MF-Lampentester Review - Armytek Barracuda - Thrower mit 2x18650

[AILL]

Einleitung / Vorstellung

Armytek aus Kanada hat uns eine Barracuda zum Testen geschickt. Die Barracuda ist als thrower konzipiert und sehr hochwertig
verarbeitet.

Hier der link zur Herstellerseite: http://armytek.com/armytek-barracuda.-variable-bezel-colors..html


Vielen Dank dafür!



Lieferumfang

Man bekommt die Lampe, ein hochwertiges Holster und ein Säckchen mit Ersatzteilen.



Verpackung:

Die Lampe kommt in einem gelben Kunststoffköfferchen, das ist jetzt nicht so stabil wie ein Pelican-case, dennoch schützt
es den Inhalt völlig ausreichend und sicher.


Inhalt:

Das Säckchen ist im Holster verborgen.


Lampe im mitgelieferten Holster:

Das passt und gibt keinerlei Anlass zu Kritik.


Funktionen, technische Spezifikationen

Messwerte:

Länge: 265mm
Durchmesser am Schalter: 32mm
Durchmesser am Kopf: 64mm (MAG-D: 56,6mm als Vergleich)
Durchmesser des Batterierohres: 25,3mm
Wandstärke des Batterierohres: 3,5mm (!)
Gewicht: 398 Gramm, ohne Akkus

hier ein Größenvergleich mit der MAG-2D:

Ströme:

max: 1,56A
high: 845mA
med: 140mA
low: 41mA

gemessen mit 2 voll aufgeladenen Enerpower 18650ern. Mit sinkender Spannung der Akkus steigen die Ströme etwas an. Aber
selbst auf "max" sind das völlig unkritische Werte.

PWM:

Kein PWM erkennbar. In keiner Leuchtstufe.


Verarbeitung

Die Verarbeitung ist (fast) fehlerlos. Bis auf ein paar winzige Macken mit Anodisierungsfehlern im Bereich der Kühlrippchen
konnte ich nichts entdecken.
Die Anodisierung ist matt-schwarz und die Lampe somit sehr griffig und unrutschig, und das ohne jegliches knurling.

Die Gewinde sind lang, gut gefettet und von jeweils zwei O-Ringen abgedichtet:

Hier kommen erstmals keine Zweifel auf, dass wirklich aus dem Vollen geschöpft wurde. Das ist alles liebevoll
überdimensioniert.

Schalterkappe, ebenfalls aus dem Vollen gefräst, Batteriekontakt mit Metallplättchen an der Feder:

hier zerlegt:

Wenn man diese Teile angreift, merkt man, man hat was Schweres, Wertiges in Händen, alleine der Gang der Gewinde ist
vertrauenerweckend griffig. Muss man in der Hand gehabt haben.

Reflektor:

SMO und sehr tief. Sehr. Wenn man hineinblickt hat man das Gefühl, der Reflektor endet irgendwo im Batterierohr.
Das ist sehr präzise und sehr sauber. Der Bezel ist schwarz und erzeugt keinerlei hässliche Reflexionen.
Ich würde also den schwarzen Bezel bestellen, Armytek bietet ja drei Optionen.


Bedienung, Ergonomie, UI

Tailcap-switch. Forward-clicky.
Bei zugedrehtem head steht stets "max" an. Keine Einschaltverzögerung.
Wenn man den head etwas löst kann man drei weitere modi durch drücken des Schalters erreichen.
Die Bedienung gibt also keine Rätsel auf. Das funktioniert einfach.


Stromversorgung

Die Lampe wird mit 2x18650, alternativ mit 4xCR123 betrieben. Empfohlen sind freilich 2x18650. Die Betriebsspannung ist
angegeben mit 5-17V, also kann man auch 3x18500, 4x16340 etz. hineingeben.

"flat runtime technology" bedeutet gleichbleibende Lichtausbeute über die Laufzeit. Das heißt, die Lampe wird nicht dunkler.


Beamshots, Leistung, Lichtverteilung

Armytek verspricht 1160 LED-Lumen, die LED ist eine XM-L mit U2-Bin. Das scheint nicht unerreichbar, und verglichen mit den
mir vorliegenden Lampen denke ich, dass da durchaus 1000 lm. vorne herauskommen.
Die Lampe wird aber noch von weiteren Testern geprüft werden, und das wird Klarheit schaffen.


Preis/Leistung und Fazit, persönliche (!) Beurteilung

Der Verkaufspreis wird sich wohl in € bei etwa ~120-150 befinden.

Eine hochwertigere Lampe für dieses Geld bekommt man z.Zt. nicht.
Der Mitbewerb muss sich jetzt schon anstrengen dieser kann zur Zeit der
Armytek in punkto Verarbeitung und Materialeinsatz nicht das Wasser reichen.

Das UI ist unkompliziert und praxisgerecht.

Diese Lampe gefällt mir außergewöhnlich gut.

Und hier gehts zur Diskussion.


Andreas

 

[Wotan]

Ich hatte diese Lampe auch zu testen. Lieferumfang und Abmessungen wurden ja schon beschrieben und den ersten Eindruck von Andreas kann ich nur bestätigen. Verarbeitung und Beam sind tadelos.
Da ich es nicht so mit den Tests habe beschränke ich mich aufs praktische/nutzen.

Normalerweise bevorzugen ich Lampen mit "Heckschalter", der auch bei dieser Lampe einwandfrei funktioniert. Allerdings habe ich hier auch gemerkt, daß ab einer gewissen Länge der "Mittelschalter" alà Maglite doch einen höheren Komfort bietet. Wenn die Lampe durchgehend eingeschaltet ist, egalisiert das allerdings.
Doch mal ehrlich, wann hat man so eine starke Lampe durchgehend an ?
Das Umstellen auf den dimmbaren Mod, durch lösen des Kopfgewindes geht recht leicht, aber eben nur mit hilfe der zweiten Hand.

Größenvergleich mit anderen Lampen:
Surefire M6,LegionII,Barracuda und MX25C2

Beamshots, Leistung, Lichtverteilung
Links MX25C2, rechts Barracuda. Abstand etwa 2meter

Barracuda Outdoor

Neofab Legion II

Wie man auf dem Beamshot sieht, ist die Barracuda recht eng fokusiert. Daraus ergibt sich aber sehr gute Reichweite mit guter Ausleuchtung, ohne Dounats. Real war die Lampe nicht so gelb wie auf dem Bild !

Preis/Leistung und Fazit, persönliche (!) Beurteilung

Im "Dimmmodus" sind die Leuchtstufen einfach durch zuschalten. Will man allerdings von hier auf "high" oder umgegehrt schalten, geht das nur mit der zweiten Hand.
Ist eben etwas gewöhnbedürftig.

ABER,
für den momentanen Verkaufspreis von $130 bekommt man eine stabile, gut verarbeitete und leuchtstarke Lampe !

 

[ichoderso]

Ok, etwas verspätet, und ich möchte auch nichts bereits gesagtes wiederholen, ein paar Dinge möcht ich dann doch noch loswerden, ich mache es kurz:

Die Ströme hat Andreas ja bereits gemessen, und natürlich korrekt, bei Maximalleistung steigt der Strom von etwa 1,5A bei vollem Akku auf etwa 2,15A bei fast leerem Akku an, also für die meisten vernünftigen Akkus alles kein Problem.

Mit meinem Luxmeter habe ich mal die Barracuda mit der kleineren Predator verglichen, auf 1 Meter Entfernung ist die gemessene Leuchtstärke mehr als 3 Mal so hoch, 22000 Lux bei der Predator, 68000 bei der Barracuda!!

Die Helligkeit in Lumen ist auch auf fast das 3fache gestiegen, knapp 400 gemessene Lumen bei der Predator, etwas über 950 bei der Barracuda.

Thermisch scheint alles sehr gut durchdacht und ausgeführt zu sein, die Helligkeit sinkt unmittelbar nach dem Einschalten nur minimal ab und bleibt auch während der Laufzeit fast konstant (weniger als 3%). Abgesehen von dem gut regelnden Treiber schließt das auf eine gute Wärmeabfuhr direkt von dem LED Chip zum Gehäuse, hier liegen bei den meisten Lampen die Probleme, angefangen von schlecht durchdachten LED Platinen bis hin zu viel zu dicken Schichten von Wärmeleitkleber zwischen der LED Platine und dem Gehäuse....

Mein persönliches Fazit: Wertige Lampe, sicher ein angemessenes Preis Leistungsverhältniss.
Einen Schönheitspreis würde ich ihr nicht verleihen, aber das ist nicht das Wichtigste an einer Lampe. Bedienung und UI einfach und für die meisten Anwendungen ausreichend.

viele Grüße,
Jens

 

[AILL]

Wie versprochen hier noch eine Laufzeitmessung:

Die Armytek Barracuda hält was sie verspricht. Völlig flache Regelung über fast zwei Stunden mit geringem Abfall am Anfang, den Jens ja schon beschrieben hat. Nach 1 Stunde 50 fängt sie an zu blinken und zeigt somit den fälligen Akku-Wechsel an. Sehr brav! Akkuspannumg ~ 3,15V.

Damit ist die Lampe auch mit ungeschützten Akkus verwendbar. Wenngleich dafür kein Anlass besteht, zumal das Batterierohr völlig ausreichend dimensioniert ist und sowohl in der Länge als auch im Durchmesser sämtliche mir vorliegenden 18650er in Doppelausführung willig schluckt.

Andreas