moderne Folder ohne Washer/Kugellager

thrawn

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Aktuell ist es ja fast Standard, Folder mit kugelgelagerten Klingen zu produzieren, wobei es natürlich noch Hersteller gibt, die auch Washer verwenden.

Daneben gibt es Hersteller, die komplett drauf verzichten, bzw. die "Lagerung" in die Griffschalen integrieren:
Bei Protech-Messern (ich weiß nicht, ob alle) mit Aluminium Griff liegt die Klinge direkt auf dem beschichteten Aluminium auf.

Microtech hat auch Modelle ohne Washer: Das Stitch, oder alte Socom (Elite)
Masters of Defense damals ebenso

All diese Modelle haben Griffe aus Aluminum - beschichtet, damit die Oberfläche hart genug ist

-> Ich finde dieser Art der Lagerung sehr ansprechend (großflächige Auflage der Klinge, weniger Bauteile, präzisere Fertigung nötig) - was haltet Ihr davon?

-> Welche Hersteller gibt es noch, die Folder ohne Washer/Kugellager herstellen (ich meine moderne Folder, keine Opinel, Buck 110, u.ä.)

-> kennt Ihr solche Folder mit anderem Griffmaterial als Aluminium? Titan, Stahl, G10, Carbon?
(gerade noch selber eingefallen: Spyderco hat Folder mit FRN-Griffen ohne extra Washer)
 
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Hab grad mal meine Fällkniven U1 und U2 gecheckt: Das U2 hat keine Washer (Zytel Monoblock-Griff), das U1 hat anscheinend einen hauchdünnen Washer als Distanz-Ausgleich.
Das Hunter Pro von Victorinox hat Stahlplatinen, die rund um die Klingenachse minimal erhaben geprägt sind. Das ersetzt die Washer. Ähnlich scheint es beim Buck 110 Eco-Lite zu sein, das hat ebenfalls Stahlplatinen. Ich hatte auch schon andere Folder mit diesem Bauprinzip, weiß aber nicht mehr welche ;)
Dann habe ich noch drei moderne Folder, 1 Serie, 2 Einzelstücke, bei denen ist im Bereich der Klingenachse hauchdünn Material abgetragen, jedoch um die Achse rum etwas stehen gelassen, was dann praktisch den Washer ersetzt: Beim einfach gebauten CRKT Centofante ist es aus den Micartaschalen rausgefräst, bei einem Folder von Uli Hennicke aus den dicken Titanplatinen und bei einem Folder von Gordon Chard (USA) aus dem integralen Stahlgriff, bei dem Backen und Platinen aus einem Stück gefräst wurden. Der Vorteil dieser Bauweise: keine separaten Washer, aber der Klingenspiegel wird recht gut vorm Verkratzen geschützt. Herzustellen sicherlich aufwendiger als Washer.
Ganz ohne hat man zwar die von dir erwähnte vollflächige und damit stabilere Auflage, dafür aber auch schneller jene kreisförmig verlaufenden Schleifspuren auf dem Klingenspiegel.
 
Um die Messer die Du suchst zu finden mußt du im Englischen nach "pivot bushing" suchen, …

Sehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Pivot Bushing heißt, eine exakt bemessene Hülse liegt um die Klingenachse, der Klingengang ist auf diese Weise nach Montage immer derselbe, wenn man die Achsschraube fest anzieht. So wie bei einem Sebenza. Das aber zwei Bronze Washer hat …

R’n‘R
 
Ist zwar nicht unbedingt sehr modern, aber das Spyderco Caly 3.5 z.B. hat keine Washer. Die Klinge läuft direkt plan auf den Stahlplatinen. Und zwar sowohl beim G10- als auch beim CF-Modell.

Vereinfacht die Montage. Ich habe beim G10 mit Aogami-Klinge die Klinge ausgebaut und sie beim CF-Modell (ZDP-189) eingebaut. Man entfernt die Achsschraube, drückt die Achse raus und kann die Klinge nach vorne rausziehen. Beim anderen Klapper wieder reinschieben, Achsschraube reindrücken, Schraube anziehen. Fertig. Da können keine Washer verrutschen, knicken etc ...

R'n'R
 
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Kleine Korrektur: Das Buck EcoLite hat hauchdünne washer, wie ich durch akribisches Lupenstudium eruieren konnte.
Dann hatte ich auch schon mal ein Gerber Gator, die Version mit Stahlplatine, da war auch statt der Washer der Bereich um die Achse leicht erhaben ausgeformt.
 
Moki in Seki, Japan fertigt(e) traditionell ohne Gleitscheiben/Kugellager. Allerdings weiß ich jetzt nicht, wie es aktuell aussieht, nachdem die junge Generation die Führung hat.
 
Dann gibt es schon noch andere Hersteller / Modelle, aber die Anzahl scheint sehr übersichtlich zu sein.

Das Spyderco Police ss ist für mich zwar ein moderner Folder (auch wenn es ihn schon ewig gibt), die Konstruktion scheint sich am Buck 110 u.ä. zu orientieren - und ist vor allem genietet
Moki gehen auch in Richtung Buck 110 - qualitativ natürlich besser

Die meisten Beispiele sind eher vernietet und die Klinge liegt direkt auf Stahlplatinen auf.

Herausgefräste "Lagerungen" wie bei Protech oder Microtech sind dann wohl echt die große Ausnahme
 
Hab noch eins gefunden, das die Ausnahme bestätigt: das Slack von Böker, Design Raphael Durand.

Auf beiden Linerinnenseiten sind die Laufflächen der Klinge freigefräst.

Lag zufällig noch auf der Werkbank, da es auf eine "Clip-Extension" wartet ;)

full
 
Die meisten Beispiele sind eher vernietet und die Klinge liegt direkt auf Stahlplatinen auf.

Es geht noch simpler. Das Lightweight Native 5 Maxamet (wie auch die Varianten mit anderen Klingen) hat weder Washer noch Stahlplatinen. Die Klinge läuft zwischen den beiden FRN-Schalen. Das ganze Messer besteht nur aus den beiden Plaste-Schalen, Hebel und Rückenfeder für den Lock und Klinge. Die Klingenachse hat ein Bushing.

Das Messer ist verschraubt. Die Schraublöcher enthalten Metallhülsen, damit die Schrauben nicht im Plastik greifen müssen.

Hier ist es zu sehen (ab Minute 2.50) ...

R'n'R
 
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Beim Para 3 Lightweight gibt es einen Washer und auf der anderen Seite einen im Bereich der Klingenachse eingelegten Stahl-Liner. Eric Glesser hat das Messer auseinandergenommen. Hier zu sehen (ab Minute 7.00) ...

R'n'R
 
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