Mr. Horie vs. Zische Kombisteinvergleich

suntravel

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Ich bin ja ein etwas sparsamer Schärfer und war eigentlich auch mit meinem günstigen Set zufrieden.

Aber nach der Vorstellung über den 1000/4000er aus dem Japan-Messershop das Jollo74 verfasst hat bin ich neugierig geworden, zumal der nicht teuer ist:

http://www.messerforum.net/showthre...000er-4-000er-Kombistein-vom-Japan-Messershop

Hat ja solo den fast gleichen Preis wie der Zische Missarka Ultra Blue mit ähnlicher Körnung.

Der Zische wird mit einem Gummihalter geliefert, der von Horie mit einer kleinen AntiRutschMatte und ist mal fett viel größer

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Ich hab mir aber das komplette Set mit Halter und Nagura gegönnt, bisher hab ich ja nur Moosgummi oder die mitgelieferten Unterlagen benutzt

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Der Halter ist schon ne deutliche Komfortsteigerung.

Hab beide Steine erst noch frisch abgerichtet, der Zische war aus der Packung perfekt plan, der Horie war ca. 0,2mm ballig, das nur
mit dem Abrichtgitter zu entfernen dauert zu lange für mich, mit SiC Pulver geht's aber zügig.
Klar ne Diamantplatte ist wohl schneller, aber mir dafür (noch) zu teuer.
Daher verwende ich eine ausgesuchte Granitplatte aus dem Baumarkt, Abrichtgitter, Schleifpapier und SiC Pulver in grob und fein

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Jeweils nach abgeschlossenem Schleifvorgang:

Grobe Seite Zische:

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Feine Seite Zische:

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Grobe Seite Horie

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Feine Seite Horie

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Mein Fazit:

Der Kauf hat sich gelohnt :super:

Der Zische ist nicht schlecht und produziert eine gute Schärfe, die grobe Seite ist mittelhart und trägt schnell ab, wird aber auch selber schnell hohl.
Die feine Seite poliert schon relativ gut und ist sehr hart, einschneiden ist auch bei Fehlern kaum möglich.
Auch ohne abledern kann man Zeitungspapier sauber von oben nach unten schneiden, bei Kurven rupft es leicht.
Für die Küche jedenfalls sehr gut zu gebrauchen.
Der Zische muss für die grobe seite eine Weile gewässert werden, sonst ist der sofort trocken, die feine Seite ist splash and go

Der Horie frisst mit der groben Seite den Stahl, also bis sich ein Grat gebildet hat, braucht nur 1/3 der Züge wie beim Zische,
die Gratbildung ist auch deutlich geringer was für mehr Schärfe des Korns spricht. Die Rückmeldung und Härte scheint mit vergleichbar zu sein.
Die feine Seite des Hories ist deutlich weicher als der Zische, ich finde die Rückmeldung viel besser und das Schleifgefühl sämiger.
Der Nachteil ist das man bei Wacklern (hab ich extra provoziert) in den Stein schneiden kann.
Die erreichbare Schärfe finde ich aber deutlich besser als beim Zische, die Polierwirkung auch.
Damit lassen sich ohne abledern beliebige Kurven rupffrei in schlabberiges Zeitungspapier schneiden.
Beide Seite sind splash an go, abspülen reicht damit Wasser auf dem Stein steht.

Wer noch nie mit Banksteinen geschärft hat, könnte je nach Geschick mit dem Zische glücklicher werden, weil der aus der Packung plan ist
und durch die hohe Härte mehr Fehler verzeiht.
Bevor man den Zische abrichten muss lassen sich etliche nicht völlig stumpfe Küchenmesser schärfen

Mit etwas Geschick finde ich den von Hr. Horie aber deutlich besser, weil schneller, schärfer und ein für mich schöneres Schleifgefühl.
Ausrüstung zum abrichten muss man bei diesem Stein gleich mit besorgen, also min noch mal + 15€

Gruß

Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.....und danke für den ausführlichen Bericht. Ich bin seit längerem ebenfalls auf der Suche nachweiteren Schleifsteinen. Habe einen Cerax 1000/3000 (und 400) und überleg mich Naniwa prof. Zu zulegen. Das ist schon ein haufen Geld ud grundsätzlich habe ich gar nix gegen Kombistein. Nur groß genug müssen sie sein:)
Und der Horie finde ich schon länger interessant.
Daher, danke für den Bericht.

Gruß
Rq69
 
Sehr aufschlussreicher Vergleich für mich, da ich u.a. auch den Zische habe. Ich habe mir den extra wegen der Härte der feinen Seite angeschafft, da die Fehler bei Ungeduld sehr gut verzeiht. Bei dem King 6000er z.B. hing ich doch manchmal im Stein, wenn die Schleiferei etwas öde wurde.

Das Schleifgefühl bei dem Zische sagt mir allerdings nicht zu, da fehlt mir auch die Rückmeldung. Danke für das Aufzeigen einer Alternative!
 
Danke für den Beitrag!
Was den Zische auch noch etwas anfängerfreundlicher macht ist, dass er bindemittelfrei ist und man ihn unter Wasser vergessen kann, ohne, dass er kaputt gehen kann. Sowieso sind die Zisches scheinbar unzerstörbar ;)
Was mich mal interessieren würde ist, wer von den beiden die geschlossenere Schneide macht.
Zumindest beim minimal gröberen Bruder Zische Missarka Ultra F1000 war ich immer davon beeindruckt, dass er trotz der vergleichweise hässlichen Facette die er produzierte, eine für die Körnung sehr geschlossene, dünn ausgeschliffene, fast schon rasiermessertaugliche, Schneide produzieren kann. Andere auch deutlich feiner Steine waren was da anging häufig deutlich unterlegen.
 
@Atlantik

also so weich wie mein 8000er King ist der lange nicht, macht aber ein vergleichbar weiches Schleifgefühl. Öde wird mir mit dem Horie das abziehen auf der feinen Seite nicht, das geht dafür zu schnell,
also bei ner dünnen Klinge. Ein Yanigaba hab ich ja damit noch nicht bearbeitet.

@Forenseil

Der Zische verändert sich ja wenn der länger in Benutzung ohne abrichten ist, dann wird der Abtrag geringer und die Polierwirkung höher.
So mit ner starken Lupe betrachtet und vom Schneidgefühl her bei Zeitung und Küchenpapier finde ich der Horie macht ne feinere Schneide,
die glatter schneidet.
Auch das der mit fast null Druck noch abträgt ist ja für spitze Schneidwinkel günstig, da man weniger Gefahr läuft die dünne Schneide
hin und her zu biegen.

Gruß

Uwe
 
Hallo suntravel, auf einem deiner Bilder sehe ich ein Holzkeil als Winkelhilfe.
Ich brauche sowas auch:), im Ernst, ich habe mal mit diesen "Stützrädern" angefangen, nun nehme ich Münzen. Da ist es immer etwas mühselig, bzw. hinderlich immer auf den gleichen Ausgangapunkt zu achten.
Wie ist denn deine erfahrung mit dem Holzkeil? Gerade weil die Schleifsteine ja nass sind und Holz auf Feuchtigkeit reagiert?
( hast du den Keil selbst gemacht oder gekauft)

Gruß, RQ 69
 
Das ist kein Holzkeil, das ist ein abgenudelter Nagura, den nehme ich auch nicht als Winkelhilfe, sondern um die feine Seite des Zisches an zu reiben.

Wenn ich einen bestimmten Winkel schleifen will halte ich so einen Winkelmesser auf die Klinge und kippe bis der gewünschte Winkel angezeigt wird,
dann merke ich mir wie hoch der Klingenrücken steht und schleif dann los.

Gruß

Uwe
 
Hallo suntravel, auf einem deiner Bilder sehe ich ein Holzkeil als Winkelhilfe.
Ich brauche sowas auch:), im Ernst, ich habe mal mit diesen "Stützrädern" angefangen, nun nehme ich Münzen. Da ist es immer etwas mühselig, bzw. hinderlich immer auf den gleichen Ausgangapunkt zu achten.
Wie ist denn deine erfahrung mit dem Holzkeil? Gerade weil die Schleifsteine ja nass sind und Holz auf Feuchtigkeit reagiert?
( hast du den Keil selbst gemacht oder gekauft)

Gruß, RQ 69
Für sowas gibt's extra sowas
http://www.banggood.com/Knife-Sharp...g-Stone-Grinder-Sharpening-Tool-p-946161.html#
Kann ich für große Küchenmesser nur empfehlen ^^ Grade wenn man wissen will was ein Schleifstein wirklich kann
Aber vorher Rücken mit Tesa abkleben, sonst machen die Dinger gerne Kratzer ;)
Für auch für niedrige Messer passendes gibt's auch ein sehr gutes Set von Minosharp (Amazon), allerdings etwas teurer
 
Ich bin nicht so ein Fan dieser Schleifhilfen....

Die nehmen ein Stück Weg weg den man am Stein nutzen könnte und bei Klingen die zur Spitze hin nach oben hochgezogen sind wird der Winkel flacher,
ist bei Küchenmessern eher weniger der Fall, aber ich schärfe ja auch andere Klingen, da muss man zur Spitze schon den Griff anheben....

... ist wie beim radeln lernen, irgendwann stören die Stützräder :haemisch:

Gruß

Uwe
 
Hi suntravel,

auch von mir ein DANKE für diesen ausführlichen Bericht! :super:

Ich bin nämlich gerade dabei, meine Erstanschaffung zu planen und schwanke für das Feine auch zwischen dem Zische 500/1200 und dem 1000/4000 Kombistein aus dem Shop von Mr. Horie. Auch wenn der japanische Stein hier von dem Schleifergebnis besser weg kommt, werde ich - da Neuling - wahrscheinlich auf den Zische zurückgreifen. Die Vorteile des Zische bei nicht akkurater Handhabung überwiegen in meinem Fall erstmal.

Viele Grüße
tibe
 
Zuletzt bearbeitet:
Lustig, hätte echt gedacht, dass es ein Keil ist:):)
Nee, ...also danke für den Tip, aber die schleifhilfe nutzte ich nicht mehr, istmir zu starr, freihändig geht inzwischen sehr gut.
Bei münzen muss ich halt auf den " Punkt" achten, mit dem ich immer starte, dass ist etwas mühselig, geht aber schon.. .
 
Scheint auch verschiedene Versionen zu geben, mit grüner oder blauer 1000er Seite, wobei mir die mit blauer Seite die neuere Version zu sein scheint.

Gruß

Uwe
 
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