Mit Diamantpaste abziehen - Schneide aggressiver?

SE4

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Hallo!

Ich ziehe seit kurzem meine Messer mit Diamantpaste (3000 mesh und aus Spinnerei auch noch 12000) ab.
Mit dem Ergebnis bin ich aus praktischer Sicht sehr zufrieden, der Grat ist relativ schnell wegpoliert, der Abtrag mE nach recht stark, da das Leder schon beim ersten Messer schwarz wird.
Schleife auf dem Sharpmaker bis Ultra Fine und gehe dann aufs Leder. Auch durch ein Holzstück ziehe ich das Messer zwischendurch.
Wenn man dann glaubt, brav geschliffen zu haben, will man es irgendwie testen.

Haartest am Kopf :eek: - mit etwas Glück bei passender Beleuchtung (Gegenlicht) sieht man ein paar Haare durch die Luft segeln, beißt sich richtig fest, in beide Richtungen, also mM nach kein Grat.

Rasieren am Unterarm funktioniert in beide Seiten gut - vielleicht nicht so gut wie bisher, aber da hatte ich recht oft mit einem Grat zu kämpfen, der dazu führte, dass das Messer zwar auf der einen Seite bombastisch, dafür auf der anderen kaum rasierte.

Weils grad in der Gegend lag, hab ich ein Cellophan (Gummibärchensackerl) schneiden probiert, ebenfalls sehr gut, geht durch wie Butter ohne auszuweichen.

Haare spalten: wenn man genau schleift und sich Mühe gibt, schafft man's - auch mit 40° Einstellung am Sharpmaker - Haare zu schälen bzw wenn man das Haar über die Klinge zieht, dass es einhakt und abknickt (wenn auch nicht über die gesamte Klinge, was aber an meiner Unfähigkeit liegen sollte).
HHT ist nicht möglich, habe ich bislang leider noch mit keinem meiner Messer hinbekommen.

Praktische Tests: Tomaten und andere Lebensmittel sind wirklich ein Traum. Ich kann mich nicht erinnern, eine so schneidfreudige Schneide gehabt zu haben. Wo mans ansetzt, hälts und schneidets sauber durch. Selbst der Klingenbremserkäse Gouda wird im Druckschnitt locker durchgesäbelt, zurück bleibt eine wirklich glatte Schnittfläche (und das mit dem Endura, das wahrlich kein Schneidteufel ist!).

Aus reiner Langeweile habe ich dann auch mal wieder den eigentlich lächerlichen Papiertest gemacht. Keine Frage, es schneidet gut, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass der Papiertest früher auf Pumapaste noch gleitender/besser/lockerer ging, allerdings bin ich mir bewusst - und das war mit ein Hauptgrund mal wieder die Polierpaste zu wechseln - dass ich damals Probleme mit Restgraten hatte, die in eine Seite zwar gut, aber in die andere weniger gut bis gar nicht geschnitten haben (deswegen sind meiner Meinung nach alle diese Testvideos auf Youtube zu vergessen, wo im möglichst schrägen Schritt auf der gut schneidenden Seite durch Papier fährt, da es mM nach keine "echte" Schärfe ist.) Trotz allem habe ich hier erstmals den Eindruck, dass ein in praktischen Angelegenheiten gut schneidendes Messer beim eher theoretischen Papiertest "auffällt", übertrieben ausgedrückt eine Art "Mikrosäge" sein könnte. In der Praxis (Briefe öffnen etc.) fällt das nicht auf, im Gegenteil: man muss aufpassen, dass man nicht den Inhalt des Briefes mithalbiert!

Daher meine Frage: Sind auf Diamantpaste abgezogene Messer aggressiver iSv Mikrosäge als auf Pumapaste zB?
Dabei interessiert vor allem der theoretische Hintergrund: für praktische Belange weiß ich mittlerweile - sollte sich meine Einstellung nicht noch grundlegend ändern - dass dies für mich der ideale Schärfvorgang ist. Vor allem, weil auf der Diamantpaste mit wenigen Zügen - selbst nach ausgiebigem Gebrauch des Messers - sofort wieder "Haarbeißeffekt" entsteht, wo ich früher blöderweise ewig und immer wieder bei Null, sprich Sharpmaker graue Steine, angefangen habe.

Freue mich über hilfreiche Antworten!
Herzlichen Dank!
SE4
 
Vielleicht schauen ja nach den Ostern wieder mehr hier rein, bzw andere, da es ja an Hits nicht mangelt. :hmpf:

Danke!
 
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