Messerrohlinge für Entwicklungshilfeprojekt gesucht

Guyana

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Hallo Messerfreunde

Unser Verein baut gerade gemeinsam mit den Indigenen vom Volk der Makushi in Guyana ein Tischlerei und Schnitzzentrum auf. Nun wollen wir gern Messerrohlinge mitnehmen und die Schalen bzw. Hefte in Guyana produzieren und die Messer zusammenbauen.

Wer kann uns helfen einen guten Hersteller von Rohlingen zu finden und uns den Kontakt zu vermitteln?
Gibt es gute Literatur oder Anleitung zum Zusammenbau (Harze Nieten usw wir haben davon leider noch gar keine Ahnung).

Das Holz (Jaguarholz und Purpleheart) stammt übrigens vom nachhaltig genutzten Stammesland. www.amazonaskanada.de

Vielen Dank in die Runde
 
Hallo Messerfreunde

Unser Verein baut gerade gemeinsam mit den Indigenen vom Volk der Makushi in Guyana ein Tischlerei und Schnitzzentrum auf. Nun wollen wir gern Messerrohlinge mitnehmen und die Schalen bzw. Hefte in Guyana produzieren und die Messer zusammenbauen.

Wer kann uns helfen einen guten Hersteller von Rohlingen zu finden und uns den Kontakt zu vermitteln?
Gibt es gute Literatur oder Anleitung zum Zusammenbau (Harze Nieten usw wir haben davon leider noch gar keine Ahnung).

Das Holz (Jaguarholz und Purpleheart) stammt übrigens vom nachhaltig genutzten Stammesland. www.amazonaskanada.de

Vielen Dank in die Runde

Sei schlau, laß dich ein und verachte den Sieg (Peter Hanke)
 
Hallo Guyana
Hier noch ein Link zu Klingen und Material:
http://www.weberknives.de/
Als Klebstoff wird meistens Uhu Endfest 300 oder ähnliche 2-Komponenten Epoxikleber benutzt .
Die Stifte werden nur eingeklebt, nicht vernietet!
Ihr könnt Euch auch gerne per mail mit Fragen an mich wenden. Bei Interesse könnte ich Euch die verschiedenen Arbeitsschritte hier in meiner Werkstatt zeigen.
Klasse Projekt :super:
Gruß Heiko
 
hi,

interessant ist auch:http://www.nordisches-handwerk.de
insbesondere die Klingen von Polar oder Lauri.
Zum Schnitzen sind nicht-rostträge Klingen zu bevorzugen.
Ich nehme an, das Budget ist begrenzt?

Auch sehr interessant sind die Klingen der Firma Frosts - vor allem diejenigen mit Laminat-Klingen (außen rostträge, innen nicht rostträges Material auf 61 HRC gehärtet). Gibt es u.a. bei http://www.dick.biz

Anleitungen und Tips gibt es hier im Forum massig.
Oft führen viele wege ans Ziel.
Vielleicht habt Ihr ja Zeit mal ein Messerchen schon mal hier zu bauen, dann wisst ihr wirklich Bescheid.
Anleitungen bzw. Literatur gibt es, aber vieles davon führt auch oft in die Irre - finde ich. Jeder hat so seine eigenen Vorlieben.

Was habt Ihr den an Werkzeug bzw. Maschinen zur Verfügung?

Viel Erfolg,
torsten


P.S.: euer Standort ist Dresden?
 
ach ja:
- welche Mengen an Klingen wollt Ihr denn mitnehmen?
- können die zukünftigen Nutzer schon schnitzen oder lernen die es erst?
- welche Hölzer werden denn geschnitzt (hart, verschleißend)?

Unter Umständen (erfahrene Nutzer, sehr hartes widerspenstiges Holz, entsprechendes Budget vorhanden) sind auch speziellere Klingen angesagt.

Als Maschinen günstig wären Tischbohrmaschine und Bandschleifer (vereinfachen und verkürzen die Arbeit ungemein).

Als Kleber ist 2-Komponentenkleber sowas wie ein Zaubermittel.
Er füllz alle überflüssigen Spalten. Es ergeben sich absolut haltbare Verbindungen (man kann Klingen in hohle Hirschhorngriffe quasi einfach eingießen). Die Klinge wird nicht angegriffen.
Nachteil ist, dass Hautkontakt ungesund ist (siehe auch den thread gefährliche Materialien in der Werkstatt" in dem Unterforum "Messermachertreff" und sorgfältiges Entfetten unabdingbar ist für eine gute Verbindung.
Andere Harze spielen heute hier kaum noch eine Rolle. Ich habe aber auch schon Schwerter aus dem persischen Raum gesehen, die mit Schellack (meine ich jedenfalls) im Griff besfestigt wurden.

Nochmal zu den Anleitungen.
ich habe mal die Sachen in gedruckter Form durchgeschaut, die ich hier habe: ist alles nicht wirklich empfehlenswert. Die Infos im www finde ich besser.
ich suche mal, ob ich irgendwo ein schönes howto, wiki oder `ne Fotodoku finde und poste dann den link.
Generell kann ich klar auf das Unterforum Messermachertreff verweisen, aber da sind die Infos eben fragmentiert und nicht so kompakt.

Gruß,
torsten
 
Hallo Torsten Heiko und David

vielen dank für eure Anregungen und die Hilfe; ich habe schon eine Menge dazugelernt und wirklich tolle Messer gesehen

Hier noch einige Ergänzungen zu unserem Vorhaben

Also unsere Partner vom Volk der Makushi leben ja im Regenwald und haben daher ein richtig gutes Händchen für Holzarbeiten, Schnitzen ist aber etwas Neues.
-Wir wollen ca 200 Klingen mitnehmen
-Die Hölzer sind sehr hart, Jaguarholz und Purpleheart Dichte um 1,35 wir werden wahrscheinlich deshalb vorerst mehr schleifen und raspeln als schnitzen
-In der Tischlerei werden wir die grundsätzlichen Maschinen haben
-vielen Dank für den UHU Endfest 300 Tip und die Sache mit dem Nicht-Vernieten
- ja wir sind in Dresden beheimatet
- Heiko, ist deine mailadresse hier gespeichert, oder wie bekommt man diese bzw. Wo ist deine Werkstatt?

vielen Dank also nochmal in die Runde
bis bald & viele Grüße
Gerd
 
Hallo Guyana,

Ihr könnt natürlich UHU Endfest 300 benutzen, wenn Ihr aber Geld sparen wollt - und davon gehe ich aus - dann kauft bei der Fa. r&g Euren Kleber, eine bessere Klebfestigkeit zu ca. einem Sechstel des Preises für UHU.

Viel Glück!
 
hi,

also 200 Rohlinge, das ist schon `ne Menge Holz :)
Dresden ist leider nicht um die Ecke bei mir, aber ihr werdet es ja auch so hinkriegen.
Also Jaguarholz kenn ich (und auch google) nicht. Gibt es da noch einen anderen Namen für?
Purpleheart ist wohl Amaranth - also schon recht hart, auch wenn es noch dichter und schwieriger zu bearbeiten gibt.

Hast Du denn schon mal die Klingen in den links angeschaut?
Entspricht das denn in etwa Euren/ Deinen Vorstellungen oder sucht Ihr noch feiner Werkzeuge für die Holzbildhauerei?

Generell ist bei so hartem Schnittgut eine feine (recht dünne) und dennoch stabile Schneide erforderlich. Das ist schon sehr spezielles Werkzeug und stellt höhere Anforderungen an eine Klinge wie z.B. Grünholzschnitzen mit Lindenholz.
Optimal wären hier sorgfältig wärmebehandelte Klingen aus niedriglegierten Stählen mit hohem Gehalt an Kohlenstoff (> 1% C) wie z.B. Feile (1.2002, 1.2008) oder Kugellager oder 1.2519.

Derartige Klingen sind mir als Rohlinge aus der Fabrik nicht bekannt.
Ob die o.g. Fabrikklingen Euren Anforderungen genügen (Schneide fein genug ausschleifbar um damit sauber und fein genug arbeiten zu können und trotzdem haltbar) müsstet Ihr wohl mal vorab testen (vielleicht mal ein Klinge als Muster zu bekommen versuchen).

Alle weiteren Kleinigkeiten (wie kommt das Loch für den Erl iin das Griffholz) lasssen sich dann schon irgendwie meistern.

Vielleicht ist aber auch eine "Mischlaklkulation" sinnvoll: Größtenteils günstige Klingen und ein paar wirklich gute Klingen für aufwändigere Arbeiten. (www.Dick.biz ist zwar oft Apotheke von den Preisen, hat aber auch einige Klingen aus Kugellagerstahl von einem skandinavischen Schmied im Programm - ob sie tatsächlich gut sind (Verarbeitung und Wärmebehandlung) weiß ich allerdings nicht, da ich noch keine in der Hand hatte. Das Material ist aber erstklassig)).

Ihr habt wirklich keine einfache Schneidaufgabe ausgewählt.

gruß,
torsten
 
Hallo Robbytobby und Torsten

mit Eurer Hilfe geht es ja richtig voran

ich habe mich inzwischen durch alle linkhinweise geklickt und habe nun wenigstens ungefähr den Überblick (und auch schon Messer für mich bei Dick eingekauft, was überhaupt nicht geplant war).

Jaguarholz auch letterwood oder snakewood soll wohl das wertvollste Holz überhaupt sein (ein Stück mit schöner Maserung 100USD pro Kilo),
der lat. Name ist Brosimum Guyanense. Hier kann man sich das Holz anschauen, aber in Natura vor allem poliert ist´s noch schöner:

http://images.google.com/images?q=b...rls=com.microsoft:en-US&start=0&sa=N&filter=0

Den Katalog von Dick habe ich mir auch schon bestellt. Die Rohlinge kommen ja preislich in den Raum des Vorstellbaren. Erstaunt bin ich, dass die Skandinavier da am Besten abschneiden, bzw. habe ich noch keinen deutschen Hersteller gefunden, der da mithalten könnte?

Wir werden dann allerdings auch noch direkt mit den Herstellern über Sponsoring und Rabatte verhandeln.

Wir werden ja auch (leider, mir persönlich gefallen die Kohlenstoffstähle besser) rostfreie Stähle nehmen müssen, da wir ja die Produkte hier in den fairen Handel einspeisen wollen und die Mehrzahl der Kunden vermutlich auf Rostfreiheit steht.

Vielen Dank für den R&G Tip, das spart ja schon wieder viele Euros

eine schöne Zeit dem Forum
Gerd
 
Huh! (Dachte erst, Ihr wolltet Klingen für die Bearbeitung von den harten Hölzern.)?

Noch mal bitte: was sollen die fertigen Messer denn schneiden (davon hängt es ab, was für Klingen)?
Schnitzen würd´ ich immer rostend nehmen.
Davon ab sind die Frostsklingen vielleicht ein Kompromiss (außen rostfrei und innen scharfer und leicht zu schärfender C-Stahl).

Aber das ist ja Eure Sache.

Trotzdem passt rostend ja zu einem Messer aus dem Regenwald.

Ach ja, Letterwood ist hier als Schlangenholz bekannt.
Da habt Ihr ja was edles aber auch nicht ganz unempfindliches ausgesucht, was?

Viele Grüße,
torsten
 
Hallo Guyana,
darf man fragen welcher Art Messer Ihr denn produzieren wollt, Und für welchen Einsatz oder Markt? 200 Stück sind ja immerhin ne ganze Menge.
Gruß Egbert
 
Wer kann uns helfen einen guten Hersteller von Rohlingen zu finden und uns den Kontakt zu vermitteln?
Gibt es gute Literatur oder Anleitung zum Zusammenbau (Harze Nieten usw wir haben davon leider noch gar keine Ahnung)

Falls Du nichts mit Spitzerl/Flacherl suchst, sondern einen durchgehenden Griff willst:

http://www.fehlschaerfe.de/shop/index.php/cPath/39_72

Ich hab ne neue Serie, ist das erste, andere werden folgen, auch günstigere. Siehe z.B:


http://knifekits.com/store/s-pages/kk_store_1mainframe.htm?kk_products_fixedkits_kk532.htm~smain
http://knifekits.com/store/s-pages/...k_products_fixedkits_gentscompanion.htm~smain

Das Ding ist dann auch ein bisserl massiver. Und Du musst keinen Griff an einer Spitzerl anpassen. Bzw Du ersparst Dir ein paar Kilo Epoxy als Füllstoff :steirer: Bauanleitung ist dabei, brauchts aber nicht. Kleber, Hammer, draufkleben, draufkloppen, schleifen.

Hinweis ;): Bei 200Stück wirds zwar sicher billiger, aber auf nen Preis von einer kleinen Spitzerlklinge komme ich sicher nicht. Wenn das aber ne gute Aktion wird, wenns da auch ein paar Bilder gibt, was da genau mit den Klingen gemacht wird, dann geht da auf nen normalen Mengenrabatt sicher noch ein bisserl was drauf.

Bei Interesse mail.

Grüße
Pitter
 
Ein Hallo in die Runde

ich arbeite die Rückfragen mal zeitlich ab
an Mike64 ja wir wollen versuchen hier bei uns im Eine Welt Laden-bereich einige Messer zu verkaufen (mit herkunfts- und Nachhaltigkeitszertifikat, wir haben da auch recht gute Kontakte), ohne dabei ein großes geschäft aufziehen zu wollen. In erster Linie geht es darum ein Formverständnis bei den Amerindians hervorzulocken (was man so mit Halböl und Polieren herausholen kann), diese für das Schnitzen allgemein zu begeistern(z.B. nach Vorlagen der Zuni-indianer aus dem Süden der USA) und Möglichkeiten der Holzbearbeitung zu vermitteln; wie Schnitzen Schleifen Polieren usw.

Schlangenholz ist in der Tat etwas schwierig zu bearbeiten, hat aber auch ein klasse Farbenspiel. Aus unserem Verein haben 2 Leute dazu ihre forstwissenschaftlichen Diplomarbeiten geschrieben, deshalb kennen wir auch die Holzeigenschaften ziemlich genau. Es ist auch äußerst verwitterungsfest, man kann im regenwald, indem ja eigentlich alles sehr schnell verrottet, jahrealtes Kernholz finden.

Vielen Dank Pitter für die links
für Egbert
ja da sind wir noch in der Ideen-sammel-phase
die ersten Ideen waren halt Allzweckmesser, hochwertige Küchenmesser und auch Outdoormesser, da die ja m.E. die größte "künstlerische Freiheit" bei der Heftgestaltung mit sich bringen
aber mal sehen vielleicht habt Ihr la noch ne Anregung
Hallo Torsten
ich habe schon gemerkt, dass ich nicht richtig rübergekommen bin; aber vielen Dank für den Tip mit den frostklingen. Zum Schnitzen haben wir erst mal Schnitzsets von Kirschen mitgenommen - war das nicht die richtige Entscheidung?

also Leute vielen Dank für die Mithilfe
gerd
 
Ein Hallo in die Runde

Zum Schnitzen haben wir erst mal Schnitzsets von Kirschen mitgenommen - war das nicht die richtige Entscheidung?

also Leute vielen Dank für die Mithilfe
gerd
Also die von Kirschen find ich etwas weich, die von Pfeil halte ich für besser. Noch härter aber auch empfindlicher sind Eisen aus Zweilagenstahl, aber Eisen aus HSS sind auch nicht schlecht, potenziell nicht ganz so scharf aber eben länger scharf und recht robust.
Hast du schon mal in den Katalog von Dick gesehen? Da gibt es auch Chinesische Eisen ohne Griffe.
 
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