßstab für Erfahrung stehen könnten; - lassen wir sie Mal stehen.

Ich habe bei noch mehr gehärteten Klingen aus 1.2842er im liegenden Glühen bis jetzt noch keinen Verzug erleiden müssen. Habe manchmal die Teile während des rotmachens umgedreht, das war jedoch nicht die Regel, habe sie allerdings immer im warmen Öl (180°C) abgeschreckt. Wo ich schon Verzug hatte und zwar teils gewaltigen, war das bei selbstgeschmiedeten Teilen.

Erst kürzlich habe ich H.Bergland bei seiner Arbeit zusehen dürfen; von stehend glühen war da keine Rede und von Verzug zweimal nicht.

Nun zu Deinem Erstlingswerk. Ich denke schon, dass Du darauf stolz sein darfst, - ein schönes Teil.
Übrigens, wenn der Verzug nicht so gravierend von der Ideallinie abweicht, könnte es als Alletagslieblingsmesser Dein Dauerbegleiter werden. (Im richtigen Leben sind oft verzogenen Kinder auch zu den Lieblingen ihrer Eltern geworden.)

Servus - Reinhold.
 
"Das Erste ist das Erste und bleibt das Erste"

Hallo

Durch die unsymetrische Griffgestalltung fällt die Krümmung auf dem Bild auch nicht so auf. Das Messers im Gebrauch noch gut zu benützen.:cool:
Nur beim Schärfen gibt es ein paar kleine Probleme, da es in der Innenkrümmung nicht gut aufliegt.

Aber, da es das erste ist, wird es immer einen besonderen Stellenwert habe. Deshalb habe ich auch eine Scheide angefertigt und halte es in Ehren.
:super: Der Rest ist egal denn: "Das Erste ist das Erste und bleibt das Erste"

Gruß an alle
Martin
 
@mar-bo

genau so sehe ich das auch.
Du musst ja arbeiten, und eben auch diese Erfahrungen machen, um zu lernen - wie willst du es sonst immer besser machen, bzw. wenn es nicht so wäre - wo wäre dann die Steigerung?

Das erste Messer ist was ganz Besonderes, daran hängt viel Seele und Freude, aber auch Schmerz und Frust bei der Herstellung.

Weiter so - mir gefällt das Messer sehr sehr gut - natürlich und edel trotzdem.

Gruß,
reno
 
Ich hab gelesen, dass Katanas gerade geschmiedet werden und durchs Härten die typische Krümmung erhalten. Ich denke ihr wist, was ich meine. die Ton-Kohlemischung auftragen usw. http://de.wikipedia.org/wiki/Katana

währe es denn dabei besser, die Klinge mit der Schneide nach unter zu glühen? da sie ja heißer werden sollte als der Rest?
 
Oh Mann, Verzug, das ist doch wenig! Ist ein schönes Messer geworden, und das gleich beim ersten Mal.
Ich denke mal, das ist eines prima Messer für jeden Tag und immer.
 
Ich habe mir gerade erstmals Deine Bilderreihe angesehen...
Hast Du den Rohling aus einem Präziflach oder einem gewalzten, bzw. schlaggeschnittenen Streifen angefertigt ? :ahaa:

Davon abgesehen ist der 1.2842 nicht selten ein Kandidat für teils sehr heftigen Verzug. Bei schlaggeschnittenem Stahl kann man häufiger böse Überraschungen erleben - habe gerade vorgestern zwei relativ kompromisslos vorbereitete Rohlinge von Jürgen wiederbekommen, und die waren absolut gerade (verzugsfrei), obwohl Jürgen meinte, er hätte bei solch gewagten Konstruktionen Bauchschmerzen.
Die waren aus .12379 und 1.2363 Präziflach.

Gruß Andreas
 
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