Meine ersten beiden Selbstgebauten

Baerle

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Ich möchte euch gerne meine ersten beiden selbstgebauten Messer zeigen.

Das erste trägt den Namen Knubbel
Fertigklinge von Karesuando aus rostfreiem Sandvik 12C27 - Stahl.
Klingenlänge 85mm
Gesamtlänge 180mm
Der Griff ist aus einem wiederverwertetem Stück Mahagoni, eingeklebt mit Uhu Endfest und behandelt mit Leinöl.
Die Lederscheide ist selbstgeklöppelt aus Walkleder mit Spieß und mit Keder vernäht.

Das zweite wurde Eichhörnchen getauft.
Fertigklinge von Karesuando aus Uddeholm 1770 - Kohlenstoffstahl.
Klingenlänge 90mm
Gesamtlänge 215mm
Der Griff ist aus Eiche mit einer Zwinge aus Mahagoni, eingelebt mit Uhu Endfest und auch mit Leinöl behandelt.
Lederscheide ist auch hier selbst gemacht und gefärbt mit Oil Dye, aus Walkleder mit Spieß und mit Keder vernäht.

Ich stelle die Messer hier ins Forum, da ich nicht glaube, dass die schon Galeriegeeignet sind. Ausserdem hätte ich gerne einige Hinweise von euch "alten Hasen", was man noch besser machen könnte. So einige Sachen habe ich schon selbst gemerkt.
Irgendwie bekomme ich trotz Markierung die Naht der Scheide nicht so gerade wie ich sie gern hätte. Ich vermute, das ist einfach Übungssache. Ausserdem hab ich mir beim formen das Leder etwas verkratzt. Da muss ich wohl etwas vorsichtiger Arbeiten.
Beim Modell Knubbel würde ich beim nächsten mal den Griff Vernieten/Verschrauben oder zumindest einen Mosaikpin einsetzten und eine Hülse für einen Lanyard anbringen.
Beim Modell Eichhörnchen würde ich das nächste mal noch eine Lage Fiber zwischen Zwinge und Heft einsetzten und eventuell ein anderes Holz als Zwinge wählen. Die Färbung der Scheide ist leider nicht so Abriebfest wie gewünscht. Da weiß ich noch nicht wie ich das beheben könnte, so färbt sie an den Griff ab. Das finde ich ärgerlich wobei die mittlerweile etwas dunklere Färbung des Holzes mir auch gefällt, aber so war es ja nicht gedacht.

So, nun viel Spass beim schauen und für Tipps und Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.

Derzeit bin ich dabei mir eine Werkstatt mit Schmiedegelegenheit einzurichten. Mal sehen wie lange es dauert bis ich mich wieder an ein neues Stück ranmachen kann.

Gruß Baerle

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AW: Meine ersten beiden selbstgebauten

Moin,

zu den Messern kann ich nicht viel sagen, bin ja selbst noch Anfänger. Mir gefallen sie jedenfalls.
Zur Lederarbeit vielleicht 2 Tipps:
1.Besorge dir einen Nahtversenker und ein Prickrad. Kostet beides nicht die Welt, aber die Nähte sehen gleich ganz anders aus, weil du
a) die Naht im immer gleichen Abstand zm Rand machst (natürlich muss dann der Rand vorher schon sauber gearbeitet sein), und
b) durch das Prickrad immer den gleichen Lochabstand hast.

2. Steche die Löcher mit der Ahle etwas größer. Keine Angst, die gehen mit der Zeit wieder zu, aber du kannst den Faden besser "sortieren", was ebenfalls viel zum Bild beiträgt.

Viele Grüße
Jo
 
......Ich stelle die Messer hier ins Forum, da ich nicht glaube, dass die schon galeriegeeignet sind. Außerdem hätte ich gerne einige Hinweise.....
Ja, so sehen erste Messer meist aus - nützlich, individuell, robust, aber vielleicht noch nicht ganz elegant, ausgewogen und perfekt im Finish.
Was kannst Du machen, um das weiter zu entwickeln?
1 - Erster Schritt: viele gute Messer ansehen und nach Möglichkeit in die Hand nehmen, um zu vergleichen.
2 - Die entsprechenden Fachbücher studieren und prüfen, welches Vorgehen dort empfohlen wird.
3 - Hier im Forum alles anschauen und nachlesen, was es über das Messermachen zu lesen gibt. Das ist ziemlich viel!

Der Schritt zum perfekten (oder auch nur zum besseren) Messer ist meist groß und besteht aus sehr vielen kleinen Einzelschritten. Das heißt, dass man in der Regel viel üben muss, damit man die richtigen Techniken auch mit einer gewissen Routine durchführen kann. Da ist also auch ein wenig Geduld gefragt.

Konkret zu diesen beiden Messern: Ergonomie der Griffe überprüfen. Für welche Arbeiten passen die Klingen und Griffe, für welche Hände?

Lederscheiden: Nähte, die aus der Oberfläche herausstehen, scheuern sich bald durch. Ein Nahtversenker (von Stefan Steigerwald z.B.) schafft hier Abhilfe und sorgt zusammen mit einem Prickrad für eine wesentlich gleichmäßigere Naht. Auch das richtige Nahtmaterial trägt dazu bei.

Viele Lederwerkzeuge kann der Messermacher sich auch leicht selbst herstellen!

Viel Spaß noch!

Gruß

sanjuro
 
AW: Meine ersten beiden selbstgebauten

Glückwunsch, willkommen im Forum.
Achtung, das Hobby macht süchtig...

Wart erst mal, bis Du deine eigene Kinge geschmiedet hast, dann fängt das Feuer richtig an zu brennen...:D

Die Griffe sind schon richtig schön geworden, bei den Lederschieden schließe ich mich der Meinung an: ein bisserl Werkzeug zur Lederbearbeitung macht die Dinge noch schöner.

Du bist Linkshänder, was von Deinen Messerscheiden darauf schließen lässt??
Teste mal Deine angebrachten Gürtel-Schlaufen Deiner Messerscheiden aus, evt ist das ganze dann etwas zu hoch angebracht..?

Schau mal im Netz, wie ne Köcherscheide noch gemacht wird, dann sitzt das Messer evt. ein bisserl tiefer am Gürtel und das ist dann vielleicht idealer. Aber probiers einfach aus, Deine Erstlingswerke sind schon mal gelungen:super::super:
 
Hallo, und danke für eure Antworten,

zum Thema einlesen, das hab ich natürlich gemacht und habe mir auch diverse Bücher besorgt, und auch gelesen. Unter anderem Havard Bergland den ich nur empfehlen kann. Auch das Forum habe ich intensiv bearbeitet. ;)

Ich habe mich auch intensiv vorbereitet, Zeichnungen gemacht Modell hergestellt usw. Die Griffe sind von der Ergonomie toll. Es sollen beide quasi EDC's sein die ein möglichst breites Spektrum anbieten und auch mal was aushalten müssen, daher die Entscheidung zu einer Scandi-Klinge (die ich sowieso schon immer gerne mochte)

Ich bin kein Linkshänder, aber trage Messer oft Links da ich Rechts schon massenweise Gerödel rumhängen hab. Deswegen sind die Scheiden für Linkstragen ausgelegt. Sorgt auch für besseres Gleichgewicht, bzw. die Hose zieht sich gleichmäßiger nach unten. :hehe:
Die Tragehöhe hab ich Extra etwas höher gemacht. Das war ein Versuch der funktioniert hat. Denn trotz des höheren Schwerpunktes sitzen sie beide angenehm am Gürtel und sie stören nicht beim sitzen im Auto beispielsweise. Nebeneffekt, man sieht sie nicht so schnell und man erntet auf der Straße keine misstrauischen Blicke.

Natürlich sind die ersten Stücke keine Meisterwerke, das ist mir schon klar, aber ich bin auch ein Anhänger von "Form follows Funktion" und das ist bei beiden der Fall. In den Händen eines Anderen wird das schon wieder anders ausschauen. Außerdem sind sie für mich nun mal Werkzeuge und keine Vitrinenstücke. Keines meiner bisherigen Messer ist das.
Die beiden sind meine ersten Versuche im vollen Bewusstsein, dass es erst mal Übungsstücke sind und ich dabei lernen will. Daher bin ich dankbar über euer Feedback.:super:

Zudem hatte ich diesen Sommer keine Werkstatt zur Verfügung (was sich glücklicherweise jetzt wieder geändert hat) und so sind diese Beiden auf 2m² Balkon entstanden. Die Messer sind jetzt sozusagen im Praxistest. Ich bin gespannt wie sie sich schlagen werden. Bis jetzt bin ich zufrieden.

Gruß Baerle
 
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