Messer aus Kanonenstahl sinnvoll?

Nick.Dundee

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Schönen guten Abend,

seit einiger Zeit habe ich ein Andenken an meine alte Truppengattung beim Bund im Keller liegen. Es ist ein ca. zwei Kilo schweres Stück Rohr eines Flak Panzer Gepard mit dem Kaliber 35mm. Ich würde mir daraus gerne ein Folder und ein Fixed fertigen(lassen). Die Idee an sich finde ich zwar sehr spannend aber leider kann ich überhaupt nichts zur Qualität des Stahls sagen. Kann mir jemand sagen ob sich dieses Material für Messer eignen könnte? Andenken ist zwar gut und schön aber wenn das nur besserer Baustahl ist würde ich mich hinterher wahrscheinlich doch ärgern.

Beste Grüße,

Thomas
 
Vielen Dank für deine Antwort. Der Link ist wirklich sehr informativ und ein wenig Japanisch kann ich jetzt auch ;) Leider sind dann die Aussichten für meine Messer garnicht gut. Das der Kohlenstoffanteil so gering ist hätte ich nicht gedacht. da sich auf den Schnittflächen schon leichter Flugrost bildet hab ich eher mit einem hohen C Anteil gerechnet. Hilft also anscheinend nix, hab ich halt einen schicken Briefbeschwerer.

Beste Grüße,

Thomas
 
Mahlzeit Thomas
Jetzt lass mal den Kopf nicht hängen.
Es gibt hier genug Leute im Forum die aus deinem Briefbeschwerer noch ´nen brauchbaren Damast schmieden können.

Gruß Ralf
 
Hallo Ralf,
nach dem Link von Wayne hab ich mir das auch überlegt nur ist das für mich auch eine Frage des Preises. So ein Messer ist dann doch eher zu Schade für ein EDC und als solches wollte ich zumindest das Folder schon benutzen. Bin grad noch sehr unentschlossen. Ich möchte hier auch keinen der Schmiede Nerven nur um dann festzustellen das dass Projekt für mich "too expensive" ist.

Beste Grüße,

Thomas
 
Vielleicht ist ja nicht alles verloren. Wenn es sich um einen Maschinenkanone handelt, so ist die nicht aus dem zähen Kanonenwerkstoff, sondern aus einem Werkzeugstahl, der sicher mit Cr und Mo legiert ist. Maschinenkanonen gehen durch Verschleiß in die Knie, nicht durch Ermüdung, wie große Kanonen. Ich denke, dass der Stahl ca. 0,55 % C oder gar etwas mehr enthalten sollte.
 
Hallo Herbert,
Maschinenkanone würde passen. Das Ding macht 550 Schuss pro Minute (auf n.n. Bei 21Grad Pulvertemperatur ;)) Ich glaub ich lass mal ein Probestück schmieden, schau wie es sich verhält und dann sehen wir weiter. Vielleicht hat ja Oerlikon den Ultimativen Messerstahl in Rohrform gebracht. Habt ihr eine Empfehlung wen man da ansprechen könnte?

Beste Grüße,

Thomas
 
Hallo Thomas,
bezüglich der Eigenschaften des Stahles für Geschützrohre ist doch das Erste die Überlegung wie das Material beansprucht wird, was auf die relevanten Eigenschaften schliessen läßt.
Bei einem Geschütz jagt eine Druckwelle das Projektil durch den Lauf und das mit einer Energie das Weiten von mehreren Kilometern erzielt werden. Und das öfter als nur ein paar Schuß.
Also wird das Material vor allem auf Zähigkeit ausgelegt sein, da bei besagter Druckwelle ansonsten ein hartes Rohr wohl in Fetzen fliegen würde. Eine verschleißfeste Oberfläche in den Zügen läßt hier auch noch nicht darauf schließen das es ein unbedingt härtbarer Stahl ist.
Also probier ruhig etwas herum, aber schraube deine Erwartungen nicht zu hoch. Zumal du für eine optimale Wärmebehandlung in Richtung Messer wohl auch etwas experimentieren mußt, da die angegebenen Temperaturen und Zeiten wohl eher in Richtung Geschützrohr ausgelegt sind
Bin aber trotzdem auf weitere Bericht gespannt.
Viel Erfolg
Stefan
 
Schönen guten Abend,
ich habe ein wenig über das Vorhaben nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen das ich ja doch eher Pragmatiker bin. Das heißt, ich habe lieber ein gutes Messer als ein gutes Andenken und werde mir somit mein Wunschmesser kaufen und nicht aus diesem Klotz schmieden lassen. Da ich eh zu einer bestimmten Messerart und Klingenform neige wäre das Handgemachte ja auch nur eine Kopie mit schlechterem Stahl geworden. Zwar ist Handmade immer etwas besonderes aber ob ich damit auf Dauer glücklich werde ist eher zweifelhaft. Deswegen wird es dieses werden und wenn sich ein Schmied an dem Stahl versuchen möchte würde ich ihm das Stück für die Portokosten überlassen. Klingt das Sinnvoll oder seht ihr das Grundlegend anders?

Beste Grüße,

Thomas

PS: Es sind gemäß meiner Personenwaage genau 5,2 Kg :encouragement:
 
Dann Antworte ich mir eben selbst :distracted:

Ein Schmied hier aus dem Forum hat sich bei mir gemeldet und bekommt den Stahl von mir zu gesendet. Er wird mich auf dem laufenden halten was der Stahl taugt und was er schickes daraus macht. Vielleicht meldet er sich auch selbst hier zu Wort. Ich bin gespannt zu welchen Ergebnissen er kommt. Dort ist das Metall jedenfalls besser aufgehoben als bei mir. Ich werde in dem Thread hier auch schreiben wenn er mir seine Ergebnisse zeigt. Vielen Dank nochmal an alle die ihr Hirnschmalz und ihre Zeit geopfert haben um mir zu helfen.

Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,

Thomas
 
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