Messer Special I

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Hallo Leute,

@alle, die es angeht:

Es tut mir leid, den Spielverderber zu geben, aber leider geht es nicht anders.

Also: Wenn ihr diesen Band auf die Art & Weise verbreitet, begeht ihr eine deftige Urheberrechts-Verletzung
und zwar
- der Bildrechte
- der Textrechte.

Letztere liegen größtenteils bei mir, sind aber via Arbeitsvertrag meinem Verlag, also Vogt-Schild Deutschland, zur Verwertung überlassen.

Die Bildrechte liegen nach wie vor zum überwiegenden Teil bei dem seinerzeit für uns arbeitenden, freien Fotografen. Gemäß vertraglicher Vereinbarung zahlen wir JEDESMAL dafür, wenn wir die Bilder im Heft verwenden.

Daher muss ich darum ersuchen, die Verbreitung der pdf-Datei von VISIER SPECIAL "Messer" unverzüglich zu unterlassen - sonst sieht sich unser Haus zu rechtlichen Schritten gezwungen. Letzteres ist keine Schikane, sondern ein Automatismus, der sich in solchen Fällen quasi selbsttätig aktiviert. Das gilt leider auch für andere Arten der datenelktronischen Verbreitung.

Ich will die ganze Sachlage einmal so zu verdeutlichen suchen: Wollte unser Haus dieses Heft auf genau die gleiche Weise (alos per abrufbares pdf) vertreiben, würden dem ausführliche rechtliche Schritte vorangehen müssen, damit sich Vogt-Schild Deutschland nicht einer Copyright-Verletzung schuldig macht. Dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob dieses pdf frei oder gegen Gebühr zu laden wäre. Die Copyright-Frage muss vorab geklärt sein. Und das ist in dem Fall ein Problem, da es hier seitens der Gesetzeslage viel zu viele offene Löcher gibt. Daher muss so etwas gesondert ausgehandelt werden.

Würde Vogt Schild Deutschland also zustimmen, dass ihr das Ding wie gehabt weiter verbreitet, wäre dies eine Copyright-Verletzung unsererseits.

Bleibt die Frage, was sonst?

Ich weiss, dass ihr nun erst einmal gekniffen seid.
Aber ein Nachdruck dieser Ausgabe käme schlichtweg zu teuer. Ein paar hundert Käufer fänden sich ja noch, aber dann? Es steht zu bezweifeln, dass gleich Zigtausende auf einen Reprint dieses Heftes warten.

(Vielleicht gibt es da einmal eine Lösung via "print on demand", doch das sind ungelegte Eier. Insgesamt sind im Haus noch nicht alle Würfel gefallen, was eine datenelektronische Verwertung anbetrifft. Ich bitte um Geduld, was das angeht . Hier brauchen die fürs Finanzielle + Juristische zuständigen Kollegen schlichtweg Zeit. Sobald dieser Punkt geklärt ist, melde ich es immediately.)

Ansonsten gilt leider: VISIER Special No. 1 ist restlos vergriffen (mir steht man im Freundeskreis damit auch auf den Zehen ...)

Mit der Bitte um Verständnis verbleibe ich

Matthias S. Recktenwald
Red. VISIER, C.v.D.

P.S.: Leider kann ich nicht so oft ins Forum, wie ich gerne möchte. Aber wer Fragen zu Messern o.ä. hat, der kann mich anmailen: Ich versuch so gut als möglich zu antworten (auch wenn ich im Sokrates'schen Sinne nichts weiss):
matthias.recktenwald@vsmedien.de
 
Herr Recktenwald hat doch Recht. Darüber braucht man nicht lange diskutieren.
Ich finde es auch mehr als fair, wenn Herr Recktenwald hier im Forum - lediglich - dazu auffordert, Urheberverletzungen zu unterlassen.
Die meisten anderen Autoren/Verlage sind nicht so tolerant und kommen gleich mit Rechtsanwälten, Abmahnungen, utopischen Schadensersatzansprüchen etc. Kostet immer einen Haufen Geld, das man sinvoller in unser Hobby - den Messern - anlegen kann.
 
Kostenfrage

@ Matthias Recktenwald :

Geb doch mal eine grobe Schätzung über ca. 1000 Exemplare im Sonderdruck ab. Wenn Visier Spezial 9,10 € kostet, was würde dieses Sonderheft kosten ?
Das Material ist doch vorhanden, und müsste evtl. aktualisiert werden, oder stelle ich mir das zu einfach vor ?

Gruß Andreas/Luftauge
 
Ich hätte noch ein Messerheft Visier Nr. 1,
allerdings ohne Frontseite. Wollte es schon rauswerfen, weil ich schon oft genug darin geblättert habe.
 
Ich habe noch Exemplar

Hallo Allerseits,
ich habe noch ein Exemplar des Sonderbandes 1.
Da wir beide kein inniges Verhältnis habe gebe ich es wohl ab. Der Zustand ist sehr gut!!! möchte ich behaupten.
Wer interesse hat kann mich ja anmailen.

Gruss
Tom

PS: Ist keine Sicherungskopie o.ä.! :steirer:
 
Nachdruck

Leider isses tatsächlich schwieriger, als es scheint.

Denn das Heft entstand einige Jahre, bevor VISIER wie der überwiegende Rest der westlichen Printmedien-Welt auf datenelektronische Erfassung der Layouts & Texte umgestellt hatte. Ein Zugriff auf die seinerzeit verwendeten Filme (die eh nur unter ziemlichen Schwierigkeiten zu verwenden wären) geht aber nicht mehr - die wurden das Opfer einer Gasexplosion in einem Lagergebäude. (Das ist kein Joke! Wäre das besagte Haus ein paar Monate früher explodiert, hätte es die gesamte VISIER-Redaktion erwischt - denn die hatte hier für einige Monate Zwischenquartier bezogen.)

Für eine Wiederauflage böten sich daher nur diese Möglichkeiten:

- Abfotografieren & Neudrucken (sehr vereinfacht formuliert). Bietet aber in der Regel einen deutlichen Qualitätsabfall in der Bildwiedergabe - sprich: Fotos, Zeichnungen und Grafiken wirken verwaschen, grobkörnig, streifig und haben entweder zu weiche oder zu harte Kontraste. Folge: Zu Recht verärgerte Kunden.

- Anhand der alten Fotos die Layouts noch einmal komplett nachbauen. Bietet zwar die Möglichkeit zur Fehlerkorrektur, ist aber mächtig aufwendig, da mit kostspieligen Mannstunden verbunden - da kann man auch gleich ein neues Special verbrechen.

Selbst wenn man das Ding einfach von einer CD-Rom "runterziehen" könnte, müssten dann doch der Titel + das Impressum neu "gebaut" werden, wie das in unserem Slang heißt. Auf den Titel müssten die Euro-Umstellung drauf und daher auch ein neuer "Bar-Code" - sprich das Rechteck mit den vielen Streifen, das den Scanner-Kassen im Kaufhaus die benötigten Infos zur Abrechnung liefert.

Ach ja. Da wäre noch der Adreßanhang. Auch der müsste komplett überarbeitet werden, denn da stehen ja Firmen drin, die es unter der Anschrift, dem genannten Namen nicht mehr gibt oder die ihre Pforten geschlossen haben. Na, das wär doch nicht nötig, sagt man? Tja --- und was machen wir mit all jenen, die (trotz aller aufgedruckten Hinweise unsererseits) nicht mitbekommen würden, dass es sich da um einen Nachdruck handelt und dann versuchen, bei irgendwelchen Firmen anzurufen? So doof kann niemand sein? Oh, glaubt mir: Es ist wie beim Fernsehen, wenn da die Wiederholung einer Talkshow mit der aufblinkenden Einblendung "Wiederholung vom ***, bitte nicht anrufen!" läuft. Jeder TV-Redakteur kann ein Lied davon singen, wie viele es doch probieren, weil sie schlichtweg etwas nicht mitbekommen haben.

Gesetzt den Fall, all dies wäre zu wuppen: Bleibt die Zahl der zu druckenden Hefte. Eine Auflage von nur 1000 pieces zu dem oben als Rechenbeispiel genannten Preis von 9,10 Euro wäre sicher nicht zu machen, da hier allein die fünfstelligen Druckkosten (ohne Werbekosten, Versandkosten, ohne die Kosten fürs "Grosso", also den Auslieferer zum Fachhandel etc. pp.) den selbst bei totalem Ausverkauf zu erwartenden Gewinn bei weitem übersteigen würden.

Um hier in die Gewinnzone zu kommen, wäre es nötig, eine Auflage von mehreren tausend Exemplaren zu drucken UND halbwegs sicher zu wissen, dass man die auch verkaufen kann. Doch davon kann im vorliegenden Fall keine Rede sein --- leider.

Grüße

Matthias Recktenwald
 
Zuletzt bearbeitet:
CD Zeitschrift

Hallo Herr Recktenwald!

Wäre es denn nicht möglich, dass Sie direkt eine solche Zeitschrift in hoher Qualität einscannen, in ein dickes pdf oder mehrere umwandeln und das ganze dann auf CD legal vertreiben. Dann brauchen Sie die Geschichte mit dem Drucken nicht mehr in Angriff zu nehmen. Und Sie brauchen auch keine feste Abnahmemenge zu kalkulieren. Die Gelder für die Rechte könnten Sie doch dann an den Fotografen oder an den, der noch andere Rechte daran hat, übwerweisen.
Wir bestellen dann bei Ihnen so eine CD und Sie brennen sie und schicken sie uns zu. Vielleicht haben Sie ja auch einen Praktikanten, der für sowas zu gebrauchen wäre :) .

Gruß Leo.
 
Hallo Ray!

Ich dachte damit sei die Onlineversion zum Downloaden für lau gemeint gewesen. Der Vertrieb per CD läge ja noch irgendwie in der Verantwortung des Verlags.

Gruß Leo
 
Verlagsrechte

Hallo Ray!

Ich dachte nur, dass auf CD der Verlag die Sache direkt selbst vertreiben kann. Und dann wäre es doch ähnlich wie bei einem gedrucktem Werk.
Der Verlag verkauft doch auch Zeitschriften, wo ist denn da der Unterschied? Ich muss gestehen, ich kenne mich im Verlagsrecht nicht aus, aber mir scheint da kein großer Unterschied zu sein.

Und wenn man die CD für ähnlich viel Geld wie die Zeitschrift selber bestellen könnte, würden sicherlich einige sich die CD kaufen. Mir kam das wie eine vernünftige Lösung vor.
Wenn nur der Verlag die CD's verkauft, dann müsste das doch eigentlich in Ordnung gehen, oder?

Gruß Leo.
 
Re: Verlagsrechte

Original geschrieben von Leonardo75
Wenn nur der Verlag die CD's verkauft, dann müsste das doch eigentlich in Ordnung gehen, oder?

Ich gehe mal davon aus, das der Verlag für die Bilder/Texte Verwertungsrechte gekauft hat, die sich exakt auf diese eine damalige Auflage beziehen. Damit müssten alle Rechte neu verhandelt werden, egal, ob man das als PDF oder auf Papier verschickt, verschenkt oder sonstwas.

Wenn aber jemand das Heft hat und das rumschickt, kann sich jeder fuer seinen eigenen Gebrauch davon eine Kopie machen, egal wie, ob auf Papier, scan und PDF oder per Hand abgemalt - wenn ich das UrhG richtig interpretiere. Nur zentral lagern und dann an an andere verteilen, das geht nicht.

Gruesse
Pitter
 
Hallo pitter!

Danke für die Antwort.
So ist also das Verlagsrecht definiert. Ich dachte es sei einfacher gehalten, aber wahrscheinlich ist kein Recht einfach gehalten.
Das mit der Zeitschrift rumschicken ist schon recht umständlich denke ich und wäre auch nicht fair dem Verlag gegenüber.

Gruß Leo
 
Noe das ist nicht irgendwie spezielles Verlagsrecht sondern Urheberrecht. Urheberrechte hat man in D immer, die kann man nicht abtreten. Die Verwertungsrechte kann man abtreten, fuer immer, einmalig, nur fuer bestimmte Medien usw, das ist verhandelbar. Und das betrifft zum Glueck nicht nur Verlage sondern jeden, solange das geschreibsel oder Musik oder was auch immer eine gewisse Schoepfungshoehe erreicht hat. Das heisst,auch Messerrevisionen oder Fotos hier vom Forum darf kein anderer ohne Erlaubnis des Urhebers weiter verwenden.

Das heisst aber auch, dass alle Bilder von Mssern, die man irgendwo im Netz findet und hier postet, eine Verletzung des Urheberrechts darstellen ;-). Und zwar dann, wenn sie kein Link sind, sondern im eigenen Beitrag als quasi eigener Inhalt auftauchen. Mit wurscht, ich wollts halt mal gesagt haben.

Zum Visier: Ich finde das absolut fair, weil die Auflage eh vergrifen ist und der Verlag daraus keinerlei Nachteil hat. Wobei es dem Verlag sicher eh schurz ist, was zwanzig Hanserl rumschicken. Dass es umstaendlich ist, so what. Wers haben will, muss halt a bisserl arbeiten. Dafuer ists meiner Meinung nach rechtlich sauber. Herr Recktenwald?

Gruesse
Pitter
 
Hallo pitter!

Ui, das ist ja doch komplizierter, als ich dachte. Aber daran sollte man in Deutschland wohl schon gewöhnt sein.
Das mit dem Herumschicken ist ja gar nicht so unfair, wie ich dachte. Schließlich bietet der Verlag ja keine andere Möglichkeit an die Auflage zu kommen.

Also dann mal bis die Tage,
es grüßt Euch der Leo.
 
Urheberrecht

Pitter hat mit seinen Postings den Nagel auf den Kopf getroffen..

Das Ganze IST kompliziert. Verlage, Agenturen, Fotografen, Künstler, Autoren, Maler etc. müssen mit einer Rechtelage hantieren, deren Grundzüge zu einer Zeit festgelegt wurden, als noch niemand im Traum an die heute verfügbaren Vertriebs- und Verbreitungsformen gedacht hat.

Also müssen all die Betroffenen um jeden roten Cent feilschen und verhandeln - es könnte ja sein, dass man sonst nichts davon hat, wenn etwa das eigene Foto, Buch oder Heft sich auf einem neuen Verbreitungsmedium als der Kracher entpuppen. So etwas ist ja oft vorher nicht abzusehen.

Zum Thema "Man tunt seine Page mit fremden, gefundenen Bildern, verschweigt aber die Quelle": M.E. (ich bin KEIN Jurist) verstößt das nicht nur gegen Verwertungs- und Urheberrechte, sondern es bildet auch einen Fall von Plagiat, zu Deutsch: das ist Diebstahl geistigen Eigentums. Das ist, wie wenn ein Wissenschaftler etwas aus wichtigen Buch übernimmt, ohne die Quelle seines Wissens oder eines Argumentationsstranges kenntlich zu machen. Dabei kommt es NICHT darauf an, ob er wortwörtlich abschreibt oder etwas sinngemäß zitiert. Dagegen darf man unter Verweis auf die Quelle fast immer wortwörtlich aus Texten zitieren oder sinngemäß wiedergeben (paraphrasieren ist der griechisch-lateinische Terminus technicus dafür) - dies fällt unter das sogenannte "Zitatrecht", das jeder Studiosus von Uni-Zeiten her kennt. Soweit im Groben die mir bekannte Rechtelage. Und sicher gibt es hier noch diverse Stolperfallen, die selbst gewiefte Anwälte zum Staunen bringen würden.

Die gedankliche Leistung ist das, was bei Plagiatsdiskussionen hier zählt. Und auf Fotos bezogen, hieße das, dass da die schöpferisch-kreative Leistung des Fotografen im Mittelpunkt steht.

beste Grüße

Matthias Recktenwald
 
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