GeHaWe
Mitglied
- Beiträge
- 804
Hoppla
Da scheine ich ja etwas losgetreten zu haben.
Erst mal danke für die viele Post und ein "sorry" an den Mod - wir kommen hier ganz leich off-topic. Wenn es kritisch wird, schiebe mich bitte einfach in ein neues Topic.
Vieleicht erklähre ich hier mal etwas näher:
Diese Pressen dienen eigentlich zur Herstellung von Diamantwerkzeugen (Honleisten, Sägeblätter, Schleifscheiben ...). Dabei wird Metallpulver (Verkaufen wir auch: Kobalt, Bronze, Eisen, WC, Mangan, Titan ... ungefähr 100 Rohmaterialpulver) und Diamantstaub vermischt und in einer Grafitform gepreßt und gleichzeitig erwärmt. Die Pulverkörner versintern dabei, die Diamantkörner werden vom Pulver umschlosen und festgehalten.
Das geschieht bei 600 bis 1300°C.
Ich füge hier mal ein Foto der Sinterkammer ein.
Man erkennt oben und unten 2 Grafitblöcke, Elektroden genannt.
Ich habe mir das jetzt so vorgestellt:
Wir legen eine Grafitplatte mit hohem Widerstand auf die Elektrode. Dann legen wir unser Eisenpaket (besteht aus mehreren Blechen verschiedener Sorten) drauf und dann wieder eine Grafitplatte.
Die Reaktionskammer wird verschlossen und evakuiert. Jetzt pressen wir die Elektroden aufeinander und leiten Strom durch. Es fliessen so ca. 18kA, das ganze wird warm durch den Heiz-Widerstand der Grafitplatten. In der oberen Grafitplatte ist ein Loch, da schieben wir ein Thermoelement (Pt-Rh-Pt) rein, damit wird die Temperatur gemessen und geregelt.
Das Wunderding hat einen Weggeber. Wenn unser Metall teigig wird, also durch den Druck eine plastische Verformung beginnt, dann können wir mit Druck und Temperatur das ganze ziemlich genau steuern.
Wir haben Vakuum, Stickstoff, Argon und Formiergas (N2/92 - H2/8) für die Prozeßkammer zur Auswahl.
Nach einiger Zeit schalten wir den Strom ab und warten, bis die wassergekühlten Elektroden unseren Damast auf Zimmertemperatur gebracht haben. Zykluszeit ca. 15min.
Dann ärgern wir uns, weil es zu warm/zu kalt/zu lang gesintert hat und machen einen neuen Versuch
Die Elektroden haben ca. 180 x 180mm Fläche. Lichte Weite 145mm.
Mit 2 Platten a 40mm bleiben uns 40 bis 60mm Paket-Dicke.
Unsere Demo-Maschine hat 100kVA und 36to, ein150er-Maschinchen mit ca. 50to kann ich auftreiben.
Wenn jemand Lust hat, dann braten wir mal einen Freitag Abend ein paar Versuche.
Ihr bringt den Stahl, Titan, was Ihr wollt, ich bring den Strom und das Grafit.
PS: Ich Könnte unseren Metallurgen fragen, vieleicht macht der auch mit.
PPS: Sorry Damastos, dass ich Dein Thema hier vergewaltige. Übrigens sehr schöne Schliffe - Profiqualität eben
Beste Grüße
Gerhard
Da scheine ich ja etwas losgetreten zu haben.
Erst mal danke für die viele Post und ein "sorry" an den Mod - wir kommen hier ganz leich off-topic. Wenn es kritisch wird, schiebe mich bitte einfach in ein neues Topic.
Vieleicht erklähre ich hier mal etwas näher:
Diese Pressen dienen eigentlich zur Herstellung von Diamantwerkzeugen (Honleisten, Sägeblätter, Schleifscheiben ...). Dabei wird Metallpulver (Verkaufen wir auch: Kobalt, Bronze, Eisen, WC, Mangan, Titan ... ungefähr 100 Rohmaterialpulver) und Diamantstaub vermischt und in einer Grafitform gepreßt und gleichzeitig erwärmt. Die Pulverkörner versintern dabei, die Diamantkörner werden vom Pulver umschlosen und festgehalten.
Das geschieht bei 600 bis 1300°C.
Ich füge hier mal ein Foto der Sinterkammer ein.
Man erkennt oben und unten 2 Grafitblöcke, Elektroden genannt.
Ich habe mir das jetzt so vorgestellt:
Wir legen eine Grafitplatte mit hohem Widerstand auf die Elektrode. Dann legen wir unser Eisenpaket (besteht aus mehreren Blechen verschiedener Sorten) drauf und dann wieder eine Grafitplatte.
Die Reaktionskammer wird verschlossen und evakuiert. Jetzt pressen wir die Elektroden aufeinander und leiten Strom durch. Es fliessen so ca. 18kA, das ganze wird warm durch den Heiz-Widerstand der Grafitplatten. In der oberen Grafitplatte ist ein Loch, da schieben wir ein Thermoelement (Pt-Rh-Pt) rein, damit wird die Temperatur gemessen und geregelt.
Das Wunderding hat einen Weggeber. Wenn unser Metall teigig wird, also durch den Druck eine plastische Verformung beginnt, dann können wir mit Druck und Temperatur das ganze ziemlich genau steuern.
Wir haben Vakuum, Stickstoff, Argon und Formiergas (N2/92 - H2/8) für die Prozeßkammer zur Auswahl.
Nach einiger Zeit schalten wir den Strom ab und warten, bis die wassergekühlten Elektroden unseren Damast auf Zimmertemperatur gebracht haben. Zykluszeit ca. 15min.
Dann ärgern wir uns, weil es zu warm/zu kalt/zu lang gesintert hat und machen einen neuen Versuch
Die Elektroden haben ca. 180 x 180mm Fläche. Lichte Weite 145mm.
Mit 2 Platten a 40mm bleiben uns 40 bis 60mm Paket-Dicke.
Unsere Demo-Maschine hat 100kVA und 36to, ein150er-Maschinchen mit ca. 50to kann ich auftreiben.
Wenn jemand Lust hat, dann braten wir mal einen Freitag Abend ein paar Versuche.
Ihr bringt den Stahl, Titan, was Ihr wollt, ich bring den Strom und das Grafit.
PS: Ich Könnte unseren Metallurgen fragen, vieleicht macht der auch mit.
PPS: Sorry Damastos, dass ich Dein Thema hier vergewaltige. Übrigens sehr schöne Schliffe - Profiqualität eben

Beste Grüße
Gerhard
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: