Messerbau Phase II - SKB1 , Härteofen, Erste Projekte

Ant0n

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Servus :)

Zu meinem 30. Geburtstag im August hat mir meine Freundin (Undercovergirl :p:) einen tollen Bandschleifer mit besonders schicker Farbkombination geschenkt!
Ich habe mich natürlich riesig gefreut! Leider war Karlsruhe dann mit einer endschwangeren Frau dann doch zu weit weg, um ihn persönlich abzuholen. Also durfte ich mich noch etwas gedulden, bis er per Spedition geliefert wurde.

Hier ein paar aktuelle Fotos (Ich habe natürlich schon ein paar neue Teile 3D gedruckt und verschönert :p:)

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Bis dato hatte ich mich immer zurückgehalten, mir selber den Traum eines schönen Schleifers zu erfüllen. Das lag daran, dass ich eben um die damit einhergehenden, zusätzlich sinnvollen Beschaffungen wusste :)
Der Schleifer war noch nicht da und ich machte mich entsprechend direkt auf die Suche nach einem geeigneten Härteofen und passenden Bändern. Einen Ofen habe ich leider nicht gefunden, Bänder habe ich erst mal vom kleinen Messerladen bekommen :) Also machte ich mich direkt an die Recherche, wie ich selber einen Ofen bauen kann.

Hier also ein paar Bilder im Zeitraffer :D

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Der Ofen war also fertig und funktioniert auch soweit super :D. Natürlich passt er farblich zum Bandschleifer :D

In der Zwischenzeit konnte ich den Schleifer natürlich nicht still herumstehen lassen. Also hatte ich schon erste Schleifprojekte gestartet. Und ja.. die Formen haben sich während dieses Lernprozesses geändert und sind vor allem dünner geworden als erdacht :D Aber das war ja abzusehen.
 
Ich habe also direkt alle schon geschliffenen Messer gehärtet und sie weiter verarbeitet.
Bevor ich diese allerdings zeige ein kurzer Einschub meiner kleinen Ätzvorrichtung. Ich habe ein altes 12V Ladegerät auf dem Flohmarkt gefunden und mit einer Schaltung versehen, dass ich zwischen Wechsel- und Gleichstrom schalten kann, ohne die Kabel umstecken zu müssen.

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Inzwischen habe ich auch eine passende Signierschablone mit einem frisch erdachten Logo. Gekauft habe ich diese bei Fischer Lasertechnik für ca. 14€.
 
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Zwischenzeitlich wurde im Forum über Messer beim Bogenschießen gesprochen. Davon inspiriert habe ich noch ein kleines Messer gebaut. Griffschalen aus Carbon mit orangenem Farbpigment (kommt leider nicht so zur Geltung wie geplant :p:)
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Die Idee ist, dass die Klinge natürlich schön stabil ist und, dass man das Messer mit einem Stock gut ins Holz treiben kann, ohne dem Griff zu schaden.

Ich habe die meisten Messer inzwischen zum testen verschenkt oder bin dabei, die verbliebenden Messer selber kritisch zu testen. Bisher machen sie einen super Eindruck. Nur die glatten Flanken beim Kochmesser sind natürlich nicht perfekt für Food Release ,-)

Ich hoffe ich kann den ein oder anderen mit meinen Projekten inspirieren und freue mich über konstruktives Feedback/ Kritik :D

Es werden nach und nach neue Projekte angegangen und ich möchte noch viel lernen im Messerbau!

Liebe Grüße!
 
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Auf dem Weg vom unbedarften Laien in die höheren Sphären! Kompliment, das sind schöne Messer, und Deine Ausrüstung gefällt mir sehr. So sieht Enthusiasmus aus!
Ich hoffe, wir sehen noch mehr von Dir. Nicht nur schöne Messer sind es geworden, auch gute Ideen hast Du verwirklicht. Klasse.
 
Hi AntOn,

ganz großes Tennis, genau nach meinem Geschmack! Nur keine halben Sachen.

Deine Messer gefallen mir auch richtig gut. Sehr solide Handwerkskunst. Weiter so!

VG,

Holger
 
ich schließe ich herbert und Droeger an: schöne,saubere Arbeiten, die mir gut gefallen.
Die Küchenesser feinst ausgeschliffen und gute Stahlwahl - das passt alles gut zusammen.
Es wundert mich, dass hier nicht schon wesentlich mehr - positive - Kommentare zu lesen sind....

...so ganz fachfremd bist Du aber nicht, oder? ;

Wie hast Du die Schwärzung des Bogenmesserchens denn gemacht? Schnellbrünierung?

Viele Grüße und zeig gerne mal wieder was,
Torsten
 
Danke schon mal für die Komplimente :)
Wie hast Du die Schwärzung des Bogenmesserchens denn gemacht? Schnellbrünierung?

Die Schwärze habe ich via Zitronensäure und danach mit Instantkaffee (Erhitzt und dann über Nacht) erzielt. Diesen Prozess muss ich allerdings noch mehr üben :D Das 2. Messer hatte danach eine matte Stelle, die nach dem säubern blasser war als der Rest.

Hier ein paar Fotos. Ich habe das kleine Messer dann mit ein paar Steinen beworfen. Das war allerdings nur ein sehr schlechter und kaum ernst genommener Versuch des Stone Washing :D

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...so ganz fachfremd bist Du aber nicht, oder? ;

Nun ich habe mir tatsächlich fast alles selber beigebracht. Angefangen habe ich mit dem Schleifen. Irgendwann habe ich dann ein paar Griffe für Klingen gemacht.
Zwischendurch auch zwei drei eigene Messer. Aber das ist von Hand doch arg viel Arbeit. Vor allem bei größeren Klingen :D

Für diese Projekte habe ich mir dann noch einiges an Wissen neu aneignen müssen.

Ich habe zum Beispiel vorher noch nie geschweißt (Mein Vater hatte zum Glück ein Schweißgerät - aber er hatte es auch noch nie benutzt :D)

Und ich habe einiges an Elektrotechnik lernen müssen. Hier hätte ich in meinem Maschinenbaustudium vielleicht besser aufpassen können ,-)

Und ich muss zugeben, dass ich mir jetzt nicht super viel Zeit bei der Fertigstellung der letzten Messer gelassen habe. Ich wollte meinen Bestand einfach erst mal auflösen, damit ich entspannt ganz neue Projekte angehen kann.

Übrigens habe ich bisher noch nicht das kleinere der großen Messer vergeben, da es doch sehr eigen ist. (Eigentlich ein großer Flatspot) Falls jemand von euch das mal testen möchte einfach PN an mich senden ,-) Es ist nicht perfekt aber es schneidet doch ganz gut.

Liebe Grüße!
 
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ich nehme mal an, der Kaffee hat mehr zum Schwarz beigetragen als die Zitronensäure?

....und danke für die Antwort zu Deinem fachlichen Hintergrund - hätte jetzt auch auf Maschinenbau oder Elektrotechnik getippt; mindestens auf Technikerniveau. Beruhigt mich etwas, dass mein Eindruck nicht ganz daneben liegt ;)

Das mit den angefangenen Projekten kenne ich - habe auch noch einiges liegen. Aber das liegt teilweise schon so lange, dass ich das nach und nach abarbeite; wenn überhaupt. Manches würde und will ich so auch gar nicht mehr machen.

Viele Grüße,
Torsten
 
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Der Ofen war also fertig und funktioniert auch soweit super :D. Natürlich passt er farblich zum Bandschleifer :D

In der Zwischenzeit konnte ich den Schleifer natürlich nicht still herumstehen lassen. Also hatte ich schon erste Schleifprojekte gestartet. Und ja.. die Formen haben sich während dieses Lernprozesses geändert und sind vor allem dünner geworden als erdacht :D Aber das war ja abzusehen.
Was hast für die äußere Schicht verwendet und wie heiß wird der Ofen außen?
 
Innen habe ich Feuerleichtsteine (bis 1400 °C) und außen einfache Porenbetonsteine.

Die Außentemperatur ist natürlich von der Dauer und Temperatur abhängig. Bei meinen bisherigen Versuchen konnte man ihn allerdings noch super mit der Hand berühren.

Kann ich bei der nächsten Härtung gerne mal messen ,-)
 
Was hast für die äußere Schicht verwendet und wie heiß wird der Ofen außen?
Also ich habe gestern mal ne runde geheizt.

Beim Spannungsarmglühen 600 °C für mehrere Stunden waren die Höchsttemperaturen nach 4 1/2 Stunden: Oben 70°C, Seite 80°C, Tür 130°C.

Das habe ich dann abkühlen lassen bis ca. 200°C und bin danach in den Härteprozess bei 800°C gegangen. Dabei sind die Temperaturen über 1h 10 min folgendermaßen gestiegen:
Oben 42 °C --> 42 °C (Ist zwischendurch auf 37°C gefallen und dann wieder angestiegen)
Tür 39°C --> 125 °C (relativ konstanter Anstieg)

Liebe Grüße!
 
Für meine älteste Tochter und Freundin:

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Hauptschliff ist ballig gedacht.

Das Kindermesser habe ich extra massiver gelassen, damit es genug Gewicht hat, um einfacher schneiden zu können. Die Idee ist, dass man weniger Kraft aufbringen muss. Schärfe und Gravitation sollten das schon regeln ;_)

Grüße
 
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