Messer aus Dreh- Bohrspänen

Luctor

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Hallo,

hat schon mal jemand versucht ein Messer aus verschiedenen Spänen du schmieden? Oder ist der rein technisch nicht möglich da sie zu schnell verbrennen? Das Messer hätte bestimmt eine schöne Optik, ähnlich einem Drahtseilmesser. Und Drehspäne hab ich auch genug:lechz:.

Vielleicht werde ich das in nächster Zeit mal ausprobieren, oder einer von euch kommt mir zuvor. Ich warte noch auf die Borax Lieferung ohne die geht wohl nix.

Bin auf eure Meinungen gespannt!

Gruß Luctor
 
Kleine Kiste schweissen, Raum zwischen den Spänen mit Pulver auffüllen und Deckel drauf.
Mit dem Handhammer allerdings wohl eine Herausforderung! ;)
 
Ich würde, wie Fenrir geschrieben hat, vorgehen. Aber lass noch ein Loch offen, damit die Boraxschlacke entweichen kann.
 
ganz einfach stahlpulver,feilstaub oder so, ergibt ein schoenes muster
siehe auch knives 2005, s.12ff
eine schachtel aus stahl schweissen, reststuecke schichtweise rein und die zwischerenraeume mit pulverisiertem stahl (im beispiel 15n20 oder 1084hc) auffuellen, alles ein, zweimal aufklopfen damit sich das pulver setzt und dann die nechste lage drauf.
weitermachen, bis die schachtel voll ist und deckel drauf und ein kleines loch gebohrt.
ab ins feuer und dann schmieden. aber es dauert wohl lange, bis die ganze schachtel durchgewaermt ist
 
Ich hab mir das mehr so vorgestellt:

Späne pressen, so dass sie einigermasen zusammenhalten,
mit ner Zange ins Feuer,
Borax,
und dann feste Hämmern bis etwas brauchbares daraus wird:).

Also wie gesagt, sobald mein Borax da ist mach ich mich ans werk! Evt. mit Fotodoku.
 
Man merkt, daß Du aus der Nähe von Forchheim lebst, so "forsch" wie Du an die Sache herangehst.
Die Späne zusammendrücken, mit der Zange packen und"druff"-wird wohl nichts werden. Was man machen kann ist folgendes: Du packst Deine Späne in einige Lagen nasses Zeitungspapier und drückst das Ganze zu einem Ball zusammen. Wenn Du das Zeitungspapier mit schlammigem Wasser befeuchtest, umso besser. Den Spänen kann man noch ein bißchen Holzkohlepulver beimengen, um den C-Gehalt zu erhöhen. Der Ball wird auf ein gut brennendes Schmiedefeuer gelegt, mit Brennstoff bedeckt und dann läßt man das Ganze mit ordentlicher Hitze nach unten durchsacken. Dabei verkleben die Späne teilweise miteinander, besonders an den Stellen, die aufgekohlt wurden und vorübergehend angeschmolzen sind. Das Gewirr hat dadurch -hoffentlich- genügend Halt bekommen, daß man es mit einer Zange packen und vorsichtig zusammenschweißen kann. Mit Spänen habe ich das noch nicht gemacht, wohl aber mit Stahlnägeln, Hufnägeln und ähnlichem. Es funktioniert eigentlich problemlos, zu große Erwartungen sollte man aber nicht haben.
Bei Greener- einem hervorragenden Büchsenmacher vergangener Tage- ist ein Rezept beschrieben, wie die Gesellen in mechanischen Werkstätten auf eigene Rechnung Stahl machen und sich etwas dazuverdienen durften: Sie sammelten die Drehspäne und befeuchteten sie mit Schwefelsäure (ich habe sulphuric acid in Erinnerung, zur Konzentration gab es keine Angaben) und drückten sie zusammen. Dadurch sollen die Späne so aneinander gehaftet haben, daß man sie im Feuer erhitzen und miteinander verschweißen konnte. Das Rezept steht so da- ob man es empfehlen sollte, scheint mir fraglich.
MfG U. Gerfin
 
Hallo Luctor
also
Späne pressen, so dass sie einigermasen zusammenhalten,
mit ner Zange ins Feuer,
Borax,....
so kann ich es mir nicht vorstellen, dass was Brauchbares dabei raus kommt. Ohne Luftabschluss verzundern die Späne schneller als Du drauf schlagen kannst. Von daher halte ich eine "Blechdose" schon für angebracht.

Gruß Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Sowohl die Methode mit dem spänegefüllten Rohr als auch eine andere mit einem Stempel, einer Dose, einer Matritze und einer 150-Tonnen-Presse haben wir schon getestet. Funktioniert beides tadellos, natürlich auch ohne Borax wenn man verschlossene gut gefüllte Gefäße erhitzt.

Mischt man einfach wild die Späne, sieht es einfach nur kacke aus, wie ich finde. Besser ist es, reine Pulver zum Füllen von Hohlräumen von mit Mustern gefüllten Rohren zu verwenden.

FÜr die Pulver gibt es die unterschiedlichsten Bezugsquellen, da muss man nur mal im Internet suchen. Gute Pulver (sehr fein, sehr sauber und möglichst aus Werkzeugstählen) sind allerdings relativ teuer und meist sind die Bezugsmengen ziemlich heftig.

Achim
 
Wäre es nicht möglich, die Späne (halbwegs gepresst) in einen Tiegel zu geben und dort Zusammenzuschmelzen - ähnlich wie bei den hier im Forum gezeigten Wootz-Schmelzen?
Gut - die ggf. gewünschte Struktur des Ergebnismaterials dürfte dabei wohl verlorengehen...

Wie weit vermischen sich denn überhaupt verschiedene Legierungen in einer Schmelze?
Angenommen man füllt den Tiegel mit Resten und Spänen von Flachmaterial, dazu ggf. noch nen abgerissenen Bohrer, etc. - wenn man jetzt nicht bei voller Hitze den Topf aufmacht, umrührt und das Süppchen abschmeckt:glgl: (stelle ich mir auch vergleichsweise problematisch vor) - hat man dann später einen vergleichsweise homogenen Kuchen, oder lauter einzelne Bereiche unterschiedlicher Zusammensetzung:confused:??

Gruß tribernium
 
Ich würd sagen das man erstmal die Späne so zurecht legt das man Stähle hat die etwa denselben Schmelzpunkt haben sonst hat man nur noch einen Stahlklumpen aus einer Sorte Stahl und der Rest liegt zwischen den Kohlen. :rolleyes:



Grüße DemonDrums
 
Vielleicht solltest Du mit Deinen Spänen erst mal versuchen, ein interessantes Mokume zu erzeugen (da gabs auch schon mal einen thread dazu).
Das stelle ich mir erfolversprechender vor als einen guten Messerstahl zu erzeugen.
 
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