Messerschneide und Feuerstahl

Assassin

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Hallo,
in einem anderen Forum ist eine Diskussion im Gange, in der es darum geht, ob beim Benutzen eines Feuerstahls (Moderne Version ala Light my Fire aus Cer) mit der Messerklinge (Schneidenbereich) zu Schäden am Messer kommt.
Unzweifelhaft entsteht durch mechanische Wirkung ein Schneidenschafen.
Aber reicht die Wirkung durch Reibung und brennende Späne soweit, die Gefügestruktur und damit die Härte der Schneide zu beeinflussen?

Meiner bescheidenen Meinung sollte es schon zu negativen Einflüssen gerade im Mikrobereich der Schneide kommen.
Gibts Profis mit Meinungen dazu?

Grüße
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Micha,

ich bin zwar kein Experte, aber ich hab da auch schon meine Erfahrungen gemacht.
Ich hatte von Anfang an Bedenken, dass es nicht so gesund sein könnte und hab es daher nur mit dem Klingenrücken gemacht.
Seitdem habe ich bei meinem BRKT Highland Special dunkle Verfärbungen am Klingenrücken. Stört mich jetzt weiter nicht, ist ein User.

An den Stellen, an denen die glühenden Funken auf die Klinge fielen, sind auch kleine dunklere Punkte geblieben.
Teilweise ist sogar das glühende Zeug auf die Seite der Klinge gefallen und dort festgeklebt. Ich musste es dann abkratzen.

Abgesehen davon dass die Schneide durch das Schaben von Stahl auf Feuerstahl stumpf wird, denke ich,
dass die Hitze in dem dünnen Randbereich sehr schädlich ist.

Pro Zug wird zwar nur ein kleiner Teil beschädigt, aber es reicht ja fast nie ein Zug zum Feuer starten aus.
Deshalb mach ich es nur mit dem Klingenrücken, oder nehm diesen Schaber mit, der beim Stahl dabei war.

so, und jetzt einer von den Profis bitte :steirer:

schöne Grüße, Jan
 
......in einem anderen Forum ist eine Diskussion im Gange, in der es darum geht, ob beim Benutzen eines Feuerstahls mit der Messerklinge (Schneidenbereich) zu Schäden am Messer kommt.
Unzweifelhaft entsteht durch mechanische Wirkung ein Schneidenschafen (Schneidenschaden?). Aber reicht die Wirkung durch Reibung und brennende Späne soweit, die Gefügestruktur und damit die Härte der Schneide zu beeinflussen?....
Für die Erzeugung von Funken benötigt man einen Feuerstahl (ein hoch gehärtetes Stück Kohlenstoffstahl, z.B. Feile) sowie einen Brocken Feuerstein. Der Feuerstein ist härter als der Stahl und kann ihm, geeignete Handhabung vorausgesetzt, beim Aufeinanderschlagen Späne entreißen. Durch die Reibungskräfte entstehen hohe Temperaturen, so dass die Spänchen als Funken verbrennen.

Schlägt man den Feuerstahl auf eine (etwa ebenso hoch gehärtete) Messerklinge, dann werden - wenn überhaupt - kaum nutzbare Funken entstehen, aber der Stahl mit dem schwächeren Materialquerschnitt - das wäre z.B. eine Schneide - wird mit Sicherheit mechanisch beschädigt (Ausbrüche, Kratzer). Mit Gefüge und Härte hat das nichts zu tun.

Das Gesagte bezieht sich auf den richtigen Feuerstahl, wie er seit Jahrtausenden verwendet wird. Solltest Du allerdings einen modernen 'Firestarter' aus einer cer-haltigen Legierung meinen, dann könnte die Temperatur der lange glühenden Funken eine feine Schneide durchaus beschädigen, vermute ich.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ich meine die modernen Feuerstähle ala Light my Fire.

Ich ergänzde das mal im Thema.

Grüße
Micha
 
Hi Assassin!

Bin auch kein hauptberuflicher Messermacher, aber ich denke, daß das Schaben mit der Schneide des Messers am Feuerstahl mit Sicherheit Anlasswirkung an der Schneidkante haben kann. Die Outdoormesser die ich so fabriziere haben deshalb immer eine, dem "Reinforcement-Schnitzdaumen" abgewandte, mehr oder wenige scharfe Kante am Klingenrücken und zusätzlich noch eine Daumenriffelung die auch zum Anreißen und Schaben taugt.
Wie mein Vorredner schon beschrieben hat bleiben öfter mal ganze Krümel kleben. Die glühen dann kurzzeitig (manchmal mehrere Sekunden, je nach Größe!) mit bis zu 3000 Grad. Wenn Dir das auf der mehr als delikaten Schneidkante passiert wird diese mit Sicherheit punktuell angelassen und verliert an dieser Stelle deutlich an Härte.

Aber warum sollte man die Klinge seines mehr als wertvollen Schneidwerkzeuges in einer Notfallsituation an einem Feuerstahl abstumpfen?
Dafür gibt es wie gesagt Messerrücken oder Jimping (im Beschichtungsfall einfach mit ner Feile anschleifen) oder den dafür vorgesehenen Striker der am Firesteel mit dran sein sollte. Alternativ dazu fällt mir noch genug ein um das Ding zu benutzen ohne mein Messer zu mißbrauchen.

Beste Grüße...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hänge mich mal hier ran - auch wenn es ein alter Faden ist:

Habe einen kleinen Wanger ferrocerium Feuerstahl** und könnte den problemlos auch mit dem Klingenrücken zum Funken bringen - soweit kein Problem - aber ich nutze ein kurzes, abgebrochenes Stück von einem Metall-Sägeblatt von meiner Säbelsäge dazu weil ich Zweifel habe bezüglich der Klingenabnutzung.

Nun die Fragen:

  • Wer nutzt sowas tatsächlich mit dem Klingenrücken und wie sieht das dann aus am Messer?
  • Erzeugt der feine Abrieb vom Feuerstab auf Dauer evtl. später Rost auf der rostfreien Klinge?
  • Wie massiv verkratzt man sich das Messer bzw. hat Abriebspuren von Fremdmetall im Messermetall?


** war ein Geschenk bei einer Messerbestellung
 
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