Mikroskop Lupe um die Klinge zu kontrollieren

ollli

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Hallo,

welche Lupe, welches Mikroskop würdet ihr für die Klingenkontrolle empfehlen?
Smartphone ist ein Pixel 6 pro, ich gebe das an, falls das wichtig sein könnte.

Danke euch
Oli
 
Etwas in der Art:

Digital Mikroskop Beispiel

Am schwierigsten ist es, das der Bereich den ein Mikroskop scharf abbildet immer sehr sehr klein ist. Also deutlich unter einem Millimeter. Das ist immer so, egal wie gut ein Mikroskop ist, auch ein besseres Mikroskop ändert das nur minnimal.

Du musst dein Mikroskop also so aufbauen können das Du die Messer darunter gut Platzieren kannst.
Es muss einerseits wackel-frei so platziert werden können das Du die Klinge in den Fokus nehmen kannst und sich anderseits das Messer halbwegs schnell verschieben lässt, damit Du halbwegs einfach die gesamte Schneide ansehen kannst.

Das ist die Hauptsache, also der wichtigste Punkt den dein Mikroskop erfüllen sollte. Mikroskope in der Art wie von mir gepostet erfüllen das IMHO ziemlich gut.

Die Qualität der Bilder seitens des Mikroskops, spielt dagegen garnicht so eine riesen Rolle, die ist bei all den Dingern IMHO gut genug.

Eine Solide Bauweise ist da wichtiger, Das Mikroskop sollte eine gute Abstandseinstellung haben die nicht wackelt wie ein Lämmerschwanz. Und weil Du da Messer runter legen willst halt nichts mit einem Objektträger, der Dir bei Messern nur dauernd im Weg ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Ich hab‘ das Carson und auch ein hightech Dino-Lite USB nebst Ständer mit allen Raffinessen.

Für einen schnellen Zugriff ist das Carson mehr als ausreichend. Das Dino benutze ich nur noch, wenn ich Bilder machen will, also alle 3 Jahre.
Ich würde an Deiner Stelle den anfänglichen Spieltrieb nicht voreilig über die schnelle Zugriffsmöglichkeit stellen..

grüsse, pebe
 
Kann ein Brillemträger das Carson auch uneingeschränkt nutzen?
Das finde ich eine gerechtfertigte Frage. Ich selbst nutze so eins hier mit 40x Vergrößerung und bin Brillenträger.
Scharf gestellt kriege ich es mit und ohne Brille ohne Probleme.
Wenn ich die Brille beim Gucken aufbehalte, ist das Sichtfenster im Mikroskop jedoch viel kleiner, so dass ich die Brille immer abnehme um mehr Bereich überblicken zu können.
Vltt. kann @Vaan dazu auch nochmal was schreiben.
 
@Loup de mer

Ich trage eine Lesebrille, das von Dir verlinkte, war mein erstes. Hab‘ ich noch, liegt im Büro. An dem ist die Okularöffnung viel kleiner als am Carson. Das ist auch ohne Brille erheblich fummeliger.

Das Carson hat auch einen einstellbaren Zoom.

Ich nehme grundsätzlich die Brille ab und stelle problemlos scharf. Und inzwischen habe ich immerhin 4.0 Korrekturgläser zum Lesen.

grüsse, pebe
 
Wenn ich die Brille beim Gucken aufbehalte, ist das Sichtfenster im Mikroskop jedoch viel kleiner, so dass ich die Brille immer abnehme um mehr Bereich überblicken zu können.
Vltt. kann @Vaan dazu auch nochmal was schreiben.
Immer ohne Brille. Zum einen ist es bequemer und zum anderen hat man ein größeres Sichtfeld.
 
Das Problem sind ab einer bestimmten Vergrößerung nicht nur die optisch limitierte Schärfentiefe, sondern vor allem die chromatischen Aberrationen (CA) sowie die Tatsache, dass man reflektierendes Metall betrachtet. Das bringt schnell auch die Sensoren an die Grenzen ihrer auflösbaren Dynamik. Daher verwendet man in der Industrie spezielle metallurgische Mikroskope mit teils aufwändiger mechanischer/chemischer Vorbehandlung der reflektierenden Metalle ... oder man geht gleich zum Elektronenmikroskop über.

In der Praxis sollte man die angegeben Vergrößerungen übrigens mit äußerster Vorsicht genießen. Die folgen oft keiner nachvollziehbaren Norm und schließen z.B. auch die digitale Vergrößerung mit ein, die rechnerisch beliebig skaliert werden kann (und wird).

Wenn man nicht viel ausgeben will, dann ist ein rein optisches Objektiv womöglich sogar besser, weil das Bild dort nicht durch die schlechten Sensoren und deren Bildverarbeitung (Weichzeichnung gegen Rauschen, Kantenglättung, dann starke Nachschärfung) degradiert wird. Selbst die Andonstars für 200€ aufwärts kriegen das nicht richtig hin – trotz theoretisch ausreichender Specs.

Am Ende des Tages wirst du allerdings auch nicht viel mehr als die Einhaltung des konstanten Schleifwinkels sowie grobe Grate beurteilen können. Der Teil, der die effektive Schärfe des Messers ausmacht, braucht deutlich besseres Equipment.
 
Die Angaben der Vergrößerung bei günstigen USB-Mikroskopen sind wie gesagt Quatsch ...


Feine Grate sind außerdem oft nur wenige μm breit. Da kommst du ohne Laborequipment nicht hin. Natürlich sieht man auch bei deutlich gröberen Vergrößerungen Dinge wie Unregelmäßigkeiten an der Schneidkante. Das gibt aber nicht zwangsweise Hinweise darauf, was sich im für die tatsächliche Schneidfähigkeit relevanten Mikrometerbereich abspielt.

Je besser man im Schleifen ist, d.h. je feiner man die Schneide mechanisch hin bekommt, desto weniger Aussagekraft gewährt die Betrachtung per Mikroskop.
 
Das Carson hat einen angegebenen Bereich von 60-120facher Vergrößerung.

Damit läßt sich problemlos erkennen, ob Microausbrüche vorhanden sind, ob die Fase beim Schärfen erreicht wurde, oder ob eine Microfase vorhanden ist.

Die Frage nach einem Grat ist ohnehin eine andere. Das reicht von, mit bloßem Auge erkennbar bis praktisch unmöglich darstellbar.

Zeigt die Vergrößerung eine hinreichend geschlossene Fase und eine gleichmäßig bearbeitete Fläche bis zu dieser, kann man sich in der Regel auf die typischen, gratentfernenden Maßnahmen beschränken.

Mehr braucht es eigentlich auch nicht.

grüsse, pebe
 
Miene liebste Lupe ist eine alte Zeiss Jena Fadenzähler 10fach. Die hat z.b. eine deutlich grössere Schärfentiefe (scharfes Bildfeld) als die ganzen Schrottplastikdinger von heute.

Leider stimmen die Vergrösserungen bei heutigen Lupen allesamt nicht.
 
Zeigt die Vergrößerung eine hinreichend geschlossene Fase und eine gleichmäßig bearbeitete Fläche bis zu dieser, kann man sich in der Regel auf die typischen, gratentfernenden Maßnahmen beschränken.

Mehr braucht es eigentlich auch nicht.
Genau so ist es.
Was bei 120facher Vergrößerung geschlossen und Gratfrei aussieht, ist auch scharf.
Zumindest für den üblichen Gebrauch.
Den Anspruch, per Mikroskop eine sehr gute von einer Bess-Jäger High End Schärfe unterscheiden zu können, haben denke ich die Wenigsten.
 
Moin, habe selbst das hier: https://www.amazon.de/gp/product/B0BFQNBTJY/

Der Schwachpunkt bei vielen Mikroskopen ist für mich die unzureichende Vergrößerung, deshalb habe ich gleich eines mit 1000facher Vergrößerung gekauft, damit erkenne ich auch Mikrofasen und deren Grate problemlos.
Die Dinger haben alle keine echte 1000-fache Vergrößerung. Genauso wenig, wie die günstigen optischen Mikroskope. Das ist ein Marketing Ding wie PMPO Power 1000 Watt Verstärkern für 50 EUR.
@Edelbims hat da vollkommen Recht. 1000-fach optisch kostet dick vierstellig. Ohne Kamera.

Gute optische Qualität bis ca 100-fach geht mit Auflicht aus China, Indien, Russland (Bresser, Motec, Amscope ..) Ich hab sowas: SZM7045T-STL2-Yuyao Dagong Instrument Co.,Ltd. (https://www.yydag.com/en/productsd.php?tid=34&pid=616) (SZM7045T-STL2 von YUYAO DAGONG INSTRUMENT CO.,LTD. :) ) Das ist fürs Geld (ca 500 EUR ohne Zubehör) sehr ok, aber halt nicht besonders transportabel. An das Ding eine Kamera dran (alte DSLR. oder halt ne neue ;) ist Welten über der Qualität, die die günstigen USB Kamera Dinger machen. Aber halt teurer, unhandlich, komplexer zu bedienen.

Die Andonstars - ich hab ein ADSM302 - sind fürs Geld ok. Dass die Kamera ne umgebastelte Dashcam ist, hab ich ich schon anderswo geschrieben. Am PC angeschlossen meldet sich neben der Kamera auch ein Audio HID Device ;). Also schon ein wenig Gerödel, aber die Bildqualität ist ok. Mit den beiden Lampen am Schwanenhals ist man bei der Beleuchtung flexibel. Und das ganze Ding lässt sich portabel an einer Powerbank betreiben. Das ist für mich portabel genug. Und ich kann halt bequem aus Entfernung aufs Bild schauen und hab nicht wie bei Lupe/Taschenmikroskop das Ding vorm Gesicht hängen.
 
Ich benutze mehrere Sachen, so z.B. eines dieser preiswerten Videodinger mit Stativ, eine Eschenbachlupe mit Halter, einen Fadenzähler und Taschenmikroskope. Habe mir das Carson bestellt, ist heute gekommen, und ich finde das super, vor allem wegen der schnellen Einsatzbereitschaft. Im Einzelnen:
IMG_4395.JPEG


ist nicht schlecht, vor allem gibts Fotos. Zum Fixieren der Klinge, um z.B. die Fase optimal auszurichten, nehme ich einen Knubbel Knetgummi.

IMG_4393.JPEG

Oben sieht man das Winz-Taschenmikroskop, nicht so einfach zu handhaben. Unten drei kleine Mikroskope, links ein uraltes (bestimmt 30 Jahre) mit variabler Vergößerung und ausziehbarem Okular, das weiße daneben besitzt sogar eine Strichplatte, das ist eigentlich nicht schlecht, und das Ding funktioniert ganz gut, und rechts dann das neue Carson, ruckzuck einsatzbereit und sehr kompakt.
Oben die 12,5 fache Lupe.

Unten ein alter Fadenzähler, mit einer super Optik und großem Sichtfeld. Und eine Strichplatte hat er auch.
Damit kann man schon eine Menge anfangen, mit dem Gerät von @DirkWitten sieht man natürlich mehr, reizt mich schon....
IMG_4397.JPEG


Hier die Strichplatte, Quick and dirty mit dem Handy abfotografiert:
IMG_4398.JPEG
 
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