Messer vererbt - Qualität unklar

Schweijksam

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Hallo zusammen,

als absoluter Neuling und jemand ohne recht Viel Ahnung rund um das Thema Messer, hoffe ich hier in diesem Teil des Forums richtig zu sein.

Im Rahmen einer durch ein Ableben bedingtes Kellerausräumen haben wir unter anderen diese beiden Stücke (siehe Bilder) gefunden. Es gab noch einige andere mehr, welche man dank Form oder "Stempel" gut identifizieren und einschätzen konnte.

Aber zu diesen beiden Stücken kann ich nichts sagen - es geht hier auch nicht um Wert oder Weiterverkauf, sondern um die Frage ob es sich lohnt die beiden Stücke wieder "herzurichten" (lassen).

Link zu den Bildern: Kellermesser


Vielen Dank und beste Grüße

Olaf
 
Schwierig.
Allein nach dem Bild lässt sich eine Damastklinge schlecht bewerten. Von "erstklassige Arbeit" bis "Coladosendamast" kann das alles sein. Immerhin scheint es keine Damasttapete zu sein. Am besten kannst Du es wohl über den Fundkontext einordnen: Wer sonst hochwertige Messer sammelt, wird sich nur selten eine schlechte Klinge zulegen.
Zu VONDERSCHMIDT hat es schon einmal kein belastbares Ergebnis gegeben: großes Messer mit Hirschhorn VONDERSCHMIDT
 
Der Nicker - das Jagdmesser mit dem Horn am Griff - sieht gut aus, finde ich. Dürfte ein rostender Stahl sein, der sich leicht auf eine gute Schärfe bringen lässt. Da ist auch nicht viel zu machen. Bisschen Polierpaste an der Klinge maximal - oder auch nur mit Balistol und Tuch die Korrosionslunker etwas polieren, Schärfen und fertig.

Die Damastklinge ist fraglich. Ist noch nicht scharf geschliffen, richtig? Dann würde ich mit einer Feile mal an der Schneide vorsichtig schauen, wie die Härte ist. Greift die Feile nicht und rutscht da drüber, schaut es schon einmal gut aus. Dann Feuer frei und was Hübsches draus gemacht ;

Viele Grüße,
Torsten
 
Die Damast-Klinge ist ein sogenanntes Chute-knife-Design…Bob Loveless-Imitat! Berühmtes Design - tausendfach kopiert in Qualität von Dosenblech (Stichwort Pakistan-Damast) bis hochwertig….

BGC
 
Ich habe diesen Thread mal zum Anlass genommen mich auf die Suche zu machen: sanjuros Hinweis im alten Thread (s.o.) "München" war schon mal gut:

GEORG VONDERSCHMIDT
MESSERSCHMIEDMEISTER
Spezialgeschäft feiner Stahlwaren
MÜNCHEN Schützenstr. 1

Reklamemarke
 
Das ist ziemlich zentral - da werde ich mal vorbeischauen die Tage und zumindest bestätigen können ob es den noch gibt..;) Danke für den Tipp.
 
Holla, da sind nochmal eine ganze Menge mehr aufgetaucht - da war die Sammelleidenschaft doch etwas tiefer als vermutet. Einen ersten Schwung den ich nicht durch Suche (Google oder Forum) bereits schonmal klassifizieren konnte habe ich nochmal in ein Album gepackt (siehe unten) und erhoffe die eine oder andere Expertise - vielen Dank.

Kellermesser II

Anmerkungen:

Das Damastmesser (fühlt sich recht massiv an), das scheinbare Jagdmesser (ziemlich schwer) und dar einfachere Nicker haben keinerlei Signum/Stempel/Monogramm.

Das "schlanke" Messer mit dem elfenbeinfarbenen Griff und der schwarzen Hülle hat ganz am Ende der Klinge eine Signatur namens "Madaras".

Der Griff von dem Shrader Messer ist ziemlich "dick" und schwer, kommt auf dem Bild nicht so gut raus.


Da sind noch eine Menge mehr Messer, aber erst einmal die Zeit finden zu ordnen und zu fotografieren -...;-)

Beste Grüße
Olaf
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe diesen Thread mal zum Anlass genommen mich auf die Suche zu machen: sanjuros Hinweis im alten Thread (s.o.) "München" war schon mal gut:

GEORG VONDERSCHMIDT
MESSERSCHMIEDMEISTER
Spezialgeschäft feiner Stahlwaren
MÜNCHEN Schützenstr. 1

Reklamemarke
Die Werkstatt von diesem Messerschmiedmeister ist nicht mehr an der angegebenen Stelle. Vermutlich schon länger nicht mehr.
 
Das Herbertz-Taschenmesser mit dem Adler-Scrimshaw (oder Aufdruck) ist vermutlich aus Fernost, die Art gab es in den 80er/90ern zu Hauf. 440A-Stahl, Qualität: nichts Besonderes.
Das Schrade ist das Modell "sharp finger" aus den 1980ern, Stahl ist Carbon V, nicht rostfrei, war gedacht als schlankes Jagdmesser zum Häuten. Gute Qualität.
Der (Knochen-) Griff des Damastmessers rechts ist 1:1 der des Böker Integral Hunter, das haben die auch mal für Mauser gebaut. Aber mit einer anderen Klinge. Qualität keine Ahnung, kann auch ein China-Nachbau sein.
Der Trachtennicker mit den Verzierungen sieht nach Linder aus ("Rehwappen"). Ein Messer für die Krachlederne und die Biergarten-Brettljause. Qualität: dafür ist es gut.
Das Jagdmesser mit dem Pakkaholzgriff sieht mir stark nach Herbertz, Haller oder Magnum aus Chinaproduktion aus. Wahrscheinlich ein 420er Stahl in mieser bis mäßiger Verarbeitung.
 
Ich war ja oben schon mit einem großen Vonderschmidt verlinkt. Habe nie wirkliche Infos hefunden ausser, dass meins wohl vor 1900 angesiedelt ist. …-würde gut zu meinem passen sozusagen zusammengehören

gruß Thomas
 
So eine Damastklinge besitze ich auch. Die habe ich vor vielen Jahren mal gegen kleines Geld aus der Bucht gefischt. Bislang hatte ich noch nicht die Muße mal was draus zu machen. Besonders Hochwertig scheint die klinge nicht zu sein, wirkt bei genauerem Betrachten eher "rustikal". Härte habe ich noch nicht geprüft. Irgendwann mache ich da mal einen netten Begleiter draus.

Haebbie
 
Vielen Dank für die ganze Expertise bis hierhin - das einzige vom letzten Schwung wo ich noch nichts drüber lesen konnte ist das "Madaras" (das schlanke mit dem ebenholzfarbenen Griff in der schwarzen Scheide). Was ist das überhaupt für ein Typ? Essensbesteckmesser zum wandern?

Wie schon erwähnt sind da noch einige mehr, die ich erst vorsortieren muss. Generell kann man aber sagen (so vermute ich mal), wenn ein Messer keinen Stempel oder keine Signatur an irgendeiner Stelle hat, kann man von schlechter Qualität ausgehen, weil jeder der was auf sich und seine Arbeit hält diese eigentlich auch signiert? Korrekt?

Beste Grüße
Olaf
 
... jeder der was auf sich und seine Arbeit hält diese eigentlich auch signiert? Korrekt?...
Nicht zwangsläufig. Die Fa. Busse/USA hat viele ihrer Modelle ohne Stempel/Ätzung ausgeliefert. Manche davon waren fürs Militär gedacht und durften keine Bezeichnung haben; das ist vermutlich immer noch so.
Ich besitze mehrere sehr hochwertige Messer von Messermachern oder renommierten Herstellern ohne jede Markierung.
Man muß das immer einzeln betrachten.
 
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