güNef
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Servus,
MORA GARBERG
ich hatte zuletzt in einer etwas aus dem Ruder gelaufenen Kaufberatung das Mora Garberg vorgeschlagen und kurz ein paar Fakten zu dem Messer genannt!
Das Wetter in meiner Gegend ist gerade verregnet-herbstlich und das Sommerloch mit Themenflaute soll auch nicht größer werden als es schon ist , na denn…..
Da is es...
Da dieses neue Mora aber ziemlich kritisch gesehen bzw. beurteilt wurde und die Erwartungen an das Erste Full-Tang-Messer bei einigen hier nicht erfüllt wurden und es doch einige Punkte gibt, die kontrovers diskutiert werden könnten, da dachte ich mir, ich schreib mal einen Bericht über das Teil und wer jetzt noch mag, soll und darf, so er welche nennen kann, gerne die ihn störenden Punkte zur Sprache bringen.
Warum hab ich das Garberg überhaupt gekauft? In erster Linie aus Neugierde! Jeder von uns guckt sich ja nach den ersten Info’s die vom Hersteller im Netz auftauchen nach Videos, Berichten, Artikel und Bilder um, wenn einem ein Messer gefällig erscheint, so auch ich! Bestellt habe ich bei den Gebrüdern Tjarks, wie immer problemlos und unkompliziert!
Wer sich im Netzt umguckt findet einiges an Videos und Berichten mit allen möglichen strapaziösen Belastungen dessen Sinn oder Unsinn jeder selber beurteilen mag!
Zum Messer:
Der erste Eindruck:
Das ist ein entschlacktes und optisch weitgehend reizloses, aber funktionierendes No-Nonsens-Produkt! An diesem Messer wurde optisch alles weggelassen was zu einem Kaufreiz führen könnte, im Gegenzug fehlt aber nichts, was für die Funktion und den vorgesehen Zweck abträglich sein könnte.
Zum Stahl:
Schweden-Sandvik-14C28N, mit Stone-washed-Finish. Hundertfach bewährt, da gibt es nichts auszusetzen sofern die WB passt!
Der Schliff:
Kein Scandi, da eine klar sichtbare Sekundärfase angeschliffen ist! Der Primärschliff ist nur 7mm hoch, dann liegt die volle Materialstärke an. Die korrekte Bezeichnung ist wohl Säbelschliff, aber auch „modifizierter Skandi“ hab ich schon gelesen. Keine Ahnung ob es hier eine glasklare Definition gibt.
Ich bringe ein Beispiel:
Scandi auf Null gibt den Schleifwinkel beim Nachschärfen vor und ist auf einem DC4 auch im Wald einfach und trotzdem präzise scharf zuhalten, die Schneidfähigkeit ist ohne SF feiner, z.B. beim Schnitzen oder auffächern von Federsticks! Was fehlen könnte ist Stabilität, da ist eine Sekundärfase in richtigem Winkel geschliffen in der Regel eine Macht, aber auch nicht immer! Eine so präparierte Schneide bringt mehr Stabilität, wenn man hartes Holz hackt oder spaltet, indem man wuchtig mit einem Prügel auf den Klingenrücken schlägt! Mit einer Sekundärfase wäre aber ein höherer Primärschliff vorteilhafter, also ein Säbelschliff der gut 2/3 der Klingenhöhe abdeckt. Das würde trotz Sekundärfase die Schneidfähigkeit verbessern, da die max. Klingenstärke nicht abrupt sondern progressiv zunimmt. Allerdings ist das Schärfen unterwegs mit SF ohne Führung, nur auf einem kleinen Stein, ein Gewackel und höchsten eine Notlösung.
Das Garberg gibt aber vor, ein uneingeschränkter Bushcrafter zu sein und versucht einen „Kompromiss“ mit Gewichtung auf Stabilität. Diese beworbene Stabilität sehe ich in erster Linie durch den niedrigen Anschliff und der daraus resultierenden max. Klingenstärke über 3/4 der Klingenhöhe, den durchgehenden Erl und der stabilen Spitze! Die Klinge ist gerade noch ausreichend schneidefähig für die angedachten Aufgaben durch 0,50mm am Griff, 0,60mm in der Mitte und 0,70mm an der Spitze über der Wate gemessen. Das Wilkins Basic Fieldknife mit Säbelschliff liegt zwischen 0,80 und 1,0mm über der Wate! Küchenmesser werden beide nicht, aber die Feldküche ist hoffentlich deutlich anspruchsloser, was die Schneidfähigkeit von harten Gemüsen betrifft!
Der Griff:
Ist einer der Besten, die ich von Mora bis jetzt in der Hand hatte, gute Griffigkeit, gute Proportion & Fülle, gute Haptik, einfach und günstig gelöst, dabei sauber gefertigt! Wieder gibt es funktionell nicht wirklich was zu mäkeln. Das Lanyard-Loch hat keine runde Bohrung, keine Hülse eingepresst und sollte größer sein!
F & F:
Durch die Bank einfach aber sehr sorgfältig gemacht, zumindest das von mir gekaufte Exemplar! Der überstehende Erl und der Klingenrücken sind mit einem Grat versehen um einen Feuerstahl anzureißen und z.B. Magnesium oder Rinde als Zunder abzuschaben, damit die Schneide geschont wird!
Die Scheide:
Da hat sich jemand Gedanken gemacht! Irgendwo zwischen Begeisterung und Grausen werden die Reaktionen ausfallen, aber wie wir wissen gilt das für viele Dinge! Die übliche Köcherscheide aus Plastik hat zwei Bohrungen am Boden um Wasser ablaufen zu lassen, nimmt das Messer links und rechts eingesteckt mit einem „Klack“ auf und hat eine Druckknopfschlaufe die das Messer gegen Verlust sichert, sollte es kopfüber transportiert werden. Ein (Kunst?) Lederring mit Gürtelschlaufe kann über die Scheide gezogen werden, dann hängt das Messer locker und tief am Gürtel. Mir behagt diese Trageweise aber nicht, da die Scheide nicht breit und flach genug ist um an der Hüfte ruhig zu hängen, sondern durch die Form, die glatte Oberfläche und den ungünstigen Schwerpunkt pendelt und baumelt die Scheide beim Gehen wild an der Hüfte herum. Jetzt könnte man durch die beiden Löcher am Scheidenboden einen Riemen ziehen und die Scheide am Bein festmachen und so stabilisieren. Ich trage das Messer hauptsächlich am Rucksack montiert.
Dazu habe ich je einen Schlüsselring am Rucksack und an der Scheide montiert und verbinde das mit einer Miniatur-Gardena-Kupplung, funktioniert prima!
Zur Basisscheide gibt es noch eine zusätzliche Kunststoffschiene mit Klettbändern, die als „Basis und Dockstation“ dient und fix an einem Ort oder Gegenstand fixiert werden kann, damit das Messer sicher und vor allem immer an der gleichen Stelle aufbewahrt wird. Man kann die „Basisscheide“ übrigens auch anschrauben, falls sich keine Möglichkeit für die Klebebänder bietet! Das kann im Auto, am Rucksack, am Faltboot, am Fahrrad, in der Kombüse, unters Bett geschraubt oder was weiß ich wo noch sein……
In diese Schiene wird das Messer hineingeschoben und mit einem Klettband und der Druckknopfschlaufe fixiert!
Das kann man jetzt als innovativ oder als unnötig bewerten! Über eine dauerhafte Haltbarkeit kann ich noch keine Aussage treffen.
Gebrauch:
Skrama-Bushknife und Mora Garberg im Wald…..
Ich habe mit dem Mora meine übliche Trainingsrunde im Wald ( wo ich übrigens seit meinem Skrama-Kauf häufiger zu finden bin ) gemacht, die jedes Messer, dass ich für diesen Zweck kaufe durchläuft, also Stöckchen angespitzt, entastet, entrindet, Magnesium geschabt, Feuerstahl angerissen, nicht zu dicke Äste gespalten, mit der Spitze in Holz gepult usw. Die Flanken blieben unbeeindruckt, nur der Primärschliff zeigte feine Kratzer. Dosen öffnen oder durchschneiden bzw. „Batoning“ ( Ausnahme Skrama-Bushknife ) mache ich mit meinen Messern nicht! Überhaupt meine ich, dass Gewicht, Stahl, Schliff und Klingenlänge beim Messern mit Anspruch auf Hack-Arbeiten, die auch begrenzt ein Beil ersetzen können nicht auf jedes Bushkraft-Messer übertragbar sind, oder mit anderen Worten:
Gegen das Skrama-Bushknife wirkt das Mora Garberg wie ein Kindermesser, nur liegt ein Teil dieser Leistungsfähigkeit vom Skrama an seiner Größe und am Gewicht, was das Packmaß dieses Messers optisch auffällig macht und den Tragekomfort einschränkt! Mit diesem Messer sind sehr grobe Arbeiten eine Macht und selbst feineres klappt noch überraschend gut!
Wo im Detail die Stärken oder Schwächen liegen, zeigt sich wie immer erst im Vergleich mit anderen Bushcraftern. Eine der unbestrittenen Stärken vom Garberg ist sicher der Preis, die stabile Konstruktion, der rostträge Stahl mit kaum Pflegebedarf und die Verarbeitung.
Was mir fehlt….
…….ist ein beigepackter Feuerstahl/Magnesium/Pfeiferl/Wetzstahl, sowas in der Richtung halt, dass hätte das Gesamtpaket vervollständigt!
Was mich stört.....
……ich finde es nicht nötig an allen Kanten des Messers einen scharfen Grat zu belassen/anzuschleifen, um den Feuerstahl an jeder Stelle anreißen zu können, dass hätte man auf den überstehenden Erl und/oder auf den abfallenden Rückenteil zur Spitze hin begrenzen können, da beim Schnitzen oft der Daumen am Klingenrücken aufliegt, was über kurz oder lang unangenehm werden kann!
Die Sekundärfase als Stabilitätspuffer ist auch so eine Sache wo man geteilter Meinung sein kann. Kommt immer darauf an ob man ein Mehr an Schneidfähigkeit oder Stabilität bevorzugt! Ein höher angesetzter Primärschliff wäre mir in beiden Fällen lieber gewesen!
Die Fangriemenbohrung könnte größer sein und eine Hülse hätte die Sache sauber abgerundet!
Specs: (Gebr. Tjarks)
• Konstruktion: Full-Tang
• Klingenlänge: ca.*10,9 cm
• Grifflänge: ca.*12,1 cm
• Gesamtlänge: ca. 22,9*cm
• Klingenbreite: ca.*2,3 cm
• Klingenstärke: ca.*3,2 mm*
• Gewicht Messer: ca.*169 g
• Gesamtgewicht: ca.*231*g*
• Klingenflanken: geschliffen
• Klingenrücken: geschliffen
• Stahl: kaltgewalzter, rostfreier schwedischer Spezialstahl von Sandvik (14C28N)
• Griff: Poliamid
• Farbe: schwarz
• Geeignet für: Rechtshänder*und Linkshänder
Mein Exemplar:
Gewicht: 169,8 gr
Klingenstärke: 3,22mm
Sehr scharf aus der Schachtel, beidseitiger sauberer Schliff
Keine Mängel, keine Makel
Fazit:
Ein auf Funktion und Zuverlässigkeit getrimmtes Mora mit viel Stabilitätsreserve! Optisch unauffällig bis langweilig mit Rotstift kalkuliert ohne billig gemacht zu sein.
Ich sehe keinen ernsthaften Grund das Messer nicht zu empfehlen, der Preis von 85,- Euro ist jetzt kein Schnäppchen, geht aber für das Gebotene in Ordnung. Das Garberg wird seine Käufer finden!
In der aktuellen Ausgabe vom Messermagazin ist das Garberg mit einem Rudel anderer Bushkraft-Messer im Vergleich und wird dort als Preistipp ausgerufen!
Gruß, güNef
MORA GARBERG
ich hatte zuletzt in einer etwas aus dem Ruder gelaufenen Kaufberatung das Mora Garberg vorgeschlagen und kurz ein paar Fakten zu dem Messer genannt!
Das Wetter in meiner Gegend ist gerade verregnet-herbstlich und das Sommerloch mit Themenflaute soll auch nicht größer werden als es schon ist , na denn…..
Da is es...
Da dieses neue Mora aber ziemlich kritisch gesehen bzw. beurteilt wurde und die Erwartungen an das Erste Full-Tang-Messer bei einigen hier nicht erfüllt wurden und es doch einige Punkte gibt, die kontrovers diskutiert werden könnten, da dachte ich mir, ich schreib mal einen Bericht über das Teil und wer jetzt noch mag, soll und darf, so er welche nennen kann, gerne die ihn störenden Punkte zur Sprache bringen.
Warum hab ich das Garberg überhaupt gekauft? In erster Linie aus Neugierde! Jeder von uns guckt sich ja nach den ersten Info’s die vom Hersteller im Netz auftauchen nach Videos, Berichten, Artikel und Bilder um, wenn einem ein Messer gefällig erscheint, so auch ich! Bestellt habe ich bei den Gebrüdern Tjarks, wie immer problemlos und unkompliziert!
Wer sich im Netzt umguckt findet einiges an Videos und Berichten mit allen möglichen strapaziösen Belastungen dessen Sinn oder Unsinn jeder selber beurteilen mag!
Zum Messer:
Der erste Eindruck:
Das ist ein entschlacktes und optisch weitgehend reizloses, aber funktionierendes No-Nonsens-Produkt! An diesem Messer wurde optisch alles weggelassen was zu einem Kaufreiz führen könnte, im Gegenzug fehlt aber nichts, was für die Funktion und den vorgesehen Zweck abträglich sein könnte.
Zum Stahl:
Schweden-Sandvik-14C28N, mit Stone-washed-Finish. Hundertfach bewährt, da gibt es nichts auszusetzen sofern die WB passt!
Der Schliff:
Kein Scandi, da eine klar sichtbare Sekundärfase angeschliffen ist! Der Primärschliff ist nur 7mm hoch, dann liegt die volle Materialstärke an. Die korrekte Bezeichnung ist wohl Säbelschliff, aber auch „modifizierter Skandi“ hab ich schon gelesen. Keine Ahnung ob es hier eine glasklare Definition gibt.
Ich bringe ein Beispiel:
Scandi auf Null gibt den Schleifwinkel beim Nachschärfen vor und ist auf einem DC4 auch im Wald einfach und trotzdem präzise scharf zuhalten, die Schneidfähigkeit ist ohne SF feiner, z.B. beim Schnitzen oder auffächern von Federsticks! Was fehlen könnte ist Stabilität, da ist eine Sekundärfase in richtigem Winkel geschliffen in der Regel eine Macht, aber auch nicht immer! Eine so präparierte Schneide bringt mehr Stabilität, wenn man hartes Holz hackt oder spaltet, indem man wuchtig mit einem Prügel auf den Klingenrücken schlägt! Mit einer Sekundärfase wäre aber ein höherer Primärschliff vorteilhafter, also ein Säbelschliff der gut 2/3 der Klingenhöhe abdeckt. Das würde trotz Sekundärfase die Schneidfähigkeit verbessern, da die max. Klingenstärke nicht abrupt sondern progressiv zunimmt. Allerdings ist das Schärfen unterwegs mit SF ohne Führung, nur auf einem kleinen Stein, ein Gewackel und höchsten eine Notlösung.
Das Garberg gibt aber vor, ein uneingeschränkter Bushcrafter zu sein und versucht einen „Kompromiss“ mit Gewichtung auf Stabilität. Diese beworbene Stabilität sehe ich in erster Linie durch den niedrigen Anschliff und der daraus resultierenden max. Klingenstärke über 3/4 der Klingenhöhe, den durchgehenden Erl und der stabilen Spitze! Die Klinge ist gerade noch ausreichend schneidefähig für die angedachten Aufgaben durch 0,50mm am Griff, 0,60mm in der Mitte und 0,70mm an der Spitze über der Wate gemessen. Das Wilkins Basic Fieldknife mit Säbelschliff liegt zwischen 0,80 und 1,0mm über der Wate! Küchenmesser werden beide nicht, aber die Feldküche ist hoffentlich deutlich anspruchsloser, was die Schneidfähigkeit von harten Gemüsen betrifft!
Der Griff:
Ist einer der Besten, die ich von Mora bis jetzt in der Hand hatte, gute Griffigkeit, gute Proportion & Fülle, gute Haptik, einfach und günstig gelöst, dabei sauber gefertigt! Wieder gibt es funktionell nicht wirklich was zu mäkeln. Das Lanyard-Loch hat keine runde Bohrung, keine Hülse eingepresst und sollte größer sein!
F & F:
Durch die Bank einfach aber sehr sorgfältig gemacht, zumindest das von mir gekaufte Exemplar! Der überstehende Erl und der Klingenrücken sind mit einem Grat versehen um einen Feuerstahl anzureißen und z.B. Magnesium oder Rinde als Zunder abzuschaben, damit die Schneide geschont wird!
Die Scheide:
Da hat sich jemand Gedanken gemacht! Irgendwo zwischen Begeisterung und Grausen werden die Reaktionen ausfallen, aber wie wir wissen gilt das für viele Dinge! Die übliche Köcherscheide aus Plastik hat zwei Bohrungen am Boden um Wasser ablaufen zu lassen, nimmt das Messer links und rechts eingesteckt mit einem „Klack“ auf und hat eine Druckknopfschlaufe die das Messer gegen Verlust sichert, sollte es kopfüber transportiert werden. Ein (Kunst?) Lederring mit Gürtelschlaufe kann über die Scheide gezogen werden, dann hängt das Messer locker und tief am Gürtel. Mir behagt diese Trageweise aber nicht, da die Scheide nicht breit und flach genug ist um an der Hüfte ruhig zu hängen, sondern durch die Form, die glatte Oberfläche und den ungünstigen Schwerpunkt pendelt und baumelt die Scheide beim Gehen wild an der Hüfte herum. Jetzt könnte man durch die beiden Löcher am Scheidenboden einen Riemen ziehen und die Scheide am Bein festmachen und so stabilisieren. Ich trage das Messer hauptsächlich am Rucksack montiert.
Dazu habe ich je einen Schlüsselring am Rucksack und an der Scheide montiert und verbinde das mit einer Miniatur-Gardena-Kupplung, funktioniert prima!
Zur Basisscheide gibt es noch eine zusätzliche Kunststoffschiene mit Klettbändern, die als „Basis und Dockstation“ dient und fix an einem Ort oder Gegenstand fixiert werden kann, damit das Messer sicher und vor allem immer an der gleichen Stelle aufbewahrt wird. Man kann die „Basisscheide“ übrigens auch anschrauben, falls sich keine Möglichkeit für die Klebebänder bietet! Das kann im Auto, am Rucksack, am Faltboot, am Fahrrad, in der Kombüse, unters Bett geschraubt oder was weiß ich wo noch sein……
In diese Schiene wird das Messer hineingeschoben und mit einem Klettband und der Druckknopfschlaufe fixiert!
Das kann man jetzt als innovativ oder als unnötig bewerten! Über eine dauerhafte Haltbarkeit kann ich noch keine Aussage treffen.
Gebrauch:
Skrama-Bushknife und Mora Garberg im Wald…..
Ich habe mit dem Mora meine übliche Trainingsrunde im Wald ( wo ich übrigens seit meinem Skrama-Kauf häufiger zu finden bin ) gemacht, die jedes Messer, dass ich für diesen Zweck kaufe durchläuft, also Stöckchen angespitzt, entastet, entrindet, Magnesium geschabt, Feuerstahl angerissen, nicht zu dicke Äste gespalten, mit der Spitze in Holz gepult usw. Die Flanken blieben unbeeindruckt, nur der Primärschliff zeigte feine Kratzer. Dosen öffnen oder durchschneiden bzw. „Batoning“ ( Ausnahme Skrama-Bushknife ) mache ich mit meinen Messern nicht! Überhaupt meine ich, dass Gewicht, Stahl, Schliff und Klingenlänge beim Messern mit Anspruch auf Hack-Arbeiten, die auch begrenzt ein Beil ersetzen können nicht auf jedes Bushkraft-Messer übertragbar sind, oder mit anderen Worten:
Gegen das Skrama-Bushknife wirkt das Mora Garberg wie ein Kindermesser, nur liegt ein Teil dieser Leistungsfähigkeit vom Skrama an seiner Größe und am Gewicht, was das Packmaß dieses Messers optisch auffällig macht und den Tragekomfort einschränkt! Mit diesem Messer sind sehr grobe Arbeiten eine Macht und selbst feineres klappt noch überraschend gut!
Wo im Detail die Stärken oder Schwächen liegen, zeigt sich wie immer erst im Vergleich mit anderen Bushcraftern. Eine der unbestrittenen Stärken vom Garberg ist sicher der Preis, die stabile Konstruktion, der rostträge Stahl mit kaum Pflegebedarf und die Verarbeitung.
Was mir fehlt….
…….ist ein beigepackter Feuerstahl/Magnesium/Pfeiferl/Wetzstahl, sowas in der Richtung halt, dass hätte das Gesamtpaket vervollständigt!
Was mich stört.....
……ich finde es nicht nötig an allen Kanten des Messers einen scharfen Grat zu belassen/anzuschleifen, um den Feuerstahl an jeder Stelle anreißen zu können, dass hätte man auf den überstehenden Erl und/oder auf den abfallenden Rückenteil zur Spitze hin begrenzen können, da beim Schnitzen oft der Daumen am Klingenrücken aufliegt, was über kurz oder lang unangenehm werden kann!
Die Sekundärfase als Stabilitätspuffer ist auch so eine Sache wo man geteilter Meinung sein kann. Kommt immer darauf an ob man ein Mehr an Schneidfähigkeit oder Stabilität bevorzugt! Ein höher angesetzter Primärschliff wäre mir in beiden Fällen lieber gewesen!
Die Fangriemenbohrung könnte größer sein und eine Hülse hätte die Sache sauber abgerundet!
Specs: (Gebr. Tjarks)
• Konstruktion: Full-Tang
• Klingenlänge: ca.*10,9 cm
• Grifflänge: ca.*12,1 cm
• Gesamtlänge: ca. 22,9*cm
• Klingenbreite: ca.*2,3 cm
• Klingenstärke: ca.*3,2 mm*
• Gewicht Messer: ca.*169 g
• Gesamtgewicht: ca.*231*g*
• Klingenflanken: geschliffen
• Klingenrücken: geschliffen
• Stahl: kaltgewalzter, rostfreier schwedischer Spezialstahl von Sandvik (14C28N)
• Griff: Poliamid
• Farbe: schwarz
• Geeignet für: Rechtshänder*und Linkshänder
Mein Exemplar:
Gewicht: 169,8 gr
Klingenstärke: 3,22mm
Sehr scharf aus der Schachtel, beidseitiger sauberer Schliff
Keine Mängel, keine Makel
Fazit:
Ein auf Funktion und Zuverlässigkeit getrimmtes Mora mit viel Stabilitätsreserve! Optisch unauffällig bis langweilig mit Rotstift kalkuliert ohne billig gemacht zu sein.
Ich sehe keinen ernsthaften Grund das Messer nicht zu empfehlen, der Preis von 85,- Euro ist jetzt kein Schnäppchen, geht aber für das Gebotene in Ordnung. Das Garberg wird seine Käufer finden!
In der aktuellen Ausgabe vom Messermagazin ist das Garberg mit einem Rudel anderer Bushkraft-Messer im Vergleich und wird dort als Preistipp ausgerufen!
Gruß, güNef