Sam Hain
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n´Abend!
Wer den Vorgängerthread gelesen hat wird sich vielleicht noch erinnern, daß ich eine Fortsetzung bei entsprechend positivem Feedback angedroht habe. Die Reaktionen waren mir posititv genug und das habt Ihr jetzt davon:
Zweite Runde!
Nachdem das SE im letzten Vergleich (kuckst Du hier: http://www.messerforum.net/forum/showthread.php?s=&threadid=7196) knapp seinen Titel verteidigen konnte, tritt es jetzt gegen das R.E.K.A.T. Carnivore an.
Der Einfachheit halber werd ich mir die Wiederholung der Beschreibung des SE sparen. Die ist im obengenannten Thread nachzulesen. Der Test befasst sich also schwerpunktmäßig mit dem Carnie und kommt jeweils nur auf das SE zu sprechen, wenn sich ein deutlicher Vor- oder Nachteil gegenüber dem R.C. ergibt.
Da das SE ja inzwischen bekannt sein dürfte :anbet: (wenn nicht, siehe obiger Link), hier der "Herausforderer": Das Carnivore (danke, Smaragd
) hat mich schon beim Auspacken aus der "Tube" begeistert. Es ist wirklich das was ich mir unter einem robusten Messer vorstelle: Massiv und stabil! Es handelt sich um eine Plain-Version mit Stonewash-Finish. Die Griffschalen sind aus G-10.
Mit dem Griff beginnt der Test wie beim letzten Mal dann auch. Die Form ist auffällig und fast extrem (nunja, nicht gemessen an Pocket Hobbit oder SIFU *g*). Die stark ausgeprägte Fingermulde für den Zeigefinger und die Verdickung zum Griffende hin geben -in Verbindung mit der guten Daumenrampe- den besten Halt den ich bisher bei einem Folder hatte. Dies wird nochmals verstärkt durch die geriffelte Oberflächenstruktur des G-10´s. Hier rutscht nichts, selbst wenn die Hände schweißnaß sind. Reverse-Griff ist kein Problem, bietet sich sogar geradezu an. Hierzu wurde die Daumenauflagestelle bei ebendieser Haltung noch zustätzlich mit einer Riffelung versehen. Nettes Detail. Der Clip ist nicht versetzbar :-( . Jedoch hat er eine hervorragende Haltekraft und die Tip-Up-Variante mag ich sowieso. Mein Clip hat das gleiche hübsche Finish wie die Klinge. Gesichert ist der Griff mit vier gut dimensionierten Torx-Schrauben. Die offene Bauweise mittels Abstandshülsen erleichtert die Reinigung ungemein und spart ein paar Gramm Gewicht. Alles in allem ist der Griff perfekt! Verwindungssteif wie die Karosserie eines BMW M5 und er passt einfach so in die Hand wie man es sich wünscht. Ich habe Beschwerden über die Eigenschaften beim täglichen Gebrauch gelesen. Der Griff sei zu "einschränkend" in der Fingerstellung und zu rauh ( -> Blasenbildung). Ich kann das aufgrund widerlich dicker Hornhautschichten auf meinen Kartoffelgreifern nicht nachvollziehen. Die Alltagstauglichkeit ist für mich voll gegeben.
Was den Griff angeht ist das SE hiermit in meinen Augen geschlagen! Besser gehts eigentlich nicht mehr. Unzerstörbar und super verarbeitet.
Die Klinge.
Drei mm stark und 9,5 cm lang. Recurve. Gaaaanz leichter Hohl- fast Flachschliff. ATS-34. Was will man mehr? Genau: Noch zwei cm (wer will die nicht?
). Die Klinge wirkt nicht unbedingt zu kurz, aber im Verhältnis zum Griff könnte sie etwas länger sein. Ein paar mm Spielraum bezüglich Achs-Positionierung wären noch drin gewesen. Aber es fällt nicht auf. Das SE bietet allerdings fünf mm mehr und seine Klinge ist wesentlich dicker. Dennoch gefällt die Carnie-Schneide. Der Recurve ist sehr schneidfreudig (ich habs allerdings erstmal scharf machen müssen, k.a. was Smaragd damit angestellt hat *g*) und vorne schön bauchig. Spitz genug ist es trotzdem zum "Stechen" *g*. Durch die fast durchgehende Fehlschärfe wirkt die Klinge auch noch geradezu elegant. Der Anblick der Klinge allein wird keine "Zivilisten" auf die Bäume scheuchen. In Verbindung mit dem recht martialisch wirkenden Griff sieht das schon etwas anders aus. "Memmen" und Hausmütterchen gucken da schon etwas irritiert, wenn ich damit in der Fußgängerzone einen Apfel seziere. Das Finish ist unempfindlich und sieht gut aus. Zum Glück ist der Aufdruck (Ätzung?) dezent ausgefallen. Nichts nervt mehr als ein riesiges Protz-Label auf der Klinge. Ein Kritikpunkt der nicht außer Acht gelassen werden darf ist der Daumenknopf: Er erfüllt zwar seinen Zweck hervorragend, aber Leute mit dickeren Daumen tun sich schwer damit. Versetzen lässt er sich, da der Clip aber nicht mitspielt ist die Linkshändertauglichkeit stark eingeschränkt.
Beim Klingenvergleich macht das SE den Carnivore naß. Die Klinge des C. ist auf alle Fälle sehr gut. Null Spiel, nichts wackelt, selbst mit maximaler Gewalt. Aber da Microtech als Maßstab bei mir herhalten muß, ist sie eben trotzdem "nur" Platz drei (Platz zwei hat das SOG aus dem letzten Vergleich inne).
Der Verschluß ist so wichtig, daß er einen eigenen Absatz bekommt. Das "Rolling Lock" dürfte den meisten bekannt sein auch wenn sie selbst kein R.E.K.A.T. ihr Eigen nennen dürfen. Es ist imho die stabilste aller Lösungen auf dem Markt. Clever und narrensicher. Da nimmt man das minimale Klappern des Mechanismus (konstruktionsbedingt, kein Fehler) im geschlossenen Zustand gerne in Kauf. Dieses Lock hält, egal worauf ich mit dem Teil einsteche (und ich bin nicht ganz schmächtig *g*). Gelöst wird es mit einem Schieber der laut Hersteller höchst aufwendig in der Produktion ist. Das Kunstoffteil ist sauber gelagert und eingepaßt und obendrein auch noch unempfindlich hart. Auf- und Zuschnappen ist ein Kinderspiel mit diesem Mechanismus. Und der Klingengang ist butterweich (nicht zuletzt dank WD 40).
Abschließende Bewertung.
Die Klinge vom SE im Griff vom Carnie. Das wärs, da bräuchte ich wirklich kein anderes Messer mehr. So bleibt als Fazit, daß das SE wiederum an der Spitze bleibt. Ich messe der Klinge höhere Bedeutung bei als dem Griff. Aber das R.C. ist ein Arbeits-Vieh ohne Gleichen. Gerade weil die Klinge nicht so ein Kunstwerk ist wie bei MT. Da hat man weniger Hemmungen es richtig ranzunehmen. Und dazu ist es auch bestens geeignet! Mal ehrlich: Mein geliebtes MT SE (danke David
) ist mir für manches doch zu schade. Das Carnie nimmt eine harte Behandlung erstens genausowenig übel und lädt zweitens dazu ein.
Also: SE weiter ungeschlagen. Carnivore knapp hinter X-Ray auf Platz drei (ist aber wie alles hier Geschmackssache und sauknapp *g*). Würd ich jederzeit wieder kaufen.
Auf Reaktionen freu ich mich wieder. Falls erwünscht, wäre der nächste Kandidat das etwas exotischere Timberline Large Worden (danke Thomas
).
Bis dahin,
CU
sam
Wer den Vorgängerthread gelesen hat wird sich vielleicht noch erinnern, daß ich eine Fortsetzung bei entsprechend positivem Feedback angedroht habe. Die Reaktionen waren mir posititv genug und das habt Ihr jetzt davon:
Zweite Runde!
Nachdem das SE im letzten Vergleich (kuckst Du hier: http://www.messerforum.net/forum/showthread.php?s=&threadid=7196) knapp seinen Titel verteidigen konnte, tritt es jetzt gegen das R.E.K.A.T. Carnivore an.
Der Einfachheit halber werd ich mir die Wiederholung der Beschreibung des SE sparen. Die ist im obengenannten Thread nachzulesen. Der Test befasst sich also schwerpunktmäßig mit dem Carnie und kommt jeweils nur auf das SE zu sprechen, wenn sich ein deutlicher Vor- oder Nachteil gegenüber dem R.C. ergibt.
Da das SE ja inzwischen bekannt sein dürfte :anbet: (wenn nicht, siehe obiger Link), hier der "Herausforderer": Das Carnivore (danke, Smaragd

Mit dem Griff beginnt der Test wie beim letzten Mal dann auch. Die Form ist auffällig und fast extrem (nunja, nicht gemessen an Pocket Hobbit oder SIFU *g*). Die stark ausgeprägte Fingermulde für den Zeigefinger und die Verdickung zum Griffende hin geben -in Verbindung mit der guten Daumenrampe- den besten Halt den ich bisher bei einem Folder hatte. Dies wird nochmals verstärkt durch die geriffelte Oberflächenstruktur des G-10´s. Hier rutscht nichts, selbst wenn die Hände schweißnaß sind. Reverse-Griff ist kein Problem, bietet sich sogar geradezu an. Hierzu wurde die Daumenauflagestelle bei ebendieser Haltung noch zustätzlich mit einer Riffelung versehen. Nettes Detail. Der Clip ist nicht versetzbar :-( . Jedoch hat er eine hervorragende Haltekraft und die Tip-Up-Variante mag ich sowieso. Mein Clip hat das gleiche hübsche Finish wie die Klinge. Gesichert ist der Griff mit vier gut dimensionierten Torx-Schrauben. Die offene Bauweise mittels Abstandshülsen erleichtert die Reinigung ungemein und spart ein paar Gramm Gewicht. Alles in allem ist der Griff perfekt! Verwindungssteif wie die Karosserie eines BMW M5 und er passt einfach so in die Hand wie man es sich wünscht. Ich habe Beschwerden über die Eigenschaften beim täglichen Gebrauch gelesen. Der Griff sei zu "einschränkend" in der Fingerstellung und zu rauh ( -> Blasenbildung). Ich kann das aufgrund widerlich dicker Hornhautschichten auf meinen Kartoffelgreifern nicht nachvollziehen. Die Alltagstauglichkeit ist für mich voll gegeben.
Was den Griff angeht ist das SE hiermit in meinen Augen geschlagen! Besser gehts eigentlich nicht mehr. Unzerstörbar und super verarbeitet.
Die Klinge.
Drei mm stark und 9,5 cm lang. Recurve. Gaaaanz leichter Hohl- fast Flachschliff. ATS-34. Was will man mehr? Genau: Noch zwei cm (wer will die nicht?

Beim Klingenvergleich macht das SE den Carnivore naß. Die Klinge des C. ist auf alle Fälle sehr gut. Null Spiel, nichts wackelt, selbst mit maximaler Gewalt. Aber da Microtech als Maßstab bei mir herhalten muß, ist sie eben trotzdem "nur" Platz drei (Platz zwei hat das SOG aus dem letzten Vergleich inne).
Der Verschluß ist so wichtig, daß er einen eigenen Absatz bekommt. Das "Rolling Lock" dürfte den meisten bekannt sein auch wenn sie selbst kein R.E.K.A.T. ihr Eigen nennen dürfen. Es ist imho die stabilste aller Lösungen auf dem Markt. Clever und narrensicher. Da nimmt man das minimale Klappern des Mechanismus (konstruktionsbedingt, kein Fehler) im geschlossenen Zustand gerne in Kauf. Dieses Lock hält, egal worauf ich mit dem Teil einsteche (und ich bin nicht ganz schmächtig *g*). Gelöst wird es mit einem Schieber der laut Hersteller höchst aufwendig in der Produktion ist. Das Kunstoffteil ist sauber gelagert und eingepaßt und obendrein auch noch unempfindlich hart. Auf- und Zuschnappen ist ein Kinderspiel mit diesem Mechanismus. Und der Klingengang ist butterweich (nicht zuletzt dank WD 40).
Abschließende Bewertung.
Die Klinge vom SE im Griff vom Carnie. Das wärs, da bräuchte ich wirklich kein anderes Messer mehr. So bleibt als Fazit, daß das SE wiederum an der Spitze bleibt. Ich messe der Klinge höhere Bedeutung bei als dem Griff. Aber das R.C. ist ein Arbeits-Vieh ohne Gleichen. Gerade weil die Klinge nicht so ein Kunstwerk ist wie bei MT. Da hat man weniger Hemmungen es richtig ranzunehmen. Und dazu ist es auch bestens geeignet! Mal ehrlich: Mein geliebtes MT SE (danke David

Also: SE weiter ungeschlagen. Carnivore knapp hinter X-Ray auf Platz drei (ist aber wie alles hier Geschmackssache und sauknapp *g*). Würd ich jederzeit wieder kaufen.
Auf Reaktionen freu ich mich wieder. Falls erwünscht, wäre der nächste Kandidat das etwas exotischere Timberline Large Worden (danke Thomas

Bis dahin,
CU
sam