Miyakoshi Schleifsteine

naranja

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Hallo Schleifprofis

Da ich auf der Suche nach zwei neuen Steinen, einem 1000er und einem 3000er bin, sind mir in meinem Lieblingsshop folgende Steine aufgefallen.
Laut Werbetext hört die Marke sich für mich sehr interessant an.
Leider konnte ich hier im Forum nichts darüber finden.
Ich intressiere mich für eher härtere Steine die sich nicht so schnell abnutzen.
Ich habe bisher als Stein nur den BBB.

http://www.messerkontor.eu/Schleifa...eramisch/Miyakoshi:::132_133_186_175_566.html

Wer hat Erfahung mit diesen Steinen?

Grüße
naranja
 
Zuletzt bearbeitet:
Miyakoshi-Schleifsteine

......Laut Werbetext hört die Marke sich für mich sehr interessant an.....
Vor allem zeigt der Werbetext, dass die Vertreiber keine Ahnung von Schleifsteinen haben!

Wenn sie betonen, dass sich die Zusammensetzung der Steine im Gebrauch nicht ändere, dass die Steine durch die Brenntemperatur hart werden, aber gleichzeitig leicht eine Schleifpaste bilden, dann wird das mehr als deutlich.

Bei den Preisen kannst Du genau so gut bei einem anderen Händler Steine aus renommierter Herstellung kaufen.

Gruß

sanjuro
 
Schließe mich Snajuro an.
Bei härteren Steinen kann eben aufgrund der größeren Härte nicht so leicht ein ordentlicher Schleifschlamm entstehen (nicht so schnell), da der Schleifschlamm aus Wasser, dem abgetragenen Material des Messers und eben noch aus dem Abrieb des Steins besteht.
Es ist wein Wiederspruch zu sagen ein Stein ist sehr hart und verschleißfest und bilden gleichzeitig eine gute "Schmirgelpaste".

Außer, die Angaben hier sind falsch oder unzureichend, und die Grundstruktur des Steins ist hart, es lösen sich jedoch bestimmte Bestandteile des Steins (BB: Granite) heraus und diese bilden ihre Schmirgelpaste.

Nur, um das zu testen wären mir persönlich knappe 170€ zuviel.
 
die steine kommen mir recht teuer vor !

gerade bei den gröberen körnungen kann man eher günstige steine kaufen!

ich kann dir den 1000er sic stein von www.dick.biz empfehlen :super:

art.nr 705523 200 mm x 50 mm 9,90 €

der stein ist wirklich gut zu gebrauchen! nur die kanten must du die mit schleifpapier anfasen....

wenn du dan noch einen 3000er benutzt, und dnn auf den BBB, dann solltest du vorerst gut ausgerüstet sein ! bei den gröberen körnung ist ein weicher stein wirklich besser als ein harter stein. bei den feinen kann ein mittelharter bis harter stein wieder besser sein...

harte steine schleifen aber auf jeden fall langsamer als weiche ! augenommen diamantstine, aber das ist die einzige ausnahme..

und gerade bei den groben körnungen will man ja nen schnellen abtrag haben....
 
Miyakoshi-Schleifsteine

..... die Grundstruktur des Steins ist hart, es lösen sich jedoch bestimmte Bestandteile des Steins (BB: Granite) heraus und diese bilden ihre Schmirgelpaste.......
Kleiner, aber bedeutsamer Tippfehler: die abrasiven Partikel beim blauen belgischen Brocken sind Granate.

Gruß

sanjuro
 
@sanjuro und Oromis!
Nirgendwo im Werbetext steht, daß die Steine leicht eine Schleifpaste bilden, sondern eine für ein gutes Schleifergebnis notwendige Schmirgelpaste:
http://www.messerkontor.eu/Schleifa...eramisch/Miyakoshi:::132_133_186_175_566.html
Ich habe selbst bei Herder Seminaren unter Anleitung von Sirou Kamo und Yamamoto von der TonTenKan-Gruppe mit diesen Steinen geschliffen und kann an dem Werbetext von Herder (dem Importeur der Steine) nichts falsches finden, weshalb ich ihn auch so in die Artikelbeschreibung übernommen habe. Ausserdem wüßte ich nicht, daß die Steine nicht aus renommierter Herstellung stammen sollten.
Zu den anderen Aussagen von sanjuro:
Vor allem zeigt der Werbetext, dass die Vertreiber keine Ahnung von Schleifsteinen haben!
und
Bei den Preisen kannst Du genau so gut bei einem anderen Händler Steine aus renommierter Herstellung kaufen
außere ich mich hier nicht, finde sie aber insgesamt relativ unverschämt.
Das ist die einzige Antwort, die ich hier auf so was abgeben werde.
Liebe Grüße
Claudia
 
Miyakoshi-Schleifsteine

.....Ich habe selbst bei Herder-Seminaren unter Anleitung von Sirou Kamo und Yamamoto von der TonTenKan-Gruppe mit diesen Steinen geschliffen und kann an dem Werbetext von Herder (dem Importeur der Steine) nichts Falsches finden, weshalb ich ihn auch so in die Artikelbeschreibung übernommen habe.....
Dann führe ich das mal aus:

die Brenntemperatur keramisch gebundener Schleifsteine hat primär nichts mit ihrer Härte zu tun. Man kann auch Steine bei 1300°C brennen, aber dennoch eine weiche Bindung erzielen. Das hängt lediglich von der Sinterung des Bindemittels - meist Ton - ab.

Die gute Aufnahme von Wasser spricht lediglich für die Porosität und sonst nichts.

Sehr harte Steine mit geringem Verschleiß, die eine hohe, beständige Schliffqualität (was ist damit genau gemeint?) aufweisen und ausreichend "Schmirgelpaste" bilden (Schmirgel ist natürlicher Korund!) - das ist eine Kombination von Eigenschaften, die ich bisher noch nicht kannte, daher meine Skepsis.

Im Übrigen verändern meine Schleifsteine (japanische und andere) samt und sonders ihre Zusammensetzung auch über Jahre im Gebrauch nicht - wie sollten sie auch, sie sind ja nicht wasserlöslich; der unvermeidliche Abrieb verringert zwar die Masse des Steins, verändert jedoch nicht seine Zusammensetzung.

Ich habe nichts gegen die MIYAKOSHI-Steine, zumal ich bisher damit nicht gearbeitet habe. Allerdings bin ich ein wenig skeptisch, wenn die technische Beschreibung nach meiner Auffassung Widersprüche bzw. Unwahrscheinlichkeiten enthält.

Gruß

sanjuro
 
Die teilweise hitzig geführten Diskussionen über die Qualität von Schleifsteinen sind meist überflüssig und beruhen oft darauf, daß die begriffliche Klarheit fehlt, man also ohne es zu merken, von verschiedenen Dingen redet.
Was verlangt man von einem guten Schleifstein ?- Er soll rasch und gleichmäßig eine feine Schneide erzeugen und zwar nach Möglichkeit an allen Messerklingen, seien sie weich oder besonders hart, verschleißfest , feinkörnig oder grobkörnig und natürlich auch vom ungeschicktesten Anwender einfach eingesetzt werden können.
Einen Schleifstein, der alle diese Aufgaben zugleich erfüllt, gibt es nicht.
Gehen wir die notwendigen Eigenschaften einmal einzeln durch:
Um rasch zu wirken, muß der Schleifstein logischerweise Partikel enthalten, die härter sind, als die härtesten im Stahl vorkommenden Partikel (ich erinnere: Vanadiumkarbid hat etwa 2800 HV). Diese Partikel müssen aber nicht nur hart, sondern auch scharfkantig sein. Wären sie annähernd rund und glatt, brauchte man für einen Abtrag geologische Zeiten-so entstehen schöne runde Kiesel im Bach, für das Schleifen von Schneiden hat aber niemand solange Zeit.
Sind die Schleifkörper hart gebunden, ist die Schleifwirkung weitaus geringer, als bei weich gebundenen. Der Grund ist eigentlich selbstverständlich: Bei harter Bindung lösen sich die Schleifpartikelchen nicht oder nur langsam aus der Matrix, ihre Spitzen brechen ab und die Zwischenräume setzen sich zu.
Eine rasche Schleifwirkung erzielt man also mit Schleifsteinen mit sehr harten Schleifkörnern, die selbst eine scharfkantige Gestalt haben und in einer weichen Masse eingebunden sind.
Der Nachteil solcher Schleifsteine liegt auch auf der Hand- sie nutzen sich schnell ab, verlieren ihre ebene Fläche-das muß allerdings nicht unbedingt nachteilig sein, sondern verhilft manchem Ungeübten zu dem erwünschten leicht balligen apple-seed-Schliff.
Als Beispiel für solche schnell wirkenden Steine wären die gängigen, billigen und guten Siliziumkarbidsteine mit Körnung zwischen 200-400 zu nennen.
Mit diesen Steinen und einem kurzen Abziehen auf einem ordentlichen Wetzstahl erzielt man in wenigen Sekunden (bei Geübten) bis Minuten eine gute Gebrauchsschärfe, die auch ausreicht, die Unterarme harfrei zu kratzen.
Für den feineren Schliff braucht es dann feinere Steine.
Die Grundregeln gelten auch hier: hartes Korn mit weicher Bindung schleift schnell, weiches Korn mit harter Bindung schleift langsam oder gar nicht.
Ich hatte mal einen japanischen Kombistein mit 1000/6000 Körnung, der sehr weich gebunden war. Der war sicher nicht schlecht, aber für meine Vorgehensweise und meine teilweise extrem harten und verschleißfesten Klingen ungeeignet. Wenn man beim Schleifen mit der Schneide voraus nur ein bißchen zu steil anstellte, schnitt man tief in den Stein hinein, was weder dem Stein noch der Schneide gut bekam.
Das andere Extrem sind die Naturarkansassteine oder die künstlichen schwarzen Arkansassteine, die extrem hart gebunden sind und deshalb auch nur für den feinsten Schliff taugen. Feine keramische Steine oder die belgischen Brocken liegen dazwischen
Hier kommt dann auch der berühmte Schleifschlamm in´s Blickfeld.
Er hat eine doppelte Funktion: durch das Aufhauen des feinen, hart gebundenen Steins wird dessen Oberfläche aufgefrischt, verstopfte Zwischenräume gesäubert und neue Schleifpartikel mit unverbrauchten, scharfen Kanten freigesetzt. Die abgeriebenen und im Wasser aufgeschwemmten Partikel haben ihrerseits eine eigene Wirkung. Da sie ungebunden sind, wirken sie deutlich feiner, als wenn sie in der Matrix feststecken. Ein solcher Schleifschlamm macht bei groben Steinen mit hartem Korn und weicher Bindung keinen Sinn, bei mittlerer Körnung auch nicht viel- er kann den Übergang zu einer feineren Körnung ersetzen- bei feiner Körnung und harter Bindung ist er für den Endschliff aber erwünscht und hilfreich.
Zum Ausgangspunkt: Die Steine von Miyakoshi sind sicher gut-es ist nun wirklich keine Kunst, gute Schleifsteine zu erzeugen.
Die Anpreisung, an der sich Sanjuro gestoßen hat, ist sicher unglücklich:
Durch die Erwähnung der Brenntemperatur wird der Eindruck erweckt, das sei etwas besonderes. Wenn überhaupt kann man daraus die Vermutung ableiten, die Grundmasse sei hart gebrannt. Das hat für die Schleifwirkung relativ wenig Aussagekraft. Man könnte ja als Grundmasse gleich Porzellan nehmen, das bei 1300 Grad und mehr gebrannt wird und die Schleifwirkung würde auch nicht besser-allen anders lautenden Gerüchten von Opas Technik, die Messer auf dem Tellerboden zu schleifen zum Trotz.
Viel wichtiger wären Angaben über die Art und die prozentuale Menge der Schleifpartikel, die aber fehlen. Aus der Angabe, die Steine würden Wasser besonders gut aufsaugen, läßt sich auch nur indirekt schließen, sie seien relativ porig, sodaß die Schleifkörner eher leicht gebunden seien, mit der Folge, daß sie scharf wirken-auch das könnte man klarer zum Ausdruck bringen.
Auch die Aussage, daß ein Schmirgelschlamm zu erzielen ist, würde nur einen Hinweis auf eine weiche oder poröse Bindung geben. Das Schleifkorn ist vielleicht wirklich Korund = Schmirgel ? Ob das aber zum Ausdruck gebracht werden sollte ?.-
Fazit: die Anpreisung ist sicher nicht so gut, wie die Steine selbst sind. Sie hat vermutlich bei der möglicherweise mehrfachen Übersetzung weiter gelitten.
Sprachpuristen-wie Sanjuro- ärgert so etwas, mich eigentlich auch, ich bin aber schon abgestumpfter.
Nix für Ungut und vertragt Euch.
MfG U. Gerfin
 
Miyakoshi-Schleifsteine

....Ich....kann an dem Werbetext von Herder (dem Importeur der Steine) nichts Falsches finden, weshalb ich ihn auch so in die Artikelbeschreibung übernommen habe.....
Um die Verwirrung zu vergrößern und den bereits sehr aussagekräftigen Text von Ulrich - zum Abspeichern empfohlen! - noch etwas zu ergänzen, möchte ich noch etwas anfügen:

Ganz unabhängig von allen Faktoren der Herstellung und des Gebrauchs von Schleifsteinen gibt es stark unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten je nach Klingentyp.

Traditionelle japanische Messerklingen werden vorrangig auf der vollen Fläche geschliffen und verursachen dadurch einen geringeren spezifischen Druck auf den Stein und daher auch einen eher flächigen als punktuellen Abtrag. Steine mit weicher Bindung sind daher bei diesem Einsatz länger haltbar.

Europäische Klingen mit einer Fase üben beim Schleifen einen höheren Druck aus (zumal, wenn sie schmal sind) und tragen Steine mit weicher Bindung unverhältnismäßig schnell ab, weil sie nur mit einem relativ kleinen Bereich aufliegen. Das gilt vor allem dann, wenn die Fase angelegt wird.

Daraus ergibt sich, dass man genau schauen muss, welche Messer mit welchem Schleifstein zusammenpassen. Eine treffende Antwort auf die beliebte Frage nach dem besten Schleifstein bleiben wir also - wie immer - schuldig.

Meine "Probleme" sind im Übrigen nicht die unglücklich formulierten Texte der Hersteller oder Händler, sondern der Verdacht, dass es sich nicht um semantische, sondern fachliche Unzulänglichkeiten handelt, die nach meiner Kenntnis nicht selten sind - Messerkataloge von Herstellern aus Solingen sind Beleg dafür.

Gruß

sanjuro
 
Lieber U. Gerfin,

Danke für diese ausführliche Zusammenfassung eines Gebiets, das mir trotz vielen Lesens ein Buch mit sieben Siegeln geblieben ist. Ich besitze zwar extrem viele Steine, schleife auch fleißig, bin aber nie in die Chemie eingedrungen.
Dennoch zwei Fragen:
Mit diesen Steinen und einem kurzen Abziehen auf einem ordentlichen Wetzstahl erzielt man in wenigen Sekunden (bei Geübten) bis Minuten eine gute Gebrauchsschärfe, die auch ausreicht, die Unterarme harfrei zu kratzen.

Tut mir leid, aber ich habe es immer wieder mit alten Flohmarktmessern zu tun, die trotz der Härte und weichen Bindung und kantigen Körnung eines meiner groben japanischen Steine, und sogar trotz der Härte meines groben und abtragreichen Diamantensteins buchstäblich eine Stunde harter Arbeit benötigen, und oftmals auch länger, bevor ich zu einem feineren Stein wechseln kann. Ich spreche von qualitativ guten Messern mit einer völlig abgenutzten Schneide, die -- geschärft -- noch eine Generation halten. Sie sind vermutlich zuletzt in der 50er Jahren oder früher geschärft worden und waren durch die ganzen 60er und 70er Jahre hindurch dennoch im Einsatz. Jeder von uns hat bei der Oma in der Küche oder beim Opa in der Gartenlaube so was mal gesehen.
Wenn ich diese Einschätzung lese ("Sekunden bis Minuten, plus Wetzstahl"), frage ich mich, was ich seit 40 Jahren falsch mache. Ist hier von einer ohnehin "relativen" Schärfe die Rede, die lediglich eine Auffrischung benötigt?

Das andere Extrem sind die Naturarkansassteine oder die künstlichen schwarzen Arkansassteine, die extrem hart gebunden sind und deshalb auch nur für den feinsten Schliff taugen. Feine keramische Steine oder die belgischen Brocken liegen dazwischen

Ich habe in meiner Sammlung drei sog. "Hard Arkansas Black"-Abziehsteine, und alle drei sind garantiert Natursteine. Auf einer Uralt-Holzpackung aus den 40er Jahren, die zu einem der Steine gehört, steht der Begriff Novaculite als Mineral noch deutlich zu lesen. Die Steine haben eine Oberfläche, die an die von Glas erinnert, und entsprechend fein polieren sie eine Fase, die anschließend einen höheren Glanz aufweist, als ich von anderen Abziehsteinen je gesehen habe. Wenn man einen versehentlich fallen lässt (wahrlich ein schwarzer Tag), ergeben sich Bruchstellen an den Kanten, die an Feuerstein erinnern, also leicht muschelförmig-konkav. Sie sind wirklich hart, denn nach ca. 15-jährigem Gebrauch ist keine nennenswerte Abnutzung erkennbar.
Meine Frage an U. Gerfin: Gibt es wirklich synthetische schwarze Arkansassteine, die so fein sind? Würde ich gerne besorgen.

Gruß
Sam
 
Um mal wieder auf das ursprüngliche Thema zu kommen.

Die MIYAKOSHI Steine sind sehr gut, ich habe selbst einen.
Wie immer bei Schleifsteinen ist es eine Frage des Messers und dem persönlichen Geschmack, ob einem ein Stein liegt oder nicht!
Die Steine von MIYAKOSHI sind Qualitativ sehr hochwertig.
Zur Härte und Schleifleistung möchte ich nun nichts sagen, da es oft auch ein subjektiver Eindruck ist und es nur zu weiteren Diskussionen führt.
Nur soviel, von der Härte weit unter Shapton, eher in Richtung Naniwa und Cerax.
Bei mir die optimale Ergänzung zu meinen feinkörnigen Naniwa Steinen.
Ein Nachteil ist die Begrenzte Anzahl an Körnungen (1000/2000/3000).
Man braucht einen weiteren Stein eines weiteren Herstellers mit einer feineren Körnung für den Feinabzug oder Feinschliff.

Gruß Andreas B.
 
Gestern bestellte Ninawa Chosera Steine gleicher Körnung sind derzeit anderswo günstiger. Das ist als sachliche Feststellung hoffentlich erlaubt zu sagen?
 
Hallo Sam !
Das mit den Sekunden ist sicher etwas übertrieben. Um etwas zu verdeutlichen, muß man oft pointiert formulieren. Aber: Es geht wirklich sehr schnell und es handelt sich nicht um das Auffrischen noch relativ scharfer Schneiden, sondern um solche, bei denen man die Partie, die eigentlich Schneide sein sollte, mit bloßem Auge als silbernen Strich erkennen kann. Eine zweite Einschränkung gilt für extrem karbidhaltige Stähle. Eine Klinge aus- sagen wir mal- 10 V (2,6 % C, 5 % Chrom, 10 % Vanadium) braucht etwas länger und wird nicht so scharf, wie eine Klinge aus einem vernünftigen Werkzeugstahl. Mit einem offenen Siliziumkarbidstein dauert das aber auch nicht mehr als ein paar Minuten.
Möglicherweise reden wir aneinander vorbei und du sprichst vom Schleifen ganzer Flächen, während ich nur das Anbringen einer neuen Fase meine.
Wie lange das Schleifen ganzer Flächen dauert, habe ich gerade leidvoll erfahren, als ich eine Klinge nach Art eines japanischen Gemüsemessers nach dem Härten einseitig völlig plan schleifen wollte.
Zu den Arkansassteinen: Ich habe mich nicht wirklich damit auseinandergesetzt. Ich habe einen Arkansasstein mit einer Körnung von etwa 1000, der mir als künstlischer Stein, aber eben mit dem Namen Arkansas verkauft worden ist. Er ist gelb und sehr formbeständig, schleift aber recht aggressiv. Ich habe ihn als Ölstein verkauft bekommen und auch treu und brav mit Schleiföl eingesetzt. Er hat sich sehr schnell zugesetzt und seine Schleifwirkung fast vollkommen verloren. Ein Stündchen im Härteofen bei etwa 500 Grad hat ihn wieder gereinigt und als Wasserstein arbeitet er jetzt sehr zu meiner Zufriedenheit.
Ein sehr feiner, hellgrau durchschimmernder Stein-äußerlich einem Speckstein ähnlich- ist mir als Naturarkansas verkauft worden. Er ist absolut formbeständig und die Schleifwirkung ist subjektiv deutlich feiner als bei einem gelben Belgischen Brocken.
Ein schwarzer Stein ist absolut homogen, wurde mir unter dem Namen Arkansas als Schärfstein für Rasiermesser angeboten und ist in der Wirkung etwas gröber als der vorgenannte.
Ein weiterer schwarzer Arkansas ist noch tiefer schwarz, noch feinkörniger, absolut formbeständig-subjektiv etwas aggressiver als der helle Naturarkansas. Die absolute Homogenität hat mich veranlasst, diese beiden schwarzen Steine für künstliche Steine zu halten. Das muß aber nicht stimmen.
MfG U. Gerfin
 
Hallo U. Gerfin, auch andere,

Danke für die Antwort. Was die Arkansas-Steine betrifft, ist es schwer, aus der Ferne was zu sagen. Der Beschreibung nach zu urteilen, ist der hellgraue Speckstein-Verschnitt das, was u.a. die Firma Smith in Arkansas (http://smithsedge.com/products/product.asp?id=56&cid=1) als "White Hard Arkansas" verkauft. Er hat ca. die Schleifeigenschaften eines Belgischen Brockens (es gibt aber deutliche Unterschiede, je nach Ecke des Steinbruchs) und ist unvorstellbar Formbeständig. Ich habe im Jahr 1972 (sic) einen sehr kleinen Taschenstein für Angelreisen in die kanadische Wildnis gekauft, ca. 3x8cm und 5mm dick, habe inzwischen wirklich unzähligen Messern damit den letzten Schliff gegeben, und man sieht es dem Stein nicht an, außer dass er mittig vom Öl dunkler geworden ist. Ich kann es selbst kaum glauben, arbeite übrigens nicht für Smith.

Der Schwarze hat bei manchem Lichteinfall fast grünliche Reflexe (sprechen wir hier über Weißwein?), wie Meerwasser, und wird von Smith, von dem ich meine habe (die ich allerdings geerbt habe), seit vielen Jahren nicht mehr abgebaut. Dafür gibt es z.B. dieses:
http://www.knifecenter.com/kc_new/store_detail.html?s=ac16d

Ich würde gerne mal einen jener sagenhaften japanischen Steine in die Hände bekommen, die mit 10.000er Körnung und aufwärts, um vergleichen zu können, aber vorher müssen meine Kinder zu Ende studiert haben. Ich kann mir allerdings nur mir Mühe vorstellen, dass es etwas Feineres unter den Steinen gibt als meine Black Hard Arkansas.

Hier ist ein Foto in Natura: http://www.danswhetstone.com/images/RawBlackRock.jpg

Mit zunehmendem Einsatz wird die Oberfläche noch glatter. Ich benutze sie inzwischen fast nur mit Wasser, früher mit Öl. Macht überhaupt nichts, da die Oberfläche nichts durchlässt. Und wie gesagt, hier geht es um den aller-aller letzten Schliff. Ich befürchte, dass es auf dem Markt viele Steine gibt, die so genannt werden, die es aber nicht sind. Wenn ich einen kaufen müsste, würde ich mich, glaube ich, an www.danswhetstone.com wenden, auch wenn dort ein guter Bankstein höchster Qualität über $300 kostet. Ich glaube, sie sind integer.

Meine Frage noch: Wo finde ich einen "offenen Siliziumkarbidstein", mit dem man aus einem silbernen Strich (genau davon habe ich gesprochen) recht rasch eine Schneide formen kann? Was ist empfehlenswert? Wo hast Du Deinen her? Gibt es irgendwohin einen Link? So einen Stein würde ich wirklich gerne haben. Er würde eine deutliche Zeitersparnis bedeuten wenn ich vom Flohmarkt zurückkehre, oder wenn die Nachbarn mit ihren vollkommen abgewetzten Teilen ankommen.

Viele Grüße
Sam
 
Hallo Sam !
Diese Steinchen im Rohzustand gefallen mir aber sehr gut. Da möchte ich gerne mal soviel wegschleppen, wie ich tragen kann.
Zu den offenen SiC-Steinen-in einfachster Form sind sie als Sensenwetzsteine im Handel, etwas feiner als doppelte Steine mit eine Seite um 200 und einer Seite mit ca. 300 Körnung.
Wenn Du Dich für sehr feine japanische Steine interessierst, solltest Du mit Herrn Horie Kontakt aufnehmen. Er hat vor einiger Zeit-ich fürchte, es ist schon sehr lange her- hier im Forum geschrieben. Er ist Speditionskaufmann und importiert japanische Kochmesser und Steine zu -soweit ich das beurteilen kann- sehr reellen Preisen. Ich selbst bin nicht mit ihm in´s Geschäft gekommen, weil ich ihn wohl mit meinen skeptischen Blicken auf seine perfekt geschliffenen japanischen Kochmesser verstört habe.
MfG U. Gerfin
 
Danke für alle Antworten :super:

ich denke, das die Steine bestimmt sehr gut sind wenn Claudia sie als gut bezeichnet (bisher hat sie mir nur die für mich allerbesten Sachen empfohlen - mit denen ich bisher sehr glücklich bin -. Und so wird es sicher auch hier wieder sein) Wenn diese Steine sogar der Meister Sirou Kamo in seinem Schleifkurs benutzt... sagt das für mich schon einiges aus.

Da Andreas B. diese Steine nun auch für gut bezeichnet, werde ich diese Steine in die engere Wahl ziehen.

So als mittlerweile kleiner Sirou Kamo Fan.... sind das nun meine Traumsteine.

Liebe Grüße
naranja :D
 
Arkansas-Schleifsteine

....Ich kann mir allerdings nur mir Mühe vorstellen, dass es etwas Feineres unter den Steinen gibt als meine Black Hard Arkansas......Mit zunehmendem Einsatz wird die Oberfläche noch glatter. Ich benutze sie inzwischen fast nur mit Wasser, früher mit Öl. Macht überhaupt nichts, da die Oberfläche nichts durchlässt.....

Guten Abend, Sam!

Leicht OT, aber auch Thema Bankstein:

In der Tat können Arkansas-Steine extrem fein sein; es gibt sehr viele verschiedene Typen, und selbst die etwas gröberen (die schon sehr in Richtung Ouashita/Washita gehen) sind noch ziemlich fein.

Das Geheimnis beim Gebrauch der Arkansas-Steine ist das relativ häufige Öffnen bzw. Anreiben der Oberfläche mit Hilfe eines nicht zu groben SiC-Steins oder eines anderen Arkansas; benetzt werden alle mit Petroleum. Öl setzt die Steine zu und verhindert einen guten Zug oder "Biss", Wasser ist in der Regel nicht geeignet, schadet aber weniger als Öl.

Arkansas-Steine mit glasartig glänzender Oberfläche sind für erfolgreiches Arbeiten kaum geeignet. Nach dem Anreiben sollten sie eine feine, aber leicht mattierte Oberfläche zeigen und mit einem Tropfen Petroleum sollte ein gehärteter Stahl einen dunkelgrauen Strich hinterlassen.

Gruß

sanjuro
 
Hallo naranja

Aus meiner sicht keine schlechte Wahl die Miyakoshi Steine.
Ich schleife mit meinem 1000er auch meine Hideo Kitaoka und Shirou Kamo Messer damit. Bin auch sehr zufrieden!
Welche Steine möchtest du dir noch kaufen?
Ich verwende zusätzlich noch Naniwa 5000 und 8000 Steine für den Feinabzug.
Mich würde der Miyakoshi 3000 mal interessieren im vergleich zu meinem Naniwa 5000.
 
Mal eine Frage an die Experten?
Hat jemand Erfahrung mit harzgebundenen Steinen wie dem Miyakoshi KITAYAMA Toishi 8000er.
Angeblich sollen sie ein erstklassiges Wolkiges Oberflächefinnisch erzielen ähnlich dem von Japanischen Natursteinen!
 
der Kitayama, oder North Mountain, ist in amerikanischen Foren extrem hochfrequentiert.
Früher hieß dieser Stein Ice Bear 10.000
btw. soweit ich weiß ist dieser Stein nicht von Miyakoshi

Es gibt viele hitzige Diskussionen darüber, welche Feinheit dieser Stein nun tatsächlich hat.
Er gilt manchmal als 8.000, manchmal als 10 oder sogar 12.000

Fakt ist, er beinhaltet geschrotete Natursteine
und liefert daher mit *manchen* Stählen
ein super Natursteinfinish.
Google mal "Kitayama" und "stone oder toishi oder Razor"

Aber man bedenke, dass man für den Preis auch einen echten japanischen Naturstein bekommen könnte,
wie U.Gerfin schon erwähnt, ohne jemanden hier übermäßig erwähnen zu wollen,
kennt Herr Horie sich mit Natursteinen bestens aus
und führt und benutzt sowohl den Kitayama als auch Natursteine
und kann dir sicher sehr gute Auskunft geben.


Was die Miyakoshi Steine angeht,
so kann ich keineswegs verstehen, wieso sie so stark negativ beurteilt werden.
Keine der negativen Aussagen stammt aus Erfahrung,
sondern aus Mutmaßung zu einem übernommenen Beschreibungstext.
Grade Steine sind ohne eine Probe nur sehr schwer zu beurteilen.
Würde es nicht am Geld liegen, so würde ich diese Steine auf jeden Fall probieren wollen.
Das in der Beschreibung die wichtigste Angabe überhaupt,
der prozentuale Anteil an Schleifpartikeln, fehlt,
kann dem Laden nicht angelastet werden,
da diese Angabe meist vom Werk aus zurückgehalten wird.
Die Beschreibung beinhaltet alle subjektiven Informationen,
die notwendig sind.
Entweder man glaubt sie und versucht die Steine,
oder man tut dies nicht. So wie das in jedem anderen Shop auch der Fall ist.
Es ist immer eine Frage des Vertrauens.


@MPS für die grobe Arbeit kann ich nur Diamantplatten empfehlen.
SiC Steine funktionieren selbstverständlich auch,
aber mir nutzen die teile sich zu schnell ab.
Ich habe mir dazumal aus dem Lidl 3 Diamantplatten (150/300/400)
für 5€ gekauft. Die sind nun gut 1 Jahr in Gebrauch
und mit ihnen habe ich 2 Tanto aus vollem C105W1 gefeilt.
Die Dinger greifen wie die Wutz und nutzen sich praktisch nicht ab.
Auch heute geistern noch welche in Egay rum
 
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