Messer für Drückjagd etc.

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Jimpanze

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Hallo erstmal,
ich wollte fragen,was ihr denn für tips parat hättet,
da ich gelegentlich als Treiber bei einer Drückjagd mithelfe wollte ich mir ein passendes Messer zulegen.Man sollte mit ihm auch mal eine Schneise in ein Gebüsch schlagen können (hing letztes Jahr ziemlich hilflos in nem Brombeerstrauch :rolleyes: ),aber auch Wild abfangen können,sollte es die Situation erfordern.Ich weiß in einem anderen Thread wurde auf Schußwaffen verwiesen,aber ich besitze keinen Waffenschein.
Das Messer sollte die 60 Euro nicht übersteigen,möglichst rostfrei sein (muss aber nicht).Was für eine Klingenform/Länge wäre denn empfehlenswert?
MfG Jan
 
Hab da in einem Waffenmagazin gelesen das die Firma Sauer ein Jagdmesser namens `Battue´ auf den Markt bringt.Hat laut Angabe ne 15 cm rostfreie Klinge aus 440-er Stahl,nen tannengrünen Synthetikgriff
und ne braue Lederscheide.Wurde als `Drückjagdspezialist´ angepriesen.Der Preis wurde mit ca. 88 EU angegeben.Ich selbst hab keine Ahnung ob das Messer was taugt.Hoffe da werden sich die Forumspezialisten zu Wort melden.Liegt auch über dem angegebenen Preislimit,aber als Vorschlag wäre es vielleicht nicht schlecht
 
Hallo

Wolfster meine ich, hat so eine `Hilfssaufeder`im Angebot.
Kohlenstoffstahl mit Hohlgriff, wie ne Schippe.
Als Messer und als Saufeder verwendbar.
Preislich war das auch im Rahmen.

Stefan
 
Hallo

Nur mal interessehalber?
Darf man denn ohne Jagdschein Abfangen?

zu Deiner Frage:

Zum Abfangen braucht es wohl in erster Linie eine spitze, schmale Klinge, zum Abhacken von Buschwerk dann was Haumesserartiges.

Das widerspricht sich.

Also wird es wohl ein Kompromiss werden.

Ich schlage ein Glock ohne Sägerücken vor,

oder etwas aus dieser Serie hier:

http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=31/5/OKSP6

Die sind aber, genau wie das Glock nicht rostfrei.

Gruß aus Berlin

chamenos
 
Das hab ich auch einmal gemacht. Und deshalb kenne ich auch das Problem mit dem Gestrüpp :steirer:

Ich würde dir ein Walther P99 empfehlen. Rostfrei (440), Klinge 15 cm lang, Dolchspitze, aber relativ dicker Rücken bis weit nach vorne.
Der Griff könnte zum Hacken einen etwas besseren Knauf haben, es geht aber überraschend gut.

Abfangen würde ich ohne Jagdkarte wirklich besser lassen.

Edit: Das hier habe ich gemeint:
http://www.carl-walther.de/deutsch/zubehoer/zubehoer-73.html
Ist auch preislich mit 55 Euro im Rahmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ja an das Glock dachte ich auch,dann denke ich hole ich mir das,danke an alle.Und mit dem Abfangen,habe ich vielleicht etwas unglücklich beschrieben,ich meinte das eher im Sinne von verteidigen,nicht angeschossenes/verletztes Wild abzunicken bzw. anders zu töten.Also für den unwahrscheinlichen Fall dass ich mich gegen angreifendes Wild verteidigen müsste und kein Hund/Jäger in der Nähe ist.
Edit: Das Walther sieht auch nicht schlecht aus.Hat da wer Erfahrungen mit gemacht?
MfG Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich habe auch Erfahrung mit dem Glock.
Das Walther ist vielleicht nicht so unkaputtbar, hat aber Vorteile, was die Vorderlastigkeit (zum Hacken), Rostfreiheit und die Schnitthaltigkeit betrifft.
Ich persönlich habe es bei dieser Tätigkeit bevorzugt, weil man es höher am Gürtel tragen kann. Es schaut nicht unter der Jacke heraus.

Das Glock ist halt kompromisslos auf "Missbrauchen zum kleinen Preis" ausgelegt. Der einzige echte Nachteil: es rostet ohne Pflege wirklich verdammt schnell.
 
Hallo

zu Deiner Frage:

Zum Abfangen braucht es wohl in erster Linie eine spitze, schmale Klinge, zum Abhacken von Buschwerk dann was Haumesserartiges.


Gruß aus Berlin

chamenos

Auch zum Abfangen ist eine breite Klinge wesentlich besser als eine Schmale. Ich möchte jetzt hier keine Beschreibung des Vorgangs von mir geben aber mit einer breiten scharfen Klinge bekommst Du wesentlich schneller mehr Luft in die Lunge/Brustraum als mit was Dolchartigen . Somit tritt der Tot wesentlich schneller ein.
 
Es ist ja schon gesagt worden, dass sich der Einsatz als Haumesser und als Abfangmesser wiedersprechen. Ich würde als Treiber zwei Messer mitnehmen. Wenn du keine Schusswaffe dabeihast, ist ja auch genügend Platz am Gürtel ;-)
Bis zum Überläufer reicht eine 12cm Klinge völlig aus und wenn der Keiler älter ist, würde ich mit dem Messer sowieso nicht näher rangehen.
Für den Kampf mit dem Unterholz oder Dornen würde ich lieber eine Hippe, Gertel oder Machete nehmen. Da bist du preislich locker im Rahmen und ein längeres Messer ist ja für diese Zwecke doch nur ein Notbehelf.
Zur Klingenform für ein Abfangmesser: ich habe immer nur ein normales Droppoint mit 10cm Klingenlänge dabei; das hat bislang immer ausgereicht und gut funktioniert.

Gruß

Uli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich denke, daß du bei Condor Knife & Tool genau das findest, was deinen Vorstellungen entspricht.

Deren Angebot ist wirklich variantenreich und die Messer, Macheten usw. sehen alle so aus, als wären sie kompromißlos als Werkzeuge gedacht (stabil, scharf, zweckdienlich).

Und man muß wirklich nicht immer 100,- Euro ausgeben, vor allem, wenn du schreibst, du benötigst es nur gelegentlich.

MfG, Stefan.


Links:

http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=179

http://www.condortk.com/products.php?type=1

PS: Ok, die Griffe sind blau; aber ich habe in der Küche auch Messer mit grünen und roten Griffen und habe trotzdem nicht das Gefühl, ein PlaymobilSpielzeug in der Hand zu haben. :D


Nachtrag: Die weiter unten erwähnte Variante, die Klinge auf einen Stock aufzusetzen, gibt es auch bei Condor als Pipe Knife in 3 versch. Dimensionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In erster Linie wirst Du das Problem mit den Dornen etc. lösen wollen, oder? Meine pers. Meinung dazu:

1. ORDENTLICHE Handschuhe u. Hose
2. ein normales feststehendes u. scharfes Messer (Klingenlänge ca. 10-12 cm)

Damit kommest Du dann eigentlich schon sehr gut zurecht (was die Dornenproblematik betrifft). Geraffel packen...durchschneiden...weiter geht´s:D

Was das Abfangen/Abnicken von Wild angeht...Hast Du das schon mal gemacht? Vielleicht vorher mal am toten Stück geübt? Dazu gehört, insbesondere bei "schwereren" Stücken Schwarzwild neben dem richtigen Handwerkszeug u. Erfahrung auch eine gehörige Portion "Schneid".

Auf Drückjagden geben die Hundeführer den Fangschuss bzw. fangen ab und NICHT DIE TREIBER! Von der rechtlichen Seite rede ich nicht.

Eine annehmende Sau mit dem Messer abfangen? Mhm....halte ich für eine grundsätzlich sehr schlechte Idee. Hast Du das mal live erlebt? Wenn ja, weißt Du ja, wie schnell die "Bosch-Kühlschränke" sind..und groß...und zooooornig...

Was das Abfangmesser angeht:
Wie Heiko schon richtig bemerkte, eine breite Klinge ist besser. Die Spitze ruhig ein wenig "abrunden". Grund: Beim Stich auf die Rippen/Knochen besteht die Gefahr des zu tiefen Eindringens in denselben. Das Abgleiten am Knochen ist besser.

Ansonsten:
- scharf
- guter, möglichst rutschfester Griff
- ORDENTLICHE Parierstange !!
- kein Hohlgriff etc.
- Klingenlänge mind. 16-20 cm
- Klingenstärke ab 3mm

Ansonsten ist ein roter/heller/signalfarbener Griff (Klebeband...) immer gut! Wenn die ganzen Messer, die im Wald rumliegen mal gefunden werden..kannste ein Geschäft aufmachen.

M.
 
I
Eine annehmende Sau mit dem Messer abfangen? Mhm....halte ich für eine grundsätzlich sehr schlechte Idee. Hast Du das mal live erlebt? Wenn ja, weißt Du ja, wie schnell die "Bosch-Kühlschränke" sind..und groß...und zooooornig...

In diesem Fall würde ich auch die von Heiko vorgeschlagene Klingenform wählen. Allerdings mit einem 1,80 Meter langen Griff :D
 
Hi,

habe mich am Samstag wieder mal in ähnlicher Situation durch das Gebüsch gekämpft... ich weiss ja nicht, wo ihr Treiben geht, aber hier ist eine 15cm Klinge deutlich zu kurz... bis mal sich durch all diese Brombeeren gekämpft hat (und die Beine sehen jedes mal so lustig rot-verkratzt aus). Ich habe mir extra für diesen Zweck 2 Macheten (http://www.messerforum.net/showthread.php?t=38496&highlight=machete) geschliffen, die leider nicht rechtzeitig vom Härten zurückgekommen sind. Da das Brombeergebüsch immer schlimmer wird und dementsprechend Mager die Jagdergebnisse sind (was mich als Tierfreund nicht sonderlich stört, ich gehe wegen der Anstrengung und dem Schnaps mit ;) ), wird es wahrscheinlich garkeine Treibjagden mehr geben, hätte diese beiden also über...
 
Wenn dich ein Schwein tatsächlich annimmt, wird dich die Frage, ob du den Lappen hast, oder nicht weniger interessieren als die Eignung deines Messers. Lass dir mal nichts einreden. ;-)
 
Hallo,

bevor Ihr hier über Länge und Größe eines Abfangmessers für Schwarzwild auf Drückjagden sprecht, gebe ich Euch mal einen Rat: Macht es doch erst einmal!:)
Bei einem Frischling bis 20 kg ist das ganze kein Problem, aber ab dann wird es interessant. :hehe:
Ich habe in meinem Leben warlich schon so manche Situation erlebt, wo auch der einen Seite ein angeschweisster Keiler und auf der anderen Seite meine Wenigkeit stand. Den Keiler mit einem Messer versuchen abzufangen, auch wenn er am Boden liegt , kann ich nur wärmstens abraten. so lange der "Maschinenraum" ,sprich die Lunge sich noch hebt und senkt, ist das Tier höchst gefährlich. Es kann mit einem einzigen Hieb dein ganzes Bein aufreißen und im Bein gibt es nette Schlagadern. Erst am 2.12.diesees Jahres haben wir einen Terrier einschläfern muessen, der vom Keiler geschlagen worden war. Ich empfehle Pistole oder Revolver mit möglichst großem Kaliber, wenn dies nicht greifbar ist ,ist eine Saufeder schon ein feines Teil und durch die Distanz zum Tier kann das auch lebensrettend sein.:super: Die Firma Cold Steel macht in diesem Bereich ein feines Teil für wenig Geld.Einen sogenannten Cold Steel Spear, Kaltgeschmiedet aus Kohlenstoffstahl Klingenlänge 46cm,560gramm schwer,die Klinge ist geschliffen und mit einer Verstärkung versehen, die die maximale Durchschlagskraft ermöglicht.Das ganze ist mit einem kräftigen Schaft versehen, der eine Länge von 160cm. Mit der Klinge zusammen haben wir dann 206 cm, daß reicht um den angeschweissten Keiler auf Distanz zu halten.Das gesammte Teil kostet 116.- Euro,was meines Erachtens nicht zu teuer für so ein Teil ist.Mit einem Messer an einen Keiler zu gehen, der noch lebt, machen nur Schwachköppe oder Angeber , die aber ihren Mut sehr oft mit schweren Verletzungen bezahlen.

Dizzy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Dizzy!

Deine Aussage ist praxisnah und konnte inhaltlich nicht besser getroffen werden. Und wer als Treiber nicht die aussreichend starken Nerven hat bleibt lieber daheim oder schliesst sich einem Hundeführer an.

Viele Grüsse

Steffen
 
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