Messer nach dem Härten gerade richten

Latz

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Hallo,

Ich habe ein Problem beim Hätten und hoffe dass mir hier evtl jemand helfen kann.
Es sollte ein 2-Lagen Messer werden mit einseitigem Schliff.
Ich habe ein Messer geschmiedet aus einer Lage Apex-Ultra (Schneidlage) und einer weichen Lage Baustahl s700. Nach dem Härten hats die klinge sehr stark gebogen, diese wurde aber wieder gerade als das Messer ganz abgekühlt war. Nach dem Anlassen es sich aber wieder komplett verzogen! Habe es versucht gerade zu biegen = eins ist gebrochen!😢
Haber vorher auch versucht es nochmal auf 180 grad zu erwärmen und zu biegen, funktioniert aber nicht!

Das 2e Messer habe ich nochmal auf ca 800grad erhitzt und zwischen 2 geraden stahlplatten gespannt. Leider auch kein erfolg. Aber da es ja nicht mehr so hart ist wie direkt nach dem Härten habe ich es mit dem Planhammer gerade geklopft.
Jetzt habe ich angst dass es sich nach dem Härten wieder verzieht!?
Für Tipps wäre ich sehr dankbar

Andreas
 
Kaum machbar.

Die zraditionellen 2-Lagenstahle für japanische Stechbeitel oder Messer waren dick, ggf. Auch mit Schleifzugabe und waren von der Stahlkombi nicht so unterschiedlich. Ich sag mal c 45 + c80 oder so. Die sind dann auch im angelassenen Zustand nicht ganz so empfindlich und lassen sich noch ganz gut richten. Mit Apex und Baustahl als Kombi hast Du immer Verzug.Wenig Verzug von einem halben mm oder so läßt sich nach dem Anlassen noch mit dem Richthammer beseitigen. Auch dabei reißt schon mal eine Klinge.

sonst bleibt nur die Chance, dass Du mehrere Klingen machst und härtest. Danach misst Du den Verzug mal aus, alles nochmal normalisieren und Weichglühen und dann die Rohlinge in die Gegenrichtung vorbiegen. Mit Glück „verziehen die sich gerade“ und dann die Beste nehmen.

Selbst als 3 Lagen geschmiedet und gehärtet und Du schleifst dann eine weiche Seite ab, wird es den Verzug dann beim Schleifen geben.
 
Auch bei den traditionelleren japanischen Klingen hat man oft eine leichte Biegung in der Klinge. Der Kohlenstoffreiche Martensit dehnt sich durch das tetragonal verspannte Gitter etwas aus. Die Klinge biegt sich denn in Richtung der kohlenstoffarmen Seite. Das kann auch erst im Laufe der Zeit auftreten bzw. sich noch verstärken. Wenn die Klinge nur leicht gebogen ist, kann man das in der Regel vorsichtig gerade biegen. Ist die Klinge nicht nur gebogen, sondern auch tordiert, dann hat man verloren.

Interessant finde ich dazu folgendes Video von Murry Carter ab 1h03 bis 1h10. Da wird auch das gerade richten der Klinge beschrieben:
Advanced Blade Sharpening Fundamentals

Schönen Sonntag,
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas,

ich spanne verzogene Klingen nach dem ersten Anlassen gegen ein dickes Stück Flachstahl. Dabei lege ich zwei Nägel so dazwischen, dass die Klinge leicht gegen die Verzugsrichtung gebogen ist. Dann kommt das ganze zum zweiten Anlassen in den Ofen. Wenn das nicht reicht, stelle ich die so aufgespannte Klinge mit der Schneide in ein Wasserbad und erhitze gezielt die Stellen am Rücken, die ich gerade-gebogen haben will.

VG Incus
 
Vielen Dank für eure Tipps!!
Ich habe jetzt das andere Messer nochmal weich geglüht und ,wie von Thomas vorgeschlagen, in die entgegengesetzte Richtung gebogen damit es nach dem Härten gerade wird.
Hat aber leider nicht funktioniert!!
Diesmal ist die Klinge exakt so stehen geblieben wie ich sie vorher gebogen hatte😓

Und bei den Unterschiedlichen Materialien kann man ein richten (bei mir ca 3mm) absolut vergessen! Ich denke da ist das Apex Ultra zu zäh und gleichzeitig zu hart! Habe es kein bisschen biegen können nach dem Härten!

Ich probiere natürlich weiter und wenn ich Weiß wie man 2 Lagen Messer macht schreibe ich nochmal!

Vielen Dank nochmals für eure Mühe
 
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