Messermachen - Hass und Liebe

Hi,

ich mach eigentlich fast alles gerne:

-Messer zeichnen und planen (meißtens wird es zwar sowiso immer anders als gezeichnt, aber egal, macht trotzdem Spass......)

-Rohling erstellen (fast eines der schönsten Dinge)

-schleifen freihand so naja, meisstens klappts ja, aber wehe wenn nicht..... so wie heute da flog dann mal kurz der Rohling durch die Werkstatt......hab dann alles ausgeschaltet und hab die Werkstatt verlassen und mir geschworen ich mach nie wieder nen Messer.....:mad:
hab dann den Rohling nochmal aus dem Schrott gezogen..... und gleich nen kleinere Ausführung von Messer draufgezeichnet.....morgen Früh wird umgeschliffen.....ich kanns einfach nicht lassen........:rolleyes::haemisch:

Achja, das ganze ist beim Ricasso schleifen passiert, der Rest sah gut aus..... das ist eigentlich das einzigste as ich hasse : RICASSO...:teuflisch:teuflisch

-Griffe machen, naja ok, es gibt schöneres, aber das geht eigentlich auch noch.....

-am schönsten ists immernoch, wenn die gehärteten Klingen kommen......die dann zu finishen find ich super......vorausgesetzt die Oberfläche wurde im weichen Zustand schon relativ gut bearbeitet..... :)


Gut Nacht....... Gääääähn:eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Bloß gut das Andere auch die Probleme beim
finishen haben. Was ich nicht hinkriege ist der Klingenschliff am Bandschleifer, obwohl ich wirklich bestens ausgerüstet bin.
Holz bearbeite ich gern, incl. Kleben. Gruß Dietmar
 
Mich freut es auch,dass ich mit den bereits genannten Problemen nicht alleine dastehe.

Das Finishen hasse ich auch.

Wenn 2-3 Kratzer einfach nicht weggehen wollen, aber sobald man es per Bandschleifer versucht, gleich noch mehr aber Feinere drinnen hat


Kleber an den Händen und auf den Griffschalen wo er nicht sein soll :mad:

Aus einem dicken Ast per Hand Griffschalen zurechtsägen-NERV

Was auch nervt ist Leder in Scheidenform bringen bis vor dem zusammenkleben- Nähen,Nassformen usw macht mir dann Spaß

Was ich gerne mag :

Aus einem Stück Stahl per Flex einen Rohling formen

Arbeiten am Bandschleifer (solange das Band noch nicht ganz zu ist :hehe: )

Griffschalen anpassen macht auch Spaß...



NUR frage ich mich nach den ganzen Post und meinen Überlegungen "WIESO tue ich mir das alles an"

Und als Antwort fällt mir nur ein
"Weil es einfach geil ist ein Messer zu machen"


Lg
 
Ich habe gestern Abend eine Klinge gefinisht. Und da fiel mir ein, das ich
in einem Beitrag mal gelesen hatte, das die Arbeit an einer leicht ge-
härteten Klinge leichter ist. Ich habe die Klinge mit einer Heißluftpistole
gelb gemacht und dann abgeschreckt. Ich sage euch, das mache ich wieder. Es ging tatsächlich besser mit dem Schleifen. Gruß Dietmar
 
Ich mag das schleifen der Klinge "noch" nicht (liegt wohl daran das ich noch zu wenig Erfahrung habe).
Was ich mag ist dem Ganzen eine Form zu geben (Griff, Scheide) und im nachhinein "etwas“ Stolz zu sein auf das Geschaffte, und mit jedem Messer neue Erfahrungen zu sammeln und dazuzulernen (hab ich noch reichlich Bedarf!).
Grüße Martin
 
Hallo,

also gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Was ich nicht mag:

Griffe kleben und anpassen, Kleb an den Fingern und vor allem den überstehenden Kleb entfernen ohne der Klinge zu schaden. Das sind Arbeiten, da könnte ich so manches Mal auf der Sau raus. Feinarbeiten an der geschliffenen (weichen) Klinge wenn man mal wieder bemerkt dass die eine oder andere Stelle zu tiefe Riefen hat, weil man wieder einmal mit dem Bandschleifer zu tief geschliffen hat. Da habe ich schon manche Klinge einfach zur Seite gelegt und erst wieder nach Monaten in die Hand genommen, zur Strafe für die Klinge, einfach missachtet :steirer:
Zuschneiden der Lederscheide

Was ich mag:

Entwurf, Vorschleifen der Klingenform und das Finishen da ich die Oberfläche meiner Klingen immer vor dem härten fast fertig mache.
Leder formen und nähen.

Gruß Kuno
 
Was ich hasse, also richtig hasse ist Lederscheiden bauen und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich es nicht richtig kann:mad: darum gibt´s meine Messer auch ohne Scheide. Würde ich eine Scheide bauen, müsste das auch bezahlt werden und der Kunde müsste dann erst wieder einen neue machen lassen.:ahaa:

Außerdem das geschmiere mit dem Kleber, weißes Fiber an dunklem Holz.
Schaut extrem gut aus, ist aber genauso schwierig es nicht zu verschmutzen.

Beim ätzen der Klinge könnte ich auch regelmäßig davonlaufen. Da brauche ich immer mehrere Anläufe bis ich zufrieden bin. Immer ist irgendwo ein Fleck, der nicht richtig Farbe angenommen hat. Dann heißt es wieder mit feinem Schmirgelpapier drüber, noch einmal entfetten und auf ein neues rein in´s Bad.:glgl:


Jetzt was ich mag:

Schmieden geht über alles, schmieden, besonders Damast, da brauch ich eigentlich nichts anderes, leider arbeite ich ohne Lufthammer.:irre:

Ich liebe es, wenn die Maserung vom Holz langsam immer deutlicher wird, je feiner man schleift und dann nach dem impregnieren beim polieren an der Scheibe die Oberfläche glänzt.:super:

Ich mag es, wenn das Messer dann fertig ist und alles zusammenpasst, Griffmaterial, vielleicht ein schöner Damast oder auch nur eine Härtelinie.

Da feue ich mich dann ein paar Tage drüber, liege abends beim Fernsehen damit auf der Couch und freu mich darüber.
Leider sehe ich mich recht schnell an einem neuen Messer satt und verliere die Lust daran, da muss ich dann möglichst bald wieder in die Werkstatt und was neues basteln.:hehe:
 
ja, Lederscheiden anfertigen mag ich auch nicht.
Ich denke, dass es nach ca.70 Stück eigentlich so langsam mal leichter von der Hand gehen sollte. Nö, tut's nich.
Es liegt mir einfach nicht. Ich gebe trotzdem all meinen Messern eine mit. Und hoffe!

Meine Vorlieben sind die Formgebung. Da wird wild herumgeschliffen und gedremelt und am Ende passt es eigentlich immer perfekt in meine Hand.
Dann die Arbeit mit Mammut Elfenbein. Wunderbares Material.
Eigentlich mag ich die Arbeit mit allem natürlichen Material. Nur wenige Ausnahmen.
Und ich liebe Filework. Da kann ich mich so richtig "austoben". Stundenlang.

Ach ja, mich macht auch das Anfertigen eines zweiten Stückes des Griffes wahnsinnig, weil das erste nicht so hingehauen hat. Dies gilt im Besonderen für Bolster!

Axel
 
Möchte mich gerne auch einklinken.

Mein "Hass" geht eindeutig in Richtung "Blutvergießen", also wenn ich mich schneide oder steche, meist wenn die innere Ausgeglichenheit, die Ruhe fehlt, wenn ich schnell und endlich fertig werden möchte.
Wenn sich eine Arbeit nicht so entwickelt, wie ich es mir vorgestellt habe oder das Finish sich ziieehhtt und ziiieeehhhttt.
Hass ist wahrsten Sinne des Wortes kenne ich beim Messer machen jedoch wirklich nicht. Dafür ist die Liebe zum fertigen Produkt viel zu groß.

Kleine Vor -"Lieben" habe ich natürlich auch.
Z.B. beginnt die Arbeitsfreude beim überlegen, beginnst Du ein Experiment, machst Du ein Geschenk (und für wen?), versuchst du eine Serie.
Dann die Materialwahl, Schmiedearbeit oder aus Flachstahl, Griff und Zwinge für Flach- oder Steckerl.
Dann der eigentliche Bau und hernach die Scheide.

Hallo Jürgen und Günther, seit mir ein sympatischer junger Mann aus Freising zeigte wie das so geht, habe ich echt Freude am Scheiden nähen und was glaubt Ihr, ich habe auch schon manches Lob dafür bekommen. (Manchmal muß ich mir gut zu reden, sonst nähe ich Scheiden für Messer, die längst sogar ein schönes Futteral haben oder noch gar nicht auf der Welt sind. HaHaaa!)

Alles in allem macht mir dieses Hobby viel, viel mehr Spass und Freude als Verdruss, auch der Umgang mit Euch hier im Forum.

Leider geht es mir zunehmend wie Günther, der es in den letzten drei Sätzen beschrieben hat. Habe schon früher gedacht, nun ja das wird sich wieder legen. Davon ist leider bis heute noch nichts zu spüren, der Drang zum Gang in die Werkstatt ist ungebrochen.
Und das wünsch Ich Euch allen auch!

Servus - Reinhold.
 
So dann will ich auch einmal.

Was ich vergöttere: Damastzenerstahl und die daraus entstehenden Rohlinge zu schmieden. (Ein Freund hat einmal gemeint, dass man bei mir meinen könnte, dass das Schmieden besser wäre als Sex.) :irre:

Was ich liebe: Den Vorschliff aufzuziehen und die anschließende Wärmebehandlung. Das Schleifen und Polieren vor dem Ätzen, den Ätzvorgang, sowie das Polieren danach.

Was ich auch noch mag: Die Griffe entwerfen (obwohl mir da oft entweder zu viele oder gar keine Ideen einfallen.)

Jetzt kommt die Abteilung mit dem, was ich nicht so mag: Die Pariere anfertigen und auf den jeweiligen Erl anzupassen.

Worauf ich gerne verzichten könnte: Die Holzarbeiten und Leimarbeiten bis hin zum Finish des Griffs.

Was ich Hasse: Wenn sich bei der Klingenbearbeitung zu irgendeinem zeitpunkt ein Fehler in der Verschweißung zeigt.

Wovon mir schlecht wird: Knochen kochen. (Das musste ich einmal zwei Tage lang auf Arbeit machen und von dem Geruch hätte ich fast über alle drei Bete... naja...)
 
messer - machen ist einfach nur schön, das planen, den griff aufbauen, das leder (wunderbar, der geruch), das nähen, die klinge kaufen - das ist am schönsten, weil ich das schmeiden hasse wie die pest, das polieren - ich liebe polieren, das finish.

aber der dreck, der staub, die schutzbrille, die Atemmaske - das ist das schlimmste was ich meinem ärgsten feind nicht wünschen möchte.

also eigentlich wollte ich nur mal sagen wie schön messer - machen ist.

moose
 
Hallo,

was ich nicht mag ist Klingen wegschicken zum Härten. Man weiß nie
in welchem Zustand sie wiederkommen. Wobei ich sehr selten mal Probleme hatte.

Bei allem anderen bin ich Leidensfähig, denn was die größeren und kleineren Problemchen wieder vergessen macht ist:

- Anrufe und e-mails von netten Kunden denen meine Messer gefallen
- wenn ein Jagdmesser nach 18 Monaten zum Nachschleifen vorbeigebracht wird (aus München!) - zusammen mit ein paar Kilo Wildfleisch :steirer:


Grüße
Niko

ohne einschränkung-dito.
 
An Schönsten ist es für mich, das meine Frau ohne in irgend einer Form
zu nerven mir die Zeit für mein Hobby läst. Und das sind in der Woche schon einige Stunden. Meine Werkstatt ist unter unserer Wohnstube.
So gegen 20 Uhr stampft sie ein paarmal mit den Füßen auf und das ist das
Signal für meinen Feierabend.
Sonst würde ich sicherlich die Zeit einfach vergessen. Gruß Dietmar
 
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