Mitsutada schrieb:
Hallo Lazedress,
Es ist schon richtig dass beim Schmieden ´ne Menge Lärm entsteht. Es kommt deshalb auch auf deine Nachbarn an, wie tolerant die sind( oder auch nicht) Doch auch um das eigene Gehör zu schonen, würde ich dir Oropax empfehlen. Das mache ich ebenfalls erst seit kurzem.
Was ist Lärm? Der Klang eines guten , singenden Ambosses ist doch durchaus was Schönes....., gut vielleicht nicht für Jedermann, aber den einen oder anderen Nachbarn kann man schon mit dem Hinweis auf ein (fast) ausgestorbenes Handwerk soweit begeistern, daß er (sie) den "Lärm" zumindest tolerieren. Meine Nachbarn finden toll was ich mache und Probleme gab´s bisher noch mit keinem. Ich für meinen Teil lehne Oropax ab, da mir hier ein Teil des Gefühls für´s Material verloren geht.
Mitsutada schrieb:
Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch nur vom Gebrach von Fettkohle abraten, da sich durch die enorme Rachentwicklung Nachbarn massiv gestört fühlen.
Feuermachen mit normaler Fettnuss ist schon ein kleines Problem wenn man die teilweise doch sehr intensive Rauchentwicklung betrachtet, die kann man aber doch mit ein paar Tricks eindämmen:
1. zum Anfeuern immer eine Portion bereits durchgeglühte Kohlen vom letzten Feuer aufheben und mit diesen dann das neue Feuer entzünden,
2. bei starker Rauchentwicklung den entstehenden gelbbraunen Qualm mit einem Feuerzeug anzünden,
3. immer genügend frische Kohle auf dem Tisch halten und leicht anglühen lassen bevor man sie ins Feuer zieht, so wird auch ein gutes Stück Rauchentwicklung vermieden.
Mitsutada schrieb:
Mit Holzkohle liegst du immer besser, einerseits was den Einfluss auf den Stahl im Feuer betrifft und andererseits wegen den freundlichen Nachbarn. Die Einhaltug der Mittagsruhe versteht sich sowieso von selbst.
Viele Stahlhersteller empfehlen oder raten sogar zur Verwendung von Holzkohle, aber dies ist nicht so einfach. Holzkohle ist ein gutes Stück leichter als die allgemein verwendete Schmiedekohle und wird so durch das Gebläse in den meisten Fällen aus der Feuerschüssel geblasen, auch sind dei meisten angebotenen Holzkohlen zu unregelmäßig in der Größe. Holzkohlebiketts sind noch schlechter geeignet. Das Gebläse ist mit seiner Blaskraft etwas zu reduzieren und die Luftöffnungen in der Feuerschüssel sollten siebähnlich angeordnet sein, so daß eine Regulierung der Luftzufuhr nicht durch ein Stück hineingefallene Holzkohle verklemmt werden kann.
Die meisten erhältlichen Feldschmiedeherde sind nicht für Holzkohle ausgelegt, sondern ausschließlich für die normale Schmiedekohle, also die gemeine Fettnuß Nr. 4.
Ich habe selbst meine Versuche mit Holzkohle gemacht und bin ganz davon abgekommen: da ich bei mir zuhause in meiner Werkstatt keine offene Feuerstelle betreiben darf (kein vorhandener Kamin, den müßte ich erst mit einem Riesenaufwand einbauen) und zum Andern muß ich mir den Dreck (Ruß) nicht auch noch mit Vorsatz in die Lunge blasen...... aus diesem Grund habe ich mir drei Gasfeuer gebaut und komme damit gut klar.
Bei Veranstaltungen, zu denen ich als Schauschmied gehe, nehme ich in der Regel aber doch wieder die gute, alte Kohlenesse mit, da doch hier die Rauchentwicklung mit zur Schau gehört und doch schon auch Zuschauer anzieht. Allerdings muß man hier halt noch eins mit einkalkulieren: anderes Feuer - anderes Teperaturverhalten....
Badger