Mein erstes selbstgemachtes habe ich in einem monströsen Nabertherm N500 Kammerofen (gedacht für das Brennen größerer Keramik- und Tongefäße, 500l Rauminhalt) gehärtet. Das ging einwandfrei und ich wünschte, ich hätte öfter Zugriff auf solch professionelles Equipment.
Viele dieser Großöfen haben eine astreine digitale Steuerung bei der du Erwärmungszeit, Haltezeit, verschiedene Zwischentemperaturen, Abkühlkurve usw. einstellen kannst. Zumindest bei dem Nabertherm ist die Steuerung auch recht benutzerfreundlich gelöst und die digitale Temperaturanzeige macht die Arbeit leicht.
Aber es gibt auch Nachteile:
- der Stromverbrauch ist selbst bei den mittelgroßen Kammeröfen beachtlich. Für das Geld, dass einer der Riesen beim Aufheizen an Strom frisst kannst du dein Messer auch fast schon bei einem Profi härten lassen
- die Öfen sind nicht dafür gedacht, unter Volllast geöffnet zu werden. Es droht möglicherweise Gefahr, dass Isolierung und Wicklungen durch den Temperaturschock beim Öffnen beschädigt werden
- die Ofentür glüht natürlich genau wie der Inhalt. Anders als bei vielen Muffelöfen schwenken die Türen aber zur Seite und nicht nach unten weg. Um dein Messer herauszuholen musst du also leider relativ nah ans Inferno ran (nur mit Glück habe ich damals meine Augenbrauen und Kopfhaare behalten)...