Messer wird nicht scharf, was mache ich falsch? (Video)

philloops

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Hallo,
Ich hab mir heute einen Schleifstein mit der Körnung 1000/3000 gekauft und wollte mein Messer damit schäfen. Ich habe mir recht viele Videos dazu angesehen und wollte es nun mal selber probieren. Am Anfang dachte ich dass es ganz gut klappt. Nach 15 Minuten Schärfen habe ich dann mal den Papierschneidetest gemacht und gemerkt, dass das Messer immernoch stumpf ist.Nach nun ca einer Stunde "Schärfen" bin ich echt deprimiert und hoffe ihr könnt mich durch ein paar Tips wieder aufbauen.
Ich hab dazu mal ein kleines Video gemacht. Was mache ich falsch? Ich hoffe das Video reicht euch.
Liebe Grüße

Video: http://www.youtube.com/watch?v=O-kKDt3eJYs
 
Also das sieht doch schon gut aus.
Markiere doch mal die Schneide mit Edding (Wasserfest).
Dann siehst du wo du Material ab trägst.
Wenn das Messer einigermaßen scharf ist und du es über eine Holzkante führst und den Winkel immer erhöhst merkst du wann das Messer "greift" dann ein wenig zurück und du hast auch deinen Winkel zum schleifen.

gruß master
 
Hi!

Mit welcher Körnung hast du angefangen?
Gehen wir davon aus, du hast die 1000er benutzt.
Schleife solange eine Seite, bis sich ein Grat aufwirft. (kann man fühlen und auch im Licht sehen.)
Dann erst die Seite wechseln. Nach und nach beide Seiten schleifen.
Die Anzahl der Züge werden immer weniger bspw. 15, 10, 5, 3, 1 je Seite.
Wenn du keinen Grat mehr fühlst, solltest du auch Papier schneiden können. Erst dann auf den 3000er wechseln, selbes Prozedere.

Noch eine Anmerkung: Der Winkel sieht ein wenig zu steil aus und wenn du zum Bauch der Klinge kommst, hebst du das Messer zu stark an.


Wenn du dir das Messer nicht versauen willst, würde ich dir empfehlen, das alles an einem günstigen Küchenmesser zu üben.

Ansonsten lies dir erstmal Leos Seite durch. Damit dürften fast alle Fragen geklärt sein. =)

www.messer-machen.de

Gruß

weedpeet
 
Also bei dieser Geschwindigkeit hast du ja fast keinen Abtrag. Vielleicht hast du noch nicht die eigentliche Schleifkante erreicht.

Ich würde auch öfters wechslen. Dreh das Messer doch mal nach jeden Schliff um, da macht auch schon viel aus. Gerade am Ende ist das sehr wichtig.

Ansonsten weiß ich nicht - Hoffe konnte etwas helfen.
 
Danke für eure Tips. Das Messer war aus der Box auch total komisch geschliffen. Eine Seite der Schneide war ziemlich weit geschliffen (ca 2mm) und an der anderen Seite hat man kaum den Schliff erkannt (ca 0,4mm). Ich habe also erstmal mit einem groben Abziehstein die Seiten gleichmäßig geschliffen. Habe ich mir damit eventuell die Klinge versaut?
Die Seite ist die 1000er....und ich habe das Gefühl die Schneide wird immer stumpfer.
 
... erstmal mit einem groben Abziehstein die Seiten gleichmäßig geschliffen. Habe ich mir damit eventuell die Klinge versaut?...
Wenn du dabei nicht lauter unterschiedliche Winkel reingehauen hast, eigentlich nicht. Je nachdem wie grob, ist der Sprung zum 1000er Stein u.U. zu groß. Aber nach einer Stunde sollte man trotzdem was sehen. Was die Schleifgeschwindigkeit mit dem Abtrag zu tun haben soll, weiß ich jetzt nicht. Ok, mehr Zyklen/Zeit gibt mehr Abtrag/Zeit, aber zum Üben ist langsam und kontrolliert erstmal besser, mein ich.
Die Bewegung an sich sieht ganz gut aus. Ich glaube, dass du in beiden Schleifrichtungen den Spitzenbereich nicht optimal erwischst. Empfehle auch, es mal mit der Edding-Methode zu probieren: komplette Schneidfase schön großzügig anmalen, dann siehst du, ob du den Winkel triffst oder wo du statt dessen schleifst.
 
So Nach mehreren Stunden ist das Messer nochimmer stumpf und ich ärgere mich nun schon ziemlich doll. Aus frust habe ich jetzt den Messerschärfer aus der Küche genommen (diese runde Stange mit den Riefen drauf). Damit war das Messer plötzlich scharf. Danach wieder auf den Stein und zack war es wieder stumpf. Ich bin am verzweifeln.
 
Ich denke das Messer ist schon scharf, nur der entstandene Grat muß noch weg.
Entweder mit dem Leder oder durch Holz ziehen.
 
So, heute Morgen hab ich es gleich weiter versucht, die Klinge mit einem schwarzem Edding angemalt und mal mein etwas kleineres Messer probiert zu schärfen. Erst den Winkel ermittelt und dann sauber abgezogen. Anschließend musste mein guter alter Ledergürtel herhalten. Das Messer ist jetzt scharf und schneidet Papier ohne Probleme.
Jetzt versuche ich es gleich mal mit meinem großem BK-2. Das Schwere ist finde ich nur, dass die Klinge so sehr rund am Ende ist. Und ich habe das Gefühl als sei der Schneidenwinkel vorne größer als weiter am Griff. Ist das dafür, dass die Klinge vorne durch den größeren Winkel nicht so schnell wegbricht?
Liebe Grüße
 
Hallo philloops,
wenn du die Klinge mit der Schneide nach oben unter eine Lichtquelle hälst, kannst du stumpfe Stellen und bestehenden Grat am Lichtreflex erkennen. Hier dann noch nacharbeiten. Ganz wichtig für eine ultimative Schärfe ist das Finish der Schneide. Eine ausreichende Schärfe solltest du mit dem 3000er Stein bereits erreichen. Um dann aber z.B. den Haartest machen zu können musst du die Schneide entweder mit einem extra feinen Stein oder besser noch mit einem Leder und Chromoxidpaste abziehen. Ich verwende einen Stoßriemen mit grüner Paste (gibt es vorbehandelt), das ist nicht sehr teuer und bringt erstaunliche Resultate. Noch billiger wird es mit deinem altem Gürtel, die Paste wirst du aber benötigen, da das reine Leder keinen Abtrag erzeugt.

Um eine Sicherheit hinsichtlich des einzuhaltenden Winkels zu erlangen bietet es sich an zunächst mit geraden Klingen zu üben. Die Rundung der Klingenspitze bei Deinem BK-2 erfordert etwas mehr Übung. Die schnellsten Erfolgserlebnisse hast du mit kleinen Küchenmessern mit gerader Klingenform. Nach 10-15 Minuten sind diese definitiv so scharf, dass sie problemlos rasieren, bei gutem Stahl (nicht rostfrei) und Abzug auf dem behandelten Leder wirst du wohl auch Haare spalten können.

Wenn es gar nicht klappt empfehle ich die Teilnahme an einem Schärfkurs. Für mich war das definitiv gut investiertes Geld und Spass hat es auch gemacht.
 
Ist ja super das es mit der Edding Methode geklappt hat.
Jetzt hilft nur noch viel üben :D

Zum Finish nimm einen alten Gürtel und etwas (Edelstahl) Politur.
Gibt dem Messer den letzten Schliff.

gruß master
 
Hallo philloops, ich denke Du machst das schon ganz gut, so ein Schleifmeister ist eben noch nicht vom Himmel gefallen. Wenn ich Dein Video sehe, dann denke ich, oh man ist der vorsichtig, will sagen, wenn ich auf einem 1000er schleife, dann gehe ich anders zur Sache, denn dabei möchtest Du ja Material abtragen.
Es ist schon möglich das der Schleifwinkel nicht über die gesamte Schneide konstant ist, dabei gibt es immer Toleranzen, mach einfach die Eddingtechnik.
Die Klinge wird auch erst scharf, wenn der Grad abgezogen ist. Versuche beim schleifen Spaß zu haben, dann wird das schon.
 
Hallo,

ich würde an deiner Stelle eine 8förmige Bewegung machen. Und es gibt auch super Schleifhilfen! KAuf dor so ein Teil, dass man an die Klinge ranmacht, dann wirst du immer den gleichen und richtigen Winkel beibehalten.

Hier die haben mir am Anfang sehr weitergeholfen!
http://www.kochform.de/Chroma-ST-G-Schleifhilfe-2-teilig.htm?affiliate=froogle

Und den Wasserstein vor dem Schleifen auch schön lange ins Wasser legen, so 15min. Und dann aber auch mit viel Wasser zwischendurch wässern. Und etwas mehr Druck ausüben, das hat man im Gefühl irgendwann ;)
 
Danke nochmal an alle die mir geholfen habe. Ich habe das Messer jetzt in einen laden bei mir um die Ecke gebracht, der mir für 4€ einen Grundschliff macht, wusste gar nicht dass hier ein Messermacher sein Geschäft hat.
Das mit dem Wasserstein übe ich dann weiter an billigen Küchenmessern. Habe mir auch gleich einen Lederriemen mit Paste bestellt.
Liebe Grüße
 
Moin erstmal

ein Tipp noch am Rande.
Wisch nicht immer mit den Fingern neues Wasser drauf.

Hohl dir aus ner Apotheke ne kleine Spritze (ohne Kanüle) und tropf damit Wasser nach.

1. Versaust du dir deine Finger nicht mit dem Schleifschlamm
2. der Schleifschlamm bleibt da wo er sein soll auf dem Stein

Den Schleifschlamm niht immer abwaschen!
Sieht zwar auf dem Stein nicht so schön aus aber es erhöht den Abrieb und die Klinge "gleitet" besser über der Stein.

Gruß
Dirk
 
Beeindruckend ist erstmal die Ruhe und die Konzentration, mit der Du die Bewegungen machst. Das sieht schonmal nach gutem Potential aus, aaaaaaaaaaaaaaaaaaber, wie ich es schon oft erlebt habe, Neulinge im Messerschärfen fangen einfach zu fein mit dem ersten Stein an.

Fang nicht mit dem 1000'er Stein an, der ist gut, um eine Schärfe zu halten, aber NICHT, um ein Messer zum ersten Mal zu schleifen. Dabei muss extrem viel Material abgetragen werden und da Du ja konzentriert und damit aber auch recht langsam schleifst dauert der Abtrag einfach nur zu lange.

Ich würde Dir raten mit einem richtig groben Stein zu starten, bei neuen Messern, die auch mal einen Kratzer vertragen dürfen und das Ka-Bar soll ja bestimmt nicht immer wie neu aussehen, oder ;-), kannst Du ruhig mit was deftigem, wie dem 80'er Suehiro von Dick, oder einem 120'er Naniwa, oder wenn es günstiger und nicht japanisch sein soll auch mit einem Sensenschleifstein starten.

Den Winkel dabei etwas flacher ansetzen und dann mit ordentlichem Druck das überschüssige Material abtragen. Dann bist Du meist nach ca. 5 bis 10 Minuten auf einem neuen Grundschliff und kannst mit dem 1000'er weiter machen.

Danach noch einen Lederriemen und vernünftige Polierpaste, das sollte eigentlich völlig ausreichen für die Armhaare.
 
Ich bin nicht ganz dieser Meinung - aber möglicherweise bin ich vom Schärfen der Rasiermesser her einfach ein wenig voringenommen (zu vorsichtig).

Punkt 1: ich schärfe alle Messer mit wenig Druck, die Arbeit erledigt der Stein.
Punkt 2: ich würde den Stein anreiben. Ich persönlich benutze dazu eine kleine (scheckkartengrosse) Diamantkarte. Stein wässern, dann reichlich Schlamm mit der Karte erzeugen. Auf einem 1000er Stein geht es damit um ein Vielfaches schneller. Wenn eine Schneide nicht komplett aufgebaut werden muss, reichte bisher in allen Fällen der Abtrag des 1000ers vollkommen.

Zum Schärfen selbst: bei Küchen- und Gebrauchsmessern bearbeite ich zunächst nur die eine Seite, bis ich den Eindruck habe dass ich die vordere Kante der Facette erreicht habe (es entsteht der Eindruck, dass die Schneide sich am Stein ein wenig festsaugt). Dann wechsele ich auf die andere Seite.

Je nach Anzahl der notwendigen Züge und der Konsistenz des Schleifschlamms spüle ich zwischendurch den Stein und reibe neu an.

Wenn ich beide Seiten auf dem 1000er bearbeitet habe, überprüfe ich mit der Lupe, ob ich wirklich bis zur "Spitze" der Facette abgetragen habe. Das geht anhand der entstandenen Kratzer ganz gut.

Wirklich erst dann - wenn ich ganz sicher bin - spüle ich Klinge und Stein ab und wiederhole das Prozedere auf dem feineren Stein. Wenn Du zwischendurch dabei Deine Arbeit mit der Lupe überprüfst, siehst Du nach und nach die Kratzer vom vorherigen Durchgang verschwinden und die Kratzer des feineren Steins auftauchen.

Keine guten Erfahrungen habe ich mit der Entfernung des Grats gemacht (durch ein Stück Hartholz ziehen etc.) - möglicherweise habe ich das aber auch falsch gemacht. Allerdings setze ich bei meinen Messern noch einen 5000er Stein ein, je nach Messer auch noch einen 8000er.

Weil ich nun einmal das Material habe, poliere ich die Facette noch durch Abziehen auf 3 Lederriemen (mit Diamantspray behandelt). Die Körnungen hier sind 28k, 60k und 100k. Ist aber bei Gebrauchsmessern vermutlich komplett unnötig.

Achte beim Schärfwinkel darauf, dass Du zwar eine bessere Schärfe mit spitzeren Winkeln erreichst, die Facette aber auch wesentlich empfindlicher wird. Wenn Du also Holz hacken möchtest, brauchst Du keinen erfolgreichen "Hanging Hair Test".

So, nun hab ich genug schwadroniert.
Sollte ich Dich nicht gelangweilt haben und Du Fragen hast: ich beantworte Emails fast immer. =)

Viel Erfolg!
 
Um eine Sicherheit hinsichtlich des einzuhaltenden Winkels zu erlangen bietet es sich an zunächst mit geraden Klingen zu üben. Die Rundung der Klingenspitze bei Deinem BK-2 erfordert etwas mehr Übung.

Sehe ich auch so.
Ich würde erst den geraden Teil des BK-2 schärfen und dann die Spitze/Rundung.
So kannst Du Dich viel besser auf die Schärfe konzentrieren.

Also so etwa

Grob gerader Teil - grob Spitze
Feiner gerader Teil - Fein Spitze etc

Und nicht verzweifeln. Ich habe auch schon ein paar Kandidaten dabei gehabt, die warum auch immer Probleme gemacht haben.

Mit billigen Messern üben ist natürlich ein guter Tip.

Wenn Du aus dem Raum Köln-Düsseldorf kommst könnte ich Dir behilflich sein bzw.es mit Dir zusammen schärfen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi!
Bin auch Anfänger mit den Steinen und kann Dir sagen, daß Du garantiert den Winkel nicht triffst. Auf feineren Steinen mit wenig Abtrag schleift man sich gern mal den Grundschliff wieder ballig.
Ziemlich scharf sind die Messer bei mir schon nach dem groben Kombistein (siehe Anfängerset Leos Messerschärfseite) + Leder.
Papier und Gemüse geht dann gut. Haare bedingt.

Bei so breiten Klingen passt auch keine aufsteckbare Schleifwinkelhilfe, da hier der Winkel dann zu flach wird.
Bei runden Messerspitzen ist es eh sinnlos mit den Dingern.

Anfänger schaffen es kaum für verschiedene Messer nach längerer Zeit des Nichtschleifens, den alten Winkel zu treffen. Da hilft nur Edding, viel Geduld und noch mehr Übung.

Zunächst also konzentriert weitermachen, nicht die Klinge verwackeln. Zur Not einen (ausgemessenen) Abstandhalter zwischen Klingenrücken und Stein legen, um den Winkel konstant gut zu treffen (Nicht den Daumen, den schleift man sich ohne es zu merken blutig).
Immer beobachten, ob abgetragenes Material auf dem Stein entsteht, sowie ein Grat auf der anderen Seite über die ganze Länge, möglichst gleichmäßig.
Beides erfolgt zunehmend besser, je besser man den Winkel trifft. Das Schleifgeräusch ändert sich auch deutlich je nach Winkel, ebenso der Widerstand beim Schleifen. Außerdem, wie bereits erwähnt, mit Lupe und Licht auf Schneide gucken.

Eventuell das Messer immer Schieben, nicht zu sich heran ziehen. Manchmal ist es einfacher, den Messergriff für die zweite Seite in die linke Hand zu nehmen und die Klinge weiterhin (mit der rechten Hand anfassend) zu führen.
Die Winkel bleiben so (bei mir) auf beiden Seiten annähernd gleich. Einfach mal ausprobieren.

Im Prinzip ist es "ganz einfach". Die Schneide muss gerade geschliffen sein (also IMMER im gleichen Winkel).
Beide geschliffene Seiten müssen sich an der Kante "treffen". Dann nur noch den Grat entfernen.
Leider schaffen das nur die erfahrenen Leute und deshalb sieht es auf Youtube so einfach aus, wenn sie mal eben so das Messer auf dem Stein vor und zurück Schwingen.


Hatte zwischenzeitlich überlegt, den Stein angewinkelt zu platzieren und das Messer dann "bergauf" aber eben horizontal zu bewegen.
Mit etwas Übung und vor allem Lederriemen/Schleifpaste geht es aber inzwischen auch so rasierbar.

Auf die Dauer erkennt man wohl am Geräusch und Widerstand den richtigen Winkel denke ich. Hilfsmittel und verkrampftes Halten des Messers sind dann wohl nicht mehr nötig.


Viel Erfolg!
 
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