Inspiriert durch diesen Faden hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=85983&highlight=czech und das MM 2/2007 (da gibt es eine Übersicht über klassische Jagdmesser in Hirschhorn) habe ich mich daran erinnert, dass ich Bekannte habe, die im Nachbarort von Mikulasovice leben (aus Mikulasovice kommen die Mikov Messer). Diese Bekannten bat ich mir mal eine Vollversion des Jagdmessers zu besorgen (d.h. zusätzlich mit Kapselheber, Dosenöffner und Korkenzieher. Ich mache ja doch öfter Weinflaschen auf, als dass ich Fische ausnehme).
Der Bekannte hat das Messer direkt im Werksverkauf erstanden – nach eigenen Angaben „aus einer Kiste voller Messer das eine ausgewählt“. Das legt natürlich eine Werksbesichtigung nahe, die ich dieses Jahr noch unternehmen werde und bei Interesse hier darüber berichten werde.
Doch nun zum Objekt:
Das Messer hat
• Klinge, feststellbar über Backlock
• Aufbrechklinge
• Knochensäge
• Kapselheber
• Dosenöffner
• Korkenzieher
• Hirschhornschalen
Klingenmaterial ist 440A. Die kurzen Werkzeuge sitzen sehr stramm, die langen lassen sich dagegen deutlich leichter öffnen. Die Klinge sitzt wackelfrei fest und der Backlock hält. Die Klinge sitzt auch in geschlossenem Zustand fest und es besteht keine Gefahr, sich an der geschlossenen Spitze zu stechen oder Ähnliches. Auch ein Pluspunkt: die Schneide kommt in geschlossenem Zustand nirgends an.
Leider nicht immer geboten, aber hier richtig gemacht: der Dosenöffner sitzt auf der richtigen Seite des Messers.
Die Schärfe der beiden Klingen ist mäßig und gerade noch zum Armhaarrasieren tauglich. Wie sich der Stahl im Alltag (bei mir: Küche, Garten, Trekking) hält, kann ich noch nicht sagen.
Die Säge ist, wie es sein soll, am Rücken schmaler als an der Schneide.
Es gibt keine fühl- und sichtbaren Kanten an den Werkzeugen und den Linern, das Messer liegt gut in der Hand.
Die Nieten hätten etwas sauberer gesetzt werden können. Auffällig finde ich jedoch die linke Griffschale, die etwas lieblos angefertigt wurde:
.
Das hätten die durchaus sorgfältiger schleifen oder sorgfältiger auswählen können. Der Funktion tut das jedoch keinen Abbruch, und durch diese doch sehr dreidimensionale Struktur liegts noch besser in der Hand - und ist real lange nicht so auffälig wie auf dem Bild.
Geliefert wird das Ganze in einem Display mit Betriebsanleitung in (korrektem!) Deutsch (Pflege- und Schärfhinweise*) sowie einem richtig gut gemachten mehrsprachigem Katalog. Und es gibt eine ganz vernünftig gemachte Ledertasche mit Druckknopf, in der das Messer recht stramm sitzt und selbst bei geöffnetem Druckknopf nicht herausfallen kann.:
Im Katalog sind einige Modelle aufgeführt, die man auf der HP nicht findet. Besonders interessant finde ich das Vorwort, das die Geschichte des Messerbaus in Mikulasovice beschreibt.
Anbei noch ein Bild zusammen mit dem Vorgänger aus Anfang der 90er, mit Imitatgriffschalen:
.
Auffallend ist die andere Klinge – die heutige Form ist deutlich alltagstauglicher. Auch die Säge und die Aufbrechklinge wurden geändert, wenn auch nur sehr behutsam. Gleich geblieben ist der Aufbau mit den Alulinern sowie die drei kurzen Werkzeuge. Auch ist die Gürteltasche hochwertiger als die aus den 90ern.
Alles in allem ein schönes Messer, wie ich finde, und trotz des einen Mangels (die unglückliche Griffschale) qualitativ ganz gut. Es liegt gut in der Hand, mir gefällts und ich habe ohnehin eine Verbindung zu Tschechien. Es wird erst einmal eine ganze Weile mein neues EDC sein.
Preislich liegt das Messer um die 80€ und damit ist es kein Sonderschnäppchen mehr.
*(einzig merkwürdiger Punkt der Betriebsanleitung: man soll das Messer „auf einem Schleifstein der Körnung 250µM schleifen und danach auf Leder abziehen“. 250µM wären eine Körnung von ca. 80…ich glaube, die meinen einen Schleifstein mit 250er Mesh, aber auch da wäre der Sprung von 250 auf Leder doch recht groß…)
PS: wenn bessere Bilder gewünscht sind: melden, dann mache ich das.
Der Bekannte hat das Messer direkt im Werksverkauf erstanden – nach eigenen Angaben „aus einer Kiste voller Messer das eine ausgewählt“. Das legt natürlich eine Werksbesichtigung nahe, die ich dieses Jahr noch unternehmen werde und bei Interesse hier darüber berichten werde.
Doch nun zum Objekt:


Das Messer hat
• Klinge, feststellbar über Backlock
• Aufbrechklinge
• Knochensäge
• Kapselheber
• Dosenöffner
• Korkenzieher
• Hirschhornschalen
Klingenmaterial ist 440A. Die kurzen Werkzeuge sitzen sehr stramm, die langen lassen sich dagegen deutlich leichter öffnen. Die Klinge sitzt wackelfrei fest und der Backlock hält. Die Klinge sitzt auch in geschlossenem Zustand fest und es besteht keine Gefahr, sich an der geschlossenen Spitze zu stechen oder Ähnliches. Auch ein Pluspunkt: die Schneide kommt in geschlossenem Zustand nirgends an.
Leider nicht immer geboten, aber hier richtig gemacht: der Dosenöffner sitzt auf der richtigen Seite des Messers.
Die Schärfe der beiden Klingen ist mäßig und gerade noch zum Armhaarrasieren tauglich. Wie sich der Stahl im Alltag (bei mir: Küche, Garten, Trekking) hält, kann ich noch nicht sagen.
Die Säge ist, wie es sein soll, am Rücken schmaler als an der Schneide.
Es gibt keine fühl- und sichtbaren Kanten an den Werkzeugen und den Linern, das Messer liegt gut in der Hand.
Die Nieten hätten etwas sauberer gesetzt werden können. Auffällig finde ich jedoch die linke Griffschale, die etwas lieblos angefertigt wurde:

Das hätten die durchaus sorgfältiger schleifen oder sorgfältiger auswählen können. Der Funktion tut das jedoch keinen Abbruch, und durch diese doch sehr dreidimensionale Struktur liegts noch besser in der Hand - und ist real lange nicht so auffälig wie auf dem Bild.
Geliefert wird das Ganze in einem Display mit Betriebsanleitung in (korrektem!) Deutsch (Pflege- und Schärfhinweise*) sowie einem richtig gut gemachten mehrsprachigem Katalog. Und es gibt eine ganz vernünftig gemachte Ledertasche mit Druckknopf, in der das Messer recht stramm sitzt und selbst bei geöffnetem Druckknopf nicht herausfallen kann.:


Im Katalog sind einige Modelle aufgeführt, die man auf der HP nicht findet. Besonders interessant finde ich das Vorwort, das die Geschichte des Messerbaus in Mikulasovice beschreibt.
Anbei noch ein Bild zusammen mit dem Vorgänger aus Anfang der 90er, mit Imitatgriffschalen:

Auffallend ist die andere Klinge – die heutige Form ist deutlich alltagstauglicher. Auch die Säge und die Aufbrechklinge wurden geändert, wenn auch nur sehr behutsam. Gleich geblieben ist der Aufbau mit den Alulinern sowie die drei kurzen Werkzeuge. Auch ist die Gürteltasche hochwertiger als die aus den 90ern.
Alles in allem ein schönes Messer, wie ich finde, und trotz des einen Mangels (die unglückliche Griffschale) qualitativ ganz gut. Es liegt gut in der Hand, mir gefällts und ich habe ohnehin eine Verbindung zu Tschechien. Es wird erst einmal eine ganze Weile mein neues EDC sein.
Preislich liegt das Messer um die 80€ und damit ist es kein Sonderschnäppchen mehr.
*(einzig merkwürdiger Punkt der Betriebsanleitung: man soll das Messer „auf einem Schleifstein der Körnung 250µM schleifen und danach auf Leder abziehen“. 250µM wären eine Körnung von ca. 80…ich glaube, die meinen einen Schleifstein mit 250er Mesh, aber auch da wäre der Sprung von 250 auf Leder doch recht groß…)
PS: wenn bessere Bilder gewünscht sind: melden, dann mache ich das.
Zuletzt bearbeitet: