Geht um Normal Küchenmesser von Zwilling und Co , also nix teures oder spezielles
eine Geschichte dazu mit dem Hintergrund des oben Geschriebenen von mir:
Mein Sohn hat vor nun einigen Jahren seine Kochausbildung begonnen und für den Einstieg habe ich ihm ein
Wüsthoff Grand Prix II Kochmesser geschenkt, was ihm zunächst gute Dienste geleistet hat.
Dann, mit fortschreitender Erfahrung, kam zum 18. Geburtstag ein
Herder 1922 als Upgrade dazu.
Das Wüsthoff war in Folge abgeschrieben, denn das Herder ist von der Geometrie (nicht dem Schneidenwinkel in erster Linie) klar überlegen, was die Performance anbelangt.
Das Wüsthoff verkam zur 'Küchenschlampe' für alle und fristete ein trauriges Dasein. Er fragte mich schon, ob ich das nicht kürzen, umschleifen, was auch immer könnte - was ich dann auch getan habe.
Ich habe dann am Bandschleifer die recht robust gehaltene Gesamtstärke der Klinge (insbeondere hinter der Wate) mit grobem Korn zurückgesetzt/ ausgedünnt auf rund 0,3mm hinter der Wate und auf einmal ist das Messer wieder im Rennen und erfüllt auch gehobene Ansprüche in der Profiküche. Die Härtung bei dem Wüsthoff war auch überraschend gut: keine schmierige Gratbildung beim Schärfen, sondern einfaches Abziehen und eine haltbaren Schneide trotz moderater Härte nach europäischer Art bei einem Winkel von 35° (per Lansky sauber winkeltreu geschärft).
Mein Fazit daraus ist, dass winkeltreues Schärfen per Schärfsystem, sinnvoll geringe Schneidenstärke hinter der Wate und gute Härtung wesentlich maßgeblicher sind als die Stahlwahl und - vor dem Hintergrund der ausgänglichen Fragestellung hier - ein paar Prozent Schneidenwinkel der eigentlichen Schneidfase.
Viele Grüße,
Torsten
(der trotzdem für sich und auch meinen Sohn demnächst ein oder zwei Laser aus 1.2562, 1.3343 PM, Apex Ultra oder 145Cr3 in Form von Petty und Guyto bauen wird, um an die Grenzen zu gehen)