Mikroskop Lupe um die Klinge zu kontrollieren

Hier die Strichplatte, Quick and dirty mit dem Handy abfotografiert:
Die Strichplatte ist vielleicht einen zweiten Blick wert. Die Skala ist 15mm lang, der Abstand der Teilstriche beträgt 1/100mm.

Wir betrachten hauptsächlich die Fasen. Die Schneide ist als mehr oder weniger raue Linie erkennbar. Wenn 1/100mm als Länge gesehen wird, lassen sich noch kleinere Strukturen erkennen. Damit lassen sich Strukturen von wenigen 1/1000mm erkennen.


Für die üblichen Schärfereien kann so eine Lupe sehr hilfreich sein. Eine gute Schneide lässt sich kaum erkennen, aber die meisten Schäden fallen sofort auf.

Edit: Hier habe ich mich um den Faktor 10 vertan. Sorry
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ist ein Zehntel Millimeter.

Das ist die in der Lupe verbaute Strichplatte:

F+C Optic - Strichplatte MM/Radien/Winkel

Mehr würde bei einem Fadenzähler der achtfach vergrößert auch kaum sinnvoll sein.

Das dürfte die von @herbert gezeigte Lupe sein:

Messlupe F+C 8x Typ MM/Radien/Winkel

Man findet mit so was allenfalls gröbere Schäden an einer feinen Schneide. Oder kann damit schnell beurteilen ob man die Fase richtig setzt.

Zur Kontrolle des Schliffes (ob alle spuren gröberer Körnungen ausgeschliffen sind) und zur Beurteilung der Schneidgüte eignet sich der Vergrößerungsbereich aber nicht mehr, da muss es dann eine oder besser zwei Zehnerpotenzen mehr sein.

Mir viel es schwer mit ähnlichen Lupen, Schäden die bereits deutlich spürbar waren - und mit der Nagelprobe auch gut zu lokalisieren waren - zu finden.
 
@El Dirko genau das ist die Lupe. Ich dreh am Rad, was wollen die dafür haben? 214 Euro? Na dann verstehe ich auch, warum die Abbildungsqualität so gut ist. Ich hab die mal geschenkt bekommen, vor 20 Jahren oder so. Wollte keiner mit arbeiten.
 
@herbert F+C Optic ist schon sehr sehr ordentlich und entsprechend teuer. Die Marke wurde / wird auch professionell in der Kartographie eingesetzt und ist kein Optik Ramsch nur für Privatpersonen.
 
Ihr habt natürlich recht, eine 10* Lupe reicht um Strukturen von wenigen 1/100tel zu erkennen.

Ich bin einfach zu begeistert von meinem Fadenzähler.
 
Hab heute mal mein Bresser Research LCD angeworfen und mein Ryusen Nakiri drunter gelegt.

10X:

cLtgVGC.jpeg


40X:

O7QFJTn.jpeg


Ausbrüche bzw. die Konturen davon lassen sich mit dem Unterlicht (Durchlichtmikroskop) durchaus ganz gut erkennen. Grate wird man damit aber eher nicht finden - es sei denn, sie sind wirklich sehr, sehr breit und die Schneide wurde nicht abgezogen.

Die Schärfentiefe ist bei 40-facher Vergrößerung schon sehr grenzwertig. Für scharfe Bilder muss man eigentlich "Focus stacken". Für das Prüfen der Schneide zwischendurch also nicht wirklich praktikabel.

Drauflicht mit externer Lichtquelle ist bei 40-facher Vergrößerung auch nicht mehr möglich, weil der Arbeitsabstand einfach zu klein ist und die meisten kompakten Lichtquellen für f2.8 / ISO 100 auch schlicht zu dunkel sind. Muss mal schauen, ob ich da vielleicht ein paar ordentliche SMD-LED auftreiben kann, die das packen. Besser wäre an der Stelle natürlich ein Durchlichtmikroskop, bei der das Licht von oben durch das Objektiv aufs Objekt geleitet wird. Aber ob so oder so: An der optischen Limitierung kann das alles auch nichts ändern. Irgendwann ist die Schärfentiefe einfach nicht mehr hinreichend. Dazu tragen auch die Abberationen der Gläser bei, die ja nun streng genommen auch keine Laborobjektive sind und eigentlich für Durchlicht optimiert sind..
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher verwendet man in der Industrie spezielle metallurgische Mikroskope mit teils aufwändiger mechanischer/chemischer Vorbehandlung der reflektierenden Metalle ... oder man geht gleich zum Elektronenmikroskop über.
Könnte wahrscheinlich so etwas sein.
Inverses Auflichtmikroskop für die Untersuchung von Klingen (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30480.0)

Wenn man nicht viel ausgeben will, dann ist ein rein optisches Objektiv womöglich sogar besser, weil das Bild dort nicht durch die schlechten Sensoren und deren Bildverarbeitung (Weichzeichnung gegen Rauschen, Kantenglättung, dann starke Nachschärfung) degradiert wird
Anbei einige Beispielbilder von einem Dick Mikro "wohin die Reise gehen kann".
Damit man sich die Vergrößerung etwas besser vorstellen kann, ist ein Haar
von meiner Tochter auf den Bildern welches ca. 0,05mm (+- 0,01mm).
Leider sind die Bilder nicht immer von "gleicher Qualität", da ich mit der Kamera
durch das Okular fotografiere und der Autofocus manchmal Probleme hat.

48901145zx.jpg


48901147xb.jpg


48901146ef.jpg


48901141go.jpg


48901143mp.jpg


48901144un.jpg
 
Ich habe mal zwei Stacks von einem günstigen WMF Küchenmesser bei 10x optischer Vergrößerung gemacht. Hier ebenfalls mit einem Haar als Maßstab. Dürfte ebenfalls etwa 50 μm dick sein.
Beide mit seitlicher Beleuchtung, was bei 10x mit dem Arbeitsabstand noch ganz gut hin haut.
Das erste setzt sich aus 17 Einzelbildern zusammen. Das zweite habe ich mal mit 60 Einzelbildern und anderer Beleuchtung gemacht. Die Auflösung vom Glas und Sensor ist hier allerdings bereits am Limit.

VbwyKfb.jpeg

gAmdJLX.jpeg


Ohne manuellem Stacking fällt die Schärfentiefe so aus:

xgfjY9E.jpeg


SUd8srl.jpeg


Das Ganze lässt sich noch ein wenig optimieren, wenn man die Schneidfase vorne leicht anhebt, sodass sie genau parallel zur Objektivebene liegt. Die Schärfentiefe reicht aber auch dann nicht aus, um die tiefen Riefen im Metall voll zu erfassen. Das haut bei 4x noch sehr gut hin. Bei 10x kaum noch. Und aller spätestens bei 40x muss ich dann stacken. Bei 60x geht eigentlich gar nichts mehr. Da reicht auch der Arbeitsabstand von unter einem Millimeter nicht mehr für die Beleuchtung aus. Das ist auch bei dem 40er leider der Fall. Sind leider nur Standardobjektive für biologische Anwendungen.
 
Ich habe eine einfache 30x Einschlaglupe im Gebrauch, die es im Onlineversand gibt oder, wie in meinem Fall, beim lokalen Juwelier. Sie kostet aktuell so 11€ und ist ausreichend gut, um Schneiden zu beurteilen und für vieles mehr.
 
Hallo zusammen,

morgen, Do. 12.12.2024, bietet Lidl ein günstiges USB Mikroskop an.
Ich weiß nicht, ob das in der Vergangenheit schon einmal angeboten wurde.
Hat zufällig jemand Erfahrung damit und kann was berichten?
Screenshot_20241211_173645_Chrome.jpg


Grüße
NineFinger
 
Ich habe genau das Ding. Unter anderem Markennamen und es hat auch nur 15 Euro oder so gekostet. Ist brauchbar für den Zweck, Wunder darf man nicht erwarten. Ich benutze es nur in der Hand, die Halterung ist selbst für wenig Geld absoluter Schrott und zu wackelig, um sie irgendwie sinnvoll nutzen zu können. Die optische Vergrößerung ist aber nur 40 oder so, alles darüber ist Digitalzoom.
 
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