"messer machen mörder"

darley

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tja, unter dieser headline leistet sich der RBB-Berlin heute nacht - glücklicherweise - um 3.35uhr eine "reportage" über "messergewalt".

die einführenden worte im programm lassen einiges fürchten:
"Seit dem 1. April 2003 gibt es ein neues, verschärftes Waffenrecht. Danach ist der Besitz fast aller Arten von Messern verboten."
Ich kriege leider nur RBB-Brandenburg.
vielleicht bin ich ja nicht der einzige nachtmensch und irgendwer kann diese sendung mal beobachten!

wäre doch interessant, mit welchen informationen die fernsehende bevölkerung hier bedacht werden soll!

sollte die sendung so objektiv und exakt recherchiert sein wie der einführungssatz, kann man nur von glück reden, dass der RBB diese sendezeit gewählt hat!

bernd
 
Die Sendung wird übrigens heute Nachmittag wiederholt.

RBB-Online:
Sendung am Mittwoch, 19. 11. 2003 um 16:40


Messer machen Mörder
Berliner Polizei gegen Jugendgewalt

Seit dem 1. April 2003 gibt es ein neues, verschärftes Waffenrecht. Danach ist der Besitz fast aller Arten von Messern verboten. Doch an der Praxis der täglichen Jugendgewalt hat das nichts geändert.

Seit dem 1. April 2003 gibt es ein neues, verschärftes Waffenrecht. Danach ist der Besitz fast aller Arten von Messer verboten. Doch an der Praxis der täglichen Jugendgewalt hat das nichts geändert. Besonders bei Raubtaten werden zunehmend Messer eingesetzt. Sie sind - noch immer - leicht zu besorgen. Viele Jugendliche, die selbst Opfer von Jugendgruppengewalt geworden sind, haben sich für den "Fall des Falles" mit einem Messer bewaffnet. Doch die Polizei warnt: "Messer machen Mörder" - sie sind die Tötungswaffe Nr. 1. Andere gehen in Kampfschulen. Die meisten reagieren eher hilflos auf das "Abziehen". Der Film zeigt die unterschiedlichen Bemühungen der Berliner Polizei, das Problem in den Griff zu bekommen. Die Operative Gruppe Jugendgewalt (OGJ) ist an den Brennpunkten der Jugendkriminalität aktiv. Mit Verhaltenstraining an den Schulen bemüht sich die Polizei um Gewaltprävention und Erziehung zur Gewaltlosigkeit. Ein +schwieriges Unterfangen, wie der Film zeigt.

Drehbuch: Stanley Schmidt


Ich bekomme auch kein RBB-Berlin



WiCon
 
Original geschrieben von WiCon


Sie sind - noch immer - leicht zu besorgen.



WiCon

Ich denke dabei daran, dass hier bei uns ein Händler im März seine Bestände an Butterflys mit 30% Nachlass verkauft hat, dann denke ich daran, dass der Heini von der FDP Landtagsfraktion eine Drohaufklärung in den Schulen gefordert hat (nach dem Motto: "Rücks raus, sonst wanderst Du in den Knast, wußtest Du das nicht").

Und dann denke ich, dass eben die Masse an Messern für wenig Geld zu kriegen ist. Sofern man das Thema "Gewalt unter Jugendlichen" ernsthaft diskutieren will, so sind doch zum einen die Händler gefragt und diejenigen, die erziehen. Konfliktbewältigung ist das Thema nicht Strafrecht.

Ich weiss noch, als Kiddi haben wir auch mit Messern rumgespielt und auch mal, wie im Kanpf. Da kam ein wildfremder vorbei, der erst mal im Vorbeigehen warnte, wie gefährlich das sei. Als wir weitermachten kam er zurück und hat uns richtig angeschissen, ob wir noch ganz dicht seien....

Das ist natürlich kene Patentlösung und der Beitrag ist OT, aber das Thema finde ich trozdem interessant, weil es eben offenbart, wie politische Kräfte sich die Zukunft unserer Gesellschaft vorstellen. Je mehr über Gesetze und Strafrecht geregelt wird, umso weniger Einfluss hat der einzelne. Eine Diskussion über Konfliktbewältigung und die Funktion bzw. den Umgang mit Waffen schafft aber einen sinnorientierten Raum für alle. Vergleichbar mit: Ich kann ein Wahlrecht gewähren und die Teilnahme an Wahlen ist freiwillig und deshalb vom Bewußtsein des Einzelnen bestimmt oder ich kann eine Wahlpflicht strafrechtlich durchsetzen. Was ist besser?
 
hat evtl. jemand der den sender reinbekommt ne tv-karte im computer und kann das als .mpg oder .avi aufzeichnen? ich fänd's interessant die sendung zu sehen und würde es aufnehmen: aber ich bekomme in münchen den rbb nicht rein...
ich würde auch den serverspace anbieten um den film dann zu verteilen...
 
"Danach ist der Besitz fast aller Arten von Messern verboten."
Das zeigt doch schon deutlich, daß der Autor keine Ahnung hat, wovon er schreibt.

Krimminelle werden sich immer bewaffnen und wenn Sie keine Messer mehr bekommen, dann greifen sie eben z.B. zu Schraubenziehern. Gewaltkrimminalität läßt sich nicht durch eine Reduzierung der legalen Waffen kontrollieren. Ein Blick nach England zeigt dies deutlich. Nachdem dort fast alle Schußwaffen verboten wurden, ist die Krimminalität mit Schußwaffen nicht gesunken, sondern gestiegen.

Es muß also andere Gründe für die zunehmende Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft geben. Vielleicht brutale Actionfilme und Videospiele, Massenarbeitslosigkeit, zunehmende Verarmung der Bevölkerung, aussichtslose Perspektiven.....Leider sind unsere Politiker unfähig, daran etwas zu ändern.

Gruß
Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, hab' mir das "Machwerk" angesehen......

Wenn man die Szenen weglässt, in der ein Beamter korrekt erklärt welche Arten von Messern tatsächlich verboten sind, und die in der ein Küchenmesser(!!!) in'nem Kopf steckt, dann hat das ganze mit Messern wenig zu tun. Eigentlich geht's um die zunehmende Brutalität innerhalb der Jugendkriminalität, aber das hätte - wenn's nüchtern 'rübergebracht worden wäre - wiedermal kein Schwein interessiert...., also mußte etwas Gewürz dran...
Am besten war der Typ mit Zigarettenqualm im Gegenlicht, der in bester Informantenmanier erzählt hat das man "die Dinger" in manchen Geschäften noch unter der Ladentheke kaufen kann....

(Erinnert mich irgendwie an den Typen aus der Sesamstrasse..., der mit dem Hut und dem langen Mantel:" Hey Du..." Ernie :" Wer ich???!!!", Mantelmann:"Pssssst !!!! Willst Du'n Messer kaufen ? )

Ich denke ich werd' sicherheitshalber im Trenchcoat und mit Schlapphut nach Lindenstruth kommen...

Hocker
 
Hmmmh, mein fünfzehnjähriger Neffe könnte von mir den Messerkampf im AERMELDOLCH-Stil lernen. Und ein schönes Kampfmesser aus meiner Sammlung könnte er auch geschenkt bekommen.

Interessanterweise findet er das Thema aber nur unangenehm und gefährlich. Könnte es sein, daß eine gute Erziehung und nicht etwa ein Messer den Unterschied zwischen kriminellen und nichtkriminellen Jugendlichen ausmacht? ;)

Politik und Medien sollten sich lieber darüber Gedanken machen, wie man intakte Familien und Ausbildungs-/Arbeitsplätze für die Jugendlichen schafft. In einem intakten sozialen Umfeld mit gesicherter Zukunftsperspektive bliebe nur ein sehr kleiner Restbestand an Jugendkriminalität übrig.
 
wenns um messer geht oder um legale zivile Schußwaffen dann machen Medien und Politiker einen riesen trara .
Wen in Overath jemand mit ner schotflinte Leute umbringt , auf der Autobahn Kurden sich im auto gegenseitig erschießen .Schwestern ihr Brüder erschießen eifersüchtige Ehemänner magazine in ihre Frauen pumpen und in kultur vereinen maschinengewehre gefunden werden ,ja dann ,dann fragt niehmand wo kommen die waffen her .

gut das die Medien dann noch Temen zu hand hat wie messer und jugendliche kriminalität.

ich wette keienr der Journalisten hat sich vorher das bundesgesetz blatt schicken lassen und sich mal reingelesen .
 
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