N690, VG10, AEBL, RWL34 und Damasteel...

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Hallo zusammen :)

Ich hab da mal einige ganz bescheidene Fragen bezüglich gängiger Messerstähle...

Ich hatte bisher das Vergnügen, VG10 und N690 auszuprobieren...für mich sind die beiden hinsichtlich der Schärfbarkeit und auch der Schnitthaltigkeit bzw. Schneideigenschaften fast identisch, wobei ich VG10 bevorzuge /ist noch einen Tick besser für mich geeignet).

Nun stellt sich für mich die Frage nach einem Wunschstahl für ein späteres Messer.

-Ich habe schon viel von RWL34 gelesen und gehört...aber kann ich da
nicht auch gleich Damasteel nehmen? Ist doch schließlich auch drin
enthalten, oder?
Und ist RWL34 die Pulverversion des ATS34?
Wie sieht es mit der Schärfe und des Nachschärfens aus im Vergleich
VG10/N690?

-Ist 154CM vergleichbar mit VG10 und CPM154CM mit RWL34?
(Hinsichtlich der Nachschärfbarkeit und der Schärfe)


Nun habe ich gehört, dass AEB-L ein rostträger C-Stahl ist, der auch rech hoch gehärtet werden kann (bis 63 oder 64 HRC...ist das richtig so?) ohne dass ich Eigenschaftseinbußen hinnehmen muss...ist das so korrekt? Und ist der AEB-L so feinkörnig wie z.B. der Kohlenstoffstahl von Opinel oder Mora (Falls ja hab ich MEINEN Stahl gefunden :) )?


Viele Grüße, Jörg :)
 
Um Deine "ganz bescheidenen Fragen" zu beantworten, gibt es zwei Möglichkeiten des Vorgehens:

1. Die Autorität spricht: "Der ... ist der Beste, dann kommt ..., der ist zäher und der ist schneidhaltiger, der ist besser zu schärfen und der hält die Schärfe länger".
Es ist Dein gutes Recht, mit einer solchen Auskunft zufrieden zu sein. Wenn die Autorität wirklich beschlagen ist, ist die Sache in Ordnung. Überprüfen kannst Du das aber nicht, sondern musst es glauben.
Der subjektive Eindruck, den andere mit verschiedenen Stählen gesammelt haben, ist sicher hilfreich-er bleibt aber subjektiv und nicht wirklich nachprüfbar.

2. Man versucht die Fragen begründet zu beantworten.
Dazu ist es unabdingbar erforderlich, das Wesen leicht oder hochlegierter Stähle zu erörtern, den Einfluß einfacher oder komplexer Karbide, Karbidfreiheit nach dem Härten oder als Gegensatz Karbidreichtum, sowie-um nur die wichtigsten Aspekte anzusprechen- die Empfindlichkeit oder Gutmütigkeit bei der Wärmebehandlung zu bedenken.
Das ist in vielen Beiträgen im Forum ausführlich abgehandelt worden. Überschlägig dürfte der Umfang von zwei, drei Lehrbüchern zusammengekommen sein. In aller Kürze ist das nicht zu machen.

Eine vorzügliche Zusammenfassung auf hohem wissenschaftlichem Niveau und dazu gut verständlich geschrieben findest Du bei Verhoeven, der auch und gerade für die korrosionsbeständigen Stähle das ideale Legierungsverhältnis Chrom versus Kohlenstoff darstellt.

Es handelt sich um knapp 200 Seiten Information auf engstem Raum.
Nach der Lektüre wirst Du Deine "einfachen Fragen" fundiert beantworten können.

Kürzer und prägnanter behandelt Roman die Probleme in seinem Buch "Messerklingen und Stahl".

Im Forum gibt es auch eine Auflistung der Legierung so ziemlich sämtlicher gängiger Messerstähle.
Da beantworten sich viele Fragen von selbst: Stähle identischer Legierung haben einen identischen Eigenschaftsrahmen, mögen sie auch unter noch so vielen Namen im Handel sein. Identisch legierte Stähle, die einmal herkömmlich, einmal im PM-Verfahren hergestellt sind, unterscheiden sich durch gleichmäßigere und feinere Karbidverteilung bei den PM-Stählen und dadurch bedingt günstigere und gleichmäßigere mechanische Eigenschaften insbesondere im Verhältnis in Quer- und Längsrichtung.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hallo zusammen :)

Nun habe ich gehört, dass AEB-L ein rostträger C-Stahl ist, der auch rech hoch gehärtet werden kann (bis 63 oder 64 HRC...ist das richtig so?) ohne dass ich Eigenschaftseinbußen hinnehmen muss...ist das so korrekt? Und ist der AEB-L so feinkörnig wie z.B. der Kohlenstoffstahl von Opinel oder Mora (Falls ja hab ich MEINEN Stahl gefunden :) )?


Viele Grüße, Jörg :)

Ist ganz einfach. Bei mir liegt ein Messer mit einer AEB-L KLinge das ich auf deine Bestellung hin angefertigt habe. Du brauchst es nur auch abnehmen dann kannst du den Stahl selbst testen
 
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