Messer in Norwegen

Moin,

dieser blinde Aktionismus von "Krawattenträgern" macht mich wirklich langsam wütend.
[sarkasmus]Ich frage mich wirklich, warum der private Autoverkehr noch nicht verboten ist.
Das Gefährdungspotential dürfte hier ungleich höher sein.[/sarkasmus]

Ich kann wirklich nur hoffen, dass derart schwachsinnige Regulierungswellen nicht zu uns herüberschwappen.
Nach den Anschlägen auf Schäuble und La Fontaine, die man problemlos als Aufhänger für eine krasse Verschärfung hätte nutzen können, ist ja glücklicherweise seitens der Legislative nicht viel passiert.
Das lässt mich hoffen, dass es auch zukünftig so bleibt, wie es momentan ist.
Immerhin gilt auch noch nicht auf allen Autobahnen ein Tempolimit.

Wenn ich mir vorstelle, auf feststellbare Einhandmesser verzichten zu müssen, wird mir übel.
Ich greife beruflich zig mal täglich zum Messer.
Gerade bei dieser Witterung weiß ich den Komfort eines Skirmish oder Manix zu schätzen, da diese sich problemlos mit Handschuhen bedienen lassen.
Auch ein Verbot der Arretierung würde mich schwer treffen, da ich momentan teilweise in Gefrorenem herumschneiden muss.
Ohne feste Klinge könnte ich mir gleich ein Jahresabo in der Chirurgischen Notfallambulanz ordern.

Just my 0,02 €

Willi
 
williw schrieb:
Moin,

dieser blinde Aktionismus von "Krawattenträgern" macht mich wirklich langsam wütend.
[sarkasmus]Ich frage mich wirklich, warum der private Autoverkehr noch nicht verboten ist.
Das Gefährdungspotential dürfte hier ungleich höher sein.[/sarkasmus]

Da hast Du vollkommen Recht, leider sind die "Krawattnicks" an der Macht und wenn die mit den Fingern schnippen sind die Messer weg. Aus die Maus!
Ich finde es auch bescheuert, sehe aber für den Fall einer evtl. Gesetzesänderung keine Handhabe. Die Balisongs sind weg, die Springer sind eingeschränkt,wenn auch noch die einhändig-zu öffnenden wegfallen wird es eng.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Momentan ist das aktuelle Waffenrecht ja noch recht frisch, das vorherige hat recht lange gehalten und momentan gibt es in D keine mir bekannten Bestrebungen hier in nächster Zeit wieder Hand anzulegen.

Wenn aber doch, und sowas kann ja trotzdem bekanntlich recht schnell passieren, dann sollte man präsent sein. Dererlei Bemühen sind aber schon in der Vergangenheit jeweils gescheitert (siehe frühere Beiträge in diesem Unterforum).
 
Wenn ich mich recht entsinne, hat bei der Einführung des neuen Waffenrechts Böker mit durchgesetzt, daß Springmesser weiterhin 85mm Klingenlänge aufweisen dürfen. Damit das Speedlock weiter produziert werden kann und keine Arbeitsplätze in D gefährdet werden.
Auch wenn die Messerproduzenten in D vermutlich eher weniger werden, gibt es immer noch genug, die Einhandmesser produzieren oder in großem Stil einführen. Diese Arbeitsplätze wird man sicher auch nicht gefährden wollen. Die inzwischen verbotenen OTFs und Balisongs haben schließlich seit jeher ein Nischendasein geführt und dürften sich auf die Verkaufszahlen kaum ausgewirkt haben.

Dies nur, zugegebenermaßen etwas OT, als Gedanken zum Rüberschwappen extremer Messerverbote nach Deutschland.
 
So, jetzt hat es geklappt mit dem Anhang.
Die mail als Ergänzung zum Leserbrief aus dem MM, übermittelt von MM-Readkteur/Mitarbeiter Oliver Lang.

An dieser Stelle ein großes Danke an das Messermagazin für die spontane Mithilfe bei der Klärung der Hintergründe :super:

Gruß Andreas

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Herr Hakon Kierulf, der viele Jahre in Norwegen als Rechtsanwalt gearbeitet hat (mit Zulassung für das Oberappelationsgericht/Høyesterett) und Vorsitzender des Norwegischen Messervereins ist, versteht das norwegische Strafgesetz § 352,a nicht als absolutes Verbot des Tragens von Messern, sondern als Einschränkung. Er betont jedoch ausdrücklich, dass dies seine persönliche Auffassung (und die des Norwegischen Messervereins) ist. Das Problem besteht hauptsächlich in der Einschränkung "achtbarer/angemessener Zweck" , die in dem Paragraphen 352 a genannt ist. Das entspricht im Grundsatz dem "legal reason", also dem nachvollziehbaren Rechtfertigungsgrund, der in der aktuellen Situation des Messertragenden begründet liegt. Die Einschätzung, inwiefern eine gegenwärtige Situation das Tragen eines Messers rechtfertigt oder unabdingbar/begreiflich erscheinen lässt, lässt einen Ermessensspielraum für Beamte und Gerichte zu. Dieser Spielraum wird in der norwegischen Rechtsprechung auch ausgenutzt, wie Rechtsurteile und deren Abänderungen/Aufhebungen zeigen.

Der Fall mit dem Taxichauffeur hat sich nach seiner Kenntnis folgendermaßen abgespielt: Der Taxifahrer fährt einen Spezialwagen für behinderte Personen und trägt ein Messer als notwendiges Werkzeug. Als er sich um 13h25 in einer Pause auf einer Parkbank einen Apfel schälte, wurde er verhaftet und angeklagt. Als Strafe drohte eine Geldbuße von 6.000 norwegischen Kronen. Die Anklage wurde jedoch fallen gelassen, da sein Verhalten durch das Gericht als "achtbar" und nachvollziehbar eingestuft wurde.
Gegenwärtig liegen keine Pläne zur Abänderung des norwegischen Messergesetzes vor. Der Norwegische Messerverein versucht jedoch in Zusammenarbeit mit anderen großen Verbänden, deren Mitglieder häufig Messer tragen, eine Abklärung durch das Justizministerium zu erreichen.##
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, dann hoffen wir mal das Beste und gehen einfach davon aus,
dass eine Kanu/Trekking/Camping Tour ein "regal reason" ist.
Ein etwas bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem.

Gruß
 
Auch von mir ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die diese informativen Posts ermöglicht haben! :super:


Schönen Gruß

BlackBlade
 
WOW
so viele Meldungen zu diesem Thema habe ich nicht erwartet.
Vielen Dank!!!!!
Seien wir zuversichtlich dass alle weiterhin Ihre Messer Tragen und kaufen können.

Nun denn bis zu meiner Rückkehr vom Yukon ist HOFFENTLICH noch alles in Ordnung.

Gruss

Yukonbeaver
 
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