Messer in die Hand nehmen vor dem Kauf?

praetorian23

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Hallo,
Bin Neuling hier im Forum und auch was Messer allgemein angeht noch recht unbeleckt. Will mir jetzt ein schönes Messer zulegen. Etwas wundert mich aber: es werden ja auch hier im Forum sehr hochwertige / teure Messer von Schmieden, Herstellern, etc. angeboten.
Ich dachte, dass man Messer vor dem Kauf testen sollte. Wie es in der Hand liegt, Balance, Höhe der Klinge etc. Nach der Lektüre scheint es aber so, dass viele Messer per Fernabruf an die Käufer gehen. Habe ich da eine irrige Vorstellung vom Messertest? Danke für schneidige Antworten.
Grüße

Prätorianer
 
Guten Abend,

im Grunde hast du Recht. Der Idealfall ist sicherlich, dass man ein Messer vorm Kauf einmal in die Hand nimmt. Das Problem jedoch: Händler, die z.B. die hier gerne empfohlenen wirklich guten japanischen Küchenmesser führen, findet man hierzulande kaum bis gar nicht. Meistens gibt es nur Zwilling, Wüsthof und Shun, wenn's hochkommt vielleicht auch noch Güde oder Herder.

Da bleibt nur die Möglichkeit online zu bestellen und im Zweifel von seinem Rückgaberecht Gebrauch zu machen. Generell habe ich allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass man sich ab einer bestimmten Qualitätsstufe mit der Zeit an jedes Messer gewöhnt. Ob man jetzt westliche oder Wa-Griffe, schwere oder leichte Messer, Kochmesser oder Santoku bevorzugt, findet man eh nicht durch einmal Anfassen im Laden, sondern erst durch längeres Arbeiten mit dem jeweiligen Messer heraus.
 
Wenn du ein gutes Küchenmesser suchst, könnte ich dir das Masakage Koishi Gyuto 270mm empfehlen und zwar mit fast reinstem Gewissen. Aber ich habe da auch eine Empfehlung von einer Berufsköchin bekommen, die bis zu 20kg Gemüse pro Tag klein schneidet. Das Messer ist da schon rekordverdächtig. Kostenpunkt: 300$ plus Versand aus Japan, eine 5 Yen-Müntze gibt es als Glücksbringer dazu. Ohne Empfehlung würde ich die Finger von lassen - einfach zu riskant. Es ist ein geniales Messer, allerdings für Menschen die auch schneiden können...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn hier im forum messer verkauft werden kannst du doch mit dem verkäufer per mail jederzeit abmachen das du das messer gerne vor dem kauf anschauen willst . Bei den händlern meist eh problemlos .
Privat läuft das meist so , absprache per mail - zahlung deinerseits , senden des messers vom verkäufer. - du schaust es dir an und bei gefallen bleibt es , bei nichtgefallen das geld was der verkäufer um das messer zu dir zu senden ausgegeben hat , dem messer beilegen und zurücksenden. Der verkäufer wird dir dann dein geld zurücküberweisen wenn das messer noch in dem zustand wie vorher ist


Ist es das was du wissen wolltest ?
 
Hi,

@welcomehome, maku und pick-up

Danke euch für die schnellen Antworten, die meine Frage sehr gut beantwortet haben. :steirer::D

Beste Grüße
praetorian
 
Wir sind in DE so gesegnet was das Rückgaberecht beim Online-Kauf angeht, das ein anfassen und bei nicht gefallen zurückschicken doch überhaupt kein Problem ist, also warum nicht nutzen, dies müsste auch für die Messermacher gelten die ihre Messer online vertreiben, aber nutze das ganze bitte nicht aus und schneide nicht erst zwanzig Kilo Gemüse um das Messer danach zurückschicken zu wollen, insbesondere bei nicht rostfreien Messer könnte das nach Hinten losgehen.

Auch dürfte kein vernünftiger Messermacher was dagegen haben das du vorher vorbeikommt und das Messer befummelst.
Nur musst du je nachdem woher du kommst, abwegen ob sich der x-Km lange weg lohnt.


Viel Erfolg bei der Messersuche
 
(...)
Nur musst du je nachdem woher du kommst, abwegen ob sich der x-Km lange weg lohnt.
(...)

Und beim Rückgaberecht trägt er dann die Versandkosten in Richtung Händler. Es mag noch egal sein wenn es eine oder zwei Rücksendungen gibt, aber wenn es darüber hinaus gehen sollte, dann wird es u.U. schnell ärgerlich.
 
Servus,

Ob man jetzt westliche oder Wa-Griffe, schwere oder leichte Messer, Kochmesser oder Santoku bevorzugt, findet man eh nicht durch einmal Anfassen im Laden, sondern erst durch längeres Arbeiten mit dem jeweiligen Messer heraus.

genau so ist es!

Ergänzend ist noch zu sagen, das die Koch/Küchenmesserberatung hier wirklich exzellent ist, wenn der Suchende ernsthaft bei der Sache ist. Jedes hier empfohlene Messer ist in der Regel das beste/besondere in seinem Preisbereich/Segment. Fehlkäufe gehen da praktisch gegen Null.

Wenn dann eine Auswahl an Messern vor einem liegt, wo kaum mehr Unterschiede beim verarbeiten von Schnittgut festzustellen sind und man trotzdem immer "eines" den anderen Messern vorzieht, dann ist das nicht mehr so einfach zu erklären.:D

So ein Messer auf Anhieb zu finden halte ich für fast unmöglich oder Glück!

Gruß, güNef
 
Und beim Rückgaberecht trägt er dann die Versandkosten in Richtung Händler. Es mag noch egal sein wenn es eine oder zwei Rücksendungen gibt, aber wenn es darüber hinaus gehen sollte, dann wird es u.U. schnell ärgerlich.

Das stimmt natürlich auch wieder wobei du gelegentlich auch Retoure-Scheine dabei hast, um das Problem mit dem Versand zu minimieren bleibt nur, mehrere Messer über eine Quelle zu bestellen und die ungeliebten zusammen zurück zu schicken.
Dafür muss man aber A) erstmal die finanziellen Mittel haben sich mal eben 4-5 100€+ Messer zu kaufen und B) einen Online-Händler finden der eine so hohe Auswahl an qualitativ hochwertigen Messern hat.


@güNef

Das stimmt, wobei ein totaler Messernovice der bisher alles mit einem Schälmesser geschnitten hat trotz der sehr guten Beratung hier, -wenn es die Lokalitäten erlauben- am besten damit beraten ist, mal verschiedene Messer mit verschiedenen Griff/Klingenformen in die Hand zu nehmen, um zu sehen was zu einem passt, ob runde/octagonal/ergo-Griffe oder Santoku/Gyuto/Kochmesser.
Ist wie beim Autokauf ob Kombi/Limo oder Automatik/Schaltung die eigene Erfahrung kann einem keiner ersetzen.
Ich kann von Glück reden das ich keine 600m laufen muss um ein solches Fachgeschäft(DieKlinge) zu finden, weiß allerdings auch, daß nicht jeder das Glück hat.
Daher meine Empfehlung wenn möglich hier gut erkundigen und lokal befummeln oder umgekehrt, so sind Fehlkäufe fast ausgeschlossen.


Mfg
 
Ich persönlich baue mir vor der Bestellung eines Messers aus dem Internet ein Kartonmodell vom selbigen. Dazu nehme ich ein seitliches Foto von dem Messer, skaliere es auf die richtige Größe (Gesamtlänge ist ja meist angegeben), drucke es aus, klebe es auf einen Karton und schneide mir das Modell aus. Das hat den Vorteil, dass ich mir die Größe des Messers anhand vergleichbarer Messer gut ansehen kann und ein grobes Gefühl für die Grifflage in der Hand bekomme.

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Das Bestellen und Zurückschicken ist zwar auch eine Möglichkeit, aber hier bitte ich zu bedenken:
  • Es entstehen Kosten für den Versand, im Optimalfall für den Besteller, der das Ding ja nur mal in der Hand haben will, im schlechteren Fall für den Händler, der diese Kosten wieder rein bekommen muss und dadurch werden alle Messer für alle Kunden teurer.
  • Man hat den Aufwand, das Messer wieder Einzupacken und zurückzuschicken.
  • Karton und Transport belasten die Umwelt.
  • Keiner will ein Messer bekommen, das jemand vor ihm schon mal "ausprobiert" hat und in einem schlechteren Zustand zurückgeschickt hat. Ich denke viele Händler können hiervon ein Lied singen.
 

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Hallo
Ich finde das kommt auf den Anwendungsbereich an, Wenn Du damit 10 Stunden am Stück schneidest, dann hat die Ergonomie einen ganz andere Stellenwert, als wenn Du zu Jause mal 3 Zwiebeln würfelst. Da kommen dann andere Faktoren ins Spiel. Oder anders gesagt: Wenn Du tgl 8 Stunden on the Road bist, dann hast du andere Anforderungen an ein Auto, als wenn Du nur mal schnell 5 Rundnen auf dem Nürburgring drehst.

Ich persönlich habe von namhaften Messerhstellern (kelin, gross, west ost) noch nie ein Messer gehabt, das nicht für meine Händer (gut ich habe Allerweltshände) geeignet war. Und ich habe ca. 50 Küchemesser

Für mich also nicht nötig..

Grüsse
B
 
... Generell habe ich allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass man sich ab einer bestimmten Qualitätsstufe mit der Zeit an jedes Messer gewöhnt. ...
Du meinst, ab einem gewissen Preis mag man nicht mehr zugeben, dass ein Messer Mist ist? :teuflisch




... Ergänzend ist noch zu sagen, das die Koch/Küchenmesserberatung hier wirklich exzellent ist, wenn der Suchende ernsthaft bei der Sache ist. ...
Das stimmt! Wenn ich in die Küchenmesser-Kaufberatung schaue, lerne ich jedesmal dazu! :super:





... wobei ein totaler Messernovice der bisher alles mit einem Schälmesser geschnitten hat ... am besten damit beraten ist, mal verschiedene Messer mit verschiedenen Griff/Klingenformen in die Hand zu nehmen, um zu sehen was zu einem passt ...
Ich kann von Glück reden das ich keine 600m laufen muss um ein solches Fachgeschäft(DieKlinge) zu finden ...
So seh ich das auch. Für einen Messerneuling, der noch keine Auswahl an üblichen Verdächtigen in der Hand hatte, dürfte es schwer sein, verschiedene Messer(griffe) anhand von Netzbildchen zu beurteilen. In der Klinge - z.B. - gibt es eine ordentliche Auswahl und alle Messer können auf Schneidbrettern an verschiedenem Schnittgut getestet werden. Ich finde, dafür lohnt auch mal eine weitere Anfahrt. Gegebenenfalls vorher nachfragen, was da ist.
 
Generell habe ich allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass man sich ab einer bestimmten Qualitätsstufe mit der Zeit an jedes Messer gewöhnt. Ob man jetzt westliche oder Wa-Griffe, schwere oder leichte Messer, Kochmesser oder Santoku bevorzugt, findet man eh nicht durch einmal Anfassen im Laden, sondern erst durch längeres Arbeiten mit dem jeweiligen Messer heraus.

Diese Erfahrung deckt sich mit der meinen. Früher habe ich immer gesagt: Ein Messer muss man vor dem Kauf in der Hand gehabt haben. Über die Jahre ist mir aufgefallen, dass ich nicht ein besseres Messer in der Hand gehabt habe, das mir sauer aufgestoßen wäre. Dementsprechend empfehle ich munter, was von den inneren Werten am besten passt - bis jetzt ohne Beschwerden oder Probleme.
 
Moin,

Diese Erfahrung deckt sich mit der meinen. Früher habe ich immer gesagt: Ein Messer muss man vor dem Kauf in der Hand gehabt haben. Über die Jahre ist mir aufgefallen, dass ich nicht ein besseres Messer in der Hand gehabt habe, das mir sauer aufgestoßen wäre. Dementsprechend empfehle ich munter, was von den inneren Werten am besten passt - bis jetzt ohne Beschwerden oder Probleme.

...sehe ich eigentlich auch so. Klingengröße und Klingenform sind allerdings Punkte über die man sich wenigstens im Ansatz vorher schon mal Gedanken gemacht haben sollte. So werden z.B. hier in der Kaufberatung ständig von den Beratungssuchenden IMHO viel zu kleine Messer mit Klingenlängen von 13,5-15cm ausgesucht im ersten Anlauf. Da sollte man sich schon Gedanken machen und ggf. mal Probieren welche Größe einem liegt und für welche Größe man auch Platz hat... und dabei aber auch für sämtliche Schneidaufgaben gewappnet ist.

Aber dazu muss es IMHO nicht direkt das Modell sein sondern einfach ein beliebiges von den Maßen vergleichbares Messer.
Ich persönlich gehe nur selten in einen Laden... ganz einfach weil ich auch kaum Läden kenne, die wirklich ein großes Sortiment guter Küchenmesser führen hier in der Gegend.

Gruß, Gabriel
 
Klingengröße und Klingenform sind allerdings Punkte über die man sich wenigstens im Ansatz vorher schon mal Gedanken gemacht haben sollte. So werden z.B. hier in der Kaufberatung ständig von den Beratungssuchenden IMHO viel zu kleine Messer mit Klingenlängen von 13,5-15cm ausgesucht im ersten Anlauf. Da sollte man sich schon Gedanken machen und ggf. mal Probieren welche Größe einem liegt und für welche Größe man auch Platz hat... und dabei aber auch für sämtliche Schneidaufgaben gewappnet ist.

Aber dazu muss es IMHO nicht direkt das Modell sein sondern einfach ein beliebiges von den Maßen vergleichbares Messer.
Ich persönlich gehe nur selten in einen Laden... ganz einfach weil ich auch kaum Läden kenne, die wirklich ein großes Sortiment guter Küchenmesser führen hier in der Gegend.

Absolut genau so ist. Die Messergröße spielt eine ziemlich große Rolle und nur zu selten wird auf das Profil geachtet (deutsch vs französisch).
 
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