fuchs
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Liebe Forumiten,
Micha hat dankenswerterweise mit seinem offenen Brief eine Lawine losgetreten. Vielen - auch mir - ist dadurch erst klar geworden, wie kurz wir vor einer grundlegenden Verschärfung des Waffengesetzes stehen, was das Tragen von Messern im Alltag betrifft.
Er bat mich, auf der Grundlage seines Briefes ein Schreiben zu entwickeln, dass kurz und zeilgruppenorientiert Gegenargumente aufführt und sich eignet, an alle Entscheidungsträger und Multiplikatoren verschickt zu werden, die den anstehenden Entscheidungsprozess beeinflussen können.
Das Schreiben kann hier herauskopiert werden. Bitte achtet beim Ausdruck darauf, dass es auf eine Seite passt, da mehr ungern gelesen wird. Die Adressen von Abgeordneten, Staatskanzleien, Ministerpräsidenten, Bundesinnenministerium, Bundesjustizministerium, Spitzenpolitikern, BKA und anderen Beteiligten können dem Internet entnommen werden.
Hierdurch sollen andere Aktionen keinesfalls ersetzt werden. Die Initiative "Messer sind Werkzeuge" ist großartig. Sie entfaltet aber so gut wie keine Außenwirkung, die Entscheidungsträger googeln nicht nach Messerthemen.
Eine breite Basis der an Messern interessierten Kräfte hätte der Aktion zu mehr Schlagkraft verholfen und muss auch weiterhin angestrebt werden.
Wir kamen aber für den Augenblick zu dem Schluss, dass wir jetzt schnell und zahlreich die Entscheidungsträger direkt erreichen müssen.
Wenn dieses Schreiben tausendfach auf den Schreibtischen landet, wird der eine oder andere vielleicht umgestimmt oder verunsichert.
Etliche wollten spontan EUR 5.- für Anzeigen spenden. Als Porto sind sie sicher besser angelegt.
Wir haben keine Chance - also nutzen wir sie.
Geplante drastische Verschärfung waffenrechtlicher Vorschriften
– Allgemeines Messertrageverbot -
Aus den nachfolgenden Gründen bitte ich Sie, sehr geehrter Herr/Frau ???, der Gesetzesinitiative der Berliner SPD zur drakonischen Verschärfung des Waffenrechts und faktischen Durchsetzung eines allgemeinen Messertrageverbots entgegenzutreten.
Das Gesetz wird keinen Sicherheitszuwachs bringen
- Die Schweiz hat vor mehreren Jahren ein solches Gesetz erlassen. Es wurde in diesem Sommer zurückgenommen, weil es zu keinerlei positiven Auswirkungen führte. In Frankreich und Großbritannien konnten strenge Verbote ein explosionsartiges Aufflammen von Jugendgewalt nicht eindämmen.
- Der potentielle Täterkreis lässt sich dadurch nicht abschrecken. Stattdessen droht die Kriminalisierung Hunderttausender Normalbürger. Millionen dieser Messer werden in Deutschland seit Jahrzehnten als harmlose Gebrauchsmesser benutzt.
- Als Folge des Amoklaufs in Erfurt wurden längere Springmesser und Butterfly-Messer verboten. Es brachte nichts. Gewaltbereite Jugendliche führen diese Messer immer noch, nach dem Verbot eher zunehmend - als Statussymbol.
- Polizisten werden durch erhöhten Kontrollaufwand und vermehrte Bürotätigkeit beim Schreiben von Anzeigen noch stärker von ihrer eigentlichen Arbeit abgehalten. Für die Gerichte gilt ähnliches.
- Feststellbare Klingen wurden entwickelt, damit der Benutzer sich nicht bei einem ungewollten Zuklappen in die Finger schneidet. Wer andere erstechen will, kann das mit einem Schraubenzieher oder Küchenmesser besser.
Das Gesetz wird wirtschaftlichen Schaden anrichten
- Im Katalog des größten deutschen Messerherstellers gehören ca. 90 % aller Klappmesser zu denen, die der Gesetzesentwurf im Fokus hat. Sie werden dann praktisch nicht mehr verkäuflich sein.
- Andere Solinger Hersteller werden ähnliche Auswirkungen hinnehmen müssen. Diese Region wird schweren Schaden nehmen und viele Arbeitsplätze verlieren als Folge eines überflüssigen und unwirksamen Gesetzes.
- Neben der Messerindustrie werden andere Branchen (z. B. Versandhandel, Jagdbedarf, Angelgeschäfte, Fachpresse, Messermacher) ernsthafte Einbußen hinnehmen müssen.
- Als Folge des Gesetzes würde die deutsche Messerindustrie an der Entwicklung von modernen Klappmessern kaum noch teilnehmen und große Nachteile auf dem Weltmarkt haben.
Das Gesetz schadet dem Ansehen der Politik
- Öffentlichkeit und Presse reagierten gerade erst besorgt und weitgehend verständnislos auf die Vorhaben Online-Durchsuchungen von Computern und verlängerte Speicherfristen von Telefongesprächen.
- Dieser Gesetzesentwurf stellt einen weiteren Vorstoß dar, die Freiheit des Einzelnen zu beschneiden. Für viele Wähler ist das Maß bald voll.
- Deshalb wird durch das Gesetz und die nachfolgenden Diskussionen die Politikverdrossenheit weiter wachsen. Die Bürger sehen sich ungerechtfertigt unter Generalverdacht gestellt, während es in der öffentlichen Meinung an der Verfolgung wirklicher Täter zunehmend hapert.
- Politik wirkt hilflos, wenn sie Sicherheitsmaßnahmen immer nur an der Ausrüstung von gewaltbereiten Minderheiten ausrichtet. So wird ein potentieller Gewalttäter zum Maßstab für die ganze Gesellschaft und reguliert mit seinem möglichen Fehlverhalten die Lebensumstände Millionen friedlicher Bürger.
- Statt die Auslöser von Jugendgewalt zu bekämpfen, würde hier ein Verbot für bestimmte Messer im vollen Bewusstsein dessen ausgesprochen, dass diese entweder trotzdem von Tätern geführt oder durch andere geeignete Gegenstände ersetzt werden (man räumt dies in der Begründung des Entwurfs sogar ein).
Micha hat dankenswerterweise mit seinem offenen Brief eine Lawine losgetreten. Vielen - auch mir - ist dadurch erst klar geworden, wie kurz wir vor einer grundlegenden Verschärfung des Waffengesetzes stehen, was das Tragen von Messern im Alltag betrifft.
Er bat mich, auf der Grundlage seines Briefes ein Schreiben zu entwickeln, dass kurz und zeilgruppenorientiert Gegenargumente aufführt und sich eignet, an alle Entscheidungsträger und Multiplikatoren verschickt zu werden, die den anstehenden Entscheidungsprozess beeinflussen können.
Das Schreiben kann hier herauskopiert werden. Bitte achtet beim Ausdruck darauf, dass es auf eine Seite passt, da mehr ungern gelesen wird. Die Adressen von Abgeordneten, Staatskanzleien, Ministerpräsidenten, Bundesinnenministerium, Bundesjustizministerium, Spitzenpolitikern, BKA und anderen Beteiligten können dem Internet entnommen werden.
Hierdurch sollen andere Aktionen keinesfalls ersetzt werden. Die Initiative "Messer sind Werkzeuge" ist großartig. Sie entfaltet aber so gut wie keine Außenwirkung, die Entscheidungsträger googeln nicht nach Messerthemen.
Eine breite Basis der an Messern interessierten Kräfte hätte der Aktion zu mehr Schlagkraft verholfen und muss auch weiterhin angestrebt werden.
Wir kamen aber für den Augenblick zu dem Schluss, dass wir jetzt schnell und zahlreich die Entscheidungsträger direkt erreichen müssen.
Wenn dieses Schreiben tausendfach auf den Schreibtischen landet, wird der eine oder andere vielleicht umgestimmt oder verunsichert.
Etliche wollten spontan EUR 5.- für Anzeigen spenden. Als Porto sind sie sicher besser angelegt.
Wir haben keine Chance - also nutzen wir sie.
Geplante drastische Verschärfung waffenrechtlicher Vorschriften
– Allgemeines Messertrageverbot -
Aus den nachfolgenden Gründen bitte ich Sie, sehr geehrter Herr/Frau ???, der Gesetzesinitiative der Berliner SPD zur drakonischen Verschärfung des Waffenrechts und faktischen Durchsetzung eines allgemeinen Messertrageverbots entgegenzutreten.
Das Gesetz wird keinen Sicherheitszuwachs bringen
- Die Schweiz hat vor mehreren Jahren ein solches Gesetz erlassen. Es wurde in diesem Sommer zurückgenommen, weil es zu keinerlei positiven Auswirkungen führte. In Frankreich und Großbritannien konnten strenge Verbote ein explosionsartiges Aufflammen von Jugendgewalt nicht eindämmen.
- Der potentielle Täterkreis lässt sich dadurch nicht abschrecken. Stattdessen droht die Kriminalisierung Hunderttausender Normalbürger. Millionen dieser Messer werden in Deutschland seit Jahrzehnten als harmlose Gebrauchsmesser benutzt.
- Als Folge des Amoklaufs in Erfurt wurden längere Springmesser und Butterfly-Messer verboten. Es brachte nichts. Gewaltbereite Jugendliche führen diese Messer immer noch, nach dem Verbot eher zunehmend - als Statussymbol.
- Polizisten werden durch erhöhten Kontrollaufwand und vermehrte Bürotätigkeit beim Schreiben von Anzeigen noch stärker von ihrer eigentlichen Arbeit abgehalten. Für die Gerichte gilt ähnliches.
- Feststellbare Klingen wurden entwickelt, damit der Benutzer sich nicht bei einem ungewollten Zuklappen in die Finger schneidet. Wer andere erstechen will, kann das mit einem Schraubenzieher oder Küchenmesser besser.
Das Gesetz wird wirtschaftlichen Schaden anrichten
- Im Katalog des größten deutschen Messerherstellers gehören ca. 90 % aller Klappmesser zu denen, die der Gesetzesentwurf im Fokus hat. Sie werden dann praktisch nicht mehr verkäuflich sein.
- Andere Solinger Hersteller werden ähnliche Auswirkungen hinnehmen müssen. Diese Region wird schweren Schaden nehmen und viele Arbeitsplätze verlieren als Folge eines überflüssigen und unwirksamen Gesetzes.
- Neben der Messerindustrie werden andere Branchen (z. B. Versandhandel, Jagdbedarf, Angelgeschäfte, Fachpresse, Messermacher) ernsthafte Einbußen hinnehmen müssen.
- Als Folge des Gesetzes würde die deutsche Messerindustrie an der Entwicklung von modernen Klappmessern kaum noch teilnehmen und große Nachteile auf dem Weltmarkt haben.
Das Gesetz schadet dem Ansehen der Politik
- Öffentlichkeit und Presse reagierten gerade erst besorgt und weitgehend verständnislos auf die Vorhaben Online-Durchsuchungen von Computern und verlängerte Speicherfristen von Telefongesprächen.
- Dieser Gesetzesentwurf stellt einen weiteren Vorstoß dar, die Freiheit des Einzelnen zu beschneiden. Für viele Wähler ist das Maß bald voll.
- Deshalb wird durch das Gesetz und die nachfolgenden Diskussionen die Politikverdrossenheit weiter wachsen. Die Bürger sehen sich ungerechtfertigt unter Generalverdacht gestellt, während es in der öffentlichen Meinung an der Verfolgung wirklicher Täter zunehmend hapert.
- Politik wirkt hilflos, wenn sie Sicherheitsmaßnahmen immer nur an der Ausrüstung von gewaltbereiten Minderheiten ausrichtet. So wird ein potentieller Gewalttäter zum Maßstab für die ganze Gesellschaft und reguliert mit seinem möglichen Fehlverhalten die Lebensumstände Millionen friedlicher Bürger.
- Statt die Auslöser von Jugendgewalt zu bekämpfen, würde hier ein Verbot für bestimmte Messer im vollen Bewusstsein dessen ausgesprochen, dass diese entweder trotzdem von Tätern geführt oder durch andere geeignete Gegenstände ersetzt werden (man räumt dies in der Begründung des Entwurfs sogar ein).
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