Mittelalterschmied im Netz

Hallo,

ich habe mir die Seiten angeschaut und finde, dass die Preise ok sind. Was ich aber befremdlich finde, sind gewisse Aussagen die er in den FAQ's macht.
So frage ich mich, was es für einen Sinn macht, beim Härten der Klingen aus Werkzeugstahl zusätzlich mit Härtepulver zu arbeiten um eine Aufkohlung zu erreichen. Der Effekt wird nur ein paar mykrometer tief sein und beim ersten mal Schleifen verschwinden.
Dann schreibt er, dass beim Schmieden das Material verdichtet wird und standfester wird, das ist Quatsch.
Ob die Sachen was taugen kann man so nicht sagen, ich wäre aber vorsichtig bei Leuten, die anscheined den Prozess nicht ganz verstanden haben.

Tschüss
Tobias
 
Hallo Tobias,

bei Punkt 1 stimme ich Dir durchaus zu.

Was die Verdichtung angeht ... : so nur mal als Beispiel werden z.B. Gewehrläufe kalt verdichtet. Auch sah ich neulich eine sehr interessante Reportage über einen japanischen Messerschmied, der nach dem eigentlichen Schmiedevorgang die Schneiden auch noch mal kalt verdichtet. Es kommt natürlich auf das verwendete Rohmaterial an, aber nur mal so: Nimm Dir doch mal ein kleines Stück C 45 , schneide das kalt auf der Blechschere, dann nimm Dir mal ein anderes Stück, bearbeite es mal eine Zeit lang mit dem Hammer und schneid das dann auf der Blechschere. Den Unterschied wirst Du merken.

Das verschiedenste Stähle verschiedene Herangehensweisen benötigen ist mir durchaus klar.

Ich weiß ja vielleicht nicht alles, daß ich keine Ahnung habe möchte ich als Pauschalsatz aber mal weit von mir weisen.

Mein Hauptgebiet bleibt nach wie vor die Mittelalterszene und ich glaube, daß die Fertigungsweise damaliger Klingen mit der der heutigen sowieso nicht gleichzusetzen ist.

Eigentlich empfand ich Deine Aussage als ziemlich unverschämt, bin aber auch gerne bereit mich belehren zu lassen und dazuzulernen.

Wäre für eine Äußerung durchaus dankbar.

Viele Grüße Helstafir
 
@helstafir: das mit dem Verdichten ist so nicht richtig. Man bewirkt eine Kaltverfestigung durch plastische Verformung. Wenn man überhaupt eine Dichteänderung bewirkt, dann höchstens eine Verringerung durch Einbringen von Versetzungen, allerdings ist der Effekt sehr klein.
Es ist keinesfalls so, dass in dem Stadium, in dem sich der Stahl bei dem fraglichen Schritt befindet, irgendwelche Hohlräume geschlossen werden. Das wäre dann ein Verdichten.
 
Hallo Herbert,

dann frag ich mich warum der Japaner das getan hat.Ich werde das auch weiterhin machen,da es für mich dort einen fühlbaren Unterschied gibt.

Gruß Helstafir
 
hallo helstafir,

das Kaltschmieden war schon einige Male Thema hier im Forum. besonder der folgende Thread müsste sehr informationsreich sein:

Hier


Dabei würde ich mir besonders die Beiträge von Claymore, Roman und Markus Balbach durchlesen.


Gruß Tobi
 
Hallo,
danke für die Info,habe ich kurz überflogen,werde mir das in Ruhe noch mal durchlesen.
Ach ja, bitte um Entschuldigung für meine Dusseligkeit: Klar Kaltverformung ist nicht Kaltverfestigung.Kleines Terminologieproblem meinerseits.Sollte nicht nebenbei diverse Dinge tun.

Grüße Helstafir
 
@helstafir: Kaltverformung bewirkt i.A. eine Kaltverfestigung. Verdichtung war das Problemwort. Verdichtet wird nix, verfestigt wohl.
Sorry, aber da kann ich nicht aus meiner (Stahl)haut.
 
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