Mokume Gane Kupfer/Messing , 3 Farben?

Tristan

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Tach zusammen,

Ich hab gestern einen kleinen Barren Mokume gemacht , hab ihn ausgeschmiedet und geschliffen . Nun meine Frage :

Wo kommt das "grau" her (bilder). Ist das nun Kupfer oder Messing ?

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Es sieht ja ganz nett aus . Nur war das nicht beabsichtigt :).

Danke euch schon mal ;-). Bis gleich .
 
Ätz es weg oder schleif mehr. Das ist (meiner Meinung) CuO, ziemlich dick. Man erzeugt es manchmal künstlich auf dem Kupfer, aber da ist meißt das Problem, dass man es nicht zum Halten kriegt.. hast du das Material vom Schrottplatz? wenn ja, kann es sein, dass es kein reines Kupfer war, sondern Bronze o.ä., was man manchmal durch die Patina nicht sieht.
Schleif einfach weiter.
Achja, ich hab mir mal von professioneller Seite einen Tip zum Färben geholt: Wenn du alles blank hast, sieht es toll aus, wenn du das Kupfer schwarz färbst, sodass du dann Schwarz-Gold hast. Das geht mit sog. Schwefelleber (kein Schreibfehler), die man relativ einfach bekommt, die aber nicht sonderlich haltbar ist.
 
Wie hast du den verschweißt? Ich nehme an, du hast mit Schmelzphase geschweißt und relativ lange auf Schweißtemperatur gehalten?

Messing ist ja allgemein eine Legierung aus Cu/Zn. Es gibt aber unzählige verschiedene. Vor allem gibt es auch Sondermessinge, die z.B. Blei, Nickel, Zinn etc. enthalten können.
Beim Schweißen bildet sich in der Verbindungszone das Eutektikum aus den verwendeten Metallen. Und das kann durchaus eine andere Farbe haben, als deine beiden Ausgangslegierungen. Je länger man auf der Temperatur hält, umso dicker wird die Schmelzzone und umso deutlicher tritt der Effekt hinterher zutage.
Abhilfe:
- So kurz wie möglich auf Schweißtemperatur halten
- Diffusionsschweißen

viele Grüße und schönes, sonniges Wochenende, Jan
 
wow ...mal wieder besten Dank für die Blitzantworten :).

An diesem Wochenende werd ich da mal rumprobieren. Das "angebliche" Messingblech ist nemlich 30 X 70 cm . Da kann ich noch einiges ausprobieren ;-).

Ist schon Praktisch das mit den 3 Farben :). Wie gesagt , mir gehts nur drum es zu kontrolieren . Lernen ,lernen ,lernen .

Auf bald ,bis gleich.
 
Ich denke Jafi hat recht. Selbst wenn man das Paket nicht bis zur beginnenden Schmelze des bei niedrigerer Temperatur schmelzenden Materials erhitzt, gibt es in der Übergangszone eine Schicht, in der eine neue Legierung entstanden ist. Diese Diffusionsschicht, in der die Moleküle der Materialien sich quasi verzahnen, ist umso dicker, je heißer man gearbeitet hat und je länger die Temperatureinwirkung war. Ich habe eine ähnliche Erscheinung bei Silber/Kupfer-Mokume beobachtet, wo bei einigen
Päckchen zwischen den Silber- und Kupferschichten eine dünne goldene Schicht erschien. Bei den übrigen Mokume- Kombinationen ist diese Erscheinung bei mir bisher nicht aufgetreten.
Ich finde die Färbung übrigens sehr schön. Klaus Loose hat mal eine Mokume-Schale mit Silber, Kupfer und Shibuishi gemacht. Das Shibuishi hat genau die taubenblau-graue Farbe, die bei Deinem Stück aufgetaucht ist.
Er hat dafür eigens Shibuishi- Bleche hergestellt-Dir ist das ohne diesen Zwischenschritt gelungen.
Wenn Du diese Zwischenschicht vermeiden willst, solltest Du mit der Zeit und Temperatur etwas heruntergehen. Ob dann die Verbindung der Materialien noch so gut ist, ist fraglich. Da braucht es einiges an Fingerspitzengefühl.
Weiterhin viel Erfolg und Freude an den schönen Arbeiten !
MfG U. Gerfin
 
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