Mora Garberg, Bush & Kraft

güNef

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Servus,

MORA GARBERG

ich hatte zuletzt in einer etwas aus dem Ruder gelaufenen Kaufberatung das Mora Garberg vorgeschlagen und kurz ein paar Fakten zu dem Messer genannt!

Das Wetter in meiner Gegend ist gerade verregnet-herbstlich und das Sommerloch mit Themenflaute soll auch nicht größer werden als es schon ist , na denn….. ;)

Da is es...

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Da dieses neue Mora aber ziemlich kritisch gesehen bzw. beurteilt wurde und die Erwartungen an das Erste Full-Tang-Messer bei einigen hier nicht erfüllt wurden und es doch einige Punkte gibt, die kontrovers diskutiert werden könnten, da dachte ich mir, ich schreib mal einen Bericht über das Teil und wer jetzt noch mag, soll und darf, so er welche nennen kann, gerne die ihn störenden Punkte zur Sprache bringen. ;)

Warum hab ich das Garberg überhaupt gekauft? In erster Linie aus Neugierde! Jeder von uns guckt sich ja nach den ersten Info’s die vom Hersteller im Netz auftauchen nach Videos, Berichten, Artikel und Bilder um, wenn einem ein Messer gefällig erscheint, so auch ich! Bestellt habe ich bei den Gebrüdern Tjarks, wie immer problemlos und unkompliziert!

Wer sich im Netzt umguckt findet einiges an Videos und Berichten mit allen möglichen strapaziösen Belastungen dessen Sinn oder Unsinn jeder selber beurteilen mag!

Zum Messer:

Der erste Eindruck:

Das ist ein entschlacktes und optisch weitgehend reizloses, aber funktionierendes No-Nonsens-Produkt! An diesem Messer wurde optisch alles weggelassen was zu einem Kaufreiz führen könnte, im Gegenzug fehlt aber nichts, was für die Funktion und den vorgesehen Zweck abträglich sein könnte.

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Zum Stahl:

Schweden-Sandvik-14C28N, mit Stone-washed-Finish. Hundertfach bewährt, da gibt es nichts auszusetzen sofern die WB passt!

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Der Schliff:

Kein Scandi, da eine klar sichtbare Sekundärfase angeschliffen ist! Der Primärschliff ist nur 7mm hoch, dann liegt die volle Materialstärke an. Die korrekte Bezeichnung ist wohl Säbelschliff, aber auch „modifizierter Skandi“ hab ich schon gelesen. Keine Ahnung ob es hier eine glasklare Definition gibt.

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Ich bringe ein Beispiel:

Scandi auf Null gibt den Schleifwinkel beim Nachschärfen vor und ist auf einem DC4 auch im Wald einfach und trotzdem präzise scharf zuhalten, die Schneidfähigkeit ist ohne SF feiner, z.B. beim Schnitzen oder auffächern von Federsticks! Was fehlen könnte ist Stabilität, da ist eine Sekundärfase in richtigem Winkel geschliffen in der Regel eine Macht, aber auch nicht immer! Eine so präparierte Schneide bringt mehr Stabilität, wenn man hartes Holz hackt oder spaltet, indem man wuchtig mit einem Prügel auf den Klingenrücken schlägt! Mit einer Sekundärfase wäre aber ein höherer Primärschliff vorteilhafter, also ein Säbelschliff der gut 2/3 der Klingenhöhe abdeckt. Das würde trotz Sekundärfase die Schneidfähigkeit verbessern, da die max. Klingenstärke nicht abrupt sondern progressiv zunimmt. Allerdings ist das Schärfen unterwegs mit SF ohne Führung, nur auf einem kleinen Stein, ein Gewackel und höchsten eine Notlösung.

Das Garberg gibt aber vor, ein uneingeschränkter Bushcrafter zu sein und versucht einen „Kompromiss“ mit Gewichtung auf Stabilität. Diese beworbene Stabilität sehe ich in erster Linie durch den niedrigen Anschliff und der daraus resultierenden max. Klingenstärke über 3/4 der Klingenhöhe, den durchgehenden Erl und der stabilen Spitze! Die Klinge ist gerade noch ausreichend schneidefähig für die angedachten Aufgaben durch 0,50mm am Griff, 0,60mm in der Mitte und 0,70mm an der Spitze über der Wate gemessen. Das Wilkins Basic Fieldknife mit Säbelschliff liegt zwischen 0,80 und 1,0mm über der Wate! Küchenmesser werden beide nicht, aber die Feldküche ist hoffentlich deutlich anspruchsloser, was die Schneidfähigkeit von harten Gemüsen betrifft! :hehe:

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Der Griff:

Ist einer der Besten, die ich von Mora bis jetzt in der Hand hatte, gute Griffigkeit, gute Proportion & Fülle, gute Haptik, einfach und günstig gelöst, dabei sauber gefertigt! Wieder gibt es funktionell nicht wirklich was zu mäkeln. Das Lanyard-Loch hat keine runde Bohrung, keine Hülse eingepresst und sollte größer sein!

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F & F:

Durch die Bank einfach aber sehr sorgfältig gemacht, zumindest das von mir gekaufte Exemplar! Der überstehende Erl und der Klingenrücken sind mit einem Grat versehen um einen Feuerstahl anzureißen und z.B. Magnesium oder Rinde als Zunder abzuschaben, damit die Schneide geschont wird!

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Die Scheide:

Da hat sich jemand Gedanken gemacht! Irgendwo zwischen Begeisterung und Grausen werden die Reaktionen ausfallen, aber wie wir wissen gilt das für viele Dinge! Die übliche Köcherscheide aus Plastik hat zwei Bohrungen am Boden um Wasser ablaufen zu lassen, nimmt das Messer links und rechts eingesteckt mit einem „Klack“ auf und hat eine Druckknopfschlaufe die das Messer gegen Verlust sichert, sollte es kopfüber transportiert werden. Ein (Kunst?) Lederring mit Gürtelschlaufe kann über die Scheide gezogen werden, dann hängt das Messer locker und tief am Gürtel. Mir behagt diese Trageweise aber nicht, da die Scheide nicht breit und flach genug ist um an der Hüfte ruhig zu hängen, sondern durch die Form, die glatte Oberfläche und den ungünstigen Schwerpunkt pendelt und baumelt die Scheide beim Gehen wild an der Hüfte herum. Jetzt könnte man durch die beiden Löcher am Scheidenboden einen Riemen ziehen und die Scheide am Bein festmachen und so stabilisieren. Ich trage das Messer hauptsächlich am Rucksack montiert.

Dazu habe ich je einen Schlüsselring am Rucksack und an der Scheide montiert und verbinde das mit einer Miniatur-Gardena-Kupplung, funktioniert prima!

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Zur Basisscheide gibt es noch eine zusätzliche Kunststoffschiene mit Klettbändern, die als „Basis und Dockstation“ dient und fix an einem Ort oder Gegenstand fixiert werden kann, damit das Messer sicher und vor allem immer an der gleichen Stelle aufbewahrt wird. Man kann die „Basisscheide“ übrigens auch anschrauben, falls sich keine Möglichkeit für die Klebebänder bietet! Das kann im Auto, am Rucksack, am Faltboot, am Fahrrad, in der Kombüse, unters Bett geschraubt oder was weiß ich wo noch sein……

In diese Schiene wird das Messer hineingeschoben und mit einem Klettband und der Druckknopfschlaufe fixiert!

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Das kann man jetzt als innovativ oder als unnötig bewerten! Über eine dauerhafte Haltbarkeit kann ich noch keine Aussage treffen.

Gebrauch:

Skrama-Bushknife und Mora Garberg im Wald…..

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Ich habe mit dem Mora meine übliche Trainingsrunde im Wald ( wo ich übrigens seit meinem Skrama-Kauf häufiger zu finden bin :cool: ) gemacht, die jedes Messer, dass ich für diesen Zweck kaufe durchläuft, also Stöckchen angespitzt, entastet, entrindet, Magnesium geschabt, Feuerstahl angerissen, nicht zu dicke Äste gespalten, mit der Spitze in Holz gepult usw. Die Flanken blieben unbeeindruckt, nur der Primärschliff zeigte feine Kratzer. Dosen öffnen oder durchschneiden bzw. „Batoning“ ( Ausnahme Skrama-Bushknife ) mache ich mit meinen Messern nicht! Überhaupt meine ich, dass Gewicht, Stahl, Schliff und Klingenlänge beim Messern mit Anspruch auf Hack-Arbeiten, die auch begrenzt ein Beil ersetzen können nicht auf jedes Bushkraft-Messer übertragbar sind, oder mit anderen Worten:

Gegen das Skrama-Bushknife wirkt das Mora Garberg wie ein Kindermesser, nur liegt ein Teil dieser Leistungsfähigkeit vom Skrama an seiner Größe und am Gewicht, was das Packmaß dieses Messers optisch auffällig macht und den Tragekomfort einschränkt! Mit diesem Messer sind sehr grobe Arbeiten eine Macht und selbst feineres klappt noch überraschend gut!

Wo im Detail die Stärken oder Schwächen liegen, zeigt sich wie immer erst im Vergleich mit anderen Bushcraftern. Eine der unbestrittenen Stärken vom Garberg ist sicher der Preis, die stabile Konstruktion, der rostträge Stahl mit kaum Pflegebedarf und die Verarbeitung.

Was mir fehlt….

…….ist ein beigepackter Feuerstahl/Magnesium/Pfeiferl/Wetzstahl, sowas in der Richtung halt, dass hätte das Gesamtpaket vervollständigt!

Was mich stört.....

……ich finde es nicht nötig an allen Kanten des Messers einen scharfen Grat zu belassen/anzuschleifen, um den Feuerstahl an jeder Stelle anreißen zu können, dass hätte man auf den überstehenden Erl und/oder auf den abfallenden Rückenteil zur Spitze hin begrenzen können, da beim Schnitzen oft der Daumen am Klingenrücken aufliegt, was über kurz oder lang unangenehm werden kann!

Die Sekundärfase als Stabilitätspuffer ist auch so eine Sache wo man geteilter Meinung sein kann. Kommt immer darauf an ob man ein Mehr an Schneidfähigkeit oder Stabilität bevorzugt! Ein höher angesetzter Primärschliff wäre mir in beiden Fällen lieber gewesen!

Die Fangriemenbohrung könnte größer sein und eine Hülse hätte die Sache sauber abgerundet!

Specs: (Gebr. Tjarks)

• Konstruktion: Full-Tang
• Klingenlänge: ca.*10,9 cm
• Grifflänge: ca.*12,1 cm
• Gesamtlänge: ca. 22,9*cm
• Klingenbreite: ca.*2,3 cm
• Klingenstärke: ca.*3,2 mm*
• Gewicht Messer: ca.*169 g
• Gesamtgewicht: ca.*231*g*
• Klingenflanken: geschliffen
• Klingenrücken: geschliffen
• Stahl: kaltgewalzter, rostfreier schwedischer Spezialstahl von Sandvik (14C28N)
• Griff: Poliamid
• Farbe: schwarz
• Geeignet für: Rechtshänder*und Linkshänder

Mein Exemplar:

Gewicht: 169,8 gr
Klingenstärke: 3,22mm

Sehr scharf aus der Schachtel, beidseitiger sauberer Schliff
Keine Mängel, keine Makel

Fazit:

Ein auf Funktion und Zuverlässigkeit getrimmtes Mora mit viel Stabilitätsreserve! Optisch unauffällig bis langweilig mit Rotstift kalkuliert ohne billig gemacht zu sein.

Ich sehe keinen ernsthaften Grund das Messer nicht zu empfehlen, der Preis von 85,- Euro ist jetzt kein Schnäppchen, geht aber für das Gebotene in Ordnung. Das Garberg wird seine Käufer finden!

In der aktuellen Ausgabe vom Messermagazin ist das Garberg mit einem Rudel anderer Bushkraft-Messer im Vergleich und wird dort als Preistipp ausgerufen!

Gruß, güNef
 
Hallo güNef,

herzlichen Dank für das umfangreiche und reich bebilderte Review. Ich weiß welche Arbeit das macht und daher weiß ich es um so mehr zu schätzen.

Moras waren und werden wohl nie meine Leidenschaft. Auch wenn sie vom Gebrauchswert und vor allem im Hinblick auf das Kosten-/Nutzenverhältnis kaum zu schlagen sind, gefallen sie mir schlicht nicht. Das Auge schneidet bekanntlich mit.:D

Mein persönliches Highlight Deines Reviews sind die Miniatur-Gardena Schlauchkupplungen - ein genialer und überaus nützlicher Trick!

Vielen Dank und bis demnächst mal,
Anvil1971
 
Moin güNef,

aus der Küche in den Wald. Das ist gesund und macht Spaß :p

Was die dorthin von Dir mitgenommenen Messer angeht, hat das Skrama meine volle Zustimmung. Gegen das Mora hab‘ ich auch nix. Aber gegen den Schliff. Wenn schon, denn schon. Dann bitte auch auf Null bei so einem Schnitzer.

Nach meiner Erfahrung ist eine Sekundärfase hier überflüssig. Ich habe mein SplinterS, das BHK Bushcrafter - beide Scandi auf Null - mehr als gequält. Weil schon mal die Rede davon war, daß das nix aushält. Hält es. Gut wärmebehandelter O1 z.B. ist da über jeden Zweifel erhaben.

Denn hab‘ ich da noch zwei Messerchen mit Scandivex - also Scandi mit convexem Schliff auf Null. Einmal das ULB (Ultra Lite Bushcrafter) von BRKT und ein kleines „Homemade“ von einem Forenmitglied.

Keinerlei Probleme. Und am Ende ist imho sowieso ein balliges Messer vorzuziehen. Sehr stabil wegen Fleisch hinter der Wate und an jedwedem Ort fabelhaft zu schärfen auf ‚nem schlichten Bogen Sandpapier oder Micro Mesh. Und schneidet einfach super …

Das weißt Du ja auch selbst aus eigener Erfahrung. Und ich frage Dich hier jetzt auch nicht, warum Du Dir das Mora gekauft hast :steirer:


Grüße aus dark Monte Gordo

R’n‘R
 
Hallo

Ich arbeite und verbringe meine Freizeit in Skandinavien....und da sind Mora Messer ein echter Alltagsgegenstand bei der Arbeit.
Im Ausrüstungssatz ist ein Mora standard....sei es für Zimmerer ,Elektiker etc...
Und im Schnitt hält es 2-3 Jahre durch....und damit macht man alles..Holz ,Plastik , schneiden hacken hebeln...Das einzige was ich nicht mache ist einen Apfel schälen.....Ich hab noch Zähne..

Diese Messer sind absolut robuste Werkzeuge !!!

Aber 85 EUR.....das ist leider dann doch zuviel...Ich sehe dort leider keine Rechtfertigung für diesen Preis.
Als direkten Konkurenten aus dem Norden....würde ich dann immer mein Helle Eggen vorziehen,...oder mein Helle Alden.

Sollte man wirklich 2 Wochen auf nur dieses eine Messer angewiesen sein...ist der ballige Schliff , meine erste Wahl.Dann lege ich ein paar euros drauf...und nehme das F1...

Ist es deshalb ein schlechtes Messer....bestimmt nicht.Es wird dir sicher gute Dienste leisten !!

viel Spaß damit

knifeaddict
 
Servus,

es zeichnet sich eine deutliche Tendenz, vielleicht auch Stimmung "gegen" dieses Messer ab, dass lässt sich nach den ersten Reaktionen schon rauslesen! Ich werde jetzt nicht beginnen das Messer in Schutz zu nehmen, bloss weil ich es gekauft und vorgestellt habe, da ja einige Kritikpunkte durchaus berechtigt sind!

Viel mehr stellt sich die Frage, wieviel Kritik durch eigene Vorlieben gesteuert ist, bzw. durch die Erwartungshaltung Mora = gut & günstig und darf nicht 85,- Euro kosten!

Das weißt Du ja auch selbst aus eigener Erfahrung. Und ich frage Dich hier jetzt auch nicht, warum Du Dir das Mora gekauft hast :steirer:

Kaufgrund war Neugierde! Das eine satte Sekundärfase angeschliffen ist, hat mich am falschen Fuss erwischt! Ein Skandi ist von der Schneidfähigkeit insgesamt gesehen für mich eigentlich uninteressant. Er mag bei bestimmten Aufgaben seine Vorteile haben, trotzdem mache ich in der Regel einen Bogen um Messer mit solchem Schliff!

Beim Garberg hat mich das Gesamtpaket interessiert, wie liegt das in der Hand, wie vertrauenserweckend ist das gemacht, wo liegt der Vorteil zur Konkurrenz, gibt's den überhaupt oder zieht Mora als Marke das Garberg nur durch Werbung & Hype in die schwarzen Zahlen!

Ich möchte auf die Sekundärfase jetzt nicht einprügeln und traue den Mannen bei Mora zu, sich etwas dabei gedacht zu haben, dass sie mit diesem Anschliff keinen Preis in Sachen Schneidfähigkeit gewinnen werden, war glaube ich auch dem Hersteller klar! Kein Vorteil ohne Nachteil und umgekehrt, auch wenn bis heute bei allen deine Messer ohne SF die Schneide gehalten hat, werden wir uns einig werden, das zumindest theoretisch eine SF bei zwei gleichen Messern und gesteigerter gleicher Belastung die Nullschliffvariante früher w.o. geben wird. Vielleicht bist du nur noch nicht weit genug gegangen! ;)

- Es ist ein Mora ohne echten Skandi, die abgesetzte Schneidfase sieht auch ziemlich nach "hat der Lehrling 3x geschliffen" aus.

Der Schliff an sich ist auf beiden Seiten sehr sauber und gleichmässig, keine Facetten innerhalb der Schneidfase, kein Winkelfehler zur Spitze hin der sofort ins Auge fällt! Ich denke du beziehst dich auf die Breite der Schneidfase, wo du vermutest der erste Anschliff wurde verbockt, dann noch mal drüber um alle Fehler auszubügeln und so wird die Fase breiter als sich ursprünglich angedacht war! Spekulation! Kann sein! Die Dicke hinter der Wate nimmt bei meinem Exemplar zur Spitze hin um 0,20mm zu, das kann gewollt sein um der Spitze Stabilität zu geben, das kann einfach passiert sein. Hierzu müssten wir ein paar Exemplare zur Ansicht haben um zumindest eine Tendenz auszumachen!

- für was soll dieser Pinnökel am Messerende gut sein? "Schaut her, ich bin Full-Tang"? Hab nicht wirklich viele Menschen damit Rinde schaben oder Feuerstahl reißen gesehen, weil die Winkel und die Haltung dabei alles andere als gut/günstig/ergonomisch/sinnvoll sind. Nägel in die Wand kloppen wird damit auch keiner.

Hmm, es gibt genug Messermacher/Hersteller die sich was dabei denken und einen widerspenstigen Hering kann man schon mal damit reinklopfen und das Tops B.O.B. Fieldknife hat an dieser Stelle sogar eine Kerbe angeschliffen!

Es gibt also durchaus eine Verwendungszweck dafür und über die Notwendigkeit kann man sicher streiten, aber Kritikpunkt ist das keiner, wenn wir sachlich bleiben!

- wo ist der Fingerschutz nach vorne um gegen "in die Klinge rutschen" zu schützen?
- was macht der gemeine, zum Batoning geneigte Bushcrafter, wenn die Griffschalen bei solchen Tätigkeiten beschädigt werden? Insb. der umspritzte bereich im vorderen Griffteil ist so gewiss bei einem Fehlschlag sehr schnell ruiniert und dann hat man ne riesige Scheiße, die nervt. Da wäre mir ein Messer mit aufgesetzten Schalen 10x lieber, insb. wenn man diese Messer bzw. kann man diese Messer mit einer Griffwicklung, oder auch so, immer noch gut bis deutlich besser weiterbenutzen!

Der Griff bietet auch mit nassen Händen guten Halt, besseres gibt es aber sicher. Das Griffmaterial ist Poliamid, sehr schlagfest, sehr zäh und gut mit Metall verbunden ergibt das eine stabile Partnerschaft! Schiefgehen beim Draufschlagen kann immer was, aber ich wäre bei Holzschalen, Horn oder anderem Material das spröder ist und zum Reißen neigt, deutlich beunruhigter. Mal sehen ob im laufe der Zeit kaputte oder abgeschlagene Poliamid-Griffe im Netz auftauchen!

- Feuerstarter von Mora mit Pfeifchen würde nochmal sicher 20-30€ extra kosten!

Da hätte ich natürlich solch ein Zubehör innerhalb der 85,- Euro gerne gesehen, so war das gemeint!

- alls "one tool option" würde das Ding zumindest bei mir auf jeden Fall durchfallen, da gibt es durchaus andere, imho geeignetere Messer für gleiches Geld.

Welche bieten sich da an, die man gesamt gesehen gegenüberstellen kann? Vor allem die geeigneteren bitte, um 85,- dann gebe ich das Mora als Präsent gerne an meinen Schwiegersohn weiter! ;) Und ja, ich mag ihn! :D

Gruß, güNef
 
@ Santos
"- für was soll dieser Pinnökel am Messerende gut sein? "Schaut her, ich bin Full-Tang"?"

Ich persönlich mag diese herausragenden Metallteile.
Sie sind gut, um Nägel in die Wand, irgendetwas kaputt oder irgend einem Vieh eins auf die Ohren zu schlagen, wenn es denn eng wird.
Wer so etwas macht? -> ich z.B.
Gibt es so etwas? -> ja, alles schon dagewesen bei mir.

Die Griffform der Scandis war mir schon immer ein Rätsel.
Keinerlei Schutz Funktion für ein zur Klinge rutschen der nassen/blutigen/fischschleimigen Hand.

Die Nordlichter, die mir bislang über den Weg gelaufen sind, haben sich daran nicht gestört.
Sie erfreuen sich an einer am Gürtel baumelnden, schlanken Scheide.

Meine Klopper-Scheiden werden stets ausführlich angestaunt, jedoch als zu klobig erlebt.

@ Günnef

Danke für das gute Review!

Grüsse
Zodik
 
Ach Herrje,
da geht es ja gleich weiter mit den "Glaubenskriegen":rolleyes:
Aber es ist ja auch interessant zu lesen, was hier an Argumenten und Befindlichkeiten ausgetauscht werden- solange es hoffentlich auf die Sache-sprich das Messer beschränkt bleibt.

Ich "ticke" was das Garberg angeht ähnlich wie güNef - ich habe mir das Garberg aus reiner Neugierde gekauft und bin bisher sehr zufrieden.
*Ich* bin halt ein unverbesserlicher Impulskäufer.
Was mir besonders gefällt ist das angenehm hohe Gewicht (etwa 160g) und der massive, voluminöse Griff - und damit unterscheidet es sich angenehm von den übrigen Mora Messern.
Ob das den Preis von 85€ wert ist muss jeder selbst entscheiden- ich bin wie gesagt zufrieden, auch mit der Staubsaugerdüse, Verzeihung-der Scheide. Ich trage das Garberg gerade als Neckknife.

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Anbei ein kleines Vergleichsbild:
das Garberg, das F1 von Fällkniven, ein Baumarkt-Mora und ein altes Mora- ein Flohmarktfund von mir etwas gepimpt.

Greetz
Excalibur
 
Servus,

Ich "ticke" was das Garberg angeht ähnlich wie güNef - ich habe mir das Garberg aus reiner Neugierde gekauft und bin bisher sehr zufrieden.

wie ausgeprägt ist die Sekundärfase bei deinem Exemplar und ist der Anschliff in Ordnung? Wenn sich das mit meinem Exemplar deckt, dann können wir ein paar Spekulationen zum "Lehrlingsschliff" und Zufälligkeiten in der Produktion zumindest etwas eingrenzen!

Die beiden Löcher im Köcherscheidenboden kann man schon kreativ nutzen, Kordel durch und über den Kopf damit! Durch den "Druckknopfstraps" ne sichere Bank gegen Verlust, aber vergessen das du ein Messer um den Hals hast, kannst du beim Garberg sowieso nicht! ;) Ich warte damit doch, bis das Eldris lieferbar ist, dann allerdings gibt's zu jedem Shirt die farblich passende Düse nebst Griff! :super:

Gruß, güNef
 
Servus güNef,
in aller Kürze-* mein * Anschliff sieht aus wie Deiner und funktioniert gut -
da hatten wir wohl den gleichen Lehrling in der Produktion:steirer:

Gruß Excalibur
 
Servus,

Servus güNef,
in aller Kürze-* mein * Anschliff sieht aus wie Deiner und funktioniert gut -
da hatten wir wohl den gleichen Lehrling in der Produktion:steirer:

Thema abgehakt ✔ , Danke!

Jetzt noch ein nettes Detail zur viel geschmähten Köcherscheide und zum Griff:

Der Griff hat auf beiden Seiten ein Vertiefung im Rautenmuster, also eine "tiefere" Raute je Seite eingepresst. Das ist jetzt kein Design-Gag, oder einfach so reingestanzt, sondern hat eine Funktion:

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Diese Vertiefung sorgt für das Einrasten in der Scheide, indem es in der inneren Scheidenwand beidseitig an zwei längliche Erhebungen entlang geschoben wird, die dann in der Vertiefung im Griff halt finden und das Messer mit einem leisen Klacken fixieren. Sowohl Links als auch Rechts, wie das Messer eben in der Scheide versorgt wird!

Dieser Punkt in der Scheide und am Griff liegt, wenn das Messer in die Scheide eingeschoben ist, genau über dem Drucknopf der Sicherungsschlaufe, die das Messer zusätzlich fixiert. Mit jedem mal verschließen wird zusätzlich die Erhebung in der Scheide in die Vertiefung vom Griff gedrückt, so leiert sich durch häufiges entnehmen und wieder versorgen des Messers nicht so bald die Scheide aus.

Ist jetzt nichts was einem vom Hocker haut, aber durchdacht!

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Herrje,
da geht es ja gleich weiter mit den "Glaubenskriegen":rolleyes:
r

Oh .. Verzeihung!

Ein Glaubenskrieg liegt mir sehr fern!

Wegen des Metallteiles wollte ich nur die Vorzüge vorbringen, die für mich passend sind.
Es stand ja die Frage im Raum, für was das Teil gut sein soll.

Nix für Ungut: es soll sich niemand auf den Schlips getreten fühlen, bitte! :loyal:

Zodiak
 
Servus,

Antworte ich - antworte ich nicht....

War lediglich meine zugegebene, sehr kritische Einschätzung dieses Moras.

Anfürsich praktizierende ich kein Bushcrafting, lieber mit einem geegineten Schneid/Säge/Hackwerkzeug den bestimmungsgemäßen Verwendungszweck erledigen lassen.

In der Kategorie bevorzuge ich heute andere Messer, Flachschliff oder höhergezogener Säbelschliff und allgemein auch gemäßigte Klingenstärken <3-4mm. Wenn ich damit nen Ast "abbatonen" will wenn ich z.B. beim Fischen nen dummen Hänger hab und nen Ast im Weg, mach ich das auch mal, aber ansonsten, crafte ich nicht im bush rum :D, obschon die dünneren Flachschliffmesser dafür definitiv auch geeignet sind.

sicher kann man das Garberg auch aus der Distanz einschätzen, wenn man von Messern dieser Art eine gewisse Ahnung hat! ;)

Was du bevorzugst hat sich einfach aus deiner Erfahrung, Vorliebe und dem Umgang mit feststehenden Messer ergeben, wie auch bei mir und vielen anderen, nur hat das jetzt einfach sehr wenig mit dem Garberg, dessen Fertigungsqualität und Einsatzzweck zu tun.

Zur Schneidfase - wenn ihr euch den Beginn des Schliffes und das Ricsso anschaut, so bildet das untere Ende der Klinge (da wo die Schneidfase hin soll) und die Schneide keine Linie, sondern es sieht so aus, als wäre da von mehrmaligem Schleifen bereits so viel Material an der Klinge abgetragen, dass so ein mm (geschätzt, anhand eurer Bilder) an Fleisch der Klinge fehlt. Mora hat das i.d.R. sehr gut im Griff sodass die Skandis "auf Punkt" enden und bei den 0815 auch weiter in den Griff hinein laufen.

Da hast du recht, die Schneidenspitze ist nicht in einer Linie mit dem Ricasso, sondern knapp 1mm (gut geschätzt) zurückgesetzt! Wenn man ein Messer häufig schärft, dann sieht eine Schneide so aus, wie diese ab Werk, nämlich zurückgesetzt. Wenn das wirklich verschliffen wurde und dann nachträglich korrigiert, dann wurde auch die Schneide reprofiliert, sonst wäre sie deutlich dicker hinter der Wate als sie ist. Hmm, könnte sein, aber dann wäre der Schleiffehler zumindest funktionell wieder in Ordnung gebracht!

@excalibur

Aus reiner Neugierde, wie sieht das bei dir aus? Eine Linie oder auch zurückgesetzt?

Das kann man jetzt als Fehler ankreiden, solange ich keine plausible Erklärung für die zurückgesetzte Schneide habe, sehe ich das auch als Kritikpunkt, wobei die Funktion nicht darunter leidet! Aber du hast recht, wirklich verständlich ist das nicht!

Ansonsten kann da nichts verschliffenes erkennen und das der Anschliff nicht bis zum Griff reicht ist auch nicht weiter ungewöhnlich oder ein Mangel? Da die üblichen Mora's konstruktiv anders sind verbietet eigentlich den ständigen Vergleich mit diesem Modell, sondern sollte sich an anderen Messer orientieren.

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Hier der Anschliff von einem Wilkins Field Knife, das du vor kurzem in einer Kaufberatung empfohlen hast...

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Hier geht der Anschliff auch nicht bis zum Griff, der Stahl ist der Gleiche und der Preis 2 1/2 x so hoch. Allerdings ist das Ricasso und die Schneidenspitze in einer Flucht! ;) Dazu kommt eine Materialstärke hinter der Wate, die Stellenweise doppelt so dick ist wie beim Garberg! Natürlich ist das Wilkins aufwendiger in der Fertigung, eine Kleinserie und der Vergleich hinkt ein wenig, aber es gibt gewisse Ähnlichkeiten!

Das Garberg passt einfach nicht in dein "Mora-Bild" und der Preis scheint für dich fast wie eine Beleidigung! :hehe: Schade das wir nie erfahren werden, wie du es eingeschätzt hättest, wenn es nur 30,- Euro kosten würde! ;)

Gruß, güNef
 
Ich bewerte nicht das Messer, sondern die Vorstellung desselben ... und die ist super gelungen! Sachlich, ohne Selbstdarstellung, auf das Messer selbst konzentriert. Danke für die viele Arbeit, die du nicht gescheut hast!

Das Garberg selber hast du mir ja bereits in die Hand gedrückt und es passt nicht wirklich ins gewohnte Mora-Bild. Gerade das macht die Sache ja so spannend und für uns Messerbegeisterte interessant.

Wenn du Freude an deinem Neuzugang hast, dann bringt mir das ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Verzettle dich nicht damit, auf eingebrachte Argumente einzugehen, sondern geh lieber raus und schneide damit ;)
 
Vielleicht hilft es, wenn man an Cold Steel denkt: zum einen preiswerte, nützliche, stabile, zuverlässige Messer, zum anderen Messer für 300-500 ojro. Es stört wirklich niemanden, denke ich. Es schadet doch nicht, wenn ein Hersteller mit seinen Produkten mehrere Preissegmente abdeckt und dabei seinem Ruf die Quali betreffend im niedrigen Preissegment treu bleibt? Vielleicht sollte man diesem Gedankenansatz auch im Falle von Mora und Garberg folgen?

Es gibt doch kein Gesetz, dass uns zum käuflichen Erwerb des Garberg zwingt. Ich z.B. bleibe bei meinem Bushcraft Black und wenn er denn kaputt ist dann kommt ein Companion oder Robust als Ersatz her. Mit Garberg ersetze ich eines Tages vllt. mein Sissipuukko aber es sieht nicht so aus, als ob dieses Messer sich zerstören lassen wollte.

Ich hab' noch 'was vergessen... Lieben Dank für das Review (die Vorstellung). Es soll ein Nachschlagewerk für mich bleiben, falls doch ein Garberg ins Haus kommt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,



Das Wetter wird besser und ich nehme den Vorschlag von Peter1960 auf und mache mich wieder auf in den Wald, die Praxis schlägt in unserem Fall immer die Theorie, was die Freude im Umgang mit Messern betrifft! :super:

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guter Übergang an der wichtigsten Stelle. Man denke hier an das Ka-Bar USMC mit seinen Sollbruch-Ecken :teuflisch
 
Servus,

der Vollständigkeit halber ein kleines Update:

Ich habe das Terävä Jääkäripuukko vor kurzen mit dem hier vorgestellten Garberg verglichen, weil’s ja naheliegt und aktuell mein Begleiter im Wald ist, deshalb erweitere ich meine Vorstellung um diesen kleinen Vergleich! Nach meiner Einschätzung ist gerade mal, wenn’s um die Rostträgheit/Pflege vom Stahl geht, dass Mora im Vorteil.

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Ansonsten lässt sich das Terävä Jääkäripuukko gefühlt leichter schärfen, bleibt länger scharf, erlaubt einem, eine sehr feine Schneide anzuschleifen, beißt gefühlt besser ins Holz, steckt Hieb-und Schlagbelastungen weg wie nix und zeigte bis Dato keine Ausbrüche und keine umgelegte Schneide!

In der Regel spalte ich mit meinen Messern kein Holz, ausser ein paar geeignete Äste mit geeigneten Messern und nur zu Testzwecken, aber Gelegenheit treibt oft seltsame Blüten und da ich noch einen Stapel Lärchenholzverschnitt von meinem Terrassenboden übrig habe, dass ich in kleine Scheite zerlege, um im Herbst meinen Terrassenofen damit zu befeuern, dachte ich, was liegt näher, diese Gelegenheit zu nutzen und das Spalten von Kleinholz an das Mora und Jääkäripuukko zu delegieren.

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Das Jääkäripuukko zeigte sich auch nach dem letzten Scheit völlig unbeeindruckt von der Holzzspalterei, keine Blessuren an der Schneide, beim Garberg hat sich der am meisten belastete Schneidenbereich auch gut gehalten, keine Ausbrüche zu sehen, nur die Schneide war fühlbar stumpfer als beim Jääkäripuukko! Bei beiden Messern war vor dieser Übung noch der Werksschliff dran! Das Spalten von weicherem Holz, übernimmt bei einem Skandi-Schliff nach den ersten Hieben auf den Klingenrücken nicht die Schneide, sondern der niedrige Anschliff. Der stumpfe Winkel der Primärfase treibt das Holz entzwei und spaltet vor der Schneide den Klingenweg auf. Liegt aber eine harte Verästelung im Weg, dann muß die Schneide da durch. Diese und wuchtige Hackbelastungen setzen der Schneide ordentlich zu und solcher Art von „Holzarbeiten“ sind die Domäne vom Jääkäripuukko!

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Bei solchen Belastungen zeigt sich der 80CrV2 dem 14C28N doch überlegen! Lärche ist an sich ein weiches Holz, trotzdem finden sich harte Verästelungen im Holz, die einer Schneide schon was abverlangen können! Die 14C28N Schneidenspitze vom Garberg hat trotz deutlicher Sekundärfase nachgegeben, der 80CrV2 mit einer 1/10mm Sekundärfacette nicht! Beiden Klingen liegen an der Wate bei ca. 0,40mm Dicke! Das Mora mag wuchtiges hacken an harten Hölzern, zumindest mit Werksschliff/Schneidenwinkel weniger, hier hat sich die Schneidenspitze nach harter Belastung umgelegt und einen Grat gebildet!

Mit einem kleinen Wetzstahl für unterwegs, war die Schneide aber in Sekunden wieder begradigt und die Klinge wieder scharf. Einen solchen im Wald dabeizuhaben, wenn man mit dem Garberg unterwegs ist und viel damit vor hat, würde ich fast empfehlen!

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Im direkten Vergleich favorisiere ich den 80CrV2, wenn’s denn rostend sein darf, ansonsten macht das Mora gesamt gesehen, auch nix verkehrt und ist nach meinem dafürhalten das visuell ansprechendere Messer!

Am rohen Klingenrücken wurde auch am Jääkäripuukko ein leichter Grat belassen/vergessen, der das Anreißen von Feuerstahl begünstigt.

Das Anreißen geht beim Mora durch den gewollten Grat wie nix, es bleiben ein paar Schmauchspuren an den Flanken und Kratzer am Klingenrücken zurück!
Nach dem Reinigen bleiben nur ein paar Kratzer sichtbar! Wer das vermeiden möchte, der Zünde den Funken mit dem überstehenden Erl. Schmauchspuren gibt’s halt dann am Griffende und Kratzer am Erl!

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Dito beim Jääkäripuukko, nur sieht das nach Feuerstahl und Holzspalterei im ersten Moment etwas wild aus, nach dem Reinigen und Ölen der Klinge bleiben auch hier nur ein paar Kratzer zurück! Hier funktioniert das Anreißen mit dem großzügig dimensionierten „Fangriemenlochring“ übrigens nicht!

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Für’s Auge bietet es genau nix, was für ein hässliches Messer, plump, simpel, roh, grob…..trotzdem hat ein so schmuckloses Messer mitunter mehr Charisma als ein Vitrinenstück, weil es ohne Rücksicht auf Beschädigung, Gebrauchsspuren und Wertverlust rangenommen werden kann und das macht manchem mehr Spaß, als die coolsten Dinger hinter Glas anzugucken oder nur damit rumzuspielen!

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Da ist das Garberg dagegen ein Eyecatcher und deutlich wertiger verarbeitet, trotzdem würde ich zuerst das Jääkäripuukko empfehlen, wenn es ins Suchprofil passt und erst bei Nichtgefallen, das Garberg!

Gruß güNef
 
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trotzdem würde ich zuerst das Jääkäripuukko empfehlen, wenn es ins Suchprofil passt und erst bei Nichtgefallen, das Garberg!

Gruß güNef

Da trifft doch jemand genau meinen Nerv :) Danke! Den 80CrV2 finde ich sowieso besser als alles andere was nicht rostet, den PM-Mist (Sorry an alle Liebhaber dieser Metalle) eingeschlossen. Ich benötige jetzt etwas "hässliches", ein Arbeitstier bei dem ein Verlust oder Zerstörung keine Träne aus dem Auge drückt, d.h. es soll nicht viel kosten aber viel aushalten. Die Wahl fällt z.Zt. noch auf das Glock FM78, da alle anderen zu kurz geraten sind (z.B. die Moras), aber da es das unaussprechliche Puuuuukkkkkoooo auch als 140er gibt, stehe ich wieder auf dem Scheideweg. Der Skandi-Schliff des Jääkäri ist mit 50% eigentlich OK (ich mag den Skandi auf den Tod nicht) und ich muss meine Glock-Entscheidung nochmal überdenken.
 
Hallo Günef,

Danke erstmal für den Super ausführlichen Bericht!
Ich hätte mal eine Frage zu folgendem Video, wodurch ich erst auf das Messer aufmerksam geworden bin.


Bei den Jungs scheint das ja ein Supermora zu sein, das nach einem ganzen Tag Bushcrafting noch Papier schneidet..
Haltet ihr das für möglich???
Mein Fällkniven TK2 mit Werksschliff hatte schon nach etwas schnitzen und Steak seine Problemchen...
Ich bin erst Neuling auf dem Gebiet der Messerstähle, und die paar englischen Bücher die ich zu dem Thema habe lassen sich
nur sehr langsam verdauen. :lechz:


beste Grüße
 
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