Messer schärfen? Was passiert da?

peppippank

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Hallo!
Ich schärfe schon länger meine Messer mit einem Schleifstein 1000/4000 und halte sie mit einem Ioxio duo scharf. In der Regel gelingt mir das recht gut, also Armhaare kann ich rasieren.
Ich schleife immer mit einem Schleifwinkel von 20 Grad je Seite, also 40 Grad gesamt. Und hier schon die erste Frage: Wie genau gelingt es euch beim Schleifen den Winkel einzuhalten, ich zumindest wackle schon ein bisschen, so 1-2-3 Grad abweichung passieren schon. Wieviel Einfluss hat das Gewackle letztendlich auf die Endschärfe.
Ein anderes Phänomen das ich manchmal bei mir beobachte ist, ich ziehe das Messer mit etwa 20 Grad über den Schärfstab und gefühlt nimmt die Schärfe eher ab. Aber eben nicht immer. Was passiert da? Ok Schleifwinkel zu gering, ich kann schleifen bis ich Blasen an den Händen habe an die Schneidkante komme ich nie hin, demnach dürfte sich auch an der Schärfe nichts ändern. Wenn der Winkel zu groß ist schleife ich nur an der Schneidkante. Ich schleife also praktisch eine Mikrophase mit einem etwas größeren Winkel an das Messer, scharf müsste es trotzdem werden. Woher kommt es also dass ich manchmal meine die Schärfe nimmt eher ab.
Vielleicht gibt es dafür eine Erklärung die sich mir halt nicht erschließt. Ich wäre euch wirlich dankbar, wenn ihr mich nicht dumm sterben lässt.
Viele Grüße peppi
 
Wie genau gelingt es euch beim Schleifen den Winkel einzuhalten
Üben, üben und nochmals üben. Freihandschleifen braucht seine Zeit. Wichtig ist, nicht zu viel Druck und konzentriert bleiben. Wenn man müde, nervös oder in Eile ist, dann wird das nichts.
Wie gehst du vor? Schleifst du die Klinge durch bis wirklich auf der ganzen Klinge ein Grat zu spüren ist?

Wenn das mit dem "Schärfsstab" (welches Produkt) nicht so klappt wie du dir das wünscht, dann mache den Brush-up ebenfalls mit den Banksteinen. Erklären weshalb es bei dir nicht immer klappt, das kann man nur erahnen. Aber schau dir mal die Videos an Klick hier von @Besserbissen an. Vielleicht entdeckst zu selber was du falsch machst.

Gruss Ulli
 
... Woher kommt es also dass ich manchmal meine die Schärfe nimmt eher ab. ...

Da können wir jetzt viel spekulieren, wirklich wissen wird es keiner.

Kauf einen Edding, damit Du sehen kannst wo du beim schleifen triffst und etwas womit Du Dir die Schneide so ansehen kannst das Du selber sehen kannst was passiert ist.

Mikroskop Lupe um die Klinge zu kontrollieren (https://messerforum.net/threads/mikroskop-lupe-um-die-klinge-zu-kontrollieren.150045/)

So kannst Du Dir beibringen selber zu beurteilen was gut läuft und was gerade passiert. Das ist der einzige richtige Weg den Du gehen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Winkel immer exakt treffen wird nicht klappen. So ruhig ist keine menschliche Hand. Kleine Abweichungen spielen eine untergeordnete Rolle, wenn es alleine um eine gute Gebrauchsschärfe geht.

Wenn auf dem Stab die Schärfe abnimmt, aber nicht immer: Vielleicht wackelst Du dann doch etwas mehr. Vielleicht ist die Klinge vom Stein einfach besser geschärft / entgratet.

Aus der Ferne alles schwer zu beurteilen. Wie @swifty58 schreibt: Fleißig weiter üben, dann wird das schon.
 
Woher kommt es also dass ich manchmal meine die Schärfe nimmt eher ab.
Vielleicht arbeitest Du mit zu viel Druck und erzeugst einen neuen Grat.
Zieh einfach mal die Schneide der Länge nach ohne Druck über ein Stück Weichholz. Ich nehme da meinstens eine Fichtenholzleiste.
Wenn die Schnittspur schwarz ist, weißt Du, dass Grat vorhanden war.
 
@El Dirko hat‘s geschrieben.

Die Fase recht breit mit einem Edding markieren und kontrollieren, wo die Farbe weg geht. Zuviel Druck ist auch ein Thema.

Niemand trifft mit jedem Zug den identischen Winkel. Wenn Deine Züge ein Mix aus 20, 19, 19,5, 19,7, 18 Grad etc.wird, dann erhälst Du lediglich eine leicht ballige Fase.

Du muss halt dabei öfter mal die Fase auch ganz vorne erwischen.

Ich vermute, der tatsächliche Winkel der Fase ist etwas steil und Dir kommt das unbewußt falsch vor und Du bleibst drunter. Der Edding wird‘s Dir zeigen..

grüsse, pebe

P.S. Ich spreche vom Wetzen, falls das nicht klar ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir nutzen auch Geführte systeme, um den winkel zu halten. Freihandschärfen ist nicht meinesundich hätte gerne reproduzierbare ergebnisse.
 
Wie genau gelingt es euch beim Schleifen den Winkel einzuhalten, ich zumindest wackle schon ein bisschen, so 1-2-3 Grad abweichung passieren schon. Wieviel Einfluss hat das Gewackle letztendlich auf die Endschärfe.
Ein paar Grad wackeln ist normal, wenn man freihand schärft. Trotzdem kann man da sehr brauchbare Ergebnisse erreichen. Wichtig ist, dass Du bis auf die Schneidkante triffst, Und dass es Dir gelingt den Grat zu entfernen. Wenn bei Dir nach dem Schärfen die Armhaare fliegen, bist Du schon mal auf einem guten Weg. Der Rest ist Übung und Disziplin.

Schleifnerds diskutieren hier oft über Systemschliff, Druckentlastung, feinste Körnungen und Natursteine, da kann man leicht den Eindruck gewinnen, dass alles andere nichts taugt. Das ist falsch.
Ein Messer ist ein Gebrauchsgegenstand, und wenn Du es in einem Zustand halten kannst, der einen sinnvollen Gebrauch zulässt, machst Du alles richtig. Und ob Du einmal öfter nachschärfen musst, oder nicht, spielt doch meist keine große Rolle.

Welche Messer und welchen Schärfstab hast Du?

Mal ganz pragmatisch: Wenn Du mit dem Stein zurecht kommst, mit dem Stab nicht, was spricht gegen regelmäßige Touch-ups auf der feinen Steinseite?

Gruß, Andreas
 
Hallo!
Vielen Dank für die Antworten. Ich höre heraus, dass einige Grad abweichung beim schleifen normal sind, keiner ist imstande immer exakt den Winkel einzuhalten. Also bin ich schoneinmal beruhigt.
Ja ich schleife eine Seite bis ich auf der ganzen Schneidenlänge einen Grad spüre. Der ist meist sehr klein. Ich prüfe das, indem ich mit der Kante des Fingernagels über das Messer gleite, richtung Schneide, wenn ich dann an der Schneidkante leicht hängen bleibe, ist für mich ein Grad vorhanden. Ist das so korrekt? Dann schleife ich die 2. Seite, wechsle auf den 4000, glätte zunächst etwas die Schneide und ziehe dann ein paarmal abwechselnd jede Schneidenseite ganz leicht über den Stein um den Grad zu entfernen. Meist gelingt das Gradentfernen nicht so richtig, dann nehme ich die glatte Seite vom Ioxio Duo und entferne den Grad ganz. Ich streiche abwechselnd jede Seite der Schneide über den Stab, bis ich keinen Grad mehr spüre.
Schleifstab ist der Ioxio duo.
Beim nachschärfen ziehe ich abwechselnd die Schneidenseiten zunächst über die glatte Seite vom Ioxio, oft reicht das schon, wenn nicht, wechsle ich auf die grobe Seite vom Ioxio ziehe ein paarmal drüber und wechsle wieder auf die feine Seite und dann passt das meist auch.
Was mich manchmal irritiert ist dass ich manchmal das Gefühl habe, dass das Messer stumpfer wird oder es tut sich halt nix. Dann treffe ich offensichtlich die Schneidkante nicht beim nachschärfen. Ich werde probieren mit dem Edding zu kontrollieren.
Kann man sagen das Messer wird umso schärfer, je weniger beim schärfen gewackelt wird? Letztendlich produziert man mit der Wackelei einen balligen Anschliff hat das einen Einfluss auf die erreichbare Schärfe?
Vielen Dank und viele Grüße peppi
 
Es gibt einen Unterschied zwischen einem balligen Anschliff und einer Verrundung der Schneidkante.
Der Grat kann sich umlegen und dann wirkt das Messer auch stumpf. Zum Entgraten kann man die Klinge durch weiches Holz oder einen Korken ziehen, ein Leder mit SiC- oder Diamant-Paste kann auch helfen.
 
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