mein neues Alltagsmesser

less

Mitglied
Beiträge
325
Hallo Mitforumianer,
leider komme ich im Moment kaum zum Messerbau.
Damit ich in Übung bleibe habe ich mir ein einfaches kleines Messerchen mit Wickelgriff gebaut. Das geht schnell und mein Stapel an noch zu montierenden Klingen wird nicht größer...

Hier die Daten:
Stahl 1.3505
Gesamtlänge sind 210 mm
Klingenlänge sind 95 mm
Klingenstärke sind 3,5 mm
flacher/ ganz leicht balliger Schliff auf etwa 0.3mm

Viel Spass beim Anschauen!

cimg0529o.jpg


cimg0531n.jpg


cimg0534f.jpg


cimg0535.jpg


cimg0540p.jpg


Grüße aus Heidelberg!
less
 
Hallo Messerfreunde,
nachdem das Messer sich gut geschlagen hat habe ich jetzt ein wenig poliert und eine Lederschwarte gemacht.
Das Messerchen hatte als Vertrauensbeweis vorher noch einige Drahtseile und Nägel zu hacken. Das hat es trotz eher feiner Geometrie unbeschadet weggesteckt.Haarrisse habe ich vergeblich gesucht. Der 2 m Falltest war wegen des geringen Gewichts natürlich eine Nummer zu einfach, ich habe es deshalb kurzentschlossen aus dem dritten Stock auf den Betonboden geworfen. Danach war es auch genug der Testerei, es ist ja nur ein kleines Alltagsmesser.
Mit der Lederscheide bin ich nicht ganz zufrieden, es ist meine erste Lederscheide seit etwa 4 Jahren, seitdem habe ich nur Kydex benutzt.
Auch hier: Nur durch Übung läßt sich ein gewisses Niveau erhalten...Oder ist meine Schwertahle stumpf geworden?
Beim nächstenmal wirds besser.
Der Griffe war mit nur Paracord viel zu schmal und scharfkantig für mich.Ich habe einen kleinen "Firesteel" in viel Watte gepackt und mit Brkenrinde umwickelt.Dieses Paket habe ich dannin den Hohlraum des Skelletgriffs gepackt, und erst dann mit Paracord umwickelt. Jetzt kann man damit eine Zeit ohne Schmerzen an Holz arbeiten.
Anbei einige Bilder.

cimg0582r.jpg


cimg0585j.jpg


cimg0588c.jpg


cimg0591t.jpg


cimg0592o.jpg


Grüße aus Mannheim!
Kommentare und Kritik sind gerne erwünscht!

less
 
Hallo less,
Gelungenes Messerchen, schmiedest du selbst? Ich bin auch ein Fan des 1.3505, mit dem ich in letzter Zeit Erfahrung sammeln konnte, da ich einen Eimer Wälzlagerschalen bekommen habe.

Grüße aus Ludwigshafen
Darth
 
Hallo Darth,
leider kann ich nicht schmieden. Ansonsten versuche ich alles selbst zu machen.Schmieden wäre sehr interessant, da sehe ich aber im Moment zeitbedingt leider keine Möglichkeit für mich.Ich bin schon froh wenn ich den Rest beim Messermachen einigermaßen hinbekomme.
Der 1.3505 ist mein derzeitiger Lieblingsstahl. Es hat etwas gedauert bis ich die WB richtig heraus hatte, er ist bei der WB ziemlich empfindlich und ich hatte einige geplatzte Klingen.
Grüße aus Heidelberg!
less
 
Hallo Less,

ich sehe immer wieder gern unkaputtbare Messer von Dir. 3,5mm Klingenstärke über 40mm Höhe dünn ausgeschliffen, ergibt ein schönes, schnittfreudiges Gebrauchsmesser, auch wenn sich der Griff noch weiterentwickelt.

Verrätst Du uns auch für den 1.3505 Deine spezielle Wärmebehandlung?


Liebe Grüße. Holger
 
Hallo Holger,
danke für die freundlichen Worte!
Die WB ist kein Geheimnis, das ist hier im Forum ja auch nachzulesen. Ich probiere aber meistens erst und lese dann...
Ich habe nur eine ganz einfache Ausrüstung (hohler Stein und Gasbrenner), kein Ofen. Es geht mir mehr um die Fertigkeiten als um die Ausrüstung. Die ersten Klingen aus 1.3505 habe ich einfach auf "über nicht magnetisch" gebracht und dann partiell in einer Speisefett/Olivenölmischung (warm) partiell abgeschreckt. Die Klingen die kein gutes Ausgangsgefüge hatten sind dabei geplatzt. Das kommt mir im Nachhinein ganz logisch vor, damals habe ich aber gestaunt.
Deshalb jetzt:
Dreimal bis auf nicht magnetisch erhitzt und dann langsam an Luft abgekühlt.
Danach "doppelt differenziell" gehärtet.
Das mache ich so: Die Klinge wird dreimal nacheinander partiell abgeschreckt, so dass nur ein etwa 5mm breiter Rand am Klingenrücken ungehärtet bleibt.Hier habe ich aber eine Haltezeit von ein paar Minuten.
Dann die Klinge wie üblich Anlassen im Backofen.

Die (eigentlich fertige) Klinge wird jetzt noch mit der Schneide in nassen Sand gepackt und der gehärtete Teil über der Schneide mit dem Gasbrenner nocheinmal höher angelassen (vergütet). Anschließend alles gleich in lauwarmen Wasser abkühlen um dadurch eine mögliche Sprödigkeit durch das hohe Anlassen zu vermeiden (toi toi toi!).

Wenn alles klappt ist die Klinge dann recht biegesteif aber trotzdem "unabbrechbar" (einige 90° Biegungen sollte sie schon abkönnen).
Also der Schneidenbereich beinhart, der mittlere Bereich vergütet, der Rücken ungehärtet.

Das klingt möglicherweise etwas spleenig (gebt dem Mann doch einfach eine Brecheisen!), aber ich habe mich länger damit beschäftigt und das macht mir auch Spass so eine Klinge an meinen Messern zu wissen!

Wer es noch genauer wissen will:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=78188

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=86673

Hier noch einmal vielen Dank an die damaligen Diskussionspartner!

Grüße aus Heidelberg!
less
 
Zurück