Mercator Klingenanschlag anpassen?

Cry.Sys

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Moin Forum,
ich bitte um Rat.

Momentan bastel ich gerade an meinem Mercator (das große) rum, und mich störte, daß die Klinge mit der Spitze beim schließen aufschlägt.
Da die sonstige Verabeitung auch eher dürftig ist, schloss ich auf eine ungenaue Anpassung.

Also habe ich kurzerhand einen passenden Nagel angeschliffen und etwas von dem (Plastik) Endstück abgetragen.
Mit dem Erfolg, daß die Klinge immer weiter im Heft versinkt (zurzeit ca. 3-4 mm, der Nagelhau schaut gerade noch raus) und die Klinge liegt immer noch ganz leicht an der Spitze auf.

Scheint also doch so geplant zu sein :(.

Jetzt sehe ich zwei Möglichkeiten:
Etwas Filz oder so (Dichtungsgummi??) einzukleben mit dem Vorteil das die Klinge wieder etwas herauskommt, was das Öffnen erleichtert.
Aber aufschlagen würde sie nach wie vor, wenn auch etwas weicher.

Oder den Niet, der das Endstück und den Schäkel hält abmachen und das Endstück entfernen.
Vorteil: Der Schäkel wäre weg (brauch ich nicht) und am Endstück aufschlagen könnte die Klinge auch nicht mehr. Mit dem Nachteil, daß ich nicht einschätzen kann, wo der Klingengang dann endet und wieviel noch herausschaut. Das fehlende Plastikteil würde ich wohl eher nicht vermissen.
Ich habe aber auch recht wenig Lust im Zweifelsfall das Teil wieder nieten zu müssen (habe auch keine Punzen, oder wie die Stempel beim Nieten heissen), falls die Klinge dann auf der Feder aufschlägt.

Den Thread Modifiziertes Mercator von Corax http://www.messerforum.net/showthread.php?106399-Modifiziertes-Mercator habe ich gelesen, da wird das Problem angesprochen, aber nicht erwähnt, wie es ausging (ich habe das so interpretiert, daß das Endstück nun nicht mehr berührt wird).

Christian
 
Hallo Christian,
bei den Merkator Messern ist es anscheinend gewollt, dass die Klingenspitze auf dem "Griffabschluss" aus Plastik aufliegt. Plastik ist halt deutlich weicher als Stahl und dürfte die Schneide daher nicht beonders beeinträchtigen. Mich hatte diese Konstruktion auch etwas gestört. Normalerweise liegt die Klinge ja bei Back-Locks oder Slipjoints mit dem Ricasso im zugeklappten Zustand auf der Feder auf ohne dass die Wate die Feder berührt. Weil ich das auch so bei meinem Merkator haben wollte, habe ich einen neuen Griffabschluss aus Messing gefertigt, der das Zusammenklappen ermöglicht, ohne dass die Wate die Feder und die Klingenspitze den Griffabschluss berührt. Das sieht dann im zusammengeklappten Zustand so aus:



Das Griffendstück ersatzlos zu entfernen ist nicht ratsam, da es neben dem unteren Niet die Feder des Backlocks fixiert.

Gruß
corax
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke corax,

ich habe mich nochmal rangetraut, und mit dem Nagel etwas Plastik abgekratzt.
Die Klinge liegt jetzt komplett frei (einen gefaltetem Papierstreifen kann ich vom Ricasso bis zur Spitze durchziehen) und der Nagelhau liegt nur einen knappen Millimeter tiefer, als auf Deinem Bild.

Da die Klinge sich noch etwas nachdrücken lässt (der Backlock senkt sich dabei minimal), gehe ich davon aus, daß sie nun am Hammer des Locks aufliegt, wie es eigendlich auch von vornherein sein könnte/sollte/müsste ...

Da ich beim Abrunden diverser scharfer Stellen und Niete mit der Feile (das Mistviech hat mir schon zwei Hosentaschen geschrottet) den Lack (der übrigens recht widerspenstig war) recht hässlich zerkratzt hatte, habe ich die Aussenseiten blankgeschliffen.
Die Katze und die Schrift sind noch schwarz, ich find das schön ... (meine Großtante sagt dazu nur:"Geschmack ist Glückssache")
 
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