Rock'n'Roll
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Boas,
wir ersparen uns die ausführliche Beschreibung des Entscheidungsprozesses, der den Erwerb des Les George VECP 2.0 betrifft. Eine längere Geschichte! Mit mehreren Anläufen. Seit Anfang November ist „George“ unser ständiger Begleiter. In der hinteren linken Jeanstasche, der rechten Jackentasche oder gleich in der Hand. Als zweites, etwas handlicheres Exemplar, dient anstelle des Small Sebenza zur Zeit wieder mal unser Spyderco Techno - doch dazu später mehr.
Während und eine ganze Weile nach dem Auspacken ist uns wahrhaftig zunächst die Spucke weggeblieben. We were deeply impressed!! Bilder können die Wertigkeit nicht annähernd transportieren, die dieses Messer live vermittelt: Optik, Haptik, Handlage, die Größe, das Gewicht, das Finish - und nicht zu vergessen, der Gebrauch …
Die Oberflächenbearbeitung von Titangriffschalen und Klinge ist eine Augenweide. Das Stonewash-Finish ist sehr unempfindlich und alles ist rund und seidenmatt poliert, was die Handhabung zu einem echten Freudenfest werden läßt. Bei diesen samten anmutenden Scales liegt „George“ sicher in der Hand. Die ausgeprägte Zeigefingermulde, der üppig bemessene Griff und die smoothen Jimpings auf dem Klingenrücken gewähren bei diversen Handlagen festen und bequemen Halt. Nirgends - weder im geöffneten, noch im geschlossenen Zustand - gibt es störende Ecken oder Kanten. 158,76 Gramm Gesamtgewicht vermitteln dabei ein grundsolides Feeling. Man will das Messer einfach nicht wieder aus der Hand legen. Der edle und angenehme Werkstoff Titan in Vollendung .
Erfreulich sind auch die Schrauben, die ohne Schnickschnack mit einfachen Torx-Bits (T6 bis T10) bedient werden können. Die Achsschraube ist nicht fixiert und somit zunächst einmal nach gusto justierbar (fast so simpel, wie bei den Foldern von Emerson, bei denen ja ein schlichter Schraubenzieher ausreicht). Das macht u.E. Sinn. Nach einer „Probe-Zeit“ mit leicht variierenden Anzugsmomenten läßt sich ermitteln, wo genau die Achsschraube fixiert werden sollte, damit die Klinge gleichbleibend wunschgemäß läuft.
Die Klingenzentrierung kann schon mal - das haben unsere Recherchen ergeben - aus dem Lot geraten, wenn die Achsschraube gelockert wird. So auch bei „George“. Ist die Klinge nur dadurch wieder mittig zu stellen, daß die Achsschraube (zu) fest angezogen wird, kann Abhilfe geschaffen werden. Les George selbst hat hierzu eine einfache und wirkungsvolle Anleitung gegeben:
„1. Open blade to 90 degrees and tighten pivot so that it is really tight.
2. Close the blade and loosen frame screws so they aren’t tight, but still holding the frame together.
3. While the blade is still in the closed position, pull blade towards the side you want the blade to move.
4. While pulling blade, tighten the frame screws.
5. Loosen the pivot and adjust it to the desired tension.”
Es funktioniert! Nach durchgeführter „Operation“ hat das Anzugsmoment der Achsschraube tatsächlich keinen Einfluß mehr auf die Klingenzentrierung.
Nach zwei Tagen regem Gebrauch haben wir die für uns „richtige“ Einstellung gefunden. Die Klinge läßt sich - bei strengem Detent - sowohl aufflicken (was anfangs unmöglich erscheint, dann aber mit etwas Übung wunderbar funktioniert) als auch smooth öffnen und schließen, ohne einem dabei gelegentlich schwerkraftbedingt auf die Finger zu fallen. Die Achsschraube hält dabei eine Weile die Stellung, so daß es nicht unmittelbar notwendig ist, sie zu fixieren, also noch etwas „Spielraum“ bleibt.
Die geöffnete Klinge steht in alle Richtungen felsenfest. In der Klingenrampe findet sich eine annähernd halbrunde Ausbuchtung - das Gegenstück zum Stop-Pin - in der dieser bestens aufgehoben ist, wenn die Lockbar im ersten Drittel sauber einrastet - ohne sich zu verbeißen. Ebenfalls fein poliert das Ganze. Sieht klasse aus. Solidität, Liebe zum Detail und meisterliche Verarbeitung auch hier. Eine insgesamt runde Sache, die einen sehr guten und vertrauenerweckenden Eindruck macht.
Noch erfreulicher ist die Verwendung des Carpenter-Stahls CTS-XHP, den wir mittlerweile schon anderweitig schätzen gelernt haben. Er bildet eine hochfeine - und dabei stabile - Schneide, die sich am Sharpmaker im Bedarfsfall ausgesprochen leicht und schnell wieder herstellen läßt. So weit, so gut. Zur Sache: Äpfel schälen und zerkleinern? Einmal!! Edamer in schlanke Scheiben, Tomaten? Kein Thema. Hartplastik-Flaschen in Scheiben, anschließend feine Papierstreifen, dann rasieren? No problem. Zweifellos ein heißes Eisen !
Der Clip? Zunächst etwas gewöhnungsbedürftig von Seiten der Optik. Exzellent im Gebrauch. Bei gut austarierter Spannung hält der „Löffel“ den Folder taschenschonend und sicher in der 501 fest. Er erlaubt durch seine abstehende „Spitze“ ein schnelles und bequemes Ziehen des Messers. Trotz der nicht gerade geringen Größe - das VECP spielt in der Liga Umnumzaan, Large Sebenza, SBH oder Strider SNG - läßt sich „George“ gut in einer der vorderen oder hinteren Jeanstaschen tragen. Auch beim Autofahren.
Durch die Keilform bedingt, lugt bei Tip-up-Trageweise (Tip-down möglich) nur ein unscheinbares metallenes Dreieck mit etwas schwarzem G-10 aus der Tasche hervor. Dieses Dreieck mit den zwei exponierten Kanten sollte - auch wenn nicht explizit so vorgesehen - im Falle eines Falles als Glasbrecher funktionieren können. Wenn man das VECP - den Klingenrücken zum Handinneren gewandt - fest umschließt und den Daumen auf das halbrunde Griffende legt, hat man eine Art Faustkeil in der Hand, vermittels dessen sich eine Menge Kraft ausüben läßt.
Der Werdegang
Als erschwingliche Mid-Tech-Variante seines überaus erfolgreichen Rockeye-Folders (ab 2009) - und um den Fertigungsprozeß zu vereinfachen, zu verkürzen und zu optimieren - hat Les George 2010 das Projekt VECP (Value Engineering Change Proposal) ins Leben gerufen und den Titan-Framelock-Folder 2011 vorgestellt. Die ersten Exemplare gingen weg wie warme Semmeln. Bereits 2012 kam die geänderte Version 2.0 (Griffschalen stonewashed, andere - nicht mehr schwarze - Achsschraube, „radioactive shaped“ Thumbstuds, unstrukturierter G-10-Backspacer, Anpassungen am Framelock, Logo tiefschwarz).
Es gibt farbig anodisierte Clips, Titan-Spacer, sowie Sondereditionen mit speziellen Klingen (SM-100/NiTiNOL 60) und/oder farbig anodisierten Titan-Griffschalen. Wir bevorzugen unser schlichtes Exemplar. Keep it simple!
The Carpenters - Les George VECP 2.0 und das Spyderco Techno von Marcin Slysz
Das Spyderco Techno gehört neben dem Small Sebenza 21 zu unseren meistgetragenen EDCs. Es war unser erstes hochwertiges Messer und wir haben es von Anfang an geliebt. Das hat auch im Verlauf unterschiedlichster Neuerwerbungen nicht nachgelassen. Gekauft insbesondere des Designs und des „überzeugenden“ Auftritts wegen - ebenfalls ohne es je in der Hand gehabt zu haben - waren wir dann ebenso begeistert von der superben Fertigungsqualität und Haptik. Wir hatten es dabei, als wir „George“ vom Postamt abgeholt haben.
Wir haben nicht schlecht gestaunt als wir das VECP 2.0 in die Hand nahmen. Dieselbe Haptik, dasselbe Feeling. Rechte Hand das Les George, linke Hand das Techno. Daumen auf die Jimpings, die Finger gleiten über die Griffschalen: Dasselbe Messer?? Es kommt einem so vor und wenn nicht die unterschiedliche Länge wäre - man hätte ein Problem, auf Anhieb zu entscheiden, welches Messer in welcher Hand liegt. Bei näherer Inaugenscheinnahme haben wir zahlreiche Gemeinsamkeiten festgestellt:
O Identische Art des polierten Stonewash-Finish von Titan-Scales und Klinge (Optik wie Haptik)
O Superbe Fertigungsqualität bis ins Detail
O Solides Gewicht in der jeweiligen Klasse
O Art der Kantenbrechung der Griffschalen
O Gestalt des Griffendes
O Verwendung des exzellenten Carpenter CTS-XHP (Toughness & Schärfbarkeit)
O Flachschliff (beim Techno vollständig bei 4,5 mm, beim VECP bei 3,81 mm)
O G-10-Backspacer, Torx-Schrauben
O Art und Größe der Jimpings
O Ausgeprägte Fingermulde in der Griffschale
O Insgesamt polarisierendes Design
Wer das Techno mag, es aber als zu klein empfindet, bekommt mit dem VECP 2.0 den „Großen Bruder“. Wobei die Klingenstärke dazu - entgegen der 4,5 mm beim Techno - „nur“ 3,81 mm beträgt, was der Schneidfreudigkeit entgegenkommt.
Beide Folder entstanden etwa zur selben Zeit (2011 / 2012). Sieht man sich Marcins Custom „Mouse“ an, sind die Gemeinsamkeiten noch größer. Die Art der Kantenbrechung ist hier so gut wie identisch. Kein Draht-Clip (der Clip ist hier auch aus Titan). Es gibt keine Vorbereitung für den Clip auf der Liner-abgewandten Seite. Es befindet sich auf der Clip-Seite keine Torx-Schraube auf der Klingenachse.
Wir fanden bei unseren Recherchen folgende treffliche Aussage eines Enthusiasten: „I like the Techno a lot. I carry and use it daily - I haven't had any problems with its looks, size, blade thickness, edge geometry, ergonomics, etc. It is definitely not a knife for everyone, that's for sure. But it's a knife for me.“
Am Ende bleibt zu sagen: „Was ein Small und ein Large Sebenza verbindet, das verbindet nach unserem persönlichen Empfinden in wesentlichen Merkmalen auch das Spyderco Techno mit Les George’s VECP 2.0. Während die Sebies insgesamt schlanker, leichter und damit etwas schneidfreudiger daherkommen, hat man mit der Combi Techno/VECP 2.0 Spaß, wenn es mal etwas mehr sein darf. Eine Eigenart, die ja auch auf die kleinen und großen Hasenfüsse zutrifft. Sehr schön, täglich zwischen drei dieser kongenialen EDC-Paare wählen zu können - ganz nach Laune .
Wer Les George’s VECP 2.0 erwirbt, wird ein insgesamt exzellentes Messer von hoher Wertigkeit in der Hand halten dürfen .
Les George VECP 2.0
Gesamtlänge: 21,27 cm
Länge geschlossen: 12,4 cm
Klingenlänge: 86 mm (scharf 89 mm, die Schneidfase entlang gemessen), abweichendes Les-George-Logo auf der Klinge zur zweifelsfreien Unterscheidung der CNC-Version von einer vollständig per Hand geschliffenen Custom-Klinge (z.B. Rockeye)
Klinge: 3,81mm CTS-XHP (“CNC flat ground to 0,15 mm before sharpening”), Fehlschärfe, Satin-Stonewash poliert
Phosphor-Bronze-Washer
Beidseitige Thumbstuds (“Radioactive Shaped”)
Titan-Framelock
Hinderer Lock Bar Stabilizer
Griffmaterial: 3,81 mm starke Titan-Griffschalen im Stonewash-Finish
Griffstärke: 1,2 cm (1,7 cm inkl. Clip)
Griffhöhe: zwischen 3,5 (Klingenachse) und 2,5 cm
Torx-Schraubenmaße: Klingenachse T10, Griffschrauben T8, Thumbstud T7, Clip T6
Back Spacer: Unstrukturiertes schwarzes G-10
Custom-Titan-3-Loch-Pocket-Clip (Tip up / Tip down, right-hand)
Lanyard Hole (4 mm)
Gewicht: 158,76 Gramm
We present
Das VECP 2.0 im Ganzen
Das VECP 2.0 im Schnitt und in der Hand
Das VECP 2.0 im Detail
Das VECP 2.0 im Vergleich mit dem Techno und anderen Konsorten
Die Jukebox mit Mickey Jupp’s Legend: „Georgia George“ (http://www.youtube.com/watch?v=WAg_qsT4nRY)
Aus Monte Gordo
Johnny & Rock’n‘Roll
wir ersparen uns die ausführliche Beschreibung des Entscheidungsprozesses, der den Erwerb des Les George VECP 2.0 betrifft. Eine längere Geschichte! Mit mehreren Anläufen. Seit Anfang November ist „George“ unser ständiger Begleiter. In der hinteren linken Jeanstasche, der rechten Jackentasche oder gleich in der Hand. Als zweites, etwas handlicheres Exemplar, dient anstelle des Small Sebenza zur Zeit wieder mal unser Spyderco Techno - doch dazu später mehr.
Während und eine ganze Weile nach dem Auspacken ist uns wahrhaftig zunächst die Spucke weggeblieben. We were deeply impressed!! Bilder können die Wertigkeit nicht annähernd transportieren, die dieses Messer live vermittelt: Optik, Haptik, Handlage, die Größe, das Gewicht, das Finish - und nicht zu vergessen, der Gebrauch …
Die Oberflächenbearbeitung von Titangriffschalen und Klinge ist eine Augenweide. Das Stonewash-Finish ist sehr unempfindlich und alles ist rund und seidenmatt poliert, was die Handhabung zu einem echten Freudenfest werden läßt. Bei diesen samten anmutenden Scales liegt „George“ sicher in der Hand. Die ausgeprägte Zeigefingermulde, der üppig bemessene Griff und die smoothen Jimpings auf dem Klingenrücken gewähren bei diversen Handlagen festen und bequemen Halt. Nirgends - weder im geöffneten, noch im geschlossenen Zustand - gibt es störende Ecken oder Kanten. 158,76 Gramm Gesamtgewicht vermitteln dabei ein grundsolides Feeling. Man will das Messer einfach nicht wieder aus der Hand legen. Der edle und angenehme Werkstoff Titan in Vollendung .
Erfreulich sind auch die Schrauben, die ohne Schnickschnack mit einfachen Torx-Bits (T6 bis T10) bedient werden können. Die Achsschraube ist nicht fixiert und somit zunächst einmal nach gusto justierbar (fast so simpel, wie bei den Foldern von Emerson, bei denen ja ein schlichter Schraubenzieher ausreicht). Das macht u.E. Sinn. Nach einer „Probe-Zeit“ mit leicht variierenden Anzugsmomenten läßt sich ermitteln, wo genau die Achsschraube fixiert werden sollte, damit die Klinge gleichbleibend wunschgemäß läuft.
Die Klingenzentrierung kann schon mal - das haben unsere Recherchen ergeben - aus dem Lot geraten, wenn die Achsschraube gelockert wird. So auch bei „George“. Ist die Klinge nur dadurch wieder mittig zu stellen, daß die Achsschraube (zu) fest angezogen wird, kann Abhilfe geschaffen werden. Les George selbst hat hierzu eine einfache und wirkungsvolle Anleitung gegeben:
„1. Open blade to 90 degrees and tighten pivot so that it is really tight.
2. Close the blade and loosen frame screws so they aren’t tight, but still holding the frame together.
3. While the blade is still in the closed position, pull blade towards the side you want the blade to move.
4. While pulling blade, tighten the frame screws.
5. Loosen the pivot and adjust it to the desired tension.”
Es funktioniert! Nach durchgeführter „Operation“ hat das Anzugsmoment der Achsschraube tatsächlich keinen Einfluß mehr auf die Klingenzentrierung.
Nach zwei Tagen regem Gebrauch haben wir die für uns „richtige“ Einstellung gefunden. Die Klinge läßt sich - bei strengem Detent - sowohl aufflicken (was anfangs unmöglich erscheint, dann aber mit etwas Übung wunderbar funktioniert) als auch smooth öffnen und schließen, ohne einem dabei gelegentlich schwerkraftbedingt auf die Finger zu fallen. Die Achsschraube hält dabei eine Weile die Stellung, so daß es nicht unmittelbar notwendig ist, sie zu fixieren, also noch etwas „Spielraum“ bleibt.
Die geöffnete Klinge steht in alle Richtungen felsenfest. In der Klingenrampe findet sich eine annähernd halbrunde Ausbuchtung - das Gegenstück zum Stop-Pin - in der dieser bestens aufgehoben ist, wenn die Lockbar im ersten Drittel sauber einrastet - ohne sich zu verbeißen. Ebenfalls fein poliert das Ganze. Sieht klasse aus. Solidität, Liebe zum Detail und meisterliche Verarbeitung auch hier. Eine insgesamt runde Sache, die einen sehr guten und vertrauenerweckenden Eindruck macht.
Noch erfreulicher ist die Verwendung des Carpenter-Stahls CTS-XHP, den wir mittlerweile schon anderweitig schätzen gelernt haben. Er bildet eine hochfeine - und dabei stabile - Schneide, die sich am Sharpmaker im Bedarfsfall ausgesprochen leicht und schnell wieder herstellen läßt. So weit, so gut. Zur Sache: Äpfel schälen und zerkleinern? Einmal!! Edamer in schlanke Scheiben, Tomaten? Kein Thema. Hartplastik-Flaschen in Scheiben, anschließend feine Papierstreifen, dann rasieren? No problem. Zweifellos ein heißes Eisen !
Der Clip? Zunächst etwas gewöhnungsbedürftig von Seiten der Optik. Exzellent im Gebrauch. Bei gut austarierter Spannung hält der „Löffel“ den Folder taschenschonend und sicher in der 501 fest. Er erlaubt durch seine abstehende „Spitze“ ein schnelles und bequemes Ziehen des Messers. Trotz der nicht gerade geringen Größe - das VECP spielt in der Liga Umnumzaan, Large Sebenza, SBH oder Strider SNG - läßt sich „George“ gut in einer der vorderen oder hinteren Jeanstaschen tragen. Auch beim Autofahren.
Durch die Keilform bedingt, lugt bei Tip-up-Trageweise (Tip-down möglich) nur ein unscheinbares metallenes Dreieck mit etwas schwarzem G-10 aus der Tasche hervor. Dieses Dreieck mit den zwei exponierten Kanten sollte - auch wenn nicht explizit so vorgesehen - im Falle eines Falles als Glasbrecher funktionieren können. Wenn man das VECP - den Klingenrücken zum Handinneren gewandt - fest umschließt und den Daumen auf das halbrunde Griffende legt, hat man eine Art Faustkeil in der Hand, vermittels dessen sich eine Menge Kraft ausüben läßt.
Der Werdegang
Als erschwingliche Mid-Tech-Variante seines überaus erfolgreichen Rockeye-Folders (ab 2009) - und um den Fertigungsprozeß zu vereinfachen, zu verkürzen und zu optimieren - hat Les George 2010 das Projekt VECP (Value Engineering Change Proposal) ins Leben gerufen und den Titan-Framelock-Folder 2011 vorgestellt. Die ersten Exemplare gingen weg wie warme Semmeln. Bereits 2012 kam die geänderte Version 2.0 (Griffschalen stonewashed, andere - nicht mehr schwarze - Achsschraube, „radioactive shaped“ Thumbstuds, unstrukturierter G-10-Backspacer, Anpassungen am Framelock, Logo tiefschwarz).
Es gibt farbig anodisierte Clips, Titan-Spacer, sowie Sondereditionen mit speziellen Klingen (SM-100/NiTiNOL 60) und/oder farbig anodisierten Titan-Griffschalen. Wir bevorzugen unser schlichtes Exemplar. Keep it simple!
The Carpenters - Les George VECP 2.0 und das Spyderco Techno von Marcin Slysz
Das Spyderco Techno gehört neben dem Small Sebenza 21 zu unseren meistgetragenen EDCs. Es war unser erstes hochwertiges Messer und wir haben es von Anfang an geliebt. Das hat auch im Verlauf unterschiedlichster Neuerwerbungen nicht nachgelassen. Gekauft insbesondere des Designs und des „überzeugenden“ Auftritts wegen - ebenfalls ohne es je in der Hand gehabt zu haben - waren wir dann ebenso begeistert von der superben Fertigungsqualität und Haptik. Wir hatten es dabei, als wir „George“ vom Postamt abgeholt haben.
Wir haben nicht schlecht gestaunt als wir das VECP 2.0 in die Hand nahmen. Dieselbe Haptik, dasselbe Feeling. Rechte Hand das Les George, linke Hand das Techno. Daumen auf die Jimpings, die Finger gleiten über die Griffschalen: Dasselbe Messer?? Es kommt einem so vor und wenn nicht die unterschiedliche Länge wäre - man hätte ein Problem, auf Anhieb zu entscheiden, welches Messer in welcher Hand liegt. Bei näherer Inaugenscheinnahme haben wir zahlreiche Gemeinsamkeiten festgestellt:
O Identische Art des polierten Stonewash-Finish von Titan-Scales und Klinge (Optik wie Haptik)
O Superbe Fertigungsqualität bis ins Detail
O Solides Gewicht in der jeweiligen Klasse
O Art der Kantenbrechung der Griffschalen
O Gestalt des Griffendes
O Verwendung des exzellenten Carpenter CTS-XHP (Toughness & Schärfbarkeit)
O Flachschliff (beim Techno vollständig bei 4,5 mm, beim VECP bei 3,81 mm)
O G-10-Backspacer, Torx-Schrauben
O Art und Größe der Jimpings
O Ausgeprägte Fingermulde in der Griffschale
O Insgesamt polarisierendes Design
Wer das Techno mag, es aber als zu klein empfindet, bekommt mit dem VECP 2.0 den „Großen Bruder“. Wobei die Klingenstärke dazu - entgegen der 4,5 mm beim Techno - „nur“ 3,81 mm beträgt, was der Schneidfreudigkeit entgegenkommt.
Beide Folder entstanden etwa zur selben Zeit (2011 / 2012). Sieht man sich Marcins Custom „Mouse“ an, sind die Gemeinsamkeiten noch größer. Die Art der Kantenbrechung ist hier so gut wie identisch. Kein Draht-Clip (der Clip ist hier auch aus Titan). Es gibt keine Vorbereitung für den Clip auf der Liner-abgewandten Seite. Es befindet sich auf der Clip-Seite keine Torx-Schraube auf der Klingenachse.
Wir fanden bei unseren Recherchen folgende treffliche Aussage eines Enthusiasten: „I like the Techno a lot. I carry and use it daily - I haven't had any problems with its looks, size, blade thickness, edge geometry, ergonomics, etc. It is definitely not a knife for everyone, that's for sure. But it's a knife for me.“
Am Ende bleibt zu sagen: „Was ein Small und ein Large Sebenza verbindet, das verbindet nach unserem persönlichen Empfinden in wesentlichen Merkmalen auch das Spyderco Techno mit Les George’s VECP 2.0. Während die Sebies insgesamt schlanker, leichter und damit etwas schneidfreudiger daherkommen, hat man mit der Combi Techno/VECP 2.0 Spaß, wenn es mal etwas mehr sein darf. Eine Eigenart, die ja auch auf die kleinen und großen Hasenfüsse zutrifft. Sehr schön, täglich zwischen drei dieser kongenialen EDC-Paare wählen zu können - ganz nach Laune .
Wer Les George’s VECP 2.0 erwirbt, wird ein insgesamt exzellentes Messer von hoher Wertigkeit in der Hand halten dürfen .
Les George VECP 2.0
Gesamtlänge: 21,27 cm
Länge geschlossen: 12,4 cm
Klingenlänge: 86 mm (scharf 89 mm, die Schneidfase entlang gemessen), abweichendes Les-George-Logo auf der Klinge zur zweifelsfreien Unterscheidung der CNC-Version von einer vollständig per Hand geschliffenen Custom-Klinge (z.B. Rockeye)
Klinge: 3,81mm CTS-XHP (“CNC flat ground to 0,15 mm before sharpening”), Fehlschärfe, Satin-Stonewash poliert
Phosphor-Bronze-Washer
Beidseitige Thumbstuds (“Radioactive Shaped”)
Titan-Framelock
Hinderer Lock Bar Stabilizer
Griffmaterial: 3,81 mm starke Titan-Griffschalen im Stonewash-Finish
Griffstärke: 1,2 cm (1,7 cm inkl. Clip)
Griffhöhe: zwischen 3,5 (Klingenachse) und 2,5 cm
Torx-Schraubenmaße: Klingenachse T10, Griffschrauben T8, Thumbstud T7, Clip T6
Back Spacer: Unstrukturiertes schwarzes G-10
Custom-Titan-3-Loch-Pocket-Clip (Tip up / Tip down, right-hand)
Lanyard Hole (4 mm)
Gewicht: 158,76 Gramm
We present
Das VECP 2.0 im Ganzen
Das VECP 2.0 im Schnitt und in der Hand
Das VECP 2.0 im Detail
Das VECP 2.0 im Vergleich mit dem Techno und anderen Konsorten
Die Jukebox mit Mickey Jupp’s Legend: „Georgia George“ (http://www.youtube.com/watch?v=WAg_qsT4nRY)
Aus Monte Gordo
Johnny & Rock’n‘Roll