Messer aus USA von privat kaufen

MR7Z

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Hallo Zusammen,
hoffentlich passt das hier rein. Ich überlege derzeit ein bestimmtes Messer (Sharp by Design Mini tempest) von einer Privatperson aus den USA zu kaufen. Der Kontakt kam über eine entsprechende Facebook-Gruppe zustande, in der diese Person recht viel kauft/verkauft.
Ich habe so etwas noch nie gemacht, alles bisherige ist in Deutschland gelaufen. Meine Frage betrifft den Versand aus den USA. Hat jemand damit Erfahrung, was Abwicklung mit Zoll usw. angeht? Es geht weniger um die Gebühren, die ja nachzulesen sind, als vielmehr Dauer sowie Chance auf Einbehaltung der Ware durch den Zoll.

Wie gesagt ich habe das noch nie gemacht und bin daher etwas unsicher.
Vielen Dank!
Moritz
 
Hallo,

also wenn das Messer in Deutschland keinen verbotenen Gegenstand darstellt (ist ja hier nicht gegeben) sehe ich da kein Risiko.
Der Versand dauert in der Regel etwa eine Woche.
Ich rate dir aber zur Abholung ein verschließbares Behältnis mitzunehmen, da das Messer bei uns ja unter das Führungsverbot fällt.

Grüße
Andreas
 
Hab' letzte Woche ein Messer in den USA bestellt, wurde am Freitag verschickt und wurde mir heute von UPS vor die Haustüre gelegt. Vom Verkäufer hatte ich eine Trackingnummer erhalten. Die Bearbeitungs- und Zollgebühr sowie die Einfuhrumsatzsteuer konnte ich gleich auf der UPS-Page online begleichen.

Ein anderes Mal hatte der USA-Verkäufer (Messerschmied!) überhaupt keine Ahnung von internationalem Versand. Er wollte sogar vom Verkauf zurücktreten da er befürchtete Probleme mit dem Gesetz zu bekommen wenn er ein Messer nach EU schickt. Hat mich einiges an Überzeugungsarbeit gekostet bis ich das Messer hatte.
 
Moin,

Kosten, Dauer und Abwicklung sind abhängig vom gewählten Versanddienstleister. Privatpersonen nutzen meiner Erfahrung nach meistens USPS, also die "amerikanische Post". Abhängig vom dort gewählten Tarif kann die Lieferung auch mal ein paar Wochen dauern, wenn das Paket z.B. per Seefracht kommt. Zudem landen diese Sendungen fast immer in Frankfurt beim IPZ, wo sie bezüglich Zoll und Steuern begutachtet werden (der Versender soll den richtigen Wert bzw. gezahlten Preis auf die Sendung schreiben). Das kann zwischen ein paar Tagen und Wochen dauern.
Dann landet das Paket meistens bei DHL und die kassieren auch gleich die Gebühren und Zoll, manchmal muss man auch zum lokalen Zollamt und dort bezahlen.

Einfacher läuft es über UPS oder Fedex, weil die die Verzollung übernehmen und Dir dann später, mit einer Servicegebühr, in Rechnung stellen. Hier ist die Lieferzeit auch deutlich kürzer, diese Anbieter werden aber meistens von Händlern genutzt, von DLTtrading zum Beispiel.
Einbehalten wird dann, wenn es sich um in Deutschland verbotene Gegenstände oder Materialien handelt.



Gruß,

Nick
 
immer in Frankfurt beim IPZ, wo sie bezüglich Zoll und Steuern begutachtet werden (der Versender soll den richtigen Wert bzw. gezahlten Preis
weniger um die Gebühren, die ja nachzulesen sind, als vielmehr Dauer sowie Chance auf Einbehaltung der Ware durch den Zoll.
Dauer hängt von der Versandoption ab, da müsstest du schon spezifizieren (USPS, UPS, FEDEX, DHL EXPRESS, TNT, GLS, DPD, oder DHL FRACHT). Umspannend liegt die Lieferzeit zwischen 24h usw.
Wenn Messer richtig verschickt wurde, behält der Zoll sowas nicht ein, siehe auch:
https://www.youtube.com/user/spiegeltv/search?query=postkontrolleure
Sammelbegriff für die Summer aller entstandenen Unkosten heisst Einfuhrabgaben. Und dieser ist uninteressant, weil Messer ja richtig verschickt wurde.

Ich danke mein Post war klar
 
Ein Punkt, der bei einem Privatkauf mit dem Zoll evtl. problematisch sein kann:

Für die Feststellung der Einfuhrgebühren verlangt der Zoll i.d.R. eine Rechnung bzw. einen nachvollziehbaren Nachweis über den Kaufpreis (+Versandkosten), den man tatsächlich bezahlt hat.
Und zwar auch dann, wenn der Versender alles außen auf dem Paket korrekt deklariert.

Privatpersonen stellen üblicherweise keine Rechnung aus...
Zum Glück werden aber Nachweise über PayPal-Zahlungen (Ausdruck des Zahlungsbelegs) meistens akzeptiert, wenn nachvollziehbar ist, daß das wirklich zu dem Paket gehört. In Kombination mit dem Hinweis, daß es sich um einen Privatkauf handelt sollte das eigentlich reichen.

Wenn man allerdings per Überweisung bezahlt hat, wird ein Überweisungsnachweis von der Bank interessanterweise gerne mal nicht akzeptiert. - Kein Witz, selbst schon erlebt. In meinem Fall musste ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zum Zollamt juckeln und einem anderen -weniger engstirnigen- Beamten die Situation darlegen. Kommt also offensichtlich auch darauf an, an wen man gerät (siehe dazu auch unten).


Zusatzinfo und eine kleine Anekdote zur Erheiterung:
Man muss das Paket normalerweise auch in Gegenwart von Beamten öffnen.
Aus eigener Erfahrung hier vor Ort kann ich sagen, daß die jüngeren Beamten meistens mehr Plan hatten, auch und gerade in Fragen was "legal" ist und was nicht.
Mit denen ging das immer recht fix, teilweise auch mit interessierten Blicken. Es hilft sicherlich, wenn die sehen, daß man in Sachen Messergesetzen Ahnung und ein sicheres Auftreten hat.
Mit den älteren Herren hingegen... Naja, da hatte ich schon Diskussionen à la: "Was ist denn das?"- "Ein Schwert." - "Aus Holz?[sic!]" - "Nein, aus Stahl." - "Scharf?" - "Na, das hoffe ich doch." [will ja schließlich nicht alles selbst machen...] - "In welchem Verein sind sie denn?" - "Wieso `Verein´?" - "Ja, dürfen sie das denn überhaupt so besitzen." - "Ja, darf ich. Ist völlig legal. Da muss man auch in keinem `Verein´ sein." - "Na, das müssen wir aber erstmal überprüfen." - "Ja, dann machen se mal." [zwei Beamte stehen vor mir und gucken mich an; ich guck zurück; geht gefühlt zwei Minuten so] "Ich nehme nicht an, daß sie herausfinden, ob das legal ist, indem sie jetzt hier mit mir rumstehen..." - "Ja, das kann etwas dauern, wir würden uns dann bei ihnen melden." ...ich war dann übrigens gerade zwei Minuten wieder zuhause, als ich den Anruf gekriegt habe, daß ich das nun doch abholen darf.
 
Auch nach meiner Erfahrung ist es unkritisch, wenn das Objekt unzweifelhaft legal besessen werden darf. Hab auch Mal ein Spyderco Para 3 beim Zoll abgeholt und ohne verschließbares Gefäß mitgenommen - keine Garantie, dass das wieder funktioniert 🤔
Trotzdem, wenn Artikel enthalten sind, die nicht auf der Rechnung stehen, wird's auch bei Expressdiensten umständlich. Dann muss der Versender zusätzlich erklären 🤦🏻

Böse Falle bei Werbegeschenken... Aufkleber sind unkritisch, die sind ja offensichtlich von geringem Wert. Aber schon bei Schlüsselanhängern kann's Probleme geben.

Meine bessere Hälfte hat Mal ein Babytragetuch in USA erworben. Das Ding war handgewebt und kleine Geschenke sind da üblich.
Ich stehe also beim Zoll und öffne das Paket. Darin befindet sich unter Anderem ein kleines Fläschchen mit glänzendem Pulver mit der Aufschrift "Pixie Dust" 😱
Es hat etwas gedauert festzustellen, dass es sich dabei nicht um verbotene Substanzen, sondern um einen harmlosen Gag handelt.

VG EV
 
Letztens ein Messer per DHL Priority Shipping (oder wie sich die Variante nennt - paarundfünfzig Euro :( ...) bekommen, das landete dann in Leipzig beim DHL-Hub. Da meldete sich erstmal der Zoll per Telefon ("Nummer aus Leipzig? Kenne ich nicht ... weg ...") und SMS, mit Angabe einer Telefonnummer und Bitte um Rückruf. Angerufen, sehr nette Dame, fragte, was das denn sei. "Ein Messer" - "Aha. Normal, oder was spezielles?" "Nee, ganz normales altes Sammler-Taschenmesser von Puma." "Alles klar, danke!" (es war dann auf der Sendung als "gebrauchtes Schneidgerät" deklariert - nice); dann kam noch DHL hinterher, wegen Wertbestätigung - Screenshot von PayPal hingeschickt - erledigt. Allerdings nimmt DHL dafür nochmal knapp 15 Euro Gebühr zusätzlich. :(

Ich hatte es auch schon so, daß die Sendung hier lokal am Zoll hinterlegt und ich angeschrieben wurde; inklusive aufmachen, prüfen, ob legal, und bezahlen der Gebühr - aber alles easy.

Und einmal - ein schönes GEC #23 Yellow Rose Bull Lock von 2013 - haben sie glatt übersehen, daß das aus den USA kommt, und haben das Paket (dicker Briefumschlag) einfach so in den Briefkasten gestopft :) Kein Zoll, keine Mehrwertsteuer, nix.
 
Und einmal - ein schönes GEC #23 Yellow Rose Bull Lock von 2013 - haben sie glatt übersehen, daß das aus den USA kommt, und haben das Paket (dicker Briefumschlag) einfach so in den Briefkasten gestopft :) Kein Zoll, keine Mehrwertsteuer, nix.
Nennt sich hier "Steuerhinterziehung"
Würde ich an deiner Stelle noch öfters öffentlich mit angeben...
 
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