Messer basteln, ohne Ahnung

Sledge Homer

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...aber ich wills zumindest versuchen ;)

Hallo erstmal zusammen.
Mir geistert seit einigen Tagen die Idee im Kopf herum, mir mal ein richtig schönes Messer selber zu bauen.
Unter einem schönen Messer verstehe ich eines, das a) gut aussieht und vor allem b) auch funktional einwandfrei ist, sprich, kein Schrott der nur gut aussieht aber nix taugt, sondern was anständiges... (OK, sagt nicht viel aus, aber ich denke ihr versteht was ich meine)
Dummerweise ist mein Wissensstand, was die bearbeitung von Stahl angeht eher gering, genauer gesagt kaum vorhanden.
Von daher habe ich mich zur Vorbereitung die letzten Tage mal hier durchs Forum gelesen, wo ich ne Menge nützlicher Infos gefunden habe.
(Beispielsweise Hitze beim schleifen ist pöse;) )
Nichtsdestotrotz gibts nich ne Menge, was ich noch nicht weiss und wie ich vermute noch so einiges wovon ich nichteinmal weiss, dass ich es nicht weiss...
Von daher will ich einfach mal meine bisherigen Überlegungen posten, in der Hoffnung, hier auf Denkfehler, mangelndes Wissen, etc. hingewiesen zu werden...
Kurz gesagt, ich hoffe auf konstruktive Kritik und Antworten auf meine Fragen, über all das was wovon ich keine Ahnung habe...
Zu meinem Budget ist zu sagen, dass es leider ausgesprochen gering ist, von daher will ich versuchen das Preis/Leistungsverhältnis möglichst Optimal zu halten... (Bzw. da es ne Hobbyarbeit wird, ist es ein langzeitprojekt, denke mal, einiges was an Geld fehlt kann man durch Ausdauer und Arbeit wieder wettmachen...)

Soviel vorweg, fangen wir nun mit der Grundidee an:

Das Messer soll ein Tanto werden, Von der Klingenform ähnlich dem Herbertz Tanto mit Pakkaholzgriff, was es für ca 20 Euro fast überall im Internet zu kaufen gibt.
Allerdings aus einem etwas besseren Stahl, sowie einem etwas anderen Griff, Parierelement, etc.

Die Dicke der Klinge sollte bei ca 3-4mm liegen, damit das (oder der?) Tanto relativ leicht bleibt...
In Puncto Klingenlänge schwebt mir etwas um die 20cm vor.
Ebenfalls sollte das Tanto einen Flacherl, bzw. Full Tang Bauweise (Hoffe ich bringe die Fachbegriffe nicht durcheinander) besitzen, halt so, dass man die Griffschalen (aus Holz) beidseitig auf den Erl aufschrauben kann.

Kommen wir nun zum ersten Punkt meiner Vorüberlegungen:
-Die Auswahl des Stahls:
Bislang tendiere ich in der Hinsicht zu dem 3 Lagenstahl von Hitachi,der bei DICK angeboten wird...
Abmessungen 33mm*3,5mm*350mm, dürfte also den von mir angegebenen Abmessungen entgegenkommen.
Allerdings bin ich noch unschlüssig, ob der blaue oder der Weisse Papierstahl in der mittellage die besser Wahl wäre... (Bzw. bin ich auch für entsprechende andere vorschläge bei der Wahl des Stahls offen...)
Soweit ich die Beschreibung verstehe, müsste der Blaue Papierstahl etwas härter und zäher und der weisse feiner und schärfbarer sein.... Zumindest lesen sich die Verkaufstexte bei DICK so, würde mich mal interessieren, wie so die Erfahrungen mit beidem aussehen, Verkaufstexte sind schliesslich so ne Sache...

Da die Wahl des besten Stahls vom Verwendungszweck bestimmt wird, sollte ich den hier wohl angeben, auch wenns jetzt erstmal bissl ulkig klingt:
Alles und Nichts.
Im Endeffekt wird das Messer wahrscheinlich nicht viel benutzt werden, es soll lediglich die Möglichkeit besitzen genutzt zu werden und in diesem hypothetischen Fall möglichst gut dastehen. Kurz gesagt, da der Verwendungszweck unbestimmt ist, soll es ein Allroundtanto werden, also eines, das sowohl die Eigentschaft guter Schärfbarkeit, hoher Schneidenhärte. sowie hierbei möglichst hoher Schockunempfingdlichkeit miteinander vereint.
Deswegen auch der Dreilagenstahl, da, wenn ich das Prinzip richtig verstehe, die weichen Aussenbereiche eine schockmildernde Wirkung haben, während die später harte Mittellage für eine hohe Schärfe und Härte sorgt...

- Der nächste Punkt, wo ich noch unschlüssig bin, besteht in der Wärmebehandlung.
Zuerst einmal: Ich hab davon weder Ahnung, noch die Möglichkeit das selbst zu machen, also muss ich es zu einem Härteservice schicken um den Rohling, wenn er denn soweit ist, härten zu lassen.
Allerdings beschäftigt mich dieser teil jetzt schon, wegen diesem magischen Begriff der Härtelinie.
Wenn ich das mit der Härtelinie richtig verstehe, dann ist bei Klingen, die eine Härtelinie besitzen, nur der Bereich von der Härtelinie zur Schneide hin gehärtet, während der Stahl jenseits dieser Linie weich belassen wurde, was einen ähnlichen positiven Effekt auf die Schockunempfindlichkeit hat, wie der Dreilagenaufbau mit weichen Aussenlagen, nur halt nicht von den Flanken her sondern nach hinten gerichtet.
(Korrigiert mich bitte, wenn ich mich da jetzt täusche, so hab ichs mir nunmal zusammengereimt und hoffe, dass es stimmt)
Was mich nun in Bezug auf die Härtelinie interessieren würde, wäre folgendes:
1. Stimmen meine groben Grundannahmen??
2. Hat eine Härtung mit Härtelinie auch Nachteile???
3. Ich habe mal gehört, dass japanische Katanas ihre Klingenkrümmung durch den Verzug beim differenziellen Härten erhalten, die Rohlinge zuvor gerade geschmidet werden. Wenn man nun ein Tanto mit einer leicht geschwungenen Klingenform, wie oben beschrieben und einer Härtelinie haben will, muss man dann den Rohling als Rohling mit gerader Klinge/ Schneide ausschneiden und er zieht sich dann automatisch in eine leicht geschwungene Form, oder wird der Rohling schon vorher in leicht geschwungener Form ausgeschnitten???
4. Wo kann man einen Rohling differentiell, also mit einer Härtelinie härten lassen???

Soweit zu meinen Vorüberlegungen und ersten Fragen, würde mich über Antworten und gute Ratschläge von euch sehr freuen und hoffe mal, niemanden mit meinem doch recht lang gewordenen Beitrag hier gelangweilt zu haben.
 
Sledge Homer schrieb:
Ebenfalls sollte das Tanto einen Flacherl, bzw. Full Tang Bauweise (Hoffe ich bringe die Fachbegriffe nicht durcheinander) besitzen, halt so, dass man die Griffschalen (aus Holz) beidseitig auf den Erl aufschrauben kann.

Der Begriff Flacherl stimmt ;)


Sledge Homer schrieb:
-Die Auswahl des Stahls:
Bislang tendiere ich in der Hinsicht zu dem 3 Lagenstahl von Hitachi,der bei DICK angeboten wird...
Abmessungen 33mm*3,5mm*350mm, dürfte also den von mir angegebenen Abmessungen entgegenkommen.
Allerdings bin ich noch unschlüssig, ob der blaue oder der Weisse Papierstahl in der mittellage die besser Wahl wäre... (Bzw. bin ich auch für entsprechende andere vorschläge bei der Wahl des Stahls offen...)
Soweit ich die Beschreibung verstehe, müsste der Blaue Papierstahl etwas härter und zäher und der weisse feiner und schärfbarer sein.... Zumindest lesen sich die Verkaufstexte bei DICK so, würde mich mal interessieren, wie so die Erfahrungen mit beidem aussehen, Verkaufstexte sind schliesslich so ne Sache...

Der blaue Papierstahl ist duch seine Legierungsbestandteile härter und bildet durch den Wolfram-Gehalt mehr Karbide. Dadurch hält so eine Klinge die Schärfe zwar länger ist aber auch weniger "zäh" als der weisse. Da dein Messer ja ein "allrounder" werden soll, würd ich den weissen bevorzugen.

Sledge Homer schrieb:
1. Stimmen meine groben Grundannahmen??
2. Hat eine Härtung mit Härtelinie auch Nachteile???
3. Ich habe mal gehört, dass japanische Katanas ihre Klingenkrümmung durch den Verzug beim differenziellen Härten erhalten, die Rohlinge zuvor gerade geschmidet werden.
4. Wo kann man einen Rohling differentiell, also mit einer Härtelinie härten lassen???

zu 1. Deine Grundannahmen stimmen. Man sieht das du dich schon gut eingelesen hast :super:

zu 2. Ein "Nachteil" ist halt das man so ein Messer nicht endlos benutzen kann. Irgendwann kommt man durch Abnutzung (Gebrauch, Schärfen evt. mal ein neuer Grundschliff) in den "weicheren" Bereich.

zu 3. Also ich denke mal bei einer so "kurzen" Klinge tritt eine Krümmung nur minimal bis überhaupt nicht auf. Da könnt ein Profi aber bestimmt noch was dazu sagen !?

zu 4. Ich würd dir Peter Abel empfehlen! Ist hier im Forum unter dem User Claymore untwegs ;)

Gruß

Simon
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
wow, du hast wirklich schon ne Menge gelesen.
Ich kann nur sagen, dass das alles so ziemlich richtig war, was du bis jetzt geschrieben hast. Wegen der Härtelinie... schmiede es doch einfach krumm, und lass ganz normal härten. Wenn du keine Möglichkeit zum Schmieden hast, okay, dann wird's schwieriger. :D
Allerdings, denke ich, kannst du vielleicht mit einfachen Mittel mal ne Stunde schmieden, und die Zeit dafür nutzen, da ne Krümmung reinzukloppen. Selbst wenn es schief wird, solltest du es doch mit 1-2 Sack Kohle wieder grade kriegen, auch ohne Übung. (Einfach mal ein Loch in den Boden, nen Fön ranhalten und ein schönes Feuer machen, dann Klinge in die Glut, und los... ;) )
Und, nein, du langweilst nicht.

@SimonSambuca:
Naja, wenn das Messer nur rumliegt, und wenig benutzt wird, wie oben erwähnt, dann ist das mit dem in-den-weichen-Bereich-rein-schleifen doch nicht allzu gefährlich. Und demonstrativ irgendwelchen Zweiflern, oder zum Angeben ;) , damit mal ein paar Äste durchhauen, das sollte noch drin sein...

Sebastian

edit: da gibts entwarnung -->klick
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur Mut

Hi Sledge Homer,
ich kann nur sagen: Machs einfach. :super: Ich hatte auch nicht mehr Vorkenntnisse - eher weniger - als ich aus 1.4116 2 schwere Küchenhackmesser aus 65x6,5mm Material geschliffen habe. Härten habe ich in einer machen lassen. Und bei den Griffen ist der 2. dann auch schon sehr gut gelungen.
Fazit: Loslegen und sich durch kleine Rückschläge nicht entmutigen lassen.
Und was die Klingenkrümmung angeht würde ich sagen, dass man die auch im kalten Zustand erreichen kann, indem man die Klinge an der Schneidenseite entlang etwas streckt. (Für diese Ansicht bitte keine Schläge - die Materialveränderung gibt sich beim ausschleifen der Klinge oder dem Härten wieder)
 
Hi Sledge Homer,

schau doch mal auf www.starbeam.de vorbei, dort gibt es bestimmt einige Tipps die für Einsteiger im Messerbau interessant sind.

Grüße Walter
 
Also erstmal schonmal Danke für die Antworten.
Schön zu hören, dass meine ersten Grundannahmen soweit stimmen...
@SimonSambuca:
Das mit dem Verschleiss sehe ich bei einer Härtelinie nicht soo als Problem an...
Ich denke mal, da müsste ich mich mit dem Messer schon Machetenartig durch nen Urwald kämpfen, bis der Verschleiss soo hoch ist...
(und spätestens dann lohnt sich wahrscheinlich auch ne neue Härtung;) )

Allerdings bleibt die Frae mit der Krümmung. Sonderlich stark soll sie ja nicht sein, sondern mehr so andeutungsweise...
Deshalb würd ichs auch gern im Vorfeld wissen, bevor ich den Rohling ausschneide, denn wenn der Verzug durch die Härtung ausreicht um eine schöne leichte Krümmung zu erhalten, dürfte die auch automatisch schön gleichmässig verlaufen, bzw. wenn ich die Krümmung schon vorher wie gewünscht reinschleife, und die krümmung wird durch die Härtung noch verstärkt, wäre sie vermutlich wiederum zu gross...

@Blacky: Eine Möglichkeit zum schmieden habe ich nicht, neben dem "Keine Ahnung davon" Problem. Den Vorschlag mit Fön und Feuerstelle, so abenteuerlich es auch klingt lass ich wohl auch besser sein, mir ist zu Ohren gekommen, dass, wenn man den Stahl zu heiss glüht, leicht der Kohlenstoff verbrennt wodurch der Stahl nicht mehr ganz so hart wird...
Ausserdem könnte dadurch der "unwahrscheinlichere" Fall eintreten, dass der Stahl sich ungleichmässig erhitzt, wodurch sich beim Härten Spannungsrisse bilden könnten, sofern das Werkstück nicht vorher wieder homogen geglüht werden würde... oder sowas in der Art, wenn ich das richtig verstanden habe... (halt das selbe Problem wie wenn man dem Werkstück wild mit nem Bandschleifer nach dem Motto: Mehr Power!!!*grunzgrunzgrunz* zu Leibe rücken würde)
Von daher, sollte der Härtungsverzug unzureichend sein, könnte ich auch einfach im Vorfeld den Rohling so zurechtsägen/feilen, dass er bereits die gewünschte Form hat, eben deshalb müsste ich es allerdings wissen, bevor ich anfange den Rohling zu schneiden...

@walpel: Nette Seite, vor allem der Teil mit dem feilen von Hand gefällt mir :) Das mit der Vierkant-Feile vorfeilen und dann mit der Flachfeile nachlegen iss ne gute Idee;)
Auch den Rohling auf ne Dachlatte aufzuschrauben hat was;)
 
Hallo,

ich habe keine große Praxiserfahrung - andere können Dir da sicher noch besser weiterhelfen - aber Achtung:
Beim differentiellen Härten (Härten mit Lehmmantel, um eine Härteline zu bekommen) kann sich die Klinge biegen und das kann gefährlich für die Schneide werden.

Ich hatte das mal probiert: Die Klinge bog sich bei einer Länge von 26cm um 5mm am Rücken durch. Das hat aber die zum Zeitpunkt des Krümmens im Wasserbad schon hart gewordene Schneide nicht ausgehalten und hat sieben fiese Risse bekommen -> Klinge futsch!

Lösung, die bei mir geklappt hat: Rücken mithärten, wenn's mit Lehmmantel sein soll. Dann krümmt sich die Klinge nicht und die Schneide bleibt ganz.

Bestimmt gibt's da noch jede Menge andere Tipps, die Dir die Fachleute hier erklären können...

Viel Erfolg!
 
Öhmm... nun bin ich bissl Verwirrt...
Ich dachte der Sinn des Differenziellen Härtens wäre gerade, eine harte S chneide mit einem weichen Rücken zu bekommen, wenn man dann den Rücken mithärtet, was ist dann das Differenzielle??? Oder meinst du, dass in der Mitte der Bereich weich gelassen werden sollte???
Zumindest theoretisch bestünde da ne hohe Wahrscheinlichkeit dass das die Spannungen innerhalb des Werkstücks noch erhöht, glaube ich...
Aber wie gesagt, ka, mal sehen, was die Experten dazu sagen...
 
Bin zwar kein Exberte aber a paar Kniven hab i scho gmacht.
Eine für anfänger vieleicht leichtere Methode wäre es die Klinge im Ganzen zu härten und dann die Klinge/Schneide zB in Wasser abzukühlen während man den Rücken mit einem Bunzenbrenner anläst. Im grauen Farbbereich bekommt man Federhärte, also weiter als blau anlassen. Das gibt zwar keine so schöne Härtelinie aber ein sehr, sehr zähes Messer!
 
Morn Morn,

also bei dem Härten mit Lehmmantel wird eigentlich immer die komplette Klinge bei Abschrecken eingetaucht. Durch den Lehmmantel wird dabei noch soviel Wärme in den Rücken geschoben das dieser zu langsamer abkühlt um in den Martensit Bereich zu rutschen. Es bildet sich hier dann also ein anderes bzw. verschiedene Gefüge.

Eine andere Möglichkeit der differentiellen Härtung ist das nur teilweise eintauchen in das Abschreck-Medium.

Ausserdem sollte man warmes Öl (70 Grad) als Medium verwenden. Eine Wasserhärtung ist viel schroffer, da kann jede Klinge Risse bekommen. Wenn dann höchstens ein unterbrochenes Abschrecken mit Seifenwasser und Öl. Hier mal ein Beispiel

Ein komplett gehärtete und differentiell angelassene Klinge, wie von Hamurra-e beschrieben, ist stabiler als eine differentiell gehärtete.
Eine schöne Härtelinie hat man dann aber halt leider nicht. Hier muss halt jeder selbst einscheiden was ihm wichtiger ist ;)

Das mit dem Verschleiss seh ich auch nicht als Problem. Du wolltest aber Nachteile wissen und das ist mir eben als erstes eingefallen :D

Wegen der Krümmung kann ich leider auch nichts konkretes sagen. Vielleicht meldet sich hier ja noch ein Profi. Oder du fragst einfach mal direkt nach.

Wie gesagt, Peter Abel hat mit der Lehmmantel Härtung sehr sehr sehr viel Erfahrung :super:

Gruß

Simon
 
Sledge Homer schrieb:
Öhmm... nun bin ich bissl Verwirrt...
Ich dachte der Sinn des Differenziellen Härtens wäre gerade, eine harte S chneide mit einem weichen Rücken zu bekommen, wenn man dann den Rücken mithärtet, was ist dann das Differenzielle??? Oder meinst du, dass in der Mitte der Bereich weich gelassen werden sollte???

Na ja - der größte Teil der Klinge bleibt "weich", nur der äußerste Rand des Rückens wird mitgehärtet. Quasi als Gegendruck zur Schneide...


Hier ein Vergleich:

oben:
mit Lehmschicht am Rücken (sichtbar am Übergang Angel - Rücken - Spitze), gehärtet in kalten Wasser -> schöne Krümmung aber leider auch Risse

unten
ohne Lehmschicht am Rücken, abgeschreckt in warmen Wasser -> alles ok, keine Krümmung...

tanto_A+B.jpg
 
@Menuki

Verwendest du immer eine zusätzliche Draht-Umwicklung? Also ich hab mit der Methode schon schlechte Erfahrungen gemacht. Bei einer Klinge hatte ich genau an den Stellen wo der Draht die Schneide berührte Risse und Kerben :mad:

Ich denke mal es kommt darauf an aus was für einem Material der Draht besteht. Wahrscheinlich hatte der Draht keine große Volumenänderungen aber die Klinge schon. Das könnte dann sehr hohe Spannungen ergeben die sich beim Abschrecken dann mehr als negativ auswirken.

Ich verwende seit her keinen Draht mehr. Der Mantel hat bis jetzt trotzdem immer gehalten.
Desweiteren ist es dann auch wesentlich einfacher ihn schnell zu entfernen um auf eventuellen Verzug zu prüfen.

Gruß

Simon
 
@menuki:
interessant, dass das funktioniert, hatte gemutmaßt, dass die Risse durch Spannungen im gefüge aufgrund unterschiedlicher Ausdehnung entstanden wären, was durch die Härtung im Rücken theoretisch (zumindest so wie ich mir das vorstellen würde) eher noch verstärkt werden würde.
Naja, meine Vorstellungskraft hat mir da wohl nen Streich gespielt:rolleyes:
Nebenbei gesagt, die Bilder sehen Klasse aus;)

Ich bin übrigens grad beim rumstöbern über Messerbauzubehörseiten auf was interessantes gestossen, was mich auf ein-zwei nette Ideen bringt...
(falls mir meine Vorstellungskraft nicht mal wieder nen Streich spielt;) )
Wolf Borger hat in seinem Angebot Federstahlbleche zum Bau von Linerframes...
Die Frames interessieren mich jetzt nicht so, allerdings würde es mich mal interessieren, wie das mit dem Federstahl genau funktioniert...
So ein Linerlock bei einem Einhandmesser ist ja, wenn die Klinge eingeklappt ist, also meistens, gerade und springt hoch, sobald die Klinge ausgeklappt wird und genug Platz zum hochspringen vorhanden. Die Bleche selbst hingegen sind, denke ich mal flach.
Was ich mich nun frage, ist, wie man den Federstahl dazu bringt, jedesmal wieder in die "krumme" Form hochzuschnellen, sobald genug Platz da ist. Ein gerades Stück einfach verbiegen, denke nicht dass das schon alles sein kann, sonst würde sich das Blech ja immer wieder gerade biegen, aber eben nicht immer wieder in die Krumme Form zurückschnellen...
Anders ausgedrückt, wie bringt man Federstahl dazu, immer wieder in eine Form zurückzuschnellen, die man ihm vorgibt???
(OK, hoffe mal, dass ichs einigermassen verständlich beschrieben habe, was ich wissen will, iss schwer zu erklären.)
 
Sledge Homer schrieb:
Ein gerades Stück einfach verbiegen, denke nicht dass das schon alles sein kann, sonst würde sich das Blech ja immer wieder gerade biegen, aber eben nicht immer wieder in die Krumme Form zurückschnellen...

Genau so wird es aber gemacht :D
Du kannst dir ja mal dieses Thema HIER anschauen. Da wird Bruchbiegearbeit, Biegefestigkeit usw. besprochen damit sollte zumindest der Hintergrund klarer werden.

Gruß

Simon
 
Sledge Homer schrieb:
Anders ausgedrückt, wie bringt man Federstahl dazu, immer wieder in eine Form zurückzuschnellen, die man ihm vorgibt

Eigentlich ganz einfach: Man bringt das Metall in die gewünschte Form und gut is.
Das kann man mit jedem Metall machen, egal ob Blei, Alu oder Federstahl.
Der einzige Unterschied liegt darin, wie weit man das Bauteil elastisch verformen kann, also noch keine PLASTISCHEN Verformungen auftreten.
Und da kann der Federstahl eben viel mehr ertragen.
 
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