Nach dem Messerschärfkurs

Isa_bell

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Hallo zusammen,

ich habe heute Abend einen Kurs zum Messer schärfen an der VHS besucht. Fand ich sehr gut für Laien wie mich und hat mir noch mal mehr Sicherheit gegeben. Es war für mich das erste Mal an Stein, und ich glaube, ich würde mich das ohne Hilfswinkel nicht trauen. Fand die Größe von dem Wüsthof-Produkt sehr hilfreich. Kleinere Steine hätten mir Schwierigkeiten bereitet. Fand es auch sehr angenehm, dass da nicht so viel Abrieb war. Mein Tischnachbar hatte eigene japanische Steine dabei - das war eine riesen Sauerei 🤪

Mich würde einfach mal eure Meinung zu den empfohlenen Produkten interessieren. Ich bin ja mit dem gepimpten Horl sehr zufrieden, würde mir aber ggf. noch einen Wetzstab für zwischendurch und den Vogelschnabel anschaffen. Er empfahl den mehrkörnigen Keramikstab.

Bin gespannt, was ihr zur Liste sagt. Der Transparenz halber: den letzten auf der Liste hat er der Vollständigkeit halber aufgenommen, plädierte aber grundsätzlich für Steine.

VG, Isabell

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Die Schleifmitteltipps scheinen mir ziemlich eingeschränkt und sehr auf wenige Marken fokussiert.
Den Wüsthofstein kenne ich nicht, aber rein von Foto her scheint mir zumindest der 1000er gröber, als die angegebene Körnung.
Steine, die vorgeben, feiner zu sein, als sie tatsächlich sind, ist oftmals typisch für Billigsteine aus China. Der Preis des Wüsthof ist aber recht hoch.
Ich nehme stark an, mit einem JMS 1000/4000 fährst Du besser, obwohl er fast nur die hälfte kostet.
Auch bei den Wetzstählen sind die angegebenen Marken hier im Forum üblicherweise nicht unter den Top-Empfehlungen.
Da bist Du bei Dick klar besser aufgehoben. Entweder im Budgetbereich mit dem Eurocut Finecut oval oder gleich mit den Top-Stählen Dickoron Saphir , oder mit dem Dickoron Micro
 
Den Wüsthofstein kenne ich nicht, aber rein von Foto her scheint mir zumindest der 1000er gröber, als die angegebene Körnung.
Steine, die vorgeben, feiner zu sein, als sie tatsächlich sind, ist oftmals typisch für Billigsteine aus China. Der Preis des Wüsthof ist aber recht hoch.
Wüsthof schreibt doch sogar, dass die Steine aus China sind. Hier.

Hab noch keinen synthetischen Stein aus chinesischer Produktion gesehen, der sein Geld wert gewesen wäre -- nicht, dass man da nicht mit arbeiten könnte, aber es gibt doch für das Geld besseres. Selbst die Angebote im unteren einstelligen Eurobereich auf Aliexpress sind den ebenfalls dort erhältlichen Diamantplatten für das gleiche Geld unterlegen. So einen Stein für den fünf- bis zehnfachen Preis zu kaufen, davon kann ich nur abraten, selbst wenn Wüsthof draufsteht.
 
Das Set von Culilux läuft immer etwas unter dem Radar: der 400er ist vielleicht etwas fein aber die Steine sind insgesamt für den Set-Preis sehr zu empfehlen.
Ich habe das Set nie probiert, da mein JMS 1K/4K meine Bedürfnisse abdeckt. Sehr selten gehe ich noch auf den Kitayama 8K, aber eher Spaßeshalber, als aus Notwendigkeit.
Wie würdest Du das Culilux Set im Vergleich zum JMS einstufen? Bzw. in welchen Fällen würdest Du eher das Culilux Set empfehlen?
 
Wie würdest Du das Culilux Set im Vergleich zum JMS einstufen? Bzw. in welchen Fällen würdest Du eher das Culilux Set empfehlen?
Als rundum-sorglos-Paket für Einsteiger würde ich das Culilux-Set empfehlen. Ein Kombi-Stein (JMS) hat für mich immer den Nachteil, dass man Ober- und Unterseite plan halten muss. Außerdem braucht man zusätzlich zum Stein noch eine Halterung und optional auch ein Leder.

Wirklich S&G ist der JMS auch nicht, wenn ich mich recht erinnere.
 
Außerdem braucht man zusätzlich zum Stein noch eine Halterung und optional auch ein Leder.
Der JMS ist hoch genug, um ohne Halter benutzt zu werden.
Ein Leder nutzt ja nicht jeder, aber ja, wenn man ein Leder nutzen möchte, und auch die zusätzliche 400er Körnung gebrauchen kann, hat das Set schon Vorteile.

Wirklich S&G ist der JMS auch nicht, wenn ich mich recht erinnere.
Stimmt. Gerade die 1K Seite nimmt schon deutlich Wasser auf. Ich tauche den Stein immer kurz und muss dann auch noch während der Nutzung Wasser regelmäßig Wasser zugeben.
 
Hab noch keinen synthetischen Stein aus chinesischer Produktion gesehen, der sein Geld wert gewesen wäre -- nicht, dass man da nicht mit arbeiten könnte, aber es gibt doch für das Geld besseres. Selbst die Angebote im unteren einstelligen Eurobereich auf Aliexpress sind den ebenfalls dort erhältlichen Diamantplatten für das gleiche Geld unterlegen.
Sehe ich auch so. Zumindest, was die gebundenen Steine angeht. Viel zu weich, zu durstig und zu grob für die Körnungsangabe. Dazu meist trotzdem nicht schnell im Abtrag.
Es gibt ein, zwei gesinterte Steine, die ich nicht schlecht finde.
 
Die Culiluxsteine kenne ich nur vom Hörensagen. Kommen die auch aus chinesischer Fertigung?
Ich hatte andere Steine im Sinn.

Es lassen mehrere bekannte Marken in China fertigen (z.B. Fälllniven, Lansky).
Gibt es dann einen großen Unterschied zwischen "chinesischen Chinasteinen" und "europäischen bzw. US-Chinasteinen"? Z.B. bei Diamantplatten?
 
Explizit wird chinesische Fertigung nicht erwähnt, es wird jedoch ein Vergleich zu Steinen aus japanischer Fertigung gezogen, was auf China als Fertigungsstandort hindeutet.
Ansonsten sind die Infos zu den Steinen deutlich detaillierter, als das üblicherweise bei anderen Anbietern kommuniziert wird.
Hier ist der link zum Culilux Schleifsteinset

Also in diesem Thread, der sich mit dem Set beschäftigt, schreibt @knifeaddict , dass er den Kombistein vorziehen würde.
 
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Der Leher scheint fan von wüsthoff zu sein. Freihand auf steinmag schik sein, für manche messer ist mir ein apex clone mit brauchbaren steinen lieber. Bis ist das entsprechende muskelgedächnis habe, nehme ich lieber etwas mehr geld und habe präzise winkel.
Zum setzen von Fasen wäre eine Atoma platte 400 brauchbar sowie für zwischendurch ein Blauer belgischer brocken zum auffrischen. Ein GBB ist auch gut, aber teuer.
 
Wie immer hoch interessant eurer Diskussion zu folgen. Ich lasse das erst mal sacken und überlege dann. Danke euch!
Der Wüsthof Stein ist lt Kursleiter von einem deutschen Unternehmen (hab leider den Namen vergessen… irgendwas mit L???), auch wenn lt Homepage in China hergestellt und wird von Wüsthof vertrieben. Er nutzt sie wohl seit ca. 60 Kursen und sie waren immer noch plan. Mehr kann ich nicht beisteuern 😉
 
Der Wüsthof Stein ist lt Kursleiter von einem deutschen Unternehmen (hab leider den Namen vergessen… irgendwas mit L???), auch wenn lt Homepage in China hergestellt und wird von Wüsthof vertrieben. Er nutzt sie wohl seit ca. 60 Kursen und sie waren immer noch plan.
Die Kollegen von Wüsthof sind ja sogar so freundlich, recht gut auflösende Nahaufnahmen des Steins auf ihrer Homepage zu zeigen.
Die Aufnahmen zeigen drei Dinge:
Der Stein ist hochporös , was vermuten lässt, dass er Wasser säuft ohne Ende. (vielleicht kannst Du das bestätigen?)
Die Körnung des 3K sieht weitaus gröber aus, als alles, was ich an seriösen Steinen dieser Körnung je gesehen habe.
Optisch ist zwischen den beiden Seiten kaum ein Unterschied in der Körnung zu sehen.

Natürlich erzeugt so ein Stein sehr schnell einen Grat, und wenn dieser ordentlich entfernt wird auch sehr schnell einen für einen Anfänger beeindruckenden Schärfeerfolg.
Eine feine Schärfe wird das aber nicht. Und bei höher gehärteten Messern können die Riefen so eines groben Anschliffs durchaus Ausgangspunkt für Ausbrüche sein.

Alles, was ich da sehe würde mich absolut von einem Kauf abhalten. Der Preis tut ein Übriges.

Nachtrag: Oh, Sorry, ich habe gerade festgestellt, dass ich versehentlich den 1K/3K angeschaut habe. Obige Aussage bezieht sich also auf diesen Stein.

Beim 1K/4K sieht man schon deutlich einen Unterschied zwischen den Körnungen. Aber dennoch scheint die 1K für die Angabe recht grob zu sein.
 
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Der Anreiber bei dem 1000er / 4000er Stein spricht meines Erachtens für einen eher weichgebundenen, durstigen Stein, der besser mit Schleifschlamm funktioniert.

Aus dem ersten Beitrag von @Isa_bell entnehme ich, dass ein Stein, der mit Wasser benutzt und Schleifschlamm erzeugend, eher abschreckend ist. Solche Steine finde ich für die Werkstatt besser geeignet als für den Küchentisch. Auch das sollte in die Überlegung einbezogen werden. Mit sehr durstigen Steinen, die stark schlämmen, in der Wohnung schärfen...kein Spaß.

100€ für so einen Kombistein finde ich teuer.
Zumal noch eine grobe Körnung notwendig sein wird. Und was zum Abrichtein des Steins.

Wenn Du mit dem Horl zufrieden bist, würde ich das Geld eher in Zusatzscheiben investieren (kenne Deine Ausstattung nicht). Zumal Du ohne Winkelführung auf Steinen nicht schärfen magst. Das würde statt Bankstein für einen Festwinkelschärfer / ein geführtes System sprechen. Da der Horl vorhanden ist, ist das dann nicht zwingend notwendig. Sondern Liebhaberei. Ausprobieren wollen, Hobby ernsthafter betreiben... sowas in der Art.
 
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@Isa_bell hast du ein Preislimit für die Schleifsteine?

Bewährte Kombi wären auch Shapton Pro 1000 + 5000 oder für händisches Schärfen noch besser Naniwa Pro 800 + 3000. Beide Sets sind Splash & Go und müssen im Vorfeld nicht gewässert werden. Der Abtrag ist bei beiden Sets sehr gut. Das Feedback von den Naniwas ist zudem sehr gut.
 
@Isa_bell hast du ein Preislimit für die Schleifsteine?

Bewährte Kombi wären auch Shapton Pro 1000 + 5000 oder für händisches Schärfen noch besser Naniwa Pro 800 + 3000. Beide Sets sind Splash & Go und müssen im Vorfeld nicht gewässert werden. Der Abtrag ist bei beiden Sets sehr gut. Das Feedback von den Naniwas ist zudem sehr gut.
Würde hier tatsächlich Naniwa Pro 600 (finde den echt gut...) + 3000 empfehlen, die gibt's gerade bei K&T im Angebot, 800 nicht. Oder halt 1000 + 3000 und für's Grobe ne 400er Diamantplatte, dann hat sie gleich etwas zum Abrichten.
 
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