Mit Schall geformte Klingen ...

RealShadow

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Hallo zusammen,

ich habe vor ca. 2 Jahren in einen Bericht über eine "neue" Art der Klingenherstellung gelesen.

Soweit ich mich erinnere ging es darum, extrem widerstandsfähige und verdichtete Klingen zu schaffen, indem das Klingenrohmaterial mit extremen Schallschwingungen "geformt" wird.
Dadurch wird der Stahl quasi zum fließen gebracht und bildet zur Schneide hin eine extrem verdichtete Stahlstruktur.

Sofern jemand eine Ahnung hat, von was ich rede, welcher Bericht es ist und was aus diesem Projekt wurde, wäre eine Antwort sehr nett.

Einfaches "googeln" führte zu keinem Erfolg.

Gruß
 
....extrem widerstandsfähige und verdichtete Klingen zu schaffen, indem das Klingenrohmaterial mit extremen Schallschwingungen "geformt" wird.
Dadurch wird der Stahl quasi zum Fließen gebracht und bildet zur Schneide hin eine extrem verdichtete Stahlstruktur.....
Wir hatten das Thema damals besprochen. Wenn Du den Artikel genau liest, wirst Du feststellen, dass da vom MESSER-MAGAZIN etwas falsch verstanden wurde. Nicht der Schall formt die Klinge, sondern ein mit Hochfrequenz arbeitender kleiner Hammer. Das ist schon ein Unterschied!

Stahl kann man im Übrigen nicht verdichten - diese falsche Annahme haben wir hier im Forum mit schöner Regelmäßigkeit auszuräumen, sie hält sich aber hartnäckig.

Gruß

sanjuro
 
Wenn ich mich noch recht erinnern kann, bewegte sich die erzielte Härtesteigerung und Oberflächenfeinerung in einem Bereich der für Freunde handpolierter Schneiden über 60HRC eher uninteressant gewesen sein dürfte. Wurde da nicht auch eine betont weiche und raue Schneide zum Dengeln als Ausgangsstadium gewählt?

Gruß Michael
 
Von der verlinkten Firma gibts es wohl nur spezielle gewerblich zu nutzende Klingen.

Allerdings steht selbst dort: "Hohe Qualität aufgrund hoher Metallverdichtung".

Was jetzt nicht heissen soll, dass ich den Metalgurus des Forums hier widersprechen möchte.

Der eigentliche Kern des Pudels und meine Intension war es gewesen, mir mal ein "richtiges" Messer für den täglichen Gebrauch, hergestellt auf diese außergewöhnliche Weise, anzuschauen (und wenn auch nur als Foto).

Fand die "hightech" - Herstellungsidee inovativ, wenn auch wohl der tatsächliche Nutzen und finanzielle Aufwand gegengerechnet in keinem Verhältnis zueinander stehen.

Als bekennender Materialfetischist und MinMaxer ist für mich der Grundgedanke einer "ultraextremaberwitzigstabilen" Klinge spannend.
Braucht kein Mensch ist aber trotzdem nett zu haben.
:)

Danke für die Links...
 
Nicht mit Schall geformte Klingen ...

Ja, das mit der Verdichtung muss noch umbenannt werden

Ja, und das mit dem Schall auch. Es handelt sich um hochfrequente Bewegung eines Hammers.
Ich bin etwas misstrauisch, wenn jemand sein eigenes Verfahren nicht korrekt beschreiben kann. Da denke ich an Rosstäuscherei.

Gruß

sanjuro
 
Keine Angst das ist nur ein noch nicht ganz ausgefeiltes Deutsch die Hauptgesellschafter sind russischer Abstammung und daher wirkt hier und da einiges was die Sprache angeht etwas holprig.
Die Technologie funktioniert soweit ganz ordentlich, muss aber noch weiter ausgefeilt werden.
 
Es heist halt aus Patent- und Werbegründen "Ultraschallschmieden", aber es sollte natürlich aus technologischen Gründen "Umformen mit einem im Ultraschallfrequenzbereich arbeitenen Hammerwerkes" heißen. Da bricht man sich halt die Zunge ab.
 
Nicht mit Schall geformte Klingen ...

Es heißt halt aus Patent- und Werbegründen "Ultraschallschmieden", aber es sollte natürlich aus technologischen Gründen "Umformen mit einem im Ultraschallfrequenzbereich arbeitenden Hammerwerk" heißen.....
Nein, der Begriff "Schall" gehört gar nicht hierher. Es geht um Schwingungsfrequenzen eines Hammers, nicht um Schall. (WIKIPEDIA: Schall.....bezeichnet allgemein das Geräusch, den Klang, den Ton, den Knall (Schallarten), wie er von Menschen und auch von Tieren auditiv wahrgenommen werden kann. Schall stellt die Ausbreitung von kleinsten Druck- und Dichteschwankungen in einem elastischen Medium (Gase, Flüssigkeiten, Festkörper) dar. Man unterscheidet den Nutzschall wie Musik oder die Stimme beim Gespräch, und den Störschall wie Baustellen- oder Verkehrslärm....).

Die Russen haben die Texte bestimmt nicht selbst verfasst, sondern deutsche Berater. Diese sollten das formulieren können, wenn sie damit in der Öffentlichkeit Eindruck machen wollen. Wenn es nur darum geht, griffige Werbeausagen zu finden, müssen sie ja nicht falsch sein, 'Ultrahochfrequenzschmieden' hört sich doch auch gut an!


Gruß

sanjuro
 
Sanjuro, Du hast schon recht, aber in der Patentschrift stehts so und das kann man nicht ändern! Das sind im übrigen Ultraschallgeneratoren mit denen das gemacht wird!
 
Hallo Sanjuro,
Schall ist ja insgesamt als eine Druckwelle anzusehen, eine Druckdifferenz die sich durch eine Medium fortpflanzt.
Das hast du ja treffend beschrieben.
Aber ähnlich einem Ultraschallbad, in dem vereinfacht gesagt ein Medium zum schwingen gebracht wird. (wenn ich mich nicht täusche zwischen 2MHz bis 20MHz man möge mich korrigieren)

So denke ich auch wenn ein Hammer oder ein Werkzeug in diesem Frequenzbereich angeregt wird, darf ruhig es auch so bezeichnen werden. Da dieses Werkzeug im Ultraschallfrequenzbereich schwingt ist für jeden zumindest vorstellbar von welchem Frequenzbereich die Rede ist. :hmpf:

Gruß,
Roman
 
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