moin Jungs,
ich konnte nicht anders und hab mir 3 Messer und ein Beil bestellt, einfach mal so zum probieren.
Als Messer 2x 13cm und 1x10cm mit Metallgriff und bei dem Beil gibt es nur eine Version...Stiel einfaches Holz
Das Paket ist glaub ich einmal um die Welt geflogen, war ja auch Weihnachten; aber irgendwann kam es bei mir dann doch noch an...
also ausgepackt und mal geschaut...
1. Beil
Um es kurz zu machen; das Teil ist sein Geld (16e) definitiv wert. Es ist natürlich mit dem schon im Namen (authentic..) klar erkennbaren Finish versehen und hat den Stiel, der einfacher nicht ginge. (man bekommt aber keine Splitter in die Finger!) Der Kopf sitzt locker, der Splint schafft es nicht, ihn auf dem "Stock" richtig zu fixieren. Der Kopf ist relativ dünn ausgeschmiedet und die Schneide hat nur einen geringen Verzug, der völlig in Ordnung geht. Der Anschliff fein mit einer 2. Fase. Verglichen mit Beilen aus dem Baumarkt gut scharf, ich hab Beile aber gern schärfer; das Teil hier mußte aber erst einmal auf den Schleifstein, denn scharf ist für mich was anderes (auch wieder persönlich, für viele ist die Ausgangsschärfe sicher völlig ok). Allerdings ist das Ding sehr widerspenstig, will sagen, von Hand schwer zu schleifen. Hab jetzt nen 220er bemüht, aber ich werd´s testen und wohl noch einmal ran müssen...
Erster Test und Eindruck bei Anmachholz machen (trotz deutlicher Minusgrade!! ). Die Schärfe muß noch zulegen, der lockere Splint stört ein bischen und ich werde ihn wohl ersetzen. Der Stiel liegt gut in der Hand und mit 500g Gewicht ist das Beil sehr handlich und gut zu nutzen. Der Nagelzieher ist etwas gefährlich weil scharfkantig; ich weiß nicht, ob man den wirklich braucht, wenn man kein Zimmermann ist.
Ergebnis: Sehr handliches Beil, das auch im Wald bei Holz machen nicht stören wird, allerdings für meine Verhältnisse schärfer sein muß
2. Messer
Ich hatte keinen Bock auf Nieten im Griff (die Bilder haben mir gereicht!!), daher habe ich die S und SX mit Metallgriff genommen. Auf dem Bild hatte ich schon vermuten können, was da kommt. Die Dinger sind aus einen Stück gemacht, der Griff ist nichts anderen als das gerollte Ende des Metallstreifenrohlings. Dieser "Griff" ist total weich, den kann man sicher mit etwas mehr Kraft als ich habe zusammendrücken.
Die Messer haben am Rücken 1,2 und 1,35mm Stärke und gehen dann bis zur Schneide in einer Art Dünnschliff hauchdünn zu. Die Klinge ist flexible aber scheint gut gehärtet, da sie sich ohne Gewalt anzuwenden nicht "verbiegen läßt". Das Finish erwartungsgemäß grob, die beiden S-Messer sind aber erstaunlich gleich. Out-of-the-box haben die Schneiden leider alle einen Grad, der mich allerdings nicht störte, da man ja eh noch einmal an den Stein muß
. Ich habe jetzt ein Messer auf die letzten 2-4 mm poliert und nun ist es genau richtig scharf.
Ursprünglich hatte ich gedacht, eigene Griff zu montieren; das wird aber wohl bei dieser Konstruktion nicht gehen. Also werde ich sie so nutzen, wie sie sind. Bleibt nur die Frage, wofür
Schneidetests:
Ich habe drei kleine und vielleicht etwas diletantische Tests gemacht.
1. weiche Cherrytomaten halbieren 8 Schnitte / 3 Schnitte (ungeschliffen/geschliffen) mit Eigengewicht.
2. frischen Apfel in der Hand teilen mit subjectiv gleichem Druck: 3 Schnitte/1 Schnitt
3. Biegetest: Das Messer flach auf eine Metallplatte gelegt und dann mit ordentlichem Druck auf der Schneide vom Griff bis zur Spitze hochgerollt. Ergebnis: kein Messer hat sich verzogen, auch die Spitzen zeigten erstaunlicherweise keine Veränderung. Daraus schließen ich eine saubere Wärmebehandlung, die Messer bleiben den Beweis, wie hart sie sind, allerdings schuldig.
Der Anwendungsfall in der Küche ist mit jetzt auch klar geworden. Diese Dinger kann man gut als Alternative zu kleinen Herder Dünnschliff Messer (z.B. das kleine Yagatan) nutzen; besonders die spitze Form ist sehr gut für kleine krumme Schnitt geeignet und der Anschliff ist im Grunde gleich. Schön wäre, wenn es Rohlinge gäbe, die anstelle des Griffes eine Angel haben.
Also für mich ist das Experiment durchaus gelungen. Ich konnte das Beil noch nicht ausgiebig testen; auch in Ermangelung guter Vergleichsmöglichkeiten und Erfahrung (ich koche mehr als das ich Holz hacke
) aber ich stimme mit meinen Vorrednern nicht überein, das die Dinger "Dosenblech" sind. Ich finde, verglichen mit einem Herder für das 3 oder 4 fache Geld sind diese kleinen Küchenhelfer eine gute Sache und einen Versuch wert, wenn man mal was ganz Anderes sucht.
guten nacht!
mart